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Diese effiziente ambulante Grundversorgung durch Hausärztinnen und -ärzte ist aber bereits löchrig geworden, da der Nachwuchs seit einigen Jahrzehnten abnimmt und den Bedarf in den letzten Jahren nicht mehr deckt

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M 123/2005 ERZ 17. August 2005 48C Motion

2612 Fritschy, Rüfenacht (FDP)

Weitere Unterschriften: 20 Eingereicht am: 13.06.2005

Förderung der Hausarztmedizin

Um den Stellenwert der Hausarztmedizin an der Universität Bern zu erhöhen und damit künftig genügend Hausärztinnen und -ärzte ausgebildet werden können, wird der Regierungsrat aufgefordert, möglichst umgehend die Fakultäre Instanz für Hausarztmedizin (FIHAM) in ein Institut für Hausarztmedizin mit Ordinariat umzuwandeln. Zur Erfüllung der Aufgaben, vor allem zur Finanzierung der Ausbildung von Medizinstudentinnen und - studenten in Hausarztpraxen, sind dem neuen Institut die erforderlichen finanziellen Mittel zu Lasten des Fakultätsbudgets zuzuteilen.

Begründung:

In der Schweiz und auch im Kanton Bern wird die ambulante Grundversorgung durch Hausärzte einerseits qualitativ hochstehend und patientennah, andererseits infolge der angepassten Infrastruktur auch sehr kostengünstig angeboten.

Diese effiziente ambulante Grundversorgung durch Hausärztinnen und -ärzte ist aber bereits löchrig geworden, da der Nachwuchs seit einigen Jahrzehnten abnimmt und den Bedarf in den letzten Jahren nicht mehr deckt. Werden nicht umgehend wirksame Massnahmen getroffen, wird der bereits in ländlichen Gebieten feststellbare Mangel an Hausärzten in den nächsten Jahren ein bedenkliches Ausmass erreichen.

Im Kanton Bern sind heute 57 Prozent der Grundversorger (Ärztinnen und Ärzte mit den Facharzttiteln FMH "Allgemeinmedizin", "Pädiatrie" und "Innere Medizin" oder mit dem Weiterbildungstitel FMH "praktischer Arzt") über 50 Jahre alt. Demnach muss damit gerechnet werden, dass in den nächsten 15 Jahren ca. 57 Prozent der heutigen Hausärztinnen und -ärzte ihre Praxistätigkeit aufgeben werden.

Damit die ambulante ärztliche Grundversorgung auf gleichem Niveau gehalten werden kann, müssen aber mehr neue Hausärztinnen und Hausärzte ausgebildet werden, als aus dem Berufsleben ausscheiden. Erstens, weil die jungen Ärzte und vor allem Ärztinnen häufig Teilzeit arbeiten. Zweitens bedingt die demografische Entwicklung der Bevölkerung mehr ärztliche Leistungen.

Es werden sich künftig nur ausreichend viele junge Leute der Hausarztmedizin zuwenden, wenn die Medizin Studierenden rechtzeitig die Tätigkeit in einer Hausarztpraxis kennen und anerkennen lernen. Hausärztinnen und -ärzte haben sehr hohe Anforderungen zu erfüllen.

Als Grundversorger diagnostizieren und behandeln sie Leiden. Zudem brauchen sie sehr gute Kompetenzen in einem sehr weiten Feld, um die Patienten gegebenenfalls als "Gate Keeper" an die richtige Stelle weiterzuleiten. Ein Institut mit Ordinariat und mehreren praktizierenden Hausärzten ist unverzichtbar, um den Auftrag für Lehre und Forschung in genügendem Mass wahrnehmen zu können.

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Es wird Dringlichkeit verlangt. Gewährt: 20.06.2005

Antwort des Regierungsrates

Der Zugang der Bevölkerung zu einer bedarfsgerechten, qualitativ hochwertigen und wirtschaftlich tragbaren medizinischen Behandlung und Pflege bildet ein Ziel der Regierungspolitik (vgl. Richtlinien der Regierungspolitik 2003 - 2005). Die genügende Versorgungsdichte an Hausärztinnen und Hausärzten stellt einen wichtigen Eckpfeiler dieses Ziels dar. Der Regierungsrat hat in der Antwort auf die Motionen Heuberger (M 035/2005) und Kilchherr (M 090/2005) angekündigt, dass die Gesundheits- und Fürsorgedirektion eine Arbeitsgruppe mit Vertretungen der kantonalen Ärztegesellschaft, der Medizinischen Fakultät, der Fakultären Instanz für Hausarztmedizin (FIHAM), der Erziehungsdirektion und der Volkswirtschaftdirektion einberufen wird. Diese soll nach einer vertieften Analyse der Situation einen Massnahmenplan zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit im Zuständigkeitsbereich des Kantons erarbeiten.

Die Attraktivität des Berufs der Hausärztin oder des Hausarztes vermag durch Kanton und Universität aber nur bedingt beeinflusst zu werden. Die von der Motionärin geforderte verbesserte Integration der Hausarztmedizin in das Studium und der Ausbau der Forschung auf diesem Gebiet können freilich Teilelemente darstellen, welche der entsprechenden Berufswahl förderlich sein können. Mit der Fakultären Instanz für Hausarztmedizin verfügt die Medizinische Fakultät der Universität Bern bereits heute über ein Ausbildungsangebot in der Hausarztmedizin. Die Diskussion um eine Verstärkung der Ausbildung in der Hausarztmedizin ist seit einiger Zeit im Gange. Die Universität Bern wurde deshalb 2003 beauftragt, ein Umsetzungskonzept zur Stärkung der Hausarztmedizin zu erarbeiten. Sie hat in diesem Rahmen auch die Schaffung eines Instituts mit Ordinariat nach dem Basler Modell geprüft und kommt dabei zum Schluss, dass zunächst die Forschungsbereiche in der Hausarztmedizin aufgebaut werden müssen, damit die akademische Bedeutung eines Ordinariats nicht von vorneherein in Frage gestellt ist. Im Rahmen der Forschungsprogramme sollen Nachwuchsleute gewonnen und als akademischer Nachwuchs für die Hausarztmedizin aufgebaut werden. Heute würden durch die Schaffung eines Instituts mit Ordinariat zudem Mittel gebunden, die für die verstärkte Integration der Hausarztmedizin in das Medizinstudium an anderer Stelle (Praktika der Studierenden bei Hausärztinnen und Hausärzten im Laufe des Studiums, Bindung der Studierenden durch „Patenschaften“

von Hausärztinnen und Hausärzten) dringend benötigt werden. Die Universität wird ihr Konzept demnächst vorlegen.

Zudem wird im Rahmen der Absichten der Kantone von Bern und Basel, ihre Zusammenarbeit in der medizinischen Lehre, Forschung und Dienstleistung zu verstärken, auch eine vertiefte Zusammenarbeit mit der Universität Basel im Bereich der Hausarztmedizin geprüft, welche im März 2005 die Errichtung eines Instituts für Hausarztmedizin angekündigt hat.

Antrag: Annahme als Postulat

An den Grossen Rat

Referenzen

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