• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Diabetes mellitus Typ 2: Risikobewertung per Computersimulation" (06.06.2003)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Diabetes mellitus Typ 2: Risikobewertung per Computersimulation" (06.06.2003)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Das Bild des Typ-2-Diabetes hat sich in den vergangenen Jahren sehr verändert. Zum einen werden immer häufiger auch jüngere Patienten dia- gnostiziert. So ist nach einer Untersuchung aus den Nie- derlanden inzwischen jeder fünfte Patient jünger als 60 Jahre. Zum anderen gilt der Diabetes Typ 2 heute als sehr komplexe chronische Krank- heit, die immer mehrere Or- gane betrifft und die durch ei- ne hohe kardiovaskuläre An- fälligkeit gekennzeichnet ist.

Mit diesen Aussagen hat der niederländische Allgemein- arzt Dr. Paul Vincent Maria Cromme die Notwendigkeit sowohl einer strukturierten als auch einer patientenorientier-

ten Versorgung von Diabeti- kern unterstrichen. Durch die Vermeidung von Folgekompli- kationen ließen sich erhebli- che Kosten im Gesundheits- wesen sparen. Nach seiner An- sicht ist der Typ-2-Diabetes viel zu ernst, „um ihn so zu be- handeln, wie wir es tun“.

Obgleich etwa die Hälfte der Kosten der Behandlung von Diabetikern durch sta- tionäre Versorgung entste- hen, sei den Krankenhäusern in den Disease-Management- Programmen (DMP) keine Aufgabe zugewiesen, betonte Dr. Daniel Grandt, Chefarzt am Klinikum Saarbrücken.

Tatsächlich seien Kranken- hausaufenthalte aber umso häufiger notwendig, je schlech-

ter ein Diabetiker eingestellt ist: Von 1 000 Diabetikern mit einem HbA1c-Wert von < 8 Prozent kämen jährlich 300 ins Krankenhaus, berichtete Grandt. Von den Patienten mit einem HbA1c-Wert von

> 10 Prozent sind es dagegen 740. In der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Hausärzten, Internisten und Diabetologen gehe es deshalb vor allem darum, Hochrisiko- patienten zu identifizieren.

Dazu wird seit kurzem in Saarbrücken und erstmals in Europa in einem Kranken- haus das Mellibase®-Pro- gramm von Hestia Health- care, einem Tochterunter- nehmen von Roche Diagno- stics GmbH, eingesetzt. Melli- base ist ein Programm zur Ri- sikobewertung, das auf der Basis eines computersimu- lierten Krankheitsmodells die Wahrscheinlichkeiten für die wesentlichsten Folgekompli- kationen eines individuellen Patienten mit Diabetes in- nerhalb der nächsten zehn Jahre ermittelt.

Optimierungspotenzial So sei es möglich, für jeden einzelnen Patienten die vor- dringlich zu behandelnden Risikofaktoren und damit sein „Optimierungspotenzial“

zu erkennen, sagte Grandt.

Sowohl der Patient als auch der betreuende Hausarzt wer- den über das Ergebnis der Risikoanalyse informiert.Wie sich sowohl die Stoffwechsel-

lage als auch die Lebensqua- lität von Patienten mit Diabe- tes mithilfe eines strukturier- ten Behandlungsprogramms verbessern lässt, das auch die individuelle Situation ei- nes Patienten berücksichtigt, hat ein Pilotprojekt in Ham- burg gezeigt, an dem ein Dut- zend Hausarztpraxen teilge- nommen haben.

Von Arzt und Patient gemeinsam erarbeitet Als Entscheidungshilfe sei in dem Projekt das in den USA entwickelte „Staged Diabetes Management“ eingesetzt wor- den, berichtete Dr. Christia- ne Arras-Friederich (Roche Diagnostics). Es wird bei den Therapiezielen, die vom Arzt und Patienten gemeinsam er- arbeitet werden, zwischen Jüngeren und Älteren diffe- renziert. Diese Unterschei- dung habe zu einer sichereren Therapie älterer Typ-2-Dia- betiker geführt, so die Aus- wertung des Modellprojekts.

Die besten Ergebnisse hin- sichtlich der Stoffwechsella- ge, gemessen am HbA1c, seien bei jüngeren Patienten er- reicht worden, berichtete Ar- ras-Friederich. Auch die The- rapiezufriedenheit sei im Ver- gleich zu einer Kontrollgrup- pe, in der die Patienten „wie üblich“ betreut wurden, bes- ser gewesen. Jürgen Stoschek

„Patientenorientierte Diabetesversorgung – Elmauer Gespräche“ 2003 der Roche Diagnostics GmbH

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 236. Juni 2003 AA1627

Diabetes mellitus Typ 2

Risikobewertung per Computersimulation

Unternehmen

Kurz informiert Tumor M2-PK im Stuhl – Bislang konnten nur unspezi- fische Tests auf Blut im Stuhl zu circa 30 Prozent Hinweise auf ein Darmkrebsgeschehen geben. Mit einer neuen Me- thode ist es nach Aussage der Schebo Biotech AG (Gießen) möglich, bei 85 Prozent bereits frühzeitig Darmkrebsgesche- hen zu erkennen. Kernstück des Tests ist die Bestimmung von Tumor M2-PKTMin Stuhl- proben. Die Tumor M2-PK ist ein Schlüsselenzym für die Re- gulation des Tumorstoffwech- sels im menschlichen Körper.

Auch Adenome können ab ei- ner bestimmten Größe erfasst werden. Der Test belastet den Patienten nicht und ist in je- dem Labor ohne großen Auf- wand durchzuführen. Eine erbsengroße Stuhlprobe ist ausreichend.

Bextra – Mit Bextra®bieten Pfizer und Pharmacia einen neuen selektiven COX-2- Hemmer (Wirkstoff Valdeco- xib) zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis und

Osteoarthrose an. Das Coxib, das auch für die Therapie der primären Dysmenorrhö zuge- lassen wurde, soll bei starker analgetischer und antiphlogi- stischer Wirksamkeit gut ver- träglich sein. Charakteristisch für Bextra sei auch ein schnel- ler Wirkeintritt und eine lange Wirkdauer, so die Hersteller.

Lacteol in Kapselform – Das Anti-Diarrhoikum Lacteol® von Pohl-Boskamp enthält als Wirkstoff hoch dosierte inaktivierte Lactobacillus-aci- dophilus-LB-Bakterien in ih- rem Kulturmedium: Seine schnelle Wirksamkeit wurde durch zahlreiche Studien be- legt. Neben Lacteol Pulver, das bereits ab dem ersten Le- benstag geeignet ist, bietet Pohl-Boskamp nun auch Lac- teol Kapseln an. Analog zum Pulver enthält eine Lacteol- Kapsel auch zehn Milliarden Milchsäurebakterien und zählt damit zu den höchstdosierten Präparaten am Markt. Beide Darreichungsformen sind er- stattungsfähig. EB

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Insulintherapie bei Typ 2 Diabetes Wenn die Therapieziele (HbA1c-Wert, prä- prandiale und postprandiale Blutzuckerwerte) nicht erreicht werden und die Möglichkeiten der

Im Rahmen dieser Untersuchungen konnte auch gezeigt werden, dass körperliche Akti- vität das Risiko an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken senkt.. Bei bereits manifestem Dia-

Trotz des angestrebten selbständi- gen Umgangs sollte auch im Jugend- alter noch ein Auge auf die Therapie- treue der Jugendlichen geworfen werden. Gerade in der Pubertät

Ikeda K, Saitoh S, Arase Y et al.: Effect of interferon therapy on hepatocellular carcinogenesis in pa- tients with chronic hepatitis type C: A long-term observation study of

1977 wurde mit der UK Prospective Dia- betes Study die bisher größte unabhängi- ge Langzeitstudie gestartet, die verschie- dene Therapieansätze bei Patienten mit neu

Auch nach einer Eradikationstherapie, vier bis acht Wochen nach Behandlungsende durch- geführt, lagen diese Werte in einem vergleichbaren Bereich (86 Prozent, 92 Pro- zent, 76

Durch die interprofessionelle Zusammenarbeit verschiedener Leistungserbringer, den Einbezug nicht-ärztlicher Berufsgruppen sowie durch die Lancierung von Empfeh- lungen

Durch Krafttraining werden pathophysiologisch bedeutsame Me- chanismen der peripheren Insulinresistenz in der Muskelzelle po- sitiv beeinflusst. In Analogie zum aeroben