Hinweis
Bei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmen des Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besseren
Durchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter das eingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, die Texterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichen Dateien mit Fehlern behaftet.
Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seite
http://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.html
eingesehen und heruntergeladen werden.
Zudem stehen auf der Seite
www.chids.deweitere Versuche, Lernzirkel und Staatsexamensarbeiten bereit.
Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
Älexander Klima F.-Ebertstr. 113/003
• 35039 Marburg
06421/42906
WS 1992/93
Dozent: Dr.J. Butenuth
Obungen im Experimentalvortrag
Experimental vortrag Kosmetik
Chemie in der Schule: www.chids.de
Einleitung:
***Herkunft, Bedeutung: Kosrnetike (gr.) == Die Kunst des Schmückens Kosmetikos (gr.) schmückend
Kosmein (gr. ) Ordnen, Schmücken
*** Heute allgemein: Kosmetik Schönheitspflege,
*** Definition: Unterliegt dem Gesetz für Lebensmittel und Bedarfsgegenstände.
*** Der Gesetzgeber unterscheidet klar zwischen Arzneimitteln und Kosmetika~ Der Einsatz von rezeptpflichtigen Substanzen ist in Kosmetika laut Kosmetik ...Verordnung (KM-Va 1977) verboten.
Die Bezeichnung Kosmetik-Chemiker ist ges. nicht geschützt, während Ko'smet i.ke r Ln eine staatl.anerkannte Berufsbezeichnung ist, die Ausbildung in Fachschulen beträgt 2 Jahre.
Geschicllt:e:
Prähistorische Funde aus Alicante (E) und Lescaux {F} belegen, daß schon da~als Frauen ihre Gesichter und Hände rot färbten.
Als Wiege für die europäische Entwicklung gilt die ägyptische Kul- tur, diese übernahmen die Römer und entwickelten daraus ihre
Badekultur.
In der Antike herrschte keine Trennung zwischen Medizin und Kosmetik, wegweisend waren Galen (Galenik) und Hippokrates.
Erst Lm ,MA erfolgte .ei.ne Trennung ( die Kosrn. wurde hier vorwiegend von Alchemisten betrieben.
Lange Zeit war die K. ein Privileg der Reichen, erst in der
Neuzeit {ehern. Ind.) wurden kosrnet. Produkte auch für die gesamte Bevölkerupg erschwinglich.
Unterteilung:
Reinigungsmittel
Mit~~l zur Pflege/Erhaltung der Haut Mittel für Haarpflege und Veränderung Dekorative Kosmetik
( Verschönerung der Haut )
Diese Untergliederung wird in der Lit. sehr unterschiedlich gehandhabt.
Wirtschaftl. Bedeutung: 1989 betrug der Produktionswert an
Kosmetika 7,5 Mrd. DM, wobei der Löwenanteil die Hautcremes/Lot- ionen waren (1,3 Mrd.)
Die KM-VO schreibt keine Deklarationspflicht vor, solche Angaben sind fr0iwillig, falls nicht anders vermerkt, sind Kosmetika mind.
30 Monate haltbar.
Das sog. CTFA-System ( The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Asso- ciation ) bedeutet: Inhaltsangabe nach abnehmender Konzentration.
Reinigungsmittel:
Das klassische R. ist die Seife, allgemein Alkali-Salze der Fettsren.: Na Kernseife
K --- Schmierseife
Chemie in der Schule: www.chids.de
~ Schon vor 4000 Jahren gewannen die Sumerer eine Art Schmierseife aus Tierfett und Holzasche (Pottasche
=
K2COJ). Im europ. MA wurde die Kunst des Seifensiedens weiterentwickelt, wobei jedoch mehr Soda und Pflanzen- u. Tierfette verwendet wurden.Die Wirkungsweise der Seifen basiert auf der Tatsache, daß diese Mol. aus einem hydrophilen u. -phoben Teil bestehen und durch Bildung von Mizellen eine Vermittlung zwischen Wasser und Fett herstellen.
Fettsäuren sind Carbonsren. ab C-6-Körper.
Laurinsre.
Palmitinsre.
Stearinsre.
ölsre.
C 12 C 16 C 18
C 18 ( Ix ungesätt.)
Je größer das Seifen/Tensidmol. desto hautmilder.
Tenside (Tension [gr.]
=
Spannung) sind organischegrenzflächenaktive Stoffe, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen, sie werden auch Detergentien genannt.
Versuch 1} Herstellen ei n e r Seife Geräte: Magnetrührer
Rührfisch 2 cm Becherglas 250 ml Plastikschüssel Leinentuch
Löffel
Chemikalien: NaOH 10%
Olivenöl NaCl Na2Co3
20 ml Olivenöl werden mit 40 ml NaOH 10 % versetzt und im
Becherglas 20 mi n gekocht. Anschließend wird diese Seifenlösung zu Aussalzen in eine Lösung geschüttet, die aus 8 g NaCl und 2 g
Na2Co3 in 50 ml Wasser besteht. Der sog. Seifenkuchen wird durch ein Tuch abgepreßt und anschließend ein Waschtest durch geführt.
+ R -
10/&
<C)
r~/
o - C- R
OH I
Chemie in der Schule: www.chids.de ~.
+
I~() -C
//'0\. 0 1-1
R-OH+R-
Unterteilung:
w
Tenside/Detergentien besitzen wie Seifen ein hydrophiles u.
-phobes Ende. Häufig verwendetes Tensid in Shampoos und Duschgels ist das Natriumlaurylsulfat:
eH-fe
~l \ IJ) - 0 - S 0 e , IV ~
L
1-1 3 a
Anion. Tenside Kation. "
amphotere "
nichtionogene Tenside
In kosmet. Produkten werden meist anion. und nichtionogene
Tenside ,e i n g e s e t z t . Im Gegensatz zu Seifen bilden sie mit hartem Wasser keine Kalkseifen und sind nicht so stark alkalisch, man kann sie auf den pH der Haut einstellen.
Die Talgabsonderung der Schweißdrüßen wird durch die Hautflora zersetzt, so daß z. T. freie Fettsren. entstehen und der sog.
Hydro-Lipid-Mantel der Haut einen pH von 4,8 - 6,5 besitzt.
Versuch 2) Unterscheidung von' Seifen und Tensiden Geräte: 2 Reagenzgläser
RG-Halter Projektor
Chemikalien: Seifenlösung Tens1dlösung CaC12-Lösung
Je ein RG wird mit Seifen- bzw. Tensidlösung gefüllt und mittels Halter in den Strahlengang des Projektors gebracht. Zu 'b e i d e n RG wird nun 1 ml CaC12-Lösung 20% gegeben, hierbei zeigt die Seifen- lösung eine deutliche Trübung von ausgeflockter Kalkseife
( Ca-Salz einer Fettsre.) . Die Tensid-Lösung bleibt unverändert.
z + Z
fit(..,.. ( 7...(i)
. ()
~x
tChemie in der Schule: www.chids.de
Zusanlmensetzung von Syrrdet sIDuschgels (SJ~I2tlletisehe Detergen tien) ; Tenside: sog. WAS ( waschaktive Substanzen)
Rückfetter: Lanolin ( Wollwachs ), Polyethylenglykole ( PEG ) Verdickungsmittel: PEG, NaCl, Fettsre.-amid ( Cocoamid DEA )
Schaumstabilisatoren: Fettsre.- Eiweiß- Kondensate
Perlglanzmittel: höhere Fettalkohole, Fettsre.- alkanolamide Konservierungsmittel: Parabene
Parfümstoffe: äther. öle, Parfümöle
Wirkstoffe: Pflanzenextrakte, tier. Extrakte (Eidotter)
Hautpflegemittel:
Eine Creme ist eine Emulsion von Wasser und Fett/öl, diese heiden Stoffe sind nicht mischbar. Durch Zugabe von Emulgatoren wird
jedoch eine Mischung (Emulsion) gewährleistet.
Emulgatoren entsprechen in ihrem Aufbau dem der Tenside.
Hier ist eine Emulsion eine Mischung von
Stoffen, die normalerweise nicht mischbar sind Fetttröpfchen sind im Wasser verteilt
Emulgatoren überziehen die Fetttr. mit ·einem Film dadurch verinderung des Zusammenfließens
keine Entmischung
Verwendete Emulgatoren sind: Tenside
Mono- u. Diglyceride von Fettsren.
Phospholipide wie Cholesterin und Lecithin
11
....--...
' - Inhaltsstoffe von Cremes/Lotionen:
Konsistenzgebe~: Bienenwachs, Cetylalkohol ( C 16 ), Vaselin Polyethylenglykol
Ethylalkohol: Wirkt erfrischend und desinfizierend Feuchthaltespender: Aloe vera, Pfl.-extrakte
mittel: Glycerin, Sorbit, Glykol
Wirkstoffe: Vitamine, Kollagen, Bisabolol (Kamillenext.) Konservierungsstoffe: Parabene, Kaliumsorbat
Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuch 3) Herstellen einer Creme (Emulsion
Geräte: Becherglas 100 ml Rührfisch
Magnetrührer Chemikalien: Olivenöl
Wasser
Cholesterin
In das Becherglas werden 30 ml öl und 30 ml Wasser gegeben, nach kräftigem Rühren kommt es zur Entmischung und zur Ausbildung von 2 Phasen, die obere Fett- und untere Wasserphase. Nun wird ca. 5 g Cholesterin dazugegeben und wiederum kräftig gerührt, nun entsteht eine weiße Emulsion, die sich nicht entmischt.
+
...l I
OL , 2
oL +
Nun gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Emulsions-typen;
die häufigere öl-in-Wasser ( O!W ) und die Wasser~in-öl ( W/O ) Emulsion, letztere stellt die Fettcremes dar. Entscheidend ist nicht nur die Mengen- Relationen, sondern auch der Emulgator, welcher mitentschedend ist, was für eine Emulsion' entsteht.
Emulsionstyp o / W
w
I 0äußere Phase Wasser
öl
I
Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuch 4) Unterscheidung dsr Emulsionstypen Geräte: Trafo
Amperemeter
Leitfähigkeitsmesser Kabel
2 Porzellanschalen Glasstab
Löffel
Chemikalien: Methylenblau (wasserlösI.) Sudanrot (öllösI.) Hautcreme (Bodylotion)
Fettcreme ( Babyarschcreme)
Der Leitfähigkeitsprüferwird in beide Creme-Typen gehalten, wobei man einen Unterschied bezüglich der Leitfähigkeit feststellen
kann. Nur die O/W - Emulsion zeigt eine L., da hier die äußere Phase Wasser ist und durch vorhandene Elektrolyte eine L.
auftritt, wenn öl die äußere Phase darstellt ist keine L.
vorhanden .. ( keine Elektrolyte ).
Anschließend werden beideCremes mit Sudanrot und Methylenblau gerührt. Die untere Tabelle zeigt an, wo es zu einer vollständigen
-~ Färbung kommt.
o /
W - Emulsion======)
deutliche Leitfähigkeit W / 0 - Emulsion======)
, Anfärbunaen:
W / 0
keine "
o /
wn
Methylenblau Sudanrot
nein
färbt rot
färbt blau nein
Chemie in der Schule: www.chids.de
•
Sonnenschutzmittel:
haben die Aufgabe, die UV-Strahlen zu absorbieren und zu verhindern, daß diese in die Haut eindringen und schädigen.
Im Gebirge und am Äquator ist die Intensität höher.
Man unterscheidet 3 verschiedene Arten:
UV A: 320 - 380 nm
Führt zu einer direkten, nicht sehr starken Bräunung ( Pigmentierung ) der Haut
--- UV B: 280 - 320 nm
Indirekte, intensivere Bräunung als UV A, aber auch
Auslöser für Sonnenbrand und Hautkrebs ( Schädigung der DNS )
--- UV C: 250 -280 nm
Sehr energiereiche Strahlung, kommt erst ab 4000 rn Höhe vor.
Trifft nun UV Strahlung auf die Haut, so reagiert diese mit Bildung von Melaninen (Pigmentierung ) um sich zu schützen, letztere absorbieren die UV - Strahlen.
Der sog. Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, um wieviel länger man sich in der Sonne aufhalten kann als ungeschUtzt;
ohne Risiko eines Sonnenbrandes.
Sonnenschutzmittel enthalten außer den üblichen Bestandteilen von Hautcremes noch UV - Absorber wie:
Pigmente (Ti02, ZnO ) ,
Derivate der para-Aminobenzoesre.
der Salicylsre. ( Salol ) Zimtsre.ester
PABA )
Versuch 5 ) Wirkungsweise von Sonnenschutzmitteln Geräte: Overhead- Folie
Löffelspatel UV - Lampe Alu - Folie
Chemikalien: Filterpapier
KN03
Naphtyl- amin Sulfanilsre.
Hautcreme Sonnenmilch Sunblocker
Chemie in der Schule: www.chids.de
Ein- Filterpapier wird in gesätt. KN03-Lösung getaucht und
getrocknet, dann mit einer Lösung von Naphtylamin und Sulfanilsre.
behandelt und getrocknet. Das so hergestellte Reagenzpapier ist sehr lichtempfindlich und muß in Alu-Folie aufbewahrt warden.
Auf dieses. R .. -Papier wird eine OH- Folie gelegt und auf diese kommen 3 gleich große und gleich dicke Schichten von Hautcreme, Sonnenmilch und Sunblocker. Anschließend bestrahlt man mit einer starken UV - Lampe 5- 10 min. ( oder ca. 1 - 2 std. ans Fenster).
An den Stellen, die unbehandelt blieben und bei der Hautcreme ist eine starke Rotfärbungzu beobachten. Die Stellen unter den heiden Sonnenschutzmitteln sind deutlich heller bzw. weiß, da diese die UV - Strahlen absorbierten und das R. - Papier nicht röten
konnten . Die UV ~ Strahlung reduziert <!las Kl103 zu Nitrit'-Ionen, diese reagieren mit den·heiden anderen Substanzen zu einem roten Azo-Farbstoff ( üblicher Nachweis für N03- und N02~ Ionen )
tv= A/-
O
'I+
I,~
vL Fa 'Vl,'l
Sä
vre
N
1-11.+-
f:;> vv
e..
J..I
0, S
~...,
'wv
{)2r o l e» ,4i.o-
+a I-b s fo
f{'Chemie in der Schule: www.chids.de
Mittel zur Zahnreinigung / -Pflege
Das meist verwendetste Putzmittel ist die Zahnpasta, diese ist eine cremige Paste~ welche aus dem eigentlichen Putzmittel, einem Poliermittel, Bindemittel, Wasser und anderen Wirkstoffen besteht.
Seltener zum Einsatz kommen Zahnpulver, welche aus Schleifmitteln, Seifenpulver, Aroma- u. Wirkstoffen bestehen.
Bestandteile einer Zahnpasta:
Schleif- o. Poliermittel: Naturkreide (Kalk) t Calcium- phosphate, kolloidale Kieselsre.
--- Tenside: meist Natriumlaurylsulfat (NLS), Fettsre.-Eiweiß- Kondensate (unterstützen die Reinigung durch
benetzende Wirkung )
Wirkstoffe: Karieshemmer (Na2P03F), Allantoin ( entzündungshemmend )
Aromas~offe: äther. öle ( gegen Mundgeruch! überdecken Eigengeschmack der Tenside und Putzmittel, wirken erfrischend )
Da die Polierstoffe die eigentlichen Reinigungskomponenten darstellen, soll im folgenden Versuch eine quant. Bestimmung von Ca ( CaC03 )rnittels Komplexometrie durchgeführt werden.
Versuch 9) Komplexometrische Besti~mung des CaC03-Gehaltes in Zahnpasta
Geräte': 20ml Pipett.e 100 ml 11eßkolben 50 ml Bürette Trichter
Stativmaterial Erlenmeyerkolben
" " vi Chemikalien: Eisessig
Zahnpasta (nicht flouridhaltig!
Calconcarbonsre.
0,1 rn EDTA~Lösung
I'lH3-Lösung
1 g Zahnpasta werden mit 20 ml Eisessig gekocht, das CaC03 dadurch aufgeschlossen, aufbereitet und auf 100 ml im Meßkolben
aufgefüllt.
10 ml dieser Lösung werden mit lml NHJ und etwas Calconcarbonsre.
(Indikator) versetzt und mit 0,1 M EDTA - Lösung von violett nach blau titriert.
lml EDTA
==
4,19 mg CaCa2+ + [Hlnd]2-
====>
(Calnd]- +ro~orange
H+
[CaInd]- + [XH2]2- =====> [CaX] 2- + farblos
[Hlnd]2- + H+
Zahnpasta enthältChemie in der Schule: www.chids.deca. 20% - 50% CaCO]
•
•
Haarbehandlungsmittel
Das Haar besteht aus 3 Schichten:
Harrmar~ in der Mitte des Haares
die Faserschicht, die aus Einzelfibrillen besteht und mittels Kittsubstanz zusammengehalten werden
die äußere Schuppenschicht ( Schutzhülle ) I die aus - schuppenförmigen Plättchen besteht
Die Haarsubstanz besteht hauptsächlich aus Keratin ( sog. Sklero- protein). Um die Haare und Kopfhaut zu reinigen, verwendet man Shampoos ( aus dem Hindustanisehen ==) Massage )
Die Zusammensetzung dieser Shampoos ist ähnlich der Duschgels.
Haarkonditionierungsmittel werden meist als Kur, Balsam, Conditio- ner angeboten, sie verleihen dem Haar Glanz, Kämrnbarkeit und
verhindern .hauptsächlich die sog. Flattrigkeit ( Fliegen)
der Haare. Hauptwirkstoffe sind kationische Tenside, die das Haar nach dem Waschen mit einem Film überziehen, der das elektro-
stati~che Abstoßen ( durch anionische Tenside ) verhindert.
Poröses, brüchiges Haar wird so geglättet und erh< Fülle, Glanz und Kämmbarkeit.
Weiter Inhaltsstoffe: Fettalkohole (PEG) Lanolin
Proteine
Pflanzenextrakte
Jüngste Entwicklung~sinddie sog. Kombi- Shampoos, d.h. diese enthalten Shampoo und Konditionierungsmittel in einem.
Haarverformungsmittel
Die natürliche Haarform ( Locken, Wellen, Krause ) wird bestimmt durch .die Struktur der Faserschicht. Die dafür verantwortlichen Polypeptidketten sind durch folgend Brückenarten miteinander
verk~üpft:
Wasserstoffbrückenbindungen ( WBB ) Salzbrücken
Peptidbrücken Disulfldbrücken
Letztere spielen bei der sog. Dauerwellverformung die wiChtigste Rolle, hauptsächlich werden die Disulfidbrücken vom Cystein
gebildet.
Früher wurde die Dauerwelle in der Hitze ( 1000 C ) mit Wasser oder Borax - Lösung hergestellt. Seit 1941 wird die schonendere Kaltdauerwelle angewandt. Bei ca. 50° C wird mit Hilfe des
Reduktionsmittel Thioglykolsre. die Disulfidbücken gespalten, durch Eindrehen von Wicklern kommt es zur Neuanordnung der Peptidketten und anschließend durch das Oxidationsmittel H202 werden die Bindungen neu geknUpft.
I
Chemie in der Schule: www.chids.de
Versuch 7) Herstellen einer Dauerwelle
Geräte: Petrischale
Heizplatte o. -Lampe 2 Wickler
2 _Haarsträhnen
Chemikalien: Thioglykolsre.
H202
Die Haarsträhnen werden auf die Wickler gewickelt und in die
Petrischale gelegt, anschließend mit der Thioglykolsre. behandelt und 20 min. mittels Heizquelle auf ca. 50° cerwärmt.
Danach werden die beiden Haarsträhnen ( Auf den Wicklern lassen mit Wasser gut ausgespült und in der Petrischale mit 12% H202 - Lösung getränkt und wiederum 20 min einwirken lassen.
Danach wieder gut ausspülen, die Haare sind nun mehr o. minder gewellt .
u s
ft'.
-S/-I HS-
t e NH'r(j)
+- t.r
6boC- C
1{ l - re
ID() ( -
(11- S
l
o
XIoe!
a {/"c ....---~
(F IJr,'( I-'~~)
Lr 1-1 0
1, 1.
-t g H S - '": - c 0Oe N 1I'f
5)_ /A
'Wt"V\.10""' , . v~ t ~ '0
CjL
yw~ La f
•
/fS - 5
A-s z -
)
S
't 41
S S
Chemie in der Schule: www.chids.de
Literaturverzeichnis:
Sonderheft: Kosmetik ökotest
Naturwissenschaften im Unterricht Physik/Chemie, Jg. 34, 1986, Nr. 17
Kosmetologie, J. Jellinek, Hüthig Verlag, Heidelberg, 1976 Praxis der Naturwissenschaften Chemie, Jg. 23, 1974, Heft 2 Enzyklopädie der techn. Chemie, Ullmann, Band 10, S. 683 f f Cremes und sanfte Seifen, J. Pütz, Köln, 1990
I
Chemie in der Schule: www.chids.de