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Archiv "Medica 2007, Medizintechnik: Investitionen auch wieder im Inland" (02.11.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 44⏐⏐2. November 2007 A3045

T E C H N I K

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on Ultraschallgeräten erwar- ten Ärzte hoch auflösende Bilder und Verbesserungen in der Diagnostik. In Teilbereichen wie der kardiologischen Diagnostik werden Ultraschalluntersuchungen per Gewebedoppler immer präziser.

Zunehmend werden kleine, tragbare Sonografiegeräte für Einsatzgebie- te, in denen es auf Mobilität an- kommt, entwickelt. Für die Erstdia- gnostik in der Kardiologie, bei Not- fällen oder der Akutversorgung in Ambulanzen zeigt Siemens Medical Solutions ein 700 Gramm schweres Miniultraschallgerät (Acuson P10) von der Größe eines Pocket-PC. Zu den Notfallapplikationen zählt ei- ne fokussierte abdominale Sonogra- fie für schwere Verletzungen. Das Gerät ist mit einem Schwarz-Weiß- Monitor und einem aufklappbaren Flüssigkristallbildschirm mit knapp

zehn Zentimetern Größe in der Dia- gonale ausgestattet (www.medical.

siemens.com).

Das Unternehmen Zonare zum Beispiel setzt bei der Software und hier beim Prozessor an. Zone Sono- graphy tastet anstelle einzelner Li- nien ganze Zonen ab, die Signalver- arbeitung ist nur von der Prozessor- geschwindigkeit abhängig (www.

zonare.de). Zudem wird das Gerät

kleiner, woran auch andere, wie et- wa GE Healthcare, arbeiten (www.

gehealthcare.com).

Bei der Elastografie ist nach ers- ten Erfahrungen mit Prostataunter- suchungen die Ergänzung zur Mam- madiagnostik eine Perspektive. Mit einer neuen Software wird ein Elastogramm zur Unterscheidung von festem und weichem Gewebe erstellt. Weicheres Gewebe in der

MEDICA 2007, MEDIZINTECHNIK

Investitionen auch wieder im Inland

Durch Weiterentwicklungen in der Medizintechnik wachsen Diagnostik und Therapie immer mehr zusammen. Neuheiten von bildgebenden Verfahren über Labortechnik, Prothetik, Optik und Messtechnik bis hin zu Bedarfsartikeln sind zu entdecken.

Ein Miniultraschallgerät von der Größe eines Black- berrys: das Acuson P10.

Es dient vor allem zur Erstdia- gnose in der Aktuversorgung.

Foto:

Siem ens M

edical Solutions

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Brust ist zumeist gutartig, ist kom- primierbar und erscheint auf dem Bildschirm als weißes Feld im Ge- gensatz zum dunkleren harten Ge- webe. So wird die Reduzierung von Brustbiopsien angestrebt. Das Sys- tem Siemens Acuson Antares Premi- um Edition hat die Software „eSie Touch Elasticity Imaging“ integriert (www.medical.siemens.com).

Computertomografen

Die Bildqualität zur Darstellung der Herzkranzgefäße mittels Computer- tomografie (CT) macht rasante tech- nische Entwicklungen durch. Dis- kutiert wird, ob CT-Koronarangio- grafien einen Teil der Katheter- angiografien zum Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit ersetzen könnten. Noch nicht lange in der klinischen Routine sind die Dual- Source-CT, bei der zwei Röhren- Detektor-Systeme eines 64-Schicht- CT-Systems parallel zum Einsatz kommen. Die meisten Unternehmen stellen keine Großgeräte aus, son- dern präsentieren Software-Appli- kationen dafür (Siemens, Philips).

Andere zeigen die vereinfachte Bedienung von Tomografen, zum Beispiel Toshiba beim Activion, dessen 16-Zeilen-CT mit neuer Software die Anwender durch die Schritte Auswählen der Scanregion,

des Scanprotokolls und Starten des Scans führt (www.toshiba-medical.

de).

Magnetresonanztomograf

Bei der Magnetresonanztomografie (MRT), die unter anderem Weich- teilgewebe mittels magnetischer Felder und elektromagnetischer Wellen darstellt, haben klinisch ein- gesetzte Geräte eine Feldstärke bis drei Tesla und zu Forschungs- zwecken bis sieben Tesla. Ent- wickelt ursprünglich für die Dia- gnostik, ergeben sich durch die interventionelle MRT neue Anwen- dungsbereiche. Ein Entwicklungs- projekt am Universitätsklinikum Magdeburg bei der Behandlung von Tumor- und Schmerzpatienten sind zum Beispiel mikrotherapeutische Operationen, bei denen ein offener Hochfeld-Kernspintomograf einen besseren Zugang zu den Patienten ermöglicht. Dort wird an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der „Panorama 1.0T“ mit einer Spannbreite von 160 cm anstelle der sonst üblichen 70 cm Tunnelöffnung eingesetzt. Die Bildqualität des Ge- räts mit einem Tesla Feldstärke soll weitgehend der eines konventio- nellen 1,5-Tesla-Geräts entsprechen.

Auch für funktionelle Untersuchun- gen bietet die offene Bauweise Vor-

BRANCHE IM AUFSCHWUNG

Nach Jahren der Stagnation beim Inlandsgeschäft melden deutsche Medizintech- nikunternehmen für 2007 eine positive Entwicklung. Beim Inlandsumsatz rechnet die Branche mit einem Plus von 7,6 Prozent gemessen am Vorjahr, so die Progno- se des deutschen Industrieverbands für optische, medizinische und mechatroni- sche Technologien (Spectaris). Für die schwarzen Zahlen macht Spectaris weniger reglementierte Bereiche des Gesundheitswesens verantwortlich und nennt kon- kret private Krankenhäuser im Vergleich zu öffentlichen Kliniken mit den Budget- beschränkungen. Nach wie vor werde zu oft repariert statt investiert. So sei der Wert für Instandhaltung von Medizinprodukten im ersten Quartal 2007 um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Seit Jahren erzielt die Bran- che Wachstum im Export. Der Gesamtjahresumsatz dieser Branche werde voraus- sichtlich um eine Milliarde Euro auf mehr als 17 Milliarden steigen.

Der Umsatz in der Labortechnik klettert der Prognose zufolge um acht Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Verhalten positive Stimmung auch in der Elektromedizin mit einem geschätzten Plus von zehn Prozent beim Inlandsumsatz mit elektro- medizinischen Geräten. „Die meisten Hersteller präsentieren ihre Neuerungen im Zusammenhang mit klinischen Abläufen oder der Vernetzung mit Arztpraxen“, sagt Hans-Peter Bursig vom Fachverband Elektromedizinische Technik. Sie zeig- ten damit, wie die Technik helfe, wirtschaftlich effizient das Behandlungsziel zu erreichen – ein Trend, den das DRG-System unterstützt habe. im

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A3048 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 44⏐⏐2. November 2007 teile. Durch die höhere Bewegungs-

freiheit können Knochen- und Mus- kelbewegungen in Echtzeit verfolgt und Störungen besser erkannt wer- den. Radiologen sehen daher per- spektivisch Möglichkeiten bei der Untersuchung von Verletzungen et- wa der Schulter- oder Kniegelenke sowie der Wirbelsäule (www.medi- cal.philips.com/de; www.med.uni- magdeburg.de/fme/zrad/kdr).

Für MR-Scans mit kontinuierli- cher Tischbewegung zeigt Siemens die Software Syngo TimCT, bei der lediglich ein Datensatz bei Untersu- chungen mit einem neuen MR-To- mografen entsteht. Der Grund ist, dass der Tisch mit den Patienten oh- ne Pause und nicht schrittweise durch den Scanner gefahren wird.

Technische Fortentwicklungen

Viele Hersteller zeigen Verbesserun- gen von bekannten Produkten. Im Laborbereich hat zum Beispiel Ep- pendorf seinen Handdispenser für das Pipettieren und Dispensieren mit einem beleuchteten Display ausge- stattet, was die Arbeit im Labor er- leichtern soll (www.eppendorf.com).

Von Implantaten und (Endo-)Pro- thesen wird zumeist Langzeitbe- ständigkeit gefordert. Eine Innova- tion durch Implantate gibt es zur Prophylaxe des Narbenbruchs bei endständigen Stomas. Ein Netz- Implantat aus Polyvinylidenfluorid mit einer dreidimensional geform- ten flexiblen Manschette für den Darmdurchtritt (Dynamesh IPST) wird bei Anlage eines Anus praeter

zusätzlich eingebaut und verstärkt durch Einwachsen das umliegende Gewebe. So wird einer parastoma- len Hernie im Stomabereich vorge- beugt und durch die Intestinalman- schette ein Darmvorfall verhindert (www.dahlhausen.de). Bauerfeind hat ein neues Prothesenkniegelenk entwickelt. Durch eine individuell einstellbare Polkurve kann es ent- weder auf mehr Standsicherheit oder mehr Dynamik angepasst werden, es kommt als einziges mit einer Gewichtsbegrenzung bis 150 kg Körpergewicht auf den Markt (www.bauerfeind.com). Erst seit wenigen Jahren gibt es Geräte für die Ballon-Enteroskopie zur Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen des Dünndarms.

Mussten bisher zwei Ballons in den Darmabschnitten gesteuert wer- den, bewegt der Anwender bei ei- nem neuen Produkt von Olympus

nur einen Ballon, was die Unter- suchungsdauer reduziert (www.

olympus.de).

Als neuen Ansatz zur Früherken- nung der Herzinsuffizienz hat Med- tronic die Care-Link-Technologie herausgebracht. Sie ermöglicht die Fernabfrage von Daten aus implan- tierten Defibrillatoren. Diese besit- zen eine programmierbare Monito- ring-Funktion zum Erfassen von Flüssigkeitsansammlungen in der Thoraxhöhle. Die kabelfreie Fern- telemetrie ermöglicht die drahtlose Kommunikation zwischen dem im- plantierten Gerät und dem Home- monitor des Patienten oder dem Programmiergerät in Klinik oder Arztpraxis. Mit der kabelfreien Fernmessung werden Geräte- und Patientendaten über das Internet an den behandelnden Arzt gesendet.

Das System nutzt das international für medizinische Implantate reser- vierte Frequenzband, das eine zu- verlässige Datenübertragung ohne Störungen durch zum Beispiel Han- dys sicherstellt. Der Arzt wird via Pager oder elektronischen Botschaf- ten (SMS oder E-Mail) über neue Patientendaten informiert (www.

medtronic.com).

Im Bereich Optik hat Carl Zeiss Meditec neu intuitiv bedienbare me- dizinische Kopflupen herausge- bracht. Die „EyeMag Smart“-Reihe mit einer 2,5-fachen Vergrößerung richtet sich an Einsteiger, die Pro- Reihe mit bis zu fünffacher Vergröße- rung sowie unterschiedlichen Ar- beitsabständen an erfahrene Anwen- der (www.meditec-zeiss.com). I Susanne Imhoff-Hasse Die offene Bau-

weise beim MRT (hier der Panorama 1.0T von Philips) hat für funktionelle Untersuchungen Vorteile. Durch die größere Bewe- gungsfreiheit lassen sich Knochen- und Muskelbewegungen in Echtzeit beobachten und Störungen besser erkennen.

T E C H N I K

Foto:Philips Medizin Systeme

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