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Archiv "Arzneimittelkommission: Streit um neues Statut" (27.12.1993)

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POLITIK

Maximalwerte über 420 Mikro- gramm. Anders sieht die Situation in den neuen Bundesländern aus. Hier waren die Monatsmittelwerte/Maxi- malwerte wie folgt verteilt:

Bernburg (146/1000 SSTR = Schwebstaub — 181/1412 SO 2), Al- tenburg (103/1020 SSTR — 143/1000 SO2), Eisenach (139/1000 SSTR — 83/550 SO 2), Weimar (140/1410 SSTR — 129/600 SO2), Chemnitz (98/810 SSTR — 154/1206 SO2), Leipzig (76/378 — 148/1292 SO2), Gera (89/1020 SSTR — 130/540 SO2) und Erfurt (114/1680 SSTR — 119/460 SO 2). Selbst die Reinluftsta- tion Dassel-Solling zeigte noch Schwefeldioxidwerte von über 550 Mikrogramm/m3 SO2 an, was auf eine starke Fernverfrachtung aus östli-

KURZBERICHTE

chen Gebieten unter einer Inversi- onsgrenze hindeutet. Diese erhöhten Immissionswerte erreichten regional erstmals den Bereich von Smogvor- warnwerten.

Aus der ärztlichen Praxis wird im November über ein allfälliges An- steigen von akuten Atemwegsinfek- tionen berichtet. Damit ist die mit dem Einbruch der kalten Jahreszeit vorhergesagte „Erkältungswelle" ein- getreten. Zwar stützen unsere bishe- rigen Erkenntnisse aus der Epide- miologie die Hypothese, daß wasser- lösliche Luftschadstoffe „quasi dosi- sabhängig" eindeutig das Risiko des Eintritts respiratorischer Infektionen erhöhen. Den zugrundegelegten Stu- dien haftet jedoch der grundsätzliche Mangel an, daß bislang keine bakte-

riologischen und virologischen Un- tersuchungsbefunde (zum Beispiel in Form von kontrollierten Reihenun- tersuchungen) einbezogen wurden.

Unter Hinweis auf die vorerwähnten deutlich erhöhten Schadstoffkombi- nationen von Schwebstäuben mit Schwefeldioxid kann daher die ent- scheidende Frage nicht beantwortet werden, inwieweit die jahreszeitlich bedingte Zunahme von Atemwegser- krankungen primär Ausdruck pneu- motroper Infekte oder schadstoffbe- dingter Irritationen des Respirati- onstraktes ist.

Prof. Dr. med. Heyo Eckel, Prof. Dr. med. Ulrich Hüttemann, Dr. rer. nat. Claus Rink

Rückfragen an: Dr. Claus Rink, c/o Georisk GmbH, Schloß Türnich, 50159 Kerpen, Tel 0 22 37/6 12 22

Bereits zu Beginn der Sitzung wurde deutlich, daß etliche aktive Mitglieder verärgert über die Vorfäl- le der letzten Wochen waren. Das AKDÄ-Vorstandsmitglied Dr. Hel- muth Klotz mußte seinen Vorsitz nach einer Abstimmung zugunsten von Prof. Dr. Erich Gladtke räumen, einem Mitglied der Kommission.

Gleich darauf wurde die Tagesord- nung umgestellt. Schließlich disku- tierte man ausführlich darüber, ob man das neue, vom Vorstand der Bundesärztekammer beschlossene Statut überhaupt akzeptieren wolle.

Den Stein des Anstoßes bildete vor allem die Neuregelung, wonach die ordentlichen Mitglieder der Arz- neimittelkommission in Zukunft durch den Vorstand der Bundesärz- tekammer berufen werden. Bisher erneuerte sich das Gremium nach

dem Akademieprinzip, das heißt, es bestimmte Nachfolger intern. Die Abkehr von dieser Regelung wurde als Eingriff in die Unabhängigkeit in- terpretiert. Einige Mitglieder vertra- ten zudem die Auffassung, daß ein Statut nicht geändert werden könne, ohne sie zu befragen. Deshalb haben drei von ihnen eine einstweilige Ver- fügung gegen die Kammer vor Ge- richt beantragt.

Der Bundesärztekammerpräsi- dent, Dr. Karsten Vilmar, betonte hingegen, daß sich nichts an der wis- senschaftlichen Unabhängigkeit der AKDÄ ändere. Es sei jedoch wichtig, sie als Gremium enger an die Kam- mer anzubinden. Im BÄK-Vorstand habe man nicht länger akzeptieren wollen, daß man ein Gremium zwar nicht berufen dürfe, aber für alle sei- ne Aktivitäten haftbar gemacht wer-

de. So sei es im letzten Gerichtsver- fahren immerhin um einen Streitwert von 2,5 Millionen DM gegangen. Au- ßerdem, betonte Vilmar, würden die Mitglieder nur von der Kammer beru- fen. Vorgeschlagen würden sie wei-

terhin von der Kommission.

Ebenfalls heftig diskutiert wurde über Entlassungen in der Geschäfts- stelle der Kommission. Der Grund dafür ist vor allem Paragraph 92 a Gesundheitsstrukturgesetz, wonach beim Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen ein Institut „Arznei- mittel in der Krankenversicherung"

zu errichten ist. Durch dessen Aufga- ben entfallen der AKDÄ Projekte (Festbeträge, Preisvergleichsliste) und damit rund 750 000 DM, die ein- gespart werden müssen.

Etliche Mitglieder der Kommis- sion kritisierten, daß sie nicht stärker in die Entscheidung miteinbezogen worden seien, wem gekündigt werde.

Dr. Vilmar wies jedoch darauf hin, daß es sich um betriebsbedingte Kün- digungen handele. Darüber müsse nach sozialen Kriterien entschieden werden. Manche Kommissionsmit- glieder sorgen sich nun um die Arbeit der Geschäftsstelle, da die zu entlas- senden Mitarbeiter im wesentlichen im Bereich Arzneimittelsicherheit eingesetzt waren. Der Geschäftsfüh- rer der Kommission, Dr. Karl-Heinz Munter, erläuterte jedoch, daß durch personelle Umsetzungen ein Aus- gleich geschaffen werde. th

Arzneimittelkommission

Streit um neues Statut

Seit November gab es zwischen Bundesärztekammer (BÄK) und Teilen der Arzneimittel- kommission der Deutschen Ärzteschaft (AKDÄ) Differenzen. Gründe dafür waren angekün- digte Entlassungen von Mitarbeitern in der Geschäftsstelle der Kommission und unter- schiedliche Auffassungen über das neue Statut (vgl. auch Heft 48). Auf der jüngsten Sitzung der Arzneimittelkommission wurde deshalb streckenweise heftig gestritten. Insgesamt ende- te das Treffen jedoch eher versöhnlich: Der neue Vorstand wurde gewählt, zunächst für ein halbes Jahr — eingeschlossen einige Kritiker.

A1-3422 (18) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 51/52, 27. Dezember 1993

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