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28. Vortrag (25.10.2005)

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Anthroposophie als Zukunftsimpuls und ihre praktische Verwirklichung im täglichen Leben 68

28. Vortrag

(25.10.2005)

Ausgangspunkt und weitere Wirkung der luziferischen und ah- rimanischen Strömungen in der nachatlantischen Zeit

Der Ausgangspunkt für die luziferischen und ahrimanischen Strömungen in der nachatlantischen Zeit ist in der urpersischen Kultur zu suchen. Damals wurde der Trieb- und Empfindungsleib des Menschen ganz besonders entwickelt. Zarathustra spricht von der Auseinandersetzung des Ormuzd (Ahura Mazdao) mit Ahriman, wobei er mir Ormuzd zugleich auf den Christus hinweist, der aus den himmlischen Sphären zur Erde herabsteigt. In der Folgezeit tendierte das Ormuzd-Prinzip aber immer mehr in die luziferische Richtung, so dass man es spätestens ab der ägyp- tisch-chaldäischen Zeit mit dem Gegensatz von Ahriman und Luzifer zu tun hat.

Die Wirkung Luzifers ist dabei zunächst durchaus nicht negativ zu beurteilen, denn er hat dem Orient das Licht der Weisheit, ja die äußere Kultur überhaupt gebracht und damit zugleich auch die Grundlage für die abendländische Welt gegeben.

Problematisch wird die Sache nur, wenn dieses luziferische Prinzip zulange in un- verwandelter Form festgehalten wird. Während der Empfindungsseelenzeit, also in der ägyptisch-chaldäischen Kultur, war dieses Prinzip noch voll berechtigt und so blieb es bis in die Blütezeit der griechischen Kultur hinein. Erst durch das Erdenle- ben des Christus sollte ein deutlicher Wandel eintreten. Das wurde aber teilweise versäumt. Nicht unwesentlich dazu beigetragen hat Augustus, der erste römische Kaiser, der zugleich Pontifex Maximus war, also eigentlich als Priesterkönig regier- te. Augustus war durchaus ein bedeutender Initiierter. Er wollte den altorientali- schen Kultus neu beleben und im Grunde die Menschen auf dem Stadium der Empfindungsseele festhalten und das Verstandes- und Gemütsseelenprinzip zur floskelhaften juristischen Rhetorik herabdämpfen. Genau das hat sich aber dann sehr wesentlich in der römisch-katholischen Kirche fortgesetzt, wobei sie aber im Zuge des Mittelalters immer mehr äußere Macht an das Kaisertum abgeben muss- te. Dafür bewahrte man sich die Dominanz in spirituellen Dingen. Der Katholizis- mus behauptete sich dann vor allem in den romanischen Völkern und hier wurde sehr stark das formale römisch-juristische Denken verbreitet. Das religiöse Emp- finden der breiten Masse sollte, unterstützt durch den katholischen Kultus, dessen geistige Grundlagen aber auch in kirchlichen Kreisen nur ungenügend verstanden werden, auf dem Entwicklungsstadium der Gemütsseele oder gar auf dem Stadium der Empfindungsseele festgehalten werden. Das geht um so leichter, als heute die natürliche Entwicklung den Menschen nur mehr bis zur Empfindungsseele führt und alles was darüber hinaus liegt, vom individuellen Menschen aktiv angestrebt werden muss. Rudolf Steiner hat in diesem Zusammenhang vom sog. Jüngerwer- den der Menschheit gesprochen, wie wir das in früheren Vorträgen schon behan- delt haben. Das Verstandesseelenprinzip blieb den Priestern, den Theologen vor- behalten. Und daran möchte man im Grunde noch heute festhalten; das unserer Zeit angemessene Bewusstseinsseelen-Prinzip wird eigentlich abgelehnt und viel- fach als Quelle des Bösen empfunden. Das nicht ganz ohne Grund, denn so wie sich die Bewusstseinsseele zunächst entfaltet hat, wirken darin zunächst vor allem ahrimanische Kräfte. Sie haben sich namentlich bei den angelsächsischen Völkern ihr Bollwerk geschaffen und viele ahrimanische Impulse gingen namentlich von schottischen Einweihungsstätten aus. Von hier aus wird die Eroberung der äuße- ren Welt durch den technisch-wirtschaftlichen Fortschritt und das politische Machtstreben vorangetrieben. Dahinter steht ein umfangreiches, mehr oder weni- ger geheimes Logenwesen, das diese Entwicklung vorantreibt, wobei aber die wenigsten Logenmitglieder die geistigen Grundlagen ihres Logen-Kultus wirklich durchgehend verstehen.

Beide Strömungen, die luziferische und die ahrimanische, haben ihre teilweise Berechtigung und sind notwendig für die Gesamtentwicklung. Auch gehen sie na- türlich nicht immer streng gesondert voneinander, sondern es gibt, trotz aller Geg- nerschaft, auch vielfältige Überschneidungen. Den eigentlichen Christus-Impuls finden wir aber in beiden nicht, wir müssen ihn an anderer Stelle suchen, und dem wollen wir uns nächsten Vortrag zuwenden.

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