Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 109|
Heft 37|
14. September 2012 A 1797 nannte KV-SafeNet-Provider. Basis dafür ist ein von der KBV entwi- ckeltes Sicherheitskonzept: Sämtliche Schutzmaßnahmen werden perma- nent überprüft und weiterentwickelt.Ärzte, die KV-SafeNet nutzen, benö- tigen lediglich einen internet fähigen Computer, einen Internet anschluss und einen Router. Sie können da- mit sicher online ab rechnen, elek- tronisch dokumentieren oder mit Kollegen Befunde austauschen. Zahl- reiche Online-Dienste und -An- wendungen wie Fortbildungsplatt- formen oder die Bereitschafts- dienstplanung erleichtern die Ar- beit in der Praxis. Einige KV- SafeNet-Provider bieten zusätzlich einen sicheren Internetzugang mit speziellen Sicherheitsmaßnahmen an. So kann vom Praxisrechner aus auch problemlos das Internet ge- nutzt werden.
Künftig auch für Selektivverträge nutzbar
Die KBV entwickelt den hohen Sicherheitsstandard für die mittler- weile mehr als 20 000 KV-SafeNet- Nutzer kontinuierlich weiter. Künf- tig wird es beispielsweise auch möglich sein, KV-SafeNet als Infra- struktur für die elektronische Kom- munikation im Rahmen von Selek- tivverträgen zu nutzen.Praktische Tipps zur sicheren On- line-Kommunikation hat die KBV in dem Flyer „Sicher vernetzt mit KV- SafeNet“ zusammengestellt. Er kann kostenfrei per E-Mail bestellt werden (versand@kbv.de). Informationen und den Flyer zum Her unterladen gibt es auf der Internetseite www.kv-safenet.
de. Mehr zum Thema Datenschutz und KV-SafeNet finden Inter essenten unter: www.kbv.de/24874.html.
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Bernd Greve, Dezernent im Bereich Informationstechnik,
Telematik und Telemedizin der KBV
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as Internet hat den Alltag der meisten Menschen grundle- gend verändert. Auch Ärzte nutzen inzwischen verstärkt die vielfältigen Möglichkeiten des Mediums. Nach einer aktuellen Studie des Arbeits- kreises LA-MED (Leseranalyse me- dizinische Fachkreise) unter nieder- gelassenen Allgemeinmedizinern, Praktikern und Internisten sind be- reits 92,5 Prozent täglich oder mehr- mals in der Woche für berufliche Zwecke online. Medizinische Re- cherche, Datenaustausch und On- line-Fortbildungen stehen besonders im Mittelpunkt. Durchschnittlich in- vestieren Ärzte hierfür 4,2 Stun- den pro Woche. Ärzte unter 40 Jah- ren verbringen sogar 5,9 Stunden wöchentlich berufsbedingt im Inter- net, Tendenz steigend.Für die Arztpraxis gelten strengere Regeln
Doch was ist mit der Sicherheit? Vie- le Nutzer sind durch das Surfen im Word Wide Web bereits sensibili- siert. Beim Online-Banking wird die Eingabe von PIN und TAN gefor- dert, beim Versandhändler ein Be- nutzername mit Kennwort abgefragt.
Die Frage, ob man schon einem Be- trüger aufsitzt oder nicht, ist allge- genwärtig. In der Regel wird dann das Antivirenprogramm auf den neu- esten Stand gebracht, der Phishing- Filter des Webbrowsers doch noch aktiviert oder eine Firewall genutzt.
Was allerdings die wenigsten Ärzte wissen: Noch strengere Re-
geln gelten beim beruflichen EDV- Einsatz für die eigene Praxis.
Hier sind aus straf- und haf- tungsrechtlichen Gründen be-
sondere Schutzvorkehrungen erforderlich. Sicherheitsmaß- nahmen wie bei privaten Compu- tern reichen längst nicht aus. Eine Grundregel lautete deshalb früher auch, dass Praxisrechner keine di- rekte Verbindung ins Internet haben sollten, um den optimalen Schutz der sensiblen Patientendaten ge- währleisten zu können. Doch dies ist kaum mehr durchzuhalten, wie die oben genannten Zahlen belegen.
Die Kassenärztliche Bundesver- einigung (KBV) und die Kassen- ärztlichen Vereinigungen (KVen) haben deshalb eine hochmoderne Infrastruktur für den elektronischen Austausch vertraulicher Daten ent- wickelt: KV-SafeNet, das sichere Netz der KVen. Um größtmöglichen Schutz gewährleisten zu können, empfiehlt die KBV den von Landes- datenschützern favorisierten Anbin- dungsweg über KV-SafeNet an das sichere Netz. Die sensiblen Patien- tendaten sind dann sowohl bei der Datenübertragung als auch auf den angeschlossenen Praxis-PCs bezie- hungsweise dem Praxisnetzwerk nachweisbar geschützt. Denn für Ärzte, die Online-Dienste über eine Internetverbindung nutzen, gilt ins- besondere: Für den sicheren Inter- netzugang ist jeder Nutzer selbst verantwortlich. Damit im Zweifel ein eingetretener Schaden nicht zu eigenen Lasten geht, muss die Sorg- faltspflicht eingehalten worden sein.
Nach der Entscheidung für KV- SafeNet müssen der Arzt und sein Praxispersonal sich nicht mehr al- lein um potenzielle Online-Gefah- ren kümmern. Diese Aufgabe über- nehmen von der KBV zertifizierte professionelle Dienstleister, soge- ONLINE-KOMMUNIKATION
Sicherheit im Netz
Immer mehr Ärzte sind beruflich online. Um das
Sicherheitsrisiko zu minimieren, empfiehlt die KBV eine Anbindung über einen professionellen Dienstleister.
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