A 730 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 110|
Heft 15|
12. April 2013PAROXYSMALES VORHOFFLIMMERN
Automatisierte EKG-Analyse
Vorhofflimmern ist eine häufige Herzrhythmusstörung und eine der wichtigsten Schlaganfallursachen.
Mit dem „Infinity Monitoring“- System des Medizintechnikherstel- lers Dräger kann das „SRAclinic“- System der Apoplex Medical Tech- nologies GmbH vollautomatisch das aufgezeichnete Echtzeit-Elek- trokardiogramm (EKG) überneh- men. SRA steht für Stroke Risk Analyzer und bezeichnet ein Ver- fahren der Schlaganfallrisikoana - lyse, mit dem sich Patienten mit par - oxysmalem Vorhofflimmern auch zwischen den Flimmerepisoden identifizieren lassen. Durch die Kombination der beiden Technolo- gien ist es jetzt möglich, die EKG- Daten ohne Interaktion des Pflege- personals an das Analysesystem zu übermitteln. Das Infinity Gateway zeichnet das vom Dräger-Monitor - ing überwachte mehrkanalige EKG
automatisch auf und überträgt es als Datenpaket an den „SRAclinic“- Analyseserver.
Bisher wurde zur Messung des Langzeit-EKGs ein Rekorder ein- ATEMWEGSERKRANKUNGEN
Therapie im Inhalatorium
In der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des saarländischen Universitätsklinikums in Homburg wurde ein neuartiges Inhalatorium eröffnet, in dem sta- tionäre und ambulante Patienten mit akuten und chronischen Atem- wegserkrankungen schonend mit heilenden Inhalationen behandelt werden können (www.uks.eu/hno).
„Die Inhalationstherapie stellt ei- nen wichtigen Bestandteil in der ganzheitlichen Behandlung unserer Patienten mit chronischen Leiden dar. Insbesondere Patienten mit Er- krankungen der oberen Atemwege und nach Operationen im HNO- Gebiet profitieren sehr von dieser Methode“, erklärte Klinikdirektor Prof. Dr. med. Bernhard Schick.
Das Inhalatorium bietet für un- terschiedliche Erkrankungen der Atemwege, von der Nase über den Kehlkopf und die Bronchien bis in
die Lunge, geeignete Geräte und Therapieformen an. Hierbei kom- men an fünf Inhalationsgeräten in einem ganzheitlichen Therapiean- satz neben Medikamenten auch Solelösungen, ätherische Öle und pflanzliche Naturheilstoffe zur An- wendung. Die Atemwege können dadurch schonend angefeuchtet und gereinigt werden; zäher Schleim
wird gelöst, und chronische Ent- zündungsherde werden therapiert.
Eine Besonderheit des Inhalatori- ums ist die Möglichkeit, auch das Mittelohr über ein spezialisiertes Inhalationsgerät behandeln zu kön- nen. Dies war bisher noch nicht möglich und ist vor allem bei hart- näckigen Belüftungsstörungen des Mittelohrs hilfreich. EB Patientinnen
bei der Therapie im Homburger
Inhalatorium Foto: Universitätsklinikum des Saarlandes
gesetzt, den das Pflegepersonal mit zusätzlichen Elektroden am Patien- ten angelegt und nach der Aufzeich- nung der EKG-Daten von bis zu drei Tagen wieder abgenommen hat. Die erhobenen EKG-Daten konnte das Pflegepersonal nur mit zeitlicher Verzögerung auswerten.
Mit der Kombination entfällt das Verkabeln mit dem Langzeit-EKG- Rekorder und damit die zusätzliche Belastung für Klinikpersonal und Patient. Die Daten stehen für die Auswertung sofort zur Verfügung.
Nach der Analyse der EKG-Da- ten des Patienten erhält der Arzt ei- nen aussagekräftigen Report, der ihm innerhalb der ersten Therapie- stunden Aufschluss über das indivi- duelle Risiko paroxysmalen Vor- hofflimmerns gibt und schnelles Reagieren ermöglicht. Mehr als zehn Stroke Units, unter anderem die Universitätskliniken in Heidel- berg, Münster und Erlangen, arbei- ten bereits mit dem kombinierten medizintechnischen Verfahren. In- formationen: www.apoplexmedical.
com; www.draeger.com. EB Überwachung
eines Patienten in der Stroke Unit des Universitätskli- nikums Heidelberg
Quelle: apoplex medical