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Archiv "Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft" (16.08.1979)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

PERSONALIA Gesundheitsbildung

mit dem Ziel von Gesundheitsbil- dung die Dimension des Erzieheri- schen in der Schule mehr Raum er- halten, so sind einschneidende Kon- sequenzen wie Stoffkonzentration, kleinere Klassen, veränderte Lehrer- aus- und -fortbildung, Milderung der Verrechtlichung der Schule und an- deres unabdingbar.

Konsequenzen für die ärztliche Praxis

18. These: Gesundheitserziehung ist schließlich auch eine wesentliche Aufgabe des Arztes. Da sich viele der heutigen Krankheiten chronisch entwickeln, sollte es Ziel des ärztli- chen Bemühens sein, ihnen in ei- nem möglichst frühen Zustand, in dem Störungen noch reversibel sind, entgegenzutreten. Das heißt, daß der Vorbeugung in der ärztli- chen Praxis ein größerer Raum zu- fallen muß. Da sich jene Krankheiten des Leibes aus einem Zusammen- wirken von körperlichen, seelischen und sozialen Faktoren ergeben, ist der Arzt angehalten, auch die psy- chischen und sozialen Einflußgrö- ßen in seine Betrachtungsweise und

— soweit möglich — in sein Handeln mit einzubeziehen. Das hat zur Fol- ge, daß sich der Arzt auch um die sozialen Bezüge des faktischen oder des potentiellen Kranken, besonders in der Familie und im Beruf küm- mern sollte. Seine Aufgabe wäre es, dem Patienten psycho-sozio-soma- tische Zusammenhänge, die das Entstehen von Krankheiten fördern, deutlich zu machen, mit ihm darüber nachzudenken, wie hier Abhilfe ge- schaffen werden kann, und unter Umständen auch seine Autorität als Arzt in die Waagschale zu werfen, damit die nötigen Konsequenzen gezogen werden.

19. These: Soll der Arzt in vermehr- tem Umfang Gesundheitserziehung wahrnehmen, so sind hierzu einige Voraussetzungen zu schaffen. Ärzt- liches Handeln im eben beschriebe- nen Sinne macht es notwendig, den heutigen Arzt für Allgemeinmedizin zum Familienarzt auszubauen. Nur der Arzt, der die ganze Familie gut kennt, ist imstande, die wichtigen

Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Angehörigen der Familie, die bei der Ausbildung von Krank- heit sehr oft eine Rolle spielen, zu erkennen. Nur ihm bringt der Patient wohl auch so viel Vertrauen entge- gen, wie es nötig ist, um den fach- männischen Rat des Arztes anzu- nehmen und in die Tat umzusetzen.

Soll sich der Arzt mehr der Gesund- heitserziehung zuwenden, so ist ei- ne Veränderung der Gebührenord- nung, die persönliche Leistungen des Arztes höher und Leistungen von Apparaten geringer honoriert, unumgänglich. Schließlich hat die Notwendigkeit von Gesundheitser- ziehung für den Arzt erhebliche Konsequenzen was seine Aus- und Weiterbildung betrifft. Seine Ausbil- dung muß ihn zu jener Aufgabe be- fähigen. Das bedeutet, Entstehung von Krankheit, Behandlung und Vor- beugung von Krankheit ist als psy- cho-sozio-somatisches Geschehen bzw. Handeln zu verstehen. Als Fol- ge hiervon wären auch die Lehrin- halte des Medizinstudiums neu zu durchdenken. Das Übermaß natur- wissenschaftlichen Einzelwissens ist zu straffen. Man müßte die Medi- zinstudenten besser in die sozio- psychosomatischen Zusammenhän- ge einführen, und die zur Gesund- heitserziehung nötigen Fähigkeiten, wie etwa die Methodik des Gesprä- ches, müßten ausgebildet werden.

20. These: Hinter den Fehlentwick- lungen einer Unzahl von Einzelmen- schen und hinter in typischer Weise auftretendem pathogenen Fehlver- halten stecken tiefgreifende Umbrü- che im Wert- und Sinngefüge der jüngeren Vergangenheit. Gesund- heitsbildung verlangt somit das Auf- finden von lebensfreundlicheren und damit gesundheitsförderliche- ren Orientierungen und ihre Umset- zung im seelischen, sozialen und körperlichen Leben des Einzelmen- schen. (Näheres hierzu in: R. Affe- mann, Erziehung zur Gesundheit, Kösel Verlag, 1978)

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Dr. theol.

Rudolf Affemann Rotenberger Steige 9 7000 Stuttgart 60

Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft

Heinz Glück, Apotheker, Frankfurt, erhielt auf Beschluß des Vorstandes der Bundesärztekammer das Ehren- zeichen der deutschen Ärzteschaft.

Seit seiner Ernennung zum Ge- schäftsführer der Arbeitsgemein- schaft der Berufsvertretung deut-

Heinz Glück (Mitte) erhielt im Rahmen einer Feierstunde das Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft Foto: Willberg scher Apotheker, der Bundesapo- thekerkammer und des Deutschen Apothekervereins knüpfte der Ge- ehrte enge Kontakte mit der Bun- desärztekammer, insbesondere ih- rem Fachausschuß für Arzneimittel- fragen, der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Als Ver- treter der Apothekerschaft in zahl- reichen wissenschaftlichen Fach- ausschüssen hat Heinz Glück stets die gemeinsamen Interessen der akademischen Heilberufe in den Vordergrund gestellt und mit seinem großen Fachwissen zu einer objekti- ven Entscheidungsfindung beigetra- gen. BÄK/FB

Geehrt

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Wolfgang Straub, Direktor der Universitäts- Augenklinik Marburg, erhielt die Chibret-Medaille in Gold der Fran- zösischen Ophthalmologischen Ge- sellschaft. WZ

2102 Heft 33 vom 16. August 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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