• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Sevilla: Schönheit im Detail" (02.08.2004)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Sevilla: Schönheit im Detail" (02.08.2004)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 31–322. August 2004 AA2195

Schönheit im Detail

V A R I A

F

ür viele ist sie die schönste Stadt Spaniens: Sevilla. Mit der Hauptstadt Andalusi- ens verbindet man verträumte Innenhöfe, den Duft von Orangenblüten, enge Gassen und kunstvoll verzierte Fassa- den. Die 700 000 Einwohner zählende Stadt gibt sich aber nicht nur romantisch, sondern auch weltoffen und multikul- turell.

Paradiesische Innenhöfe Viele Völker und Kulturen ha- ben Sevilla geprägt. Insbeson- dere die lange Herrschaft der Araber hinterließ in der Stadt ebenso wie im gesamten an- dalusischen Raum ihre Spu- ren. Das berühmteste Denk- mal aus der islamischen Zeit, die Giralda, ist zugleich das Wahrzeichen Sevillas. Der heutige Turm der Kathedrale Santa Maria war ursprünglich Teil einer großen Moschee und wurde als Minarett be- nutzt. Circa 15 Minuten nimmt die Turmbesteigung über den gepflasterten, sich nach oben windenden Weg zur Aussichts- plattform in Anspruch. Der Turmaufgang hat keine Trep- penstufen, weil er auch mit dem Pferd begehbar sein soll- te. Lohn für den Aufstieg ist ein weiter Blick über die mau- rischen Gebäude der histori- schen Altstadt. Nicht nur die Bauweise der Häuser, auch die Gestaltung der Gärten und

Innenhöfe, der so genannten Pacios, geht auf arabische Wurzeln zurück. Die Pacios sollten bereits auf Erden klei- ne Paradiese darstellen. Am eindrucksvollsten präsentiert diese Idee die üppige Garten- anlage der ehemaligen arabi- schen Festung Alcázar: Ver- spielt fallen Wasserfontainen in kleine Seen, aufwendige Keramikmuster schmücken das Mauerwerk, und der Ge- ruch von Jasmin und Vanille verwöhnt die Sinne.

Mit der Entdeckung Ameri- kas wurde Sevilla ein „Tor zur Neuen Welt“ und öffnete sich weit für unbekannte Kulturen.

Der Hafen am Guadalquivir, einst wichtig für die Handels- beziehungen mit Amerika, ist auch heute noch einer der meist befahrenen Flusshäfen der Iberischen Halbinsel.

Zwei große Weltausstellun- gen gaben im 20. Jahrhundert Anstoß zur Modernisierung des Stadtbilds. Für die Ibero- amerikanische Ausstellung im Jahr 1929, die Kunst und Kul- tur Lateinamerikas näher bringen sollte, wurden alte Stadtviertel saniert und neue geplant. Die Stadtväter ließen für die teilnehmenden Länder prachtvolle Pavillons im jewei- ligen Landesstil bauen. Mitten im damals ebenfalls neu ange- legten Parque de María Luisa – mit 400 000 m2 die größte Grünfläche der Stadt – ent- standen der spanische Pavillon

und die Plaza de España. Die aus Ziegeln und Keramik er- richteten Gebäude des Pavil- lons umschließen die großzü- gig angelegte Plaza wie ein Halbmond, der von zwei Zwil- lingstürmen an beiden Enden begrenzt wird. Alle Provinzen Spaniens sind auf kleinen Vor- plätzen mit Wandbildern aus glasierten Fliesen repräsen- tiert. Einige der eindrucksvol- len Bauten werden noch heute genutzt. Am Plaza de América beherbergt eines der ehemali- gen Ausstellungshäuser das ar- chäologische Museum, und im peruanischen Pavillon, der mit Mahagonibalkonen ausgestat- tet ist, residiert die Verwaltung des Naturparks Doñana der Provinz Sevilla.

Kultur und Freizeitspaß Einen weiteren Impuls für die Stadterneuerung gab die Ex- po 1992. Um „das Tor zur Welt“ noch weiter zu öffnen wurde ein gigantischer Auf- wand betrieben: Sieben neue Brücken wurden über den Guadalquivir gebaut, ein neu- er Hauptbahnhof errichtet, der Hochgeschwindigkeitszug AVE, der Sevilla mit Madrid verbindet, wurde an das Bahnverkehrsnetz angebun- den, und der Flughafen San Pablo wurde restauriert. Eine der sieben Brücken, die Puen- te del Almillo, hat der Archi- tekt Santiago Calatrava als

„Lobeshymne an die Tech- nik“ und Gegenstück zum hi- storischen Baudenkmal Gi- ralda entworfen.

„Die Stadt hat auch weiter- hin große Pläne, die das An- gebot für Touristen und ande- re Besucher interessanter ma- chen sollen“, erklärt Vizebür- germeister Alfonso Rodri- guez Gómez de Celiz. Derzeit werden unter anderem das Kongresspalais erweitert und die Metro ausgebaut (die er- ste Linie soll 2006 fertig ge- stellt sein). Die Vergrößerung des Hafens ist ebenfalls vor- gesehen. Circa vier Millionen hauptsächlich kulturell inter- essierte Urlauber kommen je- des Jahr nach Sevilla. Für sie sind in den Sommermonaten künftig noch mehr Veranstal- tungen als bisher geplant, dar- unter Musik- und Tanzfesti- vals wie die Flamencobienale.

Daneben baut die Stadt zu- nehmend auf den Trend Frei- zeitspaß. Im Stadtteil Cartuja, wo die Expo 1992 stattfand, lockt der Vergnügungspark Is- la Mágica mit 30 Attraktionen, unter anderem Seeräuberspie- len. Auch dieses Angebot soll künftig noch erweitert wer-

den. Gabriele Seger

Eigens für die Weltausstellung 1929 wurde die Plaza de España angelegt.

Foto:Gabriele Seger

Informationen: Spanisches Fremdenverkehrsamt, Gra- fenberger Allee 100, 40237 Düsseldorf, Telefon: 02 11/

6 80 39 80, E-Mail: dusseldorf

@tourspain.es.

Sevilla

Reise

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE