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Unbekannter Standort - Reliquienaltärchen, Ende des 15. Jhd. - Heute Lorch, Robert-Struppmann-Museum, Inv.Nr. 110

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Academic year: 2022

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Mittelalterliche Retabel in Hessen

Ein Forschungsprojekt der Philipps-Universität Marburg, der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Osnabrück

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG 2012-2015

Unbekannter Standort

Reliquienaltärchen, Ende des 15. Jhd.

Heute Lorch, Robert-Struppmann-Museum, Inv.Nr. 110

http://www.bildindex.de/document/obj20249189 Bearbeitet von: Melanie Knölker

2015

urn:nbn:de:bsz:16-artdok-48522

http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltexte/2017/4852 DOI: 10.11588/artdok.00004852

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Mittelalterliche Retabel in Hessen Objektdokumentation

Lorch

Ortsname Ortsteil Landkreis Bauwerkname

Funktion des Gebäudes Träger des Bauwerks

Objektname Lorcher Reliquienaltärchen

Typus Flügelretabel mit geschnitztem Schrein, zwei geschnitzten inneren Flügelseiten und zwei gemalten Rückseiten

Gattung Tafelmalerei

Status Erhalten, allerdings befinden sich die Tafelgemälde in schlechtem Zustand (Schedl I 2014, S. 63).

Funktion:

Die ursprüngliche Funktion ist unklar, entweder Flügelretabel, Reliquienschrank oder Reisealtar (MK).

Standort(e) in der Kirche Altar und Altarfunktion

Datierung Ende des 15. Jahrhunderts1 (Schenk zu Schweinsberg 1965, S.

8, Nr. 110; Geese 1989, Kat.-Nr. 12); eventuell 15. Jahrhundert (Kleberger 1986/87, S. 33); um 1500 (Schedl I 2014, S. 62, 309) Größe Höhe 47 cm x Breite im geöffneten Zustand 55 cm (Schenk zu

Schweinsberg 1965, S. 8, Nr. 110), im geschlossenen Zustand 27,4 cm x Tiefe 6,4 cm (Geese 1989, Kat.-Nr. 12)

Material / Technik Weichholz (Schedl I 2014, S. 63); Flügel mittels Metallscharnieren am Schreinkorpus befestigt (Geese 1989, Kat.-Nr. 12);

Flügelaußenseiten farbig bemalt: dünne Grundierung, darin wurden die Konturen der Figuren eingeritzt, anschließend wurde eine dunkelbraune Imprimitur, schließlich die Bemalung

aufgetragen, die Fensterdurchbrüche und die untere Hälfte der Nimben sind jeweils rot gelüstert; die Vergoldung der Nimben erfolgte auf ockerfarbenem Anlegeöl (Kleberger 1986/87, S. 34);

das Schreininnere polychrom gefasst: Rahmung der Fächer konsequent weiß gefasst; die Innenräume der Fächer sind im Schrein grün und in den Flügeln rot gefasst; der äußere Rahmen der Flügel ist jeweils grün und jener des Schreins rot gefasst

1 Fett-Markierung: vom Autor präferierte Forschungsmeinung.

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(Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Schedl II 2014, S. 310); Spuren früherer Vergoldungen finden sich am inneren und unteren Rahmen auf den Flügelinnenseiten (inklusive der kielbogigen Wölbung), an den Krabben, dem Maßwerk sowie dem äußeren und unteren Schreinrahmen (Geese 1989, Kat.-Nr. 12); laut Kleberger lassen sich im Schreininneren bis zu vier eigenständige Fassungsschichten nachweisen; bei der unteren

Fassungsschicht, deren Ursprünglichkeit nicht gesichert ist, sollen die heutigen Farben grün, rot und gold dominieren (Kleberger 1986/87, S. 34); der äußere Giebelbogen und der innere

Maßwerkschmuck wurden angestückt (Geese 1989, Kat.-Nr. 12);

an den Flügelaußenseiten finden sich die Reste eines Metallverschlusses (Kleberger 1986/87, S. 33); der Schrein besitzt eine ca. 24 cm breite, 1,5 cm hohe und 1,7 cm tiefe Feder zur Aufstellung; die Reliquienhüllen bestehen laut Geese teilweise aus Pappe, einfachen Leinenkissen oder Brokat, eines ist mit Perlenstickerei verziert (Geese 1989, Kat.-Nr. 12); laut Kleberger bestehen die Reliquienkissen aus Seide oder Brokat und sind mit einem weichen Material, wahrscheinlich Schafswolle, gefüllt (Kleberger 1986/87, S. 33); der mit „S. Bonifacii“ beschriftete viereckige kleine Pappbehälter im dritten Fach der unteren Reihe soll im Innern mit tapetenartigem, gemustertem Papier beklebt, aber ohne Inhalt sein; laut Kleberger wurde es, zusammen mit der gehäkelten Goldspitze (vierte Reihe, viertes Fach) und dem Kissen, welches ein dunkles Gewandstück aus Samt enthält und worauf ein Emblem aus Goldfasern mit Perlen gestickt wurde (fünfte Reihe, erstes Fach), erst nachträglich im Schrein aufgenommen und zählt angeblich nicht zum ursprünglichen Reliquienbestand (Kleberger 1986/87, S. 34); mit Eisennägeln, deren Köpfe mit Blumendekor verziert waren, wurden die Kissen, in die Knochenstückchen eingenäht wurden, an der

Schreinrückwand befestigt (Kleberger 1986/87, S. 33).

Ikonographie (*) Geschlossener Zustand:

Linker Flügel: Hl. Ritter mit Plattenrüstung, Schild und Schwert (Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 18, Nr. 44).

Rechter Flügel: Laut Geese eine vornehm gekleidete Frau mit einem roten aufgeschlagenen Buch (Geese 1989, Kat.-Nr. 12;

Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 18, Nr. 44), anhand des schwarz-weißen Gewandes vermutlich als Hl. Nonne identifizierbar (MK).

Künstler

faktischer Entstehungsort

Rezeptionen / ‚Einflüsse‘ Aus Deutschland (Geese 1989, Kat.-Nr. 12); laut Schedl aufgrund der Reliquie des Hl. Bonifatius eventuell in Mainz, wo die

Eingeweide des Heiligen beigesetzt wurden (Schieffer 1955, S.

446), gefertigt, da er neben Fulda besonders im Erzbistum verehrt wurde (Mierke 2008, S. 79); am Mittelrhein seien keine Werke bekannt, die sich den Malereien stilistisch anschließen ließen;

zudem sei ausschließlich am südlichen Mittelrhein Weichholz für Tafelmalereien verwendet worden (Schedl I 2014, S. 63).

Stifter / Auftraggeber Zeitpunkt der Stiftung

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3 Wappen

Inschriften Überliefert sind drei Beschriftungen der Reliquien: ehemals soll auf einem Papierstreifen im Schrein eine Reliquie mit „S. Vito“

benannt gewesen sein (Kleberger 1986/87, S. 33, Abb. 5; Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Schedl I 2014, S. 63, Anm. 262), der

entsprechende Zettel ist heute nicht mehr erhalten, ein Zettelrest jedoch befindet sich in der vierten Reihe im linken Fach (MK); ein Pergamentstreifen auf dem Reliquienkissen im zweiten Fach der unteren Reihe bezeichnet noch heute seinen Inhalt mit „S.

Bonifatii“; ein kleines viereckiges Pappbehältnis daneben, im dritten Fach, ist ebenfalls noch heute mit „S. Bonifacii“ beschriftet (Kleberger 1986/87, S. 34; Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Schedl I 2014, S. 63, Anm. 262).

Reliquiarfach / Reliquienbüste

Insgesamt 39 Reliquienfächer: 20 im Schrein, die linke Flügelinnenseite mit zehn, die rechte mit neun Fächern, auf beiden Flügeln entsteht durch den geschwungenen Rahmen jeweils ein kleines Zwickelfach; befüllt sind 18 Fächer im Schrein, lediglich die beiden mittleren Fächer der oberen Reihe sind leer;

Reliquien sind keine mehr erhalten; von den Reliquienhüllen ist eine dem Hl. Vitus und zwei sind dem Hl. Bonifatius zuzuordnen (Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 18, Nr. 44); darüber hinaus war der Schrein sicherlich ehemals mit Reliquien der beiden auf den Flügeln dargestellten Heiligen ausgestattet (MK).

Bezug zu Objekten im Kirchenraum

Bezug zu anderen Objekten

Gorgonius-Statuette von einem Reliquienschrein aus Silber mit partieller Vergoldung, Mitte 15. Jahrhundert (Bildindex,

Aufnahme-Nr. 1.083.058), heute in der Schatzkammer des

Mindener Doms (Abb. s. auch Kessemeier/Luckhardt 1982, S. 67, Nr. 7): Gemeinsamkeiten mit dem Ritterheiligen auf der linken Flügelaußenseite bilden die goldene Plattenrüstung, die Attribute Schild und Schwert, letzteres ist bei der Gorgonius-Statuette verschollen, und der strahlenkranzförmigen Nimbus; die Attribute und eine teilvergoldete Rüstung trägt auch der Ritterheilige Georg auf dem um 1480 datierten St. Georgsreliquiars aus Elbing

(Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe, Inv.Nr. 1950.31;

Bildindex, Aufnahme-Nr. 1.556.211).

Ein vergleichbares Reliquienaltärchen befindet sich in dem Kirchturm-Museum im Westturm der katholischen Pfarrkirche St.

Ursula zu Oberursel (Bildindex, Aufnahme-Nr. fmd470967).

Provenienz 1925:

Pfarrer Anton Karl Pfaff stiftete seine Sammlung, in der sich das Reliquienaltärchen befunden haben könnte, seiner

Heimatgemeinde Lorch; laut Geese ist das Reliquienaltärchen nicht auf der 1922 veranstalteten Kunst- und Heimatausstellung des Lorcher Verkehrs- und Verschönerungsvereins nachweisbar, wurde aber 1925 erworben (Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 3; Schedl I 2014, S. 62, 310).

1934:

Das Lorcher Kunst- und Heimatmuseum, welches 2004 in das Robert-Struppmann-Museum umbenannt wurde, wurde 1934, basierend auf der Pfaffs Sammlung gegründet (Kultur- und

Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 2); das Reliquienaltärchen

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muss bereits vor 1965 einmal in einer Sammlung inventarisiert worden sein, da Geese einen mit der Nummer „81“ beschrifteten Aufkleber auf der Rückseite des Reliquienaltärchens nennt; dieser Nummer bezeichnet er als „alte Inv.- Nr.“ (Geese 1989, Kat.-Nr.

12).

1965:

Erwähnung des „Reliquienaltärchen[s] mit bemalten Flügeln“, Inv.Nr. 110, in dem von Schenk zu Schweinsberg verfassten Inventarverzeichnis des Lorcher Museums (Schenk zu Schweinsberg 1965, S. 8).

Nachmittelalterlicher Gebrauch

Erhaltungszustand / Restaurierung

1986/87:

Restaurierung durch Andrea Kleberger: Beseitigung des Anobienbefalls; Festigen der Holzsubstanz; Anstücken der abgebrochenen Flügelspitzen; Auskitten kleinerer

abbruchgefährdeter Partien; farbliche Angleichung ergänzter Schreinteile; Reinigen der Innen- und Außenseiten; Ergänzung abgeriebener Partien der Malerei im Ton der Imprimitur; Freilegen der Nimben; Auftragen eines transparenten Schutzüberzuges;

Bekämpfung des Mottenbefalls der Reliquienkissen; Anbringen der Plexiglasscheiben vor den noch befüllten Reliquienfächern, welche mit Messingstiften befestigt wurden (Kleberger 1986/87, S. 35f.); laut Geese soll neben den Flügelspitzen auch der untere Rahmen des rechten Flügels ergänzt worden sein (Geese 1989, Kat.-Nr. 12).

Erhaltungszustand:

Tafelgemälde in schlechtem Zustand (Schedl I 2014, S. 63): die Heiligen auf den Flügelaußenseiten sind fast nur noch in ihren Umrissen erkennbar, sodass der Bildträger bzw. die Imprimitur in großen Partien sichtbar ist (Kleberger 1986/87, S. 35; Schedl II 2014, S. 309); die beiden Flügeltafeln sind überzogen von etlichen durch Wurmfraß verursachten Löchern (MK); Malereien sollen zu späterer Zeit zwei Mal partiell übermalt worden sein, so sei nachträglich das ursprünglich hell- bis dunkelgraue Gewand der Heiligen schwarz, ihr ursprünglich rotes Buch orange und die gemalten Arkaden grau, zusammen mit den roten Lüsterungen der Fensterdurchbrüche, übermalt worden; die roten Lüsterungen der Nimben seien zu späterem Zeitpunkt ockerfarben übermalt worden (Kleberger 1986/87, S. 35f.); die Fassung des Schreins und der Flügelinnenseiten weist in ihrem heutigen Zustand starke Abnutzungsspuren auf (MK) und soll aus mehreren Schichten bestehen; Ausbrüche an der Schreinspitze, der rechten Krabbe, im unteren Bereich der Flügel und des Schreins, insbesondere an der Leiste, die zur Aufstellung des Schreins in den Untergrund gesteckt werden konnte; die ebenfalls abgebrochenen

Flügelspitzen wurden sichtbar mit ungefasstem Holz ergänzt; die Reliquienkissen befinden sich ebenfalls in schlechtem Zustand, so besitzen sie Spuren von Mottenfraß (Kissen mit Samtreliquie) und die Farbigkeit ihrer Stoffe (Brokatstoff) ist ausgeblichen; die ornamentierten Nagelköpfe fehlen; laut Kleberger war

ursprünglich bereits eine Verglasung zum Schutz der Reliquien vorhanden, von der die kleinen Nagellöcher auf dem Rahmen zwischen Fächern stammen könnten; auf den Schnittstellen sollen sich Ornamente befunden haben; von beidem ist ebenfalls nichts erhalten (Kleberger 1986/87, S. 35).

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5 Besonderheiten

Sonstiges

Quellen Kleberger, Andrea: Zustands- und Restaurierungsbericht, Objekt:

Kleiner Flügelaltar, in: Untersuchungs- und

Restaurierungsberichte von drei Skulpturen und einem

Flügelaltärchen aus dem Besitz der Stadt Lorch/ Rhein, Frankfurt am Main 1986/87, S. 33-38 (zur Verfügung gestellt durch den Kultur- und Heimatverein Lorch e. V.)

Sekundärliteratur Geese, Uwe: Museum der Stadt Lorch am Rhein, Wissenschaftlicher Katalog, Marburg 1989, Kat.-Nr. 12

(unveröffentlichtes Manuskript, zur Verfügung gestellt durch den Kultur- und Heimatverein Lorch e. V.)

Kessemeier, Siegfried; Luckhardt, Jochen: Dom und Domschatz in Minden [Die blauen Bücher], Aufnahmen von Hermann Deuker, Königstein im Taunus 1982, S. 67, Nr. 7

Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein (Hg.): Robert-

Struppmann-Museum, Lorch am Rhein, Kleiner Führer durch das Kunst- und Heimatmuseum, überarbeitete Neuauflage von Robert Struppmann 1989, Wiehl 2004, S. 2f., 18, Nr. 44

Mierke, Gesine: Memoria als Kulturtransfer. Der altsächsische

„Heliand“ zwischen Spätantike und Frühmittelalter [Ordo, Studien zur Literatur und Gesellschaft des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Bd. 11], Köln 2008, S. 79

Schedl I 2014, S. 62f.

Schedl II 2014, 309f.

Schenk zu Schweinsberg, Eberhard: Heimatmuseum der Stadt Lorch am Rhein, Nachlaß des Pfarrers Pfaff erworben ca. 1925 und alter Besitz der Stadt, ausgestellt im Ratssaal und im Museumsraum des Rathauses zu Lorch, Lorch 1965, S. 8, Nr.

110

Schieffer, Theodor: Bonifatius, in: Neue Deutsche Biographie, hg.

von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 2 (Behaim – Bürkel), Berlin 1955, S.

444-446

Struppmann, Robert; Rössler, Marianne: Lorch und seine Kunst, Lorch 1989, S. 48f.

IRR Im Zuge des Projektes wurde keine Infrarotaufnahme angefertigt Abbildungen Struppmann/Rössler 1989, S. 48f. (Reliquienaltärchen)

Bearbeiter/in Melanie Knölker

(*) Ikonographie

1 Erste Schauseite Jeden Flügel schmückt eine Arkade, unter denen die beiden aufgrund der

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Beschädigungen unkenntlichen Figuren stehen; das Giebelfeld unter dem

Karniesbogen schmückt mittig, geteilt durch die beiden Flügel, ein Vierpass und darunter zu beiden Seiten bzw. auf jedem Flügel jeweils eine Fensterrosette; der Hintergrund vor dem die Heiligen stehen, zeigt ein grünes Rautenmuster; die Figuren

kennzeichnen Strahlennimben als Heilige (Geese 1989, Kat.-Nr. 12); diese

veranschaulichen einen Gegensatz zwischen der Kampfbereitschaft des Ritterheiligen und der private Frömmigkeit der Hl. Nonne (MK).

1a Äußerer Flügel, links, Außenseite Hl. Ritter mit Plattenrüstung, Schild und Schwert (Geese 1989, Kat.-Nr. 12; Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S.

18, Nr. 44); laut Schedl könnte hier der Hl.

Georg dargestellt gewesen sein (Schedl II 2014, S. 310; s. auch „Bezug zu anderen Objekten“).

1b Äußerer Flügel, rechts, Außenseite Vornehm gekleidete Frau mit einem roten aufgeschlagenen Buch (Geese 1989, Kat.- Nr. 12; Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 18, Nr. 44); anhand des Nimbus und des schwarz-weißen Gewandes vermutlich Hl. Nonne (MK).

2 Zweite Schauseite Insgesamt 39 Reliquienfächer 2a Äußerer Flügel, links, Innenseite Zehn Reliquienfächer

2b Schrein (Schnitzwerk (v.l.n.r. und v.o.n.u.))

20 Reliquienfächer, davon sind 18 mit Reliquien befüllt, u. a. von St. Vitus, St.

Bonifatius (Kultur- und Heimatverein Lorch am Rhein 2004, S. 18, Nr. 44), darüber hinaus ehemals sicherlich mit Reliquien von den beiden auf den Flügeln dargestellten Heiligen; mittig in der oberen Reihe sind zwei Fächer unbefüllt (MK); in den leeren Fächern befinden sich jeweils mittig

angeordnet kleine schwarze Punkte, die auf Eisennägel zurückgehen, mithilfe derer die Reliquienhüllen in das Fach geheftet wurden (Kleberger 1986/87, S. 33, 35); selbige finden sich auch in den inzwischen leeren Flügelfächern, zum Teil sind einzelne

Stoffhüllen noch erkennbar von einem Nagel durchbohrt; das zweite („S. Bonifatii“) und dritte Fach („S. Bonifacii“) der unteren Reihe müssen mit Reliquien des Hl. Bonifatius befüllt gewesen sein (Geese 1989, Kat.-Nr.

12).

2c Äußerer Flügel, rechts, Innenseite Neun Reliquienfächer

Referenzen

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