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All dies hat Auswirkungen auf die Lehrlingsbestände und den Betrieb der Berufsschulen

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I 347/2005 ERZ

Interpellation

Vaquin, Moutier (CVP)

Weitere Unterschriften: 1 Eingereicht am: 16.11.2005

Bilanz nach der Reform der kaufmännischen Ausbildung

Vor genau zwei Jahren wurde die kaufmännische Ausbildung reformiert. Die Ziele der Reform sind lobenswert, so sollen beispielsweise einzelne Lehrbetriebe und Branchen aufgewertet werden. Und der praktische Teil der Berufslehre zählt bei der Lehrabschlussprüfung nunmehr zur Hälfte.

Diese Neuerungen haben in den Unternehmen, insbesondere in den KMU, zu Reaktionen geführt, da sie nicht immer über die genügenden personellen Ressourcen verfügen, um den Mehraufwand zu bewältigen, der sich aus dem neuen System ergibt und das manchmal als zu schwerfällig erachtet wird. Einige Betriebe hinterfragen beispielsweise ihr Engagement für die Ausbildung im Dualsystem, andere wiederum nutzen die Einführung der Neuerungen, um fortan auf die Ausbildung von Lehrlingen zu verzichten.

All dies hat Auswirkungen auf die Lehrlingsbestände und den Betrieb der Berufsschulen.

Laut einer bei den Ausbildungszentren der Westschweiz durchgeführten Erhebung sind die Bestände im Durchschnitt um 17,8 Prozent gesunken (je nach Kanton sind es zwischen 11 und 30 Prozent; verglichen wurden die Jahre 2001-2002 und 2003-2004).

Der Regierungsrat wird um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1) Gibt es eine Bilanz über die eingeleitete Reform der kaufmännischen Ausbildung?

2) Wenn ja: Welches sind die Schlussfolgerungen des französischsprachigen Kantonsteils und welches jene des deutschsprachigen Kantonsteils?

3) Hatte die Umsetzung der Reform Auswirkungen auf die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge sowie auf die Lehrlingsbestände an den kaufmännischen Berufsschulen?

4) Was gedenkt der Regierungsrat (z.B. auf Bundesebene) zu unternehmen, damit den Schwerfälligkeiten, die von den Betrieben und insbesondere von den KMU kritisiert werden, Rechnung getragen wird?

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2 Antwort des Regierungsrates

Grundsätzlich gilt festzuhalten, dass ein grosser Teil der Ziele im Rahmen der Reform kaufmännische Grundbildung erreicht worden sind. Dank der Pilotphase im Kanton Bern konnten der schweizerischen Projektleitung laufend konstruktive Rückmeldungen gegeben werden. Dies führte immer wieder zu wertvollen Anpassungen für Lehrbetriebe, Berufsfachschulen und Lernende.

Es ist eine Tatsache, dass durch die betriebliche Beurteilung ein neuer Faktor in die Ausbildung einfliesst und dass vor allem die Berufsbildnerinnen mit der Gesprächsführung sowie der Beurteilung der Lernenden stark gefordert sind. Der Kanton Bern konnte jedoch mit den Lehrbetrieben einen Ausbildungsrahmen erstellen, der durchwegs in die Praxis umsetzbar ist.

Trotz leichtem Rückgang der Lehrstellen ist der Regierungsrat überzeugt, dass mit der Reform der kaufmännischen Grundbildung ein wichtiger Meilenstein für die duale Ausbildung gelegt werden konnte. Die neuen Elemente in der Ausbildung werden begrüsst, da sie mithelfen, den Lernenden das nötige Rüstzeug zu verschaffen, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können.

Zu den einzelnen Fragen nimmt der Regierungsrat wie folgt Stellung:

1. Bilanz über die Reform

Es gibt eine erste gesamtschweizerische Bilanz, die im Rahmen einer Evaluation durchgeführt wurde. Das Hauptziel der Evaluation besteht darin, die Schwachstellen sowie die Stärken der neuen Ausbildung aufzuzeigen und entsprechende Anpassungen umzusetzen. Der Kanton Bern führt vom August 2005 bis Februar 2006 eine Evaluation über die Ausbildungseinheiten sowie den Basiskurs durch. In verschiedenen Arbeitsgruppen, vertreten durch Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, Berufsfachschulen sowie Branchen, wurden Verbesserungen vorgeschlagen, die ab August 2006 zur Umsetzung kommen sollen.

Folgende Instrumente dienen dem Kanton Bern für eine regelmässige Bilanz:

- Zweimal pro Jahr werden an jeder Berufsfachschule Erfahrungsaustausche und Veranstaltungen durchgeführt.

- Das Projekt kvreform ist Anlaufstelle für Fragen und Kritiken, die an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden.

2. Schlussfolgerungen zur Bilanz französisch- sowie deutschsprachiger Kantonsteil Grundsätzlich begrüssen die Lehrbetriebe und die Lernenden, dass der betriebliche Teil durch die höhere Bewertung mehr Gewicht erhalten hat. In der Umsetzung gibt es einige Schwierigkeiten, da die vorgegebenen Leistungsziele teils zu Verständnisschwierigkeiten führen und die Beurteilung, ohne konkret messbare Ziele nicht in allen Betrieben gleich durchgeführt wird. Die Lernenden verfügen grösstenteils über mehr Sozial- und Methodenkompetenz und führen Arbeiten selbständiger durch als in der „alten“

Ausbildung. Der Aufwand hingegen ist für alle Beteiligten grösser geworden und die Lehrbetriebe müssen sich stark an die vorgegebenen Raster halten, was vor allem für kleinere Lehrbetriebe zu einer Überforderung führen kann. Dies, weil die lernende Person nicht mehr so rasch produktiv im Betrieb eingesetzt werden kann. Der Basiskurs sowie die neuen Elemente „Ausbildungseinheit“ und „selbständige Arbeit“ in der Berufsfachschule wurden grundsätzlich gut aufgenommen.

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3 3. Auswirkung auf die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge

Im Zeitraum der Einführung ging die Zahl der neuen Lehrverträge in der kaufmännischen Ausbildung um zirka fünfzehn Prozent zurück. Im zweiten Jahr nach der flächendeckenden Einführung wurde allerdings wieder ein Anstieg verzeichnet. Der Rückgang der Lehrverträge darf nicht allein auf die KV-Reform zurückgeführt werden. Die Wirtschaftslage und die ungünstigen Berufsaussichten für KV-Lernende haben sich ebenfalls stark ausgewirkt. So blieben beispielsweise im letzten Sommer etliche KV- Lehrstellen unbesetzt, weil nicht geeignete Lernende gefunden werden konnten.

4. Handlung des Regierungsrates

Der Einfluss durch den Regierungsrat ist sehr beschränkt, da die Ausführungsbestimmungen stark durch die Organisationen der Arbeitswelt geprägt und durch den Bund genehmigt werden. Als Verbundpartner sind die Kantone hier in einer schwachen Position. Die KV-Reform wurde denn auch durch die Organisationen der Arbeitswelt initialisiert. Als einer der Pilotkantone konnte der Kanton Bern allerdings von Beginn weg massgebend Einfluss nehmen. Nicht zuletzt auch auf Intervention des Kantons Bern hat sich das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT im August 2005 bereit erklärt, eine Task Force mit den Berufsverbänden, den Berufsfachschulen, den Kantonen und der Wirtschaft einzusetzen um verschiedene Erleichterungen in der Umsetzung zu prüfen. Ziel ist, die aus der Task Force entstehenden Anpassungen bereits auf Sommer 2006 umzusetzen.

An den Grossen Rat

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