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Archiv "Ovarial-Karzinom: Taxol-Platin gilt nun als Standardtherapie" (02.06.2000)

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Allergische Reaktionen und der damit verbundene Juckreiz setzen – ähnlich dem Schmerzgedächtnis – so ge- nannte Landkartenmuster im Gehirn, die sich

durch Wiederho- lung „festsetzen“.

Eine frühzeitige Intervention, so hoffen Dermato- logen, könnte ver- meiden, dass die- se Muster über- haupt angelegt oder aber „ein- gebrannt“ werden.

Nach Erläute- rungen von Prof.

Manfred Spitzer

(Ulm) bei der 8. Jahrestagung des Arbeitskreises Psychoso- matische Dermatologie in Gießen wird jeder periphere Reiz – sei es akustisch, op- tisch, mechanisch oder nerval – im menschlichen Gehirn durch die „Verschaltung“ von Neuronen etwa 10 000fach verstärkt. Äußerliche Reize sind damit relativ unbedeu- tend, verglichen mit deren Ef- fekt, der durch die „Prozes- sierung“ im Gehirn erreicht wird – was zeigt, wie sehr der Mensch vom Kopf bestimmt wird.

Die Tatsache, dass bei all- ergischen Reaktionen ähnli- che Verarbeitungs- und Ge- dächtnismuster wie beim Schmerz vorhanden sind, zeigt einen möglichen Weg zur Prävention oder Therapie:

Allergische Reaktionen und der damit verbundene Juck- reiz müssten, wenn sie sich nicht im Gehirn „einbren- nen“ können, akut und lang- fristig zu weniger quälenden Reaktionen führen und damit die Therapie erheblich ver- einfachen. Frühzeitiges Ein- greifen wäre damit die beste Therapie.

Ein weiteres Ergebnis der Tagung, das Hoffnungen auf

eine Entschlüsselung der grundlegenden Mechanismen bei dieser chronischen Er- krankung und damit kausale Therapieformen keimen lässt,

präsentierte Dr. Angelika Bus- ke-Kirschbaum, Diplom-Psy- chologin aus Trier: Säuglinge, die an einer Neurodermitis leiden, reagieren auf Stress mit einer vermehrten Aus- schüttung von Stresshormo- nen wie Kortisol, erwachse- ne Neurodermitiker dagegen mit einer verminderten Se- kretion dieses Hormons.

Dr. Jörg Kupfer, Diplom- Psychologe aus Gießen, konn- te – im Gegensatz zu gesun- den Kontrollen – bei den Pa- tienten eine Veränderung der Nerve Growth Factors fest- stellen – ein biologisches Kor- relat für den Zusammenhang zwischen dem lange postulier- ten, aber schwer nachweisba- ren Zusammenhang zwischen Emotionen und Entzündun- gen. Das erlaubt auch eine vorsichtige kausale therapeu- tische Konsequenz: Entspan- nungs- und Psychotherapie müssten helfen, mit Stress be- wusster umzugehen, ihn an- ders zu verarbeiten.

Weitgehend unbeachtet geblieben sind in der Öffent- lichkeit die Tatsachen, wie stark einerseits eine Neuro- dermitis die Lebensqualität einschränken kann: In ausge- prägten Fällen komme es zu

ähnlich starken Beeinträch- tigungen wie bei onkologi- schen Patienten, erläuterte Dr. Matthias Augustin (Frei- burg). Andererseits manife- stiert sich – entgegen der früheren Lehrmei- nung – eine Neuroder- mitis heute zuneh- mend auch erstmalig bei Erwachsenen. Der Leidensdruck ist nach den Untersuchungen des Referenten in aus- geprägten Fällen dann durchaus vergleichbar demjenigen von Pati- enten nach Myokard- infarkt.

Für diese schweren Fälle sind auch auf medika- mentösem Gebiet Neuerun- gen in Sicht. Wie der Vorsit- zende der Deutschen Der-

matologischen Gesellschaft, Prof. Erwin Schöpf (Frei- burg), in Gießen ausführte, ist für diese Patienten eine neue, topische Therapie in Erprobung: Ein lokal appli- zierbares Cyclosporin zielt – ebenso wie die topische Cor- tisontherapie – auf die Ein- dämmung der Entzündung ab.

Anders als bei den alt- bekannten Substanzen sind bei der neuartigen Lokal- therapie zwar Atrophiezu- stände der Haut zu umgehen, nebenwirkungsfrei ist diese Therapieform jedoch auch nicht. Schöpf berichtete über eine erhöhte Infektanfällig- keit. Ausgeräumt sind of- fensichtlich Bedenken hin- sichtlich eines erhöhten Ri- sikos für Lymphome. Die neue topische Therapie wird allerdings schweren Fällen von Neurodermitis im Er- wachsenenalter vorbehalten bleiben und möglicherwei- se in Zukunft eine Alterna- tive zur UVA-1-Hochdruck- behandlung werden.

Dr. Renate Leinmüller

A-1546 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 22, 2. Juni 2000

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Neurodermitis

Korrelat zwischen Emotionen und Immunologie bestätigt

Prurigoform der Neurodermatitis Foto: Grünenthal GmbH

Die Kombination von Pla- tin und Paclitaxel ist der Kom- bination von Platin und Cyclo- phosphamid überlegen und stellt den derzeitigen Standard der Primärtherapie des Ovari- alkarzinoms dar. So das Resü- mee der „Kurzgefassten Inter- disziplinären Leitlinien 2000“, herausgegeben von der Deut- schen Krebsgesellschaft.

Im Vergleich zur Behand- lung mit dem früheren Stan- dardregime Cyclophosphamid und Platin wird durch die Che- motherapie mit Taxol®(Wirk- stoff: Paclitaxel, Bristol-Myers Squibb) eine Verlängerung der medianen Überlebenszeit von über 50 Prozent erreicht. Dies bedeutet im Mittel eine Ver- längerung des Lebens um etwa ein Jahr.

Studien in den USA, Europa und Kanada belegen seit Mitte der 90er-Jahre si-

gnifikant bessere Wirksamkeit der Kombination von Taxol mit Platin. Carboplatin und Cisplatin sind in der Kombina- tion mit Paclitaxel äquieffek- tiv, jedoch induziert die Kombination Taxol und Car- boplatin weniger Nebenwir- kungen und führt zu einer si- gnifikant besseren Lebens- qualität. Auf dieser Grundla- ge wurde die Kombination Ta- xol/Carboplatin als neuer Standard beim Ovarialkarzi- nom definiert.

Jährlich erkranken in Deutschland 8 000 Frauen an einem Ovarialkarzinom. Bei 75 Prozent der Patientinnen wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, da typische Frühsymptome fehlen und ef- fektive Screening-Methoden bisher nicht etabliert werden

konnten. EB

Ovarial-Karzinom: Taxol-Platin

gilt nun als Standardtherapie

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