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Archiv "96. Deutscher Ärztetag in Dresden vom 4. bis zum 8. Mai 1993: Öffentliche Einladung an die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland" (05.02.1993)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BEKANNTMACHUNGEN

96. Deutscher Ärztetag in Dresden vom 4. bis zum 8. Mai 1993

••

Öffentliche Einladung an die

Ärztinnen und Ärzte in Deutschland

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,

bereits im Mai 1990 faßte der 93. Deutsche Ärztetag — noch vor der Vollendung der Einheit Deutschlands — in Würzburg den Beschluß, zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Deutschen Ärzte- tag als Arztetag aller deutschen Arzte abzuhalten. Im November und Dezember des Jahres 1990 wurden die nach der Vollendung der staatlichen Einheit am 3. Okto- ber 1990 in den neuen Bundeslän- dern gebildeten Ärztekammern Mitglieder der Bundesärztekam- mer. Eine ähnliche Entwicklung er- folgte im Bereich der Kassenärztli- chen Vereinigungen. Bereits im Mai 1991 kamen in Hamburg zum 94. Deutschen Ärztetag 250 Dele- gierte aus allen deutschen Bundes- ländern zusammen und führten ge- meinsam mit die turnusmäßig an- stehenden Wahlen durch. Damals wurde auch beschlossen, den 96.

Deutschen Ärztetag 1993 in Dres- den stattfinden zu lassen.

Diese außerordentlich rasch vollzogene Einigung ist nur möglich gewesen durch das unermüdliche, für Außenstehende kaum vorstell- bare Engagement zahlreicher Ärz- tinnen und Arzte in den neuen ebenso wie in den alten Bundeslän- dern. Unter persönlichem Opfer stellten sie sich in den Dienst der Selbstverwaltung ihres Berufes, um angesichts der oft am eigenen Leib gemachten Erfahrungen mit der so- zialistischen Kommandowirtschaft an der Einführung freiheitlicher demokratischer Strukturen in den neuen Bundesländern mitzuwir- ken. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus der bisherigen Bundesrepublik brachten ihre Er- fahrungen ein, gaben Rat und lei- steten tätige Hilfe. In einer einma- ligen Situation wurde bei dieser

Zusammenarbeit der Erfahrungs- schatz aller Beteiligten gemehrt, Verständnis für die jeweils spezifi- schen Probleme des anderen ge- wonnen und eine gegenseitige Ver- trauensgrundlage für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit ge- schaffen. Die Ergebnisse dieser Aufbauarbeit werden gerade auf dem 96. Deutschen Ärztetag in Dresden in eindrucksvoller Weise sichtbar.

Seit der 1873 beginnenden Ge- schichte Deutscher Arztetage wer- den die Repräsentanten der deut- schen Ärzteschaft nach 1887 und

Die nach den Kriegszerstörungen wieder

1899 nunmehr zum dritten Mal — jedoch erstmals in diesem Jahrhun- dert und nach Wiedererlangung der staatlichen Einheit — nach Dresden gerufen. 1887 und 1899 standen an erster Stelle der Tages- ordnung die Themen „Krankenkas- sengesetz" und „Stellung der Ärzte in den Krankenkassen". Der 96.

Deutsche Ärztetag wird sich mit ei- ner verwandten Thematik befassen

— den Konsequenzen des Gesund- heitsstruktur-Gesetzes 1993, durch das die seit Begründung der gesetz-

lichen Krankenversicherung durch Bismarck vor knapp 110 Jahren tiefstgreifende Veränderung unse- res Gesundheitssystems erfolgt.

Angesichts der bitteren Erfahrun- gen mit einem ineffizienten, staat- lich reglementierten Gesundheits- system in der damaligen DDR und den anderen Staaten des früheren Ostblocks muß die deutsche Ärzte- schaft jenseits von Partikular-In- teressen gegenüber den politisch Verantwortlichen Stellung bezie- hen, um eine möglichst gute Ver- sorgung der Patienten zu sichern.

Das bereits für 1995 angekündigte weitere „Gesundheitsstruktur"-Ge- setz und die darin geplante „Neu- bestimmung von Solidarität und Eigenverantwortung" erfordern schon heute sachkundige Politikbe- ratung und klare Stellungnahmen,

damit ärztliche Argumentation auch in der veröffentlichten Mei- nung wieder verstärkt bemerkbar und bei der künftigen Erarbeitung gesetzlicher Bestimmungen berück- sichtigt werden kann.

Auch der weitere Beratungs- schwerpunkt des 96. Deutschen Ärztetages „Qualitätssicherung der ärztlichen Berufsausübung" dient diesem Ziel. Schon seit rund 15 Jahren beschäftigen sich bei der Bundesärztekammer und der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung errichtete Semper-Oper in Dresden

Dt. Ärztebl. 90, Heft 5, 5. Februar 1993 (21) A1-241

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besondere Gremien mit allen Fra- gen der Qualitätssicherung. Zahl- reiche Modellprojekte und Verfah- ren wurden entwickelt und in die Regelversorgung eingeführt. Bei al- len Qualitätssicherungsmaßnah- men in der Medizin muß der Arzt eine zentrale Rolle einnehmen.

Ziel der Ärzteschaft und ihrer Selbstverwaltungskörperschaften ist es, gleiche Qualitätskriterien für alle Arztinnen und Ärzte vorzuse- hen — unabhängig davon, ob sie im ambulanten oder stationären Be- reich tätig sind. Nachdem bereits der 91. Deutsche Ärztetag 1988 die Verpflichtung zur Teilnahme an den von der Ärztekammer einge- führten Qualitätssicherungsmaß- nahmen in die (Muster-)Berufsord- nung für die deutschen Arzte auf- genommen hatte, leistete der 95.

Deutsche Ärztetag 1992 in Köln durch die Verabschiedung einer neuen (Muster-)Weiterbildungs- ordnung einen weiteren wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Strukturqualität. Dieser 95. Deut- sche Arztetag beauftragte ferner den Vorstand der Bundesärzte- kammer, bis zum 96. Deutschen Ärztetag 1993 in Dresden die Vor- aussetzungen zur Gründung eines

„Beirates für Qualitätssicherung in der Medizin" (Arbeitstitel) bei der Bundesärztekammer zu schaffen.

Folgerichtig wird sich der 96. Deut- sche Arztetag neben einer Be-

standsaufnahme mit allen für eine Weiterentwicklung der Qualitätssi- cherung notwendigen Vorausset- zungen einschließlich der Deckung der dafür anfallenden Kosten be- fassen. Von der Verbesserung der Qualität der medizinischen Versor- gung profitieren nämlich vor allem die Patienten — und damit letztlich auch deren Kostenträger.

Neben den üblichen Regulari- en wird der 96. Deutsche Arztetag ferner die Aktualisierung der (Mu- ster-)Berufsordnung für Arzte in einigen speziellen Punkten beraten und beschließen.

Die gastgebende Sächsische Landesärztekammer hat keine Mü- hen gescheut, die Teilnehmer aus ganz Deutschland — von denen manche erstmals Dresden sehen werden — und die Gäste aus unse- ren europäischen Nachbarländern sächsische Gastfreundlichkeit erle- ben zu lassen und ihnen nach an- strengender Tagesarbeit die Schön- heiten der auch als „Elb-Florenz"

bezeichneten sächsischen Landes- hauptstadt und die Reize der Um- gebung mit der Sächsischen Schweiz und den sanften Elbhän- gen bis hin nach Meißen nahezu- bringen. Eindrucksvoll ist insbeson- dere die Aufbauarbeit nach der ka- tastrophalen Bombennacht vom 13./14. Februar 1945, die allerdings bis heute noch nicht abgeschlossen ist, jedoch zielstrebig fortgesetzt

wird, wie der unmittelbar bevorste- hende Aufbau der weltberühmten Frauenkirche eindrucksvoll be- weist.

Neben den Delegierten des 96.

Deutschen Ärztetages und den in den ärztlichen Organisationen und Verbänden ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen sind daher alle Arztinnen und Ärzte in Deutschland herzlich eingeladen, am 96. Deutschen Ärztetag, dessen Arbeitssitzungen nach der Eröff- nung am 4. Mai 1993 in der Sem- per-Oper bis zum 8. Mai 1993 im Dresdener Kulturpalast stattfinden werden, teilzunehmen. Erste Infor- mationen über den Tagungsablauf finden Sie auf den folgenden Seiten sowie in der Rubrik „Bekanntma- chungen".

In der Hoffnung, daß viele Ärztinnen und Ärzte aus Deutsch- land und den europäischen Nach- barländern die Möglichkeit wahr- nehmen werden, nach Dresden zu kommen, um diese schöne Barock- stadt und den Freistaat Sachsen kennenzulernen oder für sich wie- derzuentdecken, bin ich

mit freundlichen Grüßen Ihr

(Dr. med. Karsten Vilmar)

Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages

96. Deutscher Ärztetag in Dresden

vom 4. bis zum 8. Mai 1993 Eröffnungsveranstaltung

Dienstag, 4. Mai

15.00 Uhr, Semper-Oper, Dresden

1. Begrüßung durch den Präsidenten der Sächsischen Lan- desärztekammer, Prof. Dr. H. Diettrich

2. Totenehrung

3. Verleihung der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärz- teschaft

4. Grußansprachen

5. Ansprache des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, Prof. Dr. K. Biedenkopf

6. Referat des Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Dr. Karsten Vilmar

7. Nationalhymne

(Musikalische Umrahmung: Virtuosi Saxonia, Leitung:

Ludwig Güttler)

Empfang

ca. 18.00 Uhr in den Foyers der Semper-Oper

Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen lädt die Teilnehmer und Gäste des 96. Deutschen Ärztetages im Anschluß an die Eröffnungsveranstaltung zu einem Emp- fang.

20.00 Uhr: Festkonzert der Sächsischen Staatskapelle (siehe Punkt F des Rahmenprogramms)

A1 -242 (22) Dt. Ärztebl. 90, Heft 5, 5. Februar 1993

Referenzen

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