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ie spanische Provinz An- dalusien glänzt mit ei- ner abwechslungsreichen Landschaft und einem reichen Kulturerbe aus Jahrhunder- ten. Diese Kulturschätze und die Schönheiten des Landes hat eine Gruppe von Raden- thusiasten unter professionel- ler Anleitung des Veran- stalters innerhalb einer Wo- che entdeckt.Sevilla, die Provinzhaupt- stadt und Startort der Grup- pen-Radreise, hat so viel Se- henswertes, dass bei der Stadt- führung nur das Wichtigste be- sichtigt werden konnte: Plaza de España, Juderia, Kathe- drale und Alcázares Reales, die Königspaläste. Bei einer Einkehr in eine Tapasbar ver- kosteten wir einige landestypi- sche Köstlichkeiten.
Nach diesem ersten Stadt- erlebnis, einer Bahn- und kur- zen Radetappe erreichten wir, auf einem Hügel gelegen, die
alte Festungsstadt Carmona.
Die Etappen von Carmona über Marchena, Écija (eine alte Römerstadt) nach Cór- doba führten durch Agrarre- gionen mit abseits gelegenen Fincas im Naturreservat des Lago de Osuna und der Fluss- ebene des Guadalquivir. Die
Fahrt führte durch weiße Dörfer und vorbei an raster- förmig angelegten Oliven- plantagen.
Am vierten Tag erreichte die Gruppe Córdoba, die ehe- malige Stadt der Kalifen und heutiges Kulturerbe. Über die alte Römerbrücke ging es mitten ins Altstadtzentrum zur Moschee-Kathedrale, der Mezquita. Den Besucher er- warten eine architektonische Meisterleistung, ein Irrgarten von 800 Säulen mit verfloch- tenen Bögen im Innern der Moschee und die später inte- grierte gotische Kathedrale.
Jeder Stein ist ein Zeitzeuge der Geschichte.
Quer durch den Norden Andalusiens, entlang den Aus- läufern der Sierra Nevada, ka- men uns bei den folgenden Etappen die 21-Gang-Mieträ- der des Veranstalters zugute.
Über Berg und Tal, durch wohlgeordnete Olivenhaine und gepflegte Weinberge, war das nächste Etappenziel die maurische Stadt Baena. Lehr- reich war der Einblick in die Produktion von Olivenöl.
Angesichts der hohen Ber- ge der nahen Sierra Subbética
liebäugelten schon einige Teilnehmer mit den Begleit- busplätzen für die Strecke nach Antequera. Als Glücks- fall erwies sich die ausgebaute alte Bahntrasse, die 40 km lange Via Verde de la Subbéti- ca. Hier kletterten wir fast mühelos hinauf auf die Pass- höhe. Das Mittagsbuffet bil- dete die Grundlage, um die Olivenhügel bis Antequera zu überwinden.
El Torcal
Mittlerweile waren aber alle Teilnehmer so fit, dass die letzte Etappe von Antequera nach Málaga keine Kopf- schmerzen mehr bereitete, ob- wohl das Naturschutzgebiet des El Torcal mit circa 600 Höhenmetern und der Kü- stenbergriegel Montes de Má- laga noch auf uns warteten.
Aber irgendwann sahen wir am Horizont das Mittelmeer und tauchten kurz danach schon in das Verkehrsgewühl der Hafenstadt Málaga ein.
Auch diese Stadt beein- druckte durch ihre exponierte Lage und ihre bemerkenswer- te Historie. Ein Besuch der Altstadt mit Kathedrale und der maurischen Festung, der Alcázaba, war ein weiterer Glanzpunkt der Radreise.
Infos zu geführten/indivi- duellen Andalusienradreisen bei Eurobike, Mühlstraße 20, A-5162 Obertrum, Telefon:
00 43/62 19/74 44, Fax: 00 43/
62 19/82 72, Internet: www.
eurobike.at. Manfred Röhrig
Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 1913. Mai 2005 AA1395
Eine der Sehenswürdigkeiten in Sevilla: Plaza de España
Fotos:Manfred Röhrig
Radreise in Andalusien
Rund um Sevilla
Reisetipps:
Klimatisch günstige Reisezeiten sind die Monate Mai, September und Oktober. Einige Radkilometer vorab in den Beinen erhöhen das Vergnügen im hügeligen Andalusien. Die Räder sollte man beim Veranstalter mie- ten. Für Sevilla und Málaga lohnt ein Tag für Besichtigungen. Einige Fluggesellschaften bieten preiswer- te Flüge für Frühbucher nach/von Sevilla und Málaga. ) V A R I A
Reise
Auf der Via Verde, einer ehemali- gen Bahntrasse, führt der Weg in die Sierra Subbética.