[42] Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 610. März 2003 V E R S I C H E R U N G E N
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upairkräfte können weit mehr sein als Haushalts- hilfe oder Kinderbetreu- ung. Wer eine Aupairkraft be- schäftigen will, hat die Qual der Wahl zwischen vielen Ver- mittlern, unter denen es auch schwarze Schafe gibt. Da sich die Aufenthalte der meisten ausländischen Aushilfen über mehrere Monate erstrecken, sollte man genau prüfen, wer zur Familie passt und welche Rechten und Pflichten auf bei- den Seiten bestehen.Nach Aussage von Exper- ten der ARAG Rechtsschutz- versicherung gilt die Aupair- tätigkeit als Betreuungsver- hältnis besonderer Art und bleibt damit grundsätzlich so- zialversicherungsfrei. In den Vertrag zwischen Gasteltern und Aupair gehört ein verein- bartes Taschengeld, üblich sind etwa 200 Euro monatlich.
Unterkunft und Verpflegung werden von der Familie unent-
geltlich gestellt. Den Aupairs sollte ein eigenes Zimmer in der Familienwohnung zuste- hen. Da die Gasteltern für ihr neues Familienmitglied für die gesamte Dauer des Aufenthal- tes bürgen, raten die ARAG- Experten zu einem umfassen- den Versicherungsschutz, der nicht teuer zu sein braucht.
Obligatorisch ist die Versiche- rung des Aupairs gegen das Krankheitsrisiko, bei Schwan- gerschaft und Geburt sowie im Falle eines Unfalls.
Beim privaten Krankenver- sicherungsschutz sollten die Gasteltern einen umfassen- den Tarif wählen, der einen 2,3fachen Steigerungssatz der ärztlichen Gebührenordnun- gen beinhaltet. Auch die Ko- sten einer Schwangerschaft und Geburt sollten damit ab- gesichert sein. Zudem ist dar- auf zu achten, dass auch die Kosten für Zahnersatz erstat- tet werden. Besteht eine Pri-
vathaftpflichtversicherung, de- ren Police alle im Haushalt le- benden Personen einschließt, so gilt diese auch für die Au- pairkraft. Die Versicherungs- summe sollte mindestens 1,5 Millionen Euro pauschal für Personen- und Sachschäden betragen. Eine Unfallversi- cherungssumme von 100 000 Euro ist angemessen. Um sicherzugehen, ist auch der Abschluss einer Abschiebe- kostenversicherung zu emp- fehlen. Taucht das Aupair un- ter und wird von der Polizei aufgegriffen, kann die Ab- schiebung Tausende von Eu- ro kosten. Rolf Combach
Praxiskredit
Investitionen absichern
Eine Praxisneugründung kön- nen nur wenige Ärzte mit ei- genem Geld finanzieren.Viele Existenzgründer greifen da- her bei der Finanzierung auf Kredite zurück. Aber wie lässt sich der Kredit steuerlich gün- stig tilgen, und wie kann das Darlehen gegen Verdienstaus- fall durch Erwerbsminderung, Berufsunfähigkeit oder Tod abgesichert werden?
Eine Möglichkeit, Investi- tionen in die Niederlassung abzusichern und dabei Ge- winnchancen an den Kapital- märkten zu nutzen, bieten Versicherungskonzepte, wie zum Beispiel „PRU Genera- tion“ von Prudential Interna- tional Assurance plc. Diese fondsbasierte Rentenversiche- rung mit Kapitalwahlrecht ver- bindet Renditechancen von Fondsanlagen mit einer garan- tierten Wertentwicklung der Fondsanteile von 2,5 Prozent zum Ende der Laufzeit. Die Versicherungsbeiträge werden überwiegend in Aktien, Immo- bilien und bis zu 30 Prozent in festverzinsliche Wertpapiere investiert, wodurch ein Ver- mögensaufbau zur Darlehens- tilgung ermöglicht wird. So können Ärzte bei der Praxis- gründung von der Börsenent- wicklung profitieren und zu- gleich durch die Garantie zum Ende der Laufzeit auf „Num- mer sicher“ gehen.
Für den Schritt in die Selbst- ständigkeit bietet die Police zudem Zusatzbausteine zur Risikoabsicherung. So kann sichergestellt werden, dass bei Verdienstausfall eine Einmal- summe ausbezahlt wird, die dann zur Kredittilgung ver- wendet werden kann. Im Falle der Berufsunfähigkeit zahlt die Versicherung die Prämien
weiter. rco
Der Konjunkturflaute zum Trotz steigerten die Versicherungsunter- nehmen ihre Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr auf 140,8 Mil- liarden Euro. Das sind vier Prozent mehr als 2001. Belastet wurde das Geschäft der Versicherungen durch die Schäden der Flutkatastrophe und die Krise an den Kapitalmärkten. Viele Versicherungen mussten deshalb ihre Überschussbeteiligungen senken. JF
Aupairkräfte
Rechte und Pflichten
Obligatorisch ist die Versicherung des Aupairs gegen das Krankheitsrisiko, bei Schwangerschaft und Geburt sowie im Falle eines Unfalls.
Autodiebstahl
Erfreulicher Trend
Im Jahr 2001 wurden knapp zwölf Prozent weniger Autos ge- stohlen als im Vorjahr. Die Versicherungswirtschaft ersetzte Kunden, deren Autos vollkasko versichert waren, 307 Millio- nen Euro. Besonders positiv ist die Entwicklung im Saarland.
Dort wurden „nur noch“ 278 Autos gestohlen, 11,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch in der Klauhäufigkeit (Dieb- stähle je 1 000 kaskoversicherte PKW) rangiert das Bundes- land an letzter Stelle. In einigen Großstädten nimmt der Au- todiebstahl allerdings zu. Besonders verbreitet ist dabei das Home-Jacking, also der Einbruch in Häuser, um an Schlüssel und Papiere der Autos zu kommen. Besonders beliebt ist der Audi. Erstmals erreichte die Automarke die Spitze der Klaustatistik. Weiterhin im Trend: Geländewagen. Spitzen- reiter ist hier der Toyota Landcruiser. Aber auch der neue BMW X 5 wird häufig entwendet. Folge: Die Vollkaskoprä- mie für den BMW-Offroader stieg um acht (!) Typklassen.
Jedem sechsten bestohlenen Autofahrer wurde das Auto im Ausland gestohlen. Spitzenreiter weiterhin: Polen. rco