LESERBRIEFE
sondern gegenseitig aus- schließen.
Der Grund ist folgender:
Wenn die Überlegenheit ei- nes therapeutischen Verfah- rens durch eine kontrollierte klinische Studie erwiesen ist, dann darf man (aus ethischen Gründen) nicht nochmals ei- ne gleiche Studie durch- führen. Man würde sonst die Patienten der Kontrollgrup- pe mit einem erwiesener- maßen schlechteren Verfah- ren behandeln — was ethisch nicht zulässig ist (Weltärzte- deklaration!).
Es ist in der Tat ein wenig beachtetes Problem: Wer die kontrollierte klinische Studie als das Maß der Wissen- schaftlichkeit in der Medizin nimmt, muß auf das Repro- duzieren des Ergebnisses ver- zichten. Wie man sieht (oder besser gesagt: wie man oft lei- der
nichtsieht), ist die Reich- weite dieser Art von Wissen- schaftlichkeit in der Medizin sehr begrenzt.
Dr. med. Helmut Kiene, Mu- selgasse 10, 79112 Freiburg
Werbefaxe
Zu den Leserbriefen in Heft 9/1995 und 11/1995, die sich mit nächtli- chen Ruhestörungen durch Werbefa- xe befaßten:
Abmahnverein gründen
Es ist gerichtlich längst geklärt, daß man sich gegen unerwünschte Faxsendungen wehren kann. Für den einzel- nen Betroffenen sind jedoch gerichtliche Schritte viel zu zeitaufwendig. Das wäre viel- mehr eine gute Aufgabe für einen Abmahnverein. Des- halb möchte ich die Grün- dung eines solchen anregen...
Ich meine, daß das ein lohnender Nebenverdienst für einen Jura- oder nach kurzer Weiterbildung auch für einen Medizinstudenten wäre, der schnelle Abhilfe brächte, und die Allgemein- heit würde davon profitieren.
Dr. W. Gassner, Strandweg 31, 78476 Allensbach
Wasserfilter
Fortsetzung einer Auseinanderset- zung,. die sich auch im Leserbriefteil des DA niedergeschlagen hat:
Weiterhin
hygienische Probleme
Die Firma Brita versuch- te, mir per einstweiliger Ver- fügung folgende zusammen- fassende Aussage über die Einstellung des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes zu den Tischwasserfiltern unter- sagen zu lassen: „Das Bun- desgesundheitsamt hat ein- deutig gesagt, einschließlich der Stiftung Warentest: Kauft euch keinen von diesen Fil- tern, es ist unnötig". Damit blieb sie sowohl beim LG Wiesbaden als auch in der Berufung beim OLG Frank- furt erfolglos. Der Brita-Ba- by-Wasserfilter ist vom Markt genommen worden,
„da bei Anwendung von Bri- ta-B aby-Wasserfiltern ge- sundheitliche Gefahren bei vorauszusehendem Ge- brauch für Kleinkinder nicht auszuschließen sind" (Bun- desministerium für Gesund- heit, Bonn). Verschiedene Trinkwasserexperten und auch die Stiftung Warentest hatten in der Vergangenheit wiederholt auf die hygieni- schen Gefahren auch bei Ver- wendung anderer Brita-Was- serfilter hingewiesen. Neue Untersuchungen von Prof.
Rüden, Hygiene-Institut der Freien Universität Berlin, des TÜV Energie + Umwelt Freiburg, von meinem Insti- tut und von anderen bestäti- gen übereinstimmend, daß durch Brita-Filter die Trink- wasserqualität hygienisch teilweise erheblich ver- schlechtert wird. In vier von sechs Brita-Haushaltswasser- filtern fand eindeutig Keim- wachstum statt. Eine Feldstu- die in Freiburger Haushalten ergab, daß in 71 Prozent das Brita-gefilterte Wasser hygie- nisch schlechter war als das Leitungswasser des gleichen Haushalts. In einer von neun originalverpackten Filterkar- tuschen wurden 2 000 Schim- melpilze gefunden.
Glaxo GmbH • 23843 Bad Oldesloe • Zantic® 150 Film- tabletten • Zantie 300 Filmtabletten
Wirkstoff: Ranitidinhydrochlorid.
Zusammensetzung: Zantic 150 Filmtabletten: 1 Filmtablette enthält 168 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 150 mg Ranitidin; Hilfsstoffe: mikrokristalline Cellulose, Magnesium- stearat, Methylhydroxypropylcellulose, Titandioxid, Triacetin.
Zantic 300 Filmtabletten: 1 Filmtablette enthält 336 mg Ranitidinhydrochlorid, entsprechend 300 mg Ranitidin; Hilfs- stoffe: mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Methylhydroxypropylcellulose, Titandio- xid, Triacetin.
Anwendungsgebiete: Zantic 150 Filmtabletten/Zantic 300 Filmtabletten: Zur Therapie von Erkrankungen im oberen Gastrointestinaltrakt, bei denen eine Verringerung der Ma- gensäuresekretion indiziert ist, wie: Duodenalulcera, benigne Magenulcera, Refluxkrankheit der Speiseröhre (Reflux-Öso- phagitis), Zollinger-Ellison-Syndrom. Zantic 150 Filmtabletten außerdem bei starken, längerfristig bestehenden säurebeding- ten Beschwerden, die sich z. B. in Schmerzen im Oberbauch, Sodbrennen, saurem Aufstoßen äußern können, Anasto- mosenulcera, Langzeitbehandlung von Duodenal- und Ma- genulcera. Die Langzeitbehandlung ist indiziert bei Patienten, aus deren Anamnese bekannt ist, daß sie zu Rezidiven nei- gen. Einmalige Gabe während der Geburt zur Verhütung der Säureaspiration. Fortsetzung der mit Zantit Injektionslösung eingeleiteten Prophylaxe stre ßbedingter Schleimhautläsionen im oberen Gastrointestinaltrakt sowie Fortsetzung der Pro- phylaxe von Rezidivblutungen und der unterstützenden Maß- nahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Magen- und Duodenalulcerationen. Besondere Hinweise: Bei geringfügi- gen Magen-Darm-Beschwerden, z.B. nervöser Magen, ist Zantic nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Magenulcera und in der Behandlung von starken längerfristig bestehenden säurebedingten Beschwerden sollte durch ge- eignete Maßnahmen eine eventuelle . Malignität ausgeschlos- sen werden.
Gegenanzeigen: Zantic darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Rani- tidin. Zantic darf nur bei strengster Indikation während der Schwangerschaft und der Stillzeit verabreicht werden, da bisher nur geringe Erfahrungen am Menschen vorliegen. Tierversu- che haben keine Hinweise auf Fruchtschädigung ergeben.
Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über Strengste Indi- kationsstellung auch bei Kindern ab 10 Jahren und Jugend- lichen bis zu 14 Jahren. Jüngere Kinder sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, solange keine ausrei- chenden Erfahrungen vorliegen (s. Dosierungsanleitung). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren. Akute Porphyrie.
Nebenwirkungen: Gelegentlich kam es unter der Behand- lung mit Zantic zu (manchmal starken) Kopfschmerzen, Diarrhöe, Obstipation, Hautausschlag, in seltenen Fällen Ery- thema multiforme, Juckreiz, Müdigkeit, Schwindel oder Übel- keit. In den meisten Fällen besserten sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung. Sehr selten wurde über Fälle von Gelenkbeschwerden und Muskelschmerz berichtet. Sel- tene Erhöhungen der Plasmakreatininwerte sind meist gering und normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Zantic. Vorübergehende Veränderungen der Leberwerte können auftreten, die sich unter fortgesetzter - Behandlung oder nach Beendigung der Therapie zurückbil- den. Selten kann unter der Behandlung eine normalerweise reversible Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht auftreten. Über Fälle von Gynäkomastie sowie Libidoverlust und Potenz- störungen wurde berichtet. Der kausale Zusammenhang zwi- schen der Anwendung von Zantic und diesen Störungen ließ sich bislang nicht nachweisen. Vereinzelt wurde über Ver- wirrtheitszustände, Unruhezustände, Depressionen und Hal- luzinationen unter der Behandlung berichtet, die überwie- gend bei schwerkranken oder älteren Patienten auftraten, sowie über Schleiersehen. Die Erscheinungen verschwanden nach Absetzen der Behandlung wieder. In extrem seltenen Fällen ist über vermehrten Haarausfall berichtet worden.
Akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. anaphylaktischer Schock, Urtikaria, Quincke-Ödem, Fieber, Bronchialspasmus, Laryngospasmus, Eosinophilie, Blutdruckabfall, Brustschmer- zen, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung) sind sehr ver- einzelt nach Zantic berichtet worden. Vereinzelt wurden unter der Behandlung mit Zantic Veränderungen des Blut- bildes berichtet (Thrombozytopenie bzw. Leukozytopenie, die gewöhnlich reversibel sind, sehr seltene Fälle von Agranu- lozytose, Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypo- plasie oder -aplasie). Sehr selten kam es zu Herzrhyth- musstörungen wie Tachykardie, Bradykardie und AV-Block.
Die Anwendung von Arzneimitteln, die den Säuregehalt des Mageninhalts verringern, kann bei beatmeten Patienten zum Wachstum von bestimmten Keimen (meist gramnegative Bakterien) im Mageninhalt führen. Es besteht dann die Mög- lichkeit, daß diese Erreger die Atemwege besiedeln. Dadurch kann unter Umständen das Risiko größer werden, daß eine Lungenentzündung auftritt.
Wirkungsweise des Arzneimittels: Histamin Hz-Rezeptor- Antagonist.
Handelsformen und Preise: Zantic 150 Filmtabletten:
Packung mit 20 Filmtabletten N1 DM 47,45. Packung mit 50 Filmtabletten N2 DM 109,55. Packung mit 100 Filmtabletten N3 DM 207,10. Zantic 300 Filmtabletten: Packung mit 20 Filmtabletten N1 DM 84,90. Packung mit 30 Filmtabletten N2 DM 123,05. Packung mit 50 Filmtabletten N2 DM 195,10.
Packung mit 100 Filmtabletten N3 DM 369,50.
Anstaltspackungen. Apotheken-Verkaufspreise inkl.
15% MwSt. Verschreibungspflichtig Stand: Juli 1995
A
-1890 (8) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 27, 7. Juli 1995
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