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Archiv "Gegendarstellung" (06.03.1992)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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arkinsons Gesetz und Sankt Bürokratius haben längst die gesetzlichen Krankenkassen und deren Ad- ministration heimgesucht.Grund genug für den Bund der Steuer- zahler (Wiesbaden), den Kas- senverwaltungen in die Bücher und auf die Finger zu schauen und diese zu mehr Kostenkon- trolle und Sparsamkeit aufzuru- fen. Bereits im Jahr 1987 unter- breitete er den Vorschlag, den Rechnungshöfen des Bundes und der Länder das Recht ein- zuräumen, Prüfungen bei den Trägern der gesetzlichen Kran- kenversicherung durchzuführen.

Diese Forderung fand Unterstüt- zung von Fachleuten, stieß aber bei den verantwortlichen Politi- kern und den betroffenen Kas- senadministratoren — wie zu er- warten — nicht auf Gegenliebe.

Heute zeigt sich, wie be- rechtigt und wie aktuell die da- malige Forderung ist: Die Ver- waltungskosten der Krankenkas- sen sind in den letzten zehn Jah- ren weit überdurchschnittlich gestiegen, jedenfalls weit mehr als die beitragspflichtigen Ein-

Krankenkassen

Teure

Verwaltungen

nahmen der Versicherten (Grundlohnsumme): Im Zeit- raum von 1984 bis 1990 steht ei- nem durchschnittlichen Zu- wachs der Gesamtausgaben in Höhe von 30 Prozent ein An- stieg der Verwaltungskosten von 45 Prozent gegenüber. Auch 1991 schlugen die Verwaltungs- kosten der Kassen gegenüber dem Vorjahr mit plus neun Pro- zent ins Kontor. In absoluten Zahlen: 1990 wurden 7,3 Milliar- den DM Versichertengelder durch die Bürokratie der Kassen aufgezehrt. Je Mitglied hat sich die Belastung von 138,50 DM (1984) auf mehr als 200 DM (1991) erhöht.

Dem Steuerzahlerbund sind auch die Verwaltungs-(Protz) bauten mancher Krankenkassen

ein Dorn im Auge. Einige über- trumpften die Paläste von gut verdienenden Privatversicherun- gen; auch gebe es „unnötige An- mietung teuerster Flächen für Filialen in Lauflagen". Daß dies für die Steuerzahler ebenso wie für die Versicherten ärgerlich ist, ist für den Steuerzahler ebenso evident wie kostspielige Anzeigen-, PR- und Plakat-Ak- tionen. All dies erweckt den Ein- druck des finanziellen Überflus- ses, der nicht sorgsamen Mittel- verwendung.

Zur teilweisen Salvierung der Kassen sei festgestellt: Seit Ingangsetzung der Kostendämp- fungsgesetze (1977) wurden die Kassen ebenso wie die Selbstver- waltungsorgane der Kassenärzte mit überbordenden Verwal- tungs- und Bürokratie-Aufgaben eingedeckt, oft versicherungsfer- ne und versicherungsfremde Aufgaben, die ins Geld gehen.

Auch ein Grund für den Steuer- zahlerbund, einen Abbau regle- mentierender Bestimmungen zugunsten von mehr Wahl- und Entscheidungsfreiheit der Versi- cherten zu fordern. HC

Gegendarstellung

„In dem Artikel „Arzneimittel:

Tausende von Toten?" (Heft 6, Seite eins) über unser For- schungsvorhaben zu uner- wünschten Arzneimittelwirkun- gen wird behauptet, daß die er- mittelten Fälle eines arzneimit- telbedingten tödlichen Verlaufs auf Untersuchungen zu einem ,ausgewählten Kollektiv' beru- hen. Die Behauptung, daß nur ein ausgewähltes Kollektiv un- tersucht worden sei, ist falsch.

Richtig ist: Die Untersuchung wurde an vier Zentralkranken- häusern der Stadtgemeinde Bre- men (etwa 4 000 Betten, 70 000 Aufnahmen pro Jahr) vorge- nommen Die Krankenhäuser bieten eine Akut-, Allgemein- und Spezialversorgung mit allen medizinischen Fächern und ge- währleisten zu 60 Prozent die Krankenhausversorgung für die Bevölkerung der Stadt Bremen

und des stadtnahen Umlandes (550 000 Einwohner). Es wurden unerwünschte Arzneimittelwir- kungen an allen Fachbereichen erfaßt. Morbidität der Bevölke- rung und Qualitätsstruktur der ambulanten beziehungsweise klinischen ärztlichen Versor- gung im Lande Bremen weichen nicht in irgendeiner Weise auf- fällig oder negativ von anderen Regionen der Bundesrepublik Deutschland ab."

Professor Dr. P.S. Schönhöfer Zum Verständnis folgende Anmerkung: In dem apostro- phierten Kommentar habe ich Presseberichte aufgegriffen, de- nen zufolge 5 600 bis 8 800 Pa- tienten jährlich an Nebenwir- kungen von Arzneimitteln ster- ben, und darauf hingewiesen, daß diese Zahlen von Professor Dr. Peter Schönhöfer in die Welt gesetzt wurden. Schönhö- fer habe sich dabei auf lediglich 86 in Bremen ermittelte Fälle

mit arzneimittelbedingtem tödli- chen Verlauf gestützt. Wörtlich:

„Diese wenigen Fälle (zudem noch eines ausgewählten Kollek- tivs) bundesweit hochzurechnen und Tausende von Toten auf- grund von Arzneimittelneben- wirkungen zu beklagen, ist in ho- hem Maße fahrlässig." Es be- steht kein Anlaß, auch nicht auf- grund der Gegendarstellung, diesen Vorwurf zurückzuneh- men. Schönhöfer bestätigt, daß er sich nur auf seine Erhebun- gen in den vier Bremer Zentral- krankenhäusern stützt. In einer Projektbeschreibung (auf die sich der Kommentar in Heft 6 stützte) weist Schönhöfer selbst darauf hin, daß sein Erfassungs- system einen Versorgungsbe- reich von 330 000 Einwohnern betrifft und daß nur „etwa jede zweite

schwere arzneimittelbe-

dingte Erkrankung erfaßt wird, die in den Kliniken zu beobach- ten sind." Norbert Jachertz

Dt. Ärztebl. 89, Heft 10, 6. März 1992 (1) Ar741

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