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(1)

597

Eine persische Bearbeitung der sufischen Terminologie

(Istilähät-assüfija) des 'Abdurrazzäk al-Käschäni ').

Von Prof. Dr. Bscher.

In einer Sammelhandschrift der Breslauer Stadtbibliothek,

welche auch einen Commentar zur Einleitung des Mesnewi ent¬

hält, befindet sich ein fünfzig Quartblätter umfassendes Voeabular,

das ein früherer Eigenthümer der Handschrift in der Inhaltsangabe

derselben als ,Abdo-Rredsäxii (sic) voces et phrases Arabicae singu¬

lares Persice explicatae" bezeichnete, das aber in der Ueberschrift

j,ULjCit uStjJl ^•,t jt oL»-^5Uajö'!(! ujl_X_i' deutUch genug

gekennzeichnet ist. Es ist in der That nichts Anderes als eine

persische Bearbeitung des bekannten terminologischen Werkes

und zwar blos des ersten , das alphabetisch geordnete ^) Glossar

enthaltenden Theiles, wie derselbe auch von Sprenger besonders

unter dem Titel Abdu-r-razzaqs Dictionary of the technical terms

of the Sufies, Caleutta 1845 herausgegeben wurde. Da mir das

Vorhandensein einer persischen Bearbeitung dieses Werkes ander¬

weitig nicht bekannt ist, so halte ich es nicht für überflüssig, von

1) ^LwLXit , Diese Schreibart steht in der Mitte zwischen der gewöhn¬

lichen ^^^LX!| und der ebenfalls vorkommenden ^iLiUiit (s. Flügel, Hand¬

schriften der k. k. Hofbibliothek IH, 371).

2) Die Ordnung ist die des hebräischeu Alphabets ( J , ^ , , t^^

nach dessen 22 Buchstaben die dem Arabischen eigenthümlichen ((jto , ö ^ ^ , j^, Jb) folgen. Für die Aufeinanderfolge der Wörter innerhalb der einzelnen Abtheilungen (Vb'L) ist jedoch das arabische Alphabet massgebend, z. B. ^

^ I

o*^jy ■'^j-

(2)

598 Bacher, eine pers. Bearbeitunt] der sufischen Terminologie etc.

der Breslauer Handschrift derselben eine kleine Charakteristik zu

bieten , welche die hervon-agendsten Eigenthümlichkeiten jener

Uebersetzung in ihrem Verhältnisse zum Originale zusammen¬

stellen möge.

Zunächst sei bemerkt, dass unter den von Sprenger bei seiner

Ausgabe benützten Handschriften die mit ^ bezeichnete es ist,

auf deren Text unsere Uebersetzung zurückführt, während die

Interpolationen des Ms. ^ auch in dieser fehlen '). Hingegen hat

der Uebersetzer, abgesehen von den fast jedem Artikel beigegebenen

oder eingefügten persischen Versen, von denen noch besonders

die Rede sein soll, die Definitionen und Ausfühnmgen des Autors

an sehr zahlreichen Stellen erweitert, verkürzt oder verändert,

was zum Theil auf den Anforderungen der Sprache, in welche er

übertrug, beruhen mag, hauptsächlich aber in dem Umstände seine

Erklärung findet, dass der Uebersetzer, sowie manche der alten

Bibelübersetzer, seinem Texte freier und selbständiger gegenüber¬

steht, als es nach unsern Begriffen bei einer derartigen literarischen

Arbeit gestattet ist, und die Uebersetzung bei aller sonstigen, oft

sogar sklavischen Treue , in vielen Artikeln mehr den Charakter

einer freien Ueberarbeitung erhielt.

Was die Erweiternngen betriftt, so finden sich in manchen

Artikeln grössere Zusätze mit Erläuterungen oder weiteren De¬

finitionen. Nach No. 6 (über ^«^iü! iiJiX»-!) steht folgende Be-

■M

merkung: !ii J3;.io Lj c>-wt Js^wi-j L i^iAj^\j> tS )üü»«j|i.>

.hJi^i ^ t*^' ^^^^"^^^^ii ij-*" ^ hy-^-^.

'^^^ ^ J3_ÄJ. Dann folgt ein Distich, sowie ein besonderer Artikel

über vAas^^I . der im arab. Original feblt. No. 30 lautet im

Arabischen wörtlich : „die 'autad (Pflöcke), das sind die vier Männer,

1) Doch stimmt zuweilen die persische Uebersetzung (P.) mit ^ überein.

z. B. in No. 2«6 ^: JJJl ^: i^L^XJ! jj-w p.: Aui' j-m«;

No. 328 ^. Jl»^, ^ P- ii>l-»^: No. 369 ^. oUli/i , _ P- oL,^*^;

No. 509 p: iUj'ljJt, _ iU\5>t^t, P. o«~J>AJ>5^; No. 468, über den

^: - P. , No. 436 Jj! ^ M _ P. J!t ^^

M j Jb.

(3)

Bacher, eine pers. Bearheitung der sufischm Terminologie etc. 599

welche an den Stationen der vier Weltgegenden, d. i. Ost, West,

Nord und Süd sich hefinden und durch die Gott diese Gegenden

beschützt weil sie die Träger seines Blickes sind". In der persischen Bearbeitung lesen wir dafür : C>y>-yA^ njoj, oL^ y JjoLi,^!

j^^i ^t, öyi-» y c5'-^!5 ^)y^- % cj-j'^it' ^ o^ji / y

y yUit ^ 3' V.;*^ jf>

JuLo;»A/> N*J_;1 J-i' »JJIi tiU-il iXi_JI

v_jyU>} vj5_^ c5j.r^ ^y?'^ v-i-" '-^^^i' *^ ^'-jiW

pf (Sure 78, v. 6) ^ jJyü iiL->u i>jUÄyc tXJt lil—t—ii^

O'O s ^ ^ oSo-« -•{./--

MoLij! jlls^li '-^4» oi'j"^ ' i)«*-?^ Hierzu ist zu bemerken, dass

die den vier Weltgegenden zugetheilten Träger der göttlichen

Obhut, die „Pflöcke", auf denen die Welt beruht, Namen führen,

welche sie als Diener Gottes nach dessen vier Wesensattributen

des Lebens, des Wissens, der Macht und des Willens kennzeichnen.

Unser Wörterbuch enthält aber auch 99 Artikel über die sogenannten

'Abädila (iJjLjiJI). d. h. Gottesdiener, die nach ihrer Beziehung

zu den 99 Attributen oder Namen Gottes *) ebensoviele Namen

führen können, als deren Grundtypus der Name M Jlj£ gilt. Es

sind die Nummern 293—391, unter denen wir auch die Namen

J^ (312), (355), yUüt (362) erklärt

finden, aber ohne dass denselben eine über die andern hervor¬

ragende Bedeutung zugeschrieben würde. Daraus ist zu scbliessen,

dass die Beziehung der vier autäd auf die genannten vier 'Abädila

nicht vom Verfasser, sondern nur vom persischen Uebersetzer des

Wörterbuches herrühren kann, der überdies den Ausdruck auf die

citirte Koränstelle zurückführt Doch muss bemerkt werden,

dass der nächstfolgende Artikel (31) von den sieben Haupt¬

namen Gottes handelt und als die ersten vier derselben eben jene

vier Wesensattribute in der Reihenfolge jiH, Ou../«, (»-!Lc,

aufzählt.

1) S. über diese Kremer, CulUirgesihicbto des Orients, II. Bd., S. 39.

2) Die Anschauung selbst von den Gottosdienern, Frommen als Säulen der Welt geht auf alte jüdische Quellen zurück. Hier seien nur zwei Aussprüche Jöchanans, dos herühmtcn palästinensischen Gelehrten aus dem 3. Jahrhundort, hervorgehoben (bab. Talmud, Jöma 38 b), in denen die Ausdrücke „Grundfesten der Erde" (1 Samuel 2,8) und „Grund der Welt" (Prov. 10,25; Obl? in der spätem Bedeutung) in dem erwähnten Sinne gedeutet werden.

(4)

600 Bacher, eine pers. Bearbeitung der sufischen Terminotogie etc.

In No. 55 (i^üsLsJ!) wird in P. auf die Koranverse 6, 91 und

6, 103 verwiesen, was im Texte nicht der PaU ist.

In No. 64 (^UäJI) findet sich an Stelle der Textessätze:

,sie gelangen nicht eher zu den Rastplätzen des Herzens und den

Stätten der Annäherung, bis ihr Gehen nicht in Gott selbst ge¬

schieht" eine längere Erörterung, wobei das Schlagwort auch

lexikahsch erklärt wird.

E

Zu No. 184 (xALa"J(! iu^suJt) steht am Schluss der Zusatz:

iCA^wJl XA^SV/« &.j.^uJ! Jül iwXäi'j.

No. 205 (x«ii*L*Jl iJlAANMJt) wird in P. mit einer grössem

Anmerkung eingeleitet.

Mit längern Zusätzen ist in P. erweitert der Artikel 233

(iColoJ! iU-/UJt) , mit kürzem Einschiebseln sind es auch andere

Artikel, die aber aufzuzählen überflüssig wäre.

Zwischen die Artikel vom „grünen Tode" (^joai»'!^! Ojll) und

„schwarzen Tode" (o^"2(t Oj^!) ist in P. einer über den „rothen Tod" aufgenommen, welcher lautet

jjuil \tiAA!l\.ifi J-**"^'

vij«.N»öLii*iLc 8j (j^^j

i,tt\MÄJii\.e \Jä->.Sa nJ L« k-j'

•V ^ r

Zahlreicher als die Erweiternngen und Zusätze sind die

Omissionen und Kürzungen unserer Uebersetzung. Es fehlen ganze

Artikel aus derselben, zum Theil gewiss nur durch die Unachtsam¬

keit des Bearbeiters, so die Artikel 18 (jLjllt), 21 (iL-kJ^I)^

120 (^J^l), 134 (^ÜiÜ^^LL), 162 (^;J-«JJ(), 166 (^ylJ\),

180 (iL,jLjuftJ! UJi\ ^ibsu), 227 (,^! ü5ÜU) , 254 (iüi^t),

288 (^L_juJ!), 289 (nJLjuJ!), 407—409 (dreierlei g_a_äJl),

446 (iL/iLoÜ!), 477 (K^lJLjt ^-j^-äJ!), 490 (»>_t^! ^"Li.),

491 (iü^t ^'Li- . Aus andern Artikeln sind wesenthche Stücke

ausgelassen, so aus No. 14 (^Jic'ilt (^^\) die ganze Definition des

„grössten Gottesnamens"; aus 16 (oly:':^)!) die Tradition: „Es sagte

der Prophet, jeder Vers (im Koran) habe einen äussern und einen

(5)

Bacher, eine per«. Bearbeitung der «Ölfischen Terminologie etc. 601

bnem Sinn"; in No. 65 (jütwJlj ULwaJi P. ol, g -a. I

hat das Original einen Doppelvers, den der Uehers. nicht berück¬

sichtigt hat. In No. 235, dem Artikel über den Tod (Oj-Ji) im

mystischen Sinne fehlt bei P. der Ausspruch Plato'^ (|Ä5>

o > E *

iUxJxIu ^^g^ -^SpL »— OJ— '^y-*-^^-

Im Artikel über den „grünen Tod" (j_jia_5»'5<! Oy » Jt) sind die

arabischen Verse und der grössere Theil der Definition nicbt

wiedergegeben, ebenso ist der folgende Artikel (238) über den

„schwarzen Tod" sehr gekürzt. Ganz oder zum Theile fehlt die

Definition in den Artikeln 242 267 (^\), 365 (juc

^^i»^|)^ 437 (ijiiJiJi). Der Ausdruck oüJuaJ! (bekannthch das

Epitljeton des ersten Chalifen Abu Bekr) wird beim Perser nur

mit den Worten definirt : ÖlVo ääJL-« . Im Original

finden wir hiefür (No. 423) eine längere Erläuterung, welche auf

die Koranstelle Sure 4, v. 71 hinweist und mit einer Abu Bekr

verherrlichenden Tradition schliesst: „der Prophet sagte: Ich und

Abu Bekr sind wie zwei zur Wette rennende Rosse '), hätte er

mich überholt, so würde ich an ibn geglaubt haben, indessen ich

überholte ihn, und so glaubt er an mich". Es ist möglich, dass

der Uebersetzer schiitischen Bekenntnisses war und diese Glori-

ficirung des nach den Anhängem 'Ali's als Usurpator zu betrachtenden

ersten Chalifen nicht aufnehmen woUte -). In No. 383 (jjUI

fehlt in P. nach dem Korancitat (2, 213) ein Spruch aus den

„heiligen Aussprüchen' (K^-^Juiii oLJiSJ! j iLs-vXij): ,Es giebt

unter meinen Dienem solche, die ich arm sein liess und denen es

zum Unheil wäre, wenn ich sie reich machte, und es giebt unter

1) ' ^ diesen Ausdrucli in dem Sprichworte, angeführt zu

Hariri ed S. de Sacy S. If ..

2) Kine ähnliche Omission schiitischer Tendenz Hndet sich in der Breslauer Haudschrift der Gesammtwerke Sa'di's, wo in der Eiideitung zum Bustan nach dem Luhe Mohammed's bloss das des vierten Clialifen 'Ali und nicbt das seiner Vorgänger zu lesen ist. S. mein Muslicheddin Sa'di's Aphorismen und Sinn, gedicbte (Strassburg 1879) S. LV. 'Ali nennt unser Uebersetzer in einer Reihe

mit Mubammed in dem Verse zum Art. lA^bit (360):

jLi'^Li J^ vij»„wot iJlXj i—ALi

4 3

(6)

602 Bacher, eine per». Bearbeitung der Knfischen lerminologie etc.

meinen Dienem solche, die ich krank sein liess, denen es zum

Unheil wäre, wenn ich sie gesund machte; ich kenne die Heils-

mittel meiner Diener und leite sie, wie ich will». Aus No. 319

(^AAaJl vXxCj j|^*A»<Jt ^>-^c) fehlt in P. ein anderer Gottesaussprach

(nur durch US' eingeleitet) : ,Ich bin sein — des Gottesdieners

— Gehör, wodurch er hört und sein Gesicht, wodurch er sieht,

so dass er die Dinge durch Gottes Gehör und Gesicht sieht und

hört». Ein ähnhcher mystischer Gottesaussprach (eingeleitet durch

^^^.«j^iii üi.ov>J. ^3 US') fehlt aus No. 388 (J.LJi ju*).

Nach der Anführang dieser Verkürzungen des Textes, welche

nur auf die interessanteren sich beschränkt, sei eine bemerkens¬

werthe Eigenthümliehkeit unserer Uebersetzung hervorgehoben,

welche auf einer scheinbaren Verkürzung des arabischen Originals

beruht. Es wurde schon oben angedeutet, dass der Uebersetzer

die meisten Artikel des von ihm bearbeiteten Wörterbuches mit

persischen Versen, in der Regel einzelnen Distichen, aber auch

Vierzeilem bereichert hat. Es scheint, als ob er durch diese

poetischen Zusätze das Werk dem Geschmacke seiner persischen

Leser zusagender machen gewollt hätte, welche die in demselben

behandelten Stoffe, die Begriffe und Anschauungen der sufischen

Mystik, lieber in metrische Form gekleidet sahen, wie es ja zumeist

Dichtungswerke sind, aus denen die mystische Literatur persischer

Zunge besteht. Und dieses Bestreben, das Glossar mit möghchst

zahlreichen metrischen Stücken zu zieren, ging bei unserem Autor

so weit, dass er an vielen Stellen, anstatt einfach zu übersetzen,

grössere oder kleinere Bestandtheile seines Textes zu Versen ver¬

arbeitete. Im Artikel über ii!jj>^( (No. 8) lesen wir für die Worte

Lksn^ ÜUiU! bei P.:

' £

o-wwJLä^j- L) lii;^! vü*->*öL!.X/«| (jiisAvo L Oo»-^

Zum Teiminus JJjujI (No. 35) lautet die Definition : (_5_^ U

(.JkjJ! Dafür hat P. das Beit:

'^1^ !jvji5>j JJab uSy iyt:'^ <^j^ (•'■^ '^J>^ (Jl*** ^

Ebenso lesen wir zura Artikel iUJÜi (46) statt der De¬

finition : ij.oX^'i'i n^flc- v^JLäJ! y$ das Distich :

1) Die Verse werden mit der Ueberschrift oder ^jtvi oder ^j*^

angeliündigt.

4 3

(7)

Bacher J eine pent, Bearheitung der /tufischen Terminologie etc. 603 p

ji-^iSs- *JU> t>3^i_5»| ^ j i_JLc nS

JUib ^Ji^^U^ ^^^[m3 ^i>w«-o its' J^tfit

Der Artikel joLuiJi L^» (88) lautet im Original: juöJi

'iülj^t b:^ UP y\SiJ^ bei P.:

^ ^^^! u^jJLwj tXil wjo-

L« j\

^Ijül ciö^Sl (No. 102) wird kurz definirt, ^|jJt JSit

dafür bei P. :

iAj! ü.Äai' («—jb (^.,1 oJj

i>J! ikÄiw y—i\ ^■pp

Die „Preibeif (iQIM.) wird in No. 119 definirt: ,_v N U

'jlxi-Ü! ö; ijs^. Dafiii-

^Ij»-! olj! jLxc! j^kXuj

Im Artikel über die „Tilgung der Knechtschaft" (ioOj^l ^

No. 189) steht statt des Passus sys^ux KjJj-otltj ^^..«.^ l\a*J|,

der Vers:

... . ;i ^^! vi:^.*^ *>^_/' o-^.»M-oLs »lXäj

In No. 212 (iuJlJaJt) sind die zwei Worte s!j».;ol ^^s^uJÜ

in den Halbvers verarbeitet:

öyi ^LU-. ^ i^ljJül !;o"^j'^

In der Definition von Lfjs^J! (No. 241) steht an Stelle des

Wortes ^.j^jjUj'^il , mit dem dieselbe beginnt, der Vers:

^*jtü iA/uUj ^

rrjl-* c)' •'• i > j.^"-^

Ebenso die Zahlenangabe zum Schluss des Artikels LaJI

(248) r.. bei P. als Vers:

(ji^ »jj ^ tJ^ OÜ\ iXtOMM LaÜ

(jÄ— l5' »1—iiJl— j ,0 ^p—J

(8)

604 Bacher, eine pers. Bearbeitung der sufischen Terminologie etc.

Die Definition von j_jXiJI (327) beginnt mit den Worten :

Jj jXiJt ^tJJ! jS>, wofiir bei P. der Vers:

o^-^ -5' >-\i>^ o'ij *-*i> UjIj

Der ganze Artikel J-kS^! uXac (345) ist in einem Vierzeiler

bearbeitet :

JUaj i^Lm! \ b v_.A_x_uua

iX!-o »—>!>^ y '-^y^

fjili/i 0>J *JLs> iS i^tj

»AJ-VJ ^->b jP (jiujJ> Jsj^S'i

Ebenso ist der folgende Artikel s 1| vX->._c) bearbeitet,

während die Definition von ^.ajiJt Juj; (375) nur zum Theil metrisch übertragen ist.

Der Artikel üUjtii (397) schliesst mit den Worten ^mJ^\

»), wofür bei P.:

JJö\jS> ^ jxj ijilftÄc ji" ^^^♦Si »hri j>aÄc

Sogar die rein grammatische Unterscheidung zwischen bJ|

und ;^oJi , dass das erstere mit Patha , das andere nüt Kesre

zu lesen, wird von P. versificirt

ol^^ L> Ji 'j cr^'

Am Schluss von No. 484 \j ^ Ä \\ ^^jSuJ!) stehen die Worte:

JX!t «j i-X^>^ l5'-^' • ^' dafür :

^J«^aJ ^^b bÄt jmJ>

*

jiJt^ vi^s.w.J' bj_yi^

Die Definition von äjLiotilj LijLlI (511) ist bei P. zu einem

Vierzeiler aufgelöst:

1) In der Handschrift — bilden dieselben einen besondern Artikel mit der kurzen Definition : LgAjtJI y9 , Unsere Uebersetzung stimmt auch hier mit ^ überein. S. oben S. .598.

(9)

Baclier, eine pers. Bearbeitung der sufischen 'Terminologie etc 605

oxJ- J^\ Jo LxS

Coß ^ y^ ^

h "<S>-^ ^'^ ;J

OJjJS' ^.jb ol »_l_j| Ul

Diese Beispiele, mit denen die Menge der vom Uebersetzer

vorgenommenen Versiticirungen seines Textes nicht erschöpft ist,

zeigen zur Genüge, dass wir es nicht mit einem Dichter zu thun

haben, dem die Poesie Gelal-eddin Rümi's oder Perid-eddin 'Attar's

als Muster vorschwebte, sondern mit einem routinirten Verse¬

macher, der aus dem schon angegebenen Grunde in seiner Ueber¬

tragung hie und da statt einfacher Prosa Reimzeilen anbrachte,

die höchstens den Werth von versus memoriales haben. Dasselbe

gilt fast durchaus auch von jenen Versen, mit denen er selbst¬

ständig die einzelnen Artikel zu verschönern beabsichtigte. Wir

würden vergebens in denselben den Silberblick echter Poesie suchen,

welcher aus persischen Dichtungen mystischen Inhaltes uns so oft

entgegenleuchtet. Sie sind häufig nur Fortsetzung oder mit anderen

Ausdrücken gegebene Wiederholung des von dem betreffenden

Artikel Gebotenen, oder Hinweis auf die Wichtigkeit des erörterten

Begriffes, sowie Mahnung das Gesagte zu beherzigen. Selten

stossen wir auf Verse, welche durch ihren Inhalt oder ihre Aus¬

drucksweise Beachtung verdienen. Einige dieser Art seien hier

veröffentlicbt :

'^-^SjS rbr*- Ou^ ,w, >

^^3j S y ^

,Dein Körper ist der Becher, dein Geist der Wein: trinke

den Wein Morgens und Abends!" (Art. Jo^.^'ü! , 52).

\\Xs>' qjJ c>>—ww-aJ

Iji J^lj ^0 yS- yAb y^

„Nicht ist der Aufhebung unterworfen die Religion Gottes, suche

die Rehgion, o Herz, bei Männern der Leitung!" (A. |._yJL*Jl j^j->, 67).

,*-^J ^ L>uO x-Ä_»_jt

I iSii

l*-V—A—J ^^_a3

Bd. XXXIV. 40

4 3 «

(10)

606 Bacher, eine per«. Bearbeitung der mfiechen Terminologie etc.

„Ich sehe hunderttausend Spiegel, in allen sehe ich das

Antlitz des Freundes ; jedoch es ist nur ein Spiegel da, in dem die

verschiedenen Formen sichtbar werden". (A. Jw^aaJl 97)').

^ C)!>^" ^ ^ <5ßj / ^

y ^

„Nicht jedes Geheimniss , das du weisst , kannst du aus¬

sprechen; nicht jede Perle, die du findest, kannst du bohren" (A.

•ijjWJ! -iUbÜ! , 129).

v_a_jÖ, ^ j! Oj.5> i\J»-\ ß''^-*^ W

^^X-si-Äi ir?L-? c—OL-rJ"

„Aus Furcht vor dem Lauerer sagten wir einander unsere

Zustände mit der Wimper und hörten mit dem Auge" (A.

SyoU.J!, 200).

u^y* LT-^ i_?^ re

oj_i. jji ^ y «-if-jT

„Wonach immer du Neigung bekundest, du suchst dein eigenes

Geschlecht; wo immer du den Spuren eines Menschen folgst, du

selbst bist er!" (A. oLiPLal! , 211).

I

Ci*jLLc KjS

u^^W- Jj^)

„Ein Atom göttlicher Gnade ist besser als tausend König¬

reiche" (A. jjüLmJI, 258).

jl_> slXJj Ji \JLi^i sJuj

>-«-ii^ CT^y ui'w-öj-ciajt

1) Dieser Vierzeiler ist noch einmal im Art. Oj„.3>j_!! ot.^ (198) an¬

geführt mit der Variante: JoLj! für «5^. Kürzer ist der Gedanke

ausgesprochen in dem Beit zu No. 271 (oLJLrpJÜt j-«") : i^^JLj lXÄaJ ß '>-*~r>^ Jij-P iX-*o

^ ^ vAsUi ^ J ^ ^

4 S *

(11)

Bacher, eine pers. Bearheitung der sufischen Terminologie etc. 6Q7

„Er ist in Wahrheit lebend, wir sind lebend durch ihn; es

ist ein herrliches Lebenswasser, suche es in diesem Quell!" (Art.

H^aäJI 403).

UJ», ii tl J iXw^ i^i/jujti ^> 1 n ^

i^j/^Ji-*. 9 s» oiL? ol^^ ^ii^J^ ^

„Ohne das Wissen des Religionsgesetzes gelangt Niemand auf

den Weg (der Erleuchteten, der Sufis), ohne das Wissen des Weges

kann man die Wahrheit nicht erreichen" (A. v-o JiJ! , 441).

Jto vji»- Jj^ \Ji nS

c

jLamI^ ,t.M «—L-^kvtj

„Wissen, das du nicht hattest, gab Gott ohne Vermittelung

eines Kenners und Meisters" (A. J^UJ!, 466).

O.AMAAA»' iAÄjO »S K^jyiO j ^ J

»> « J^_:> (..ULA»- Lj xi'«v ♦'?

„In jeder Gestalt, die er sieht, ist der Preund; immer ist er

seinem Preunde nah'!" (A. ^_j,^L;d!, 480).

vJi=» LjTy ^.,j-o »JLi» jl 1^ ^

*-ÄJ> ^ j yCj vJü> Lj J_^

„Fremdes schaffe aus dem Hause fort, komme hinein und

setze dich zu Gott, sage Gott dein Geheimniss und sieh kein

anderes Antlitz ausser Gott!" (A. s^ücU!, 496).

Es erübrigt nun noch Einiges über die Methode des Ueber¬

setzers zu sagen , die er dort anwendet, wo er sich auf wörtlich

treue Wiedergabe seines Textes beschränkt. Die oben citirten

Beispiele von metrischen Paraphrasen einzelner Stellen zeigen

zugleich, wie der Bearbeiter zumeist die arabischen Ausdrücke,

auch wo es nicht technische sind, beibehalten und den arabischen

Satz nur durch die Anwendung persischer Plexion und Satzbildung

umgestaltet hat. Dies Verfahren, welches sich aus dem längst

ständig gewoi-denen und in arabischen Ausdrücken festgehaltenen

Sprachgebrauche des Sufismus leicht erklärt, kann man bei dieser

Uebersetzung durchgehfends beobachten, die an vielen Stellen blos

durch die elementaren Bestandtheile des Satzes (wie v^^.^! für

arab. ^) und die persischen Endungen der einzelnen Worte als

Uebersetzung sich kundgiebt. — Der Deutlichkeit halber setzt der

40*

(12)

608 Bacher, eine pera. Bearheitung der sufischen Terminologie etc.

üebersetzer oft an Stelle des Pronominalsuffixes das Nomen selbst.

So zum Beispiel in No. 5 (5ijtX»>'i(() für L^^LjCcI: vii«j«ö!3 ^Lict ;

No. 89 (ö^-id L^j) für ^yi: o^y, Jyj; No. 31 {^\^%\ iüi^!)

für jJLi! ^\ ji (JOUJ. Eine äbniicbe Ergänzung seben

wir, wenn in No. 5 für ^<»:s\J{ gesetzt wird L^iil^l ^^p*^. —

Die Worte, mit denen im Arabiscben Bemerkungen eingeleitet

werden : „Siehst du nicht" (ijy , werden mit dem persischen

£

Idiotismus jj:.wäb. „es ist bekannt" wiedergegeben. In No. 93

(jj^JJt tSj^) sind statt des im Text dreimal sich wiederholenden

^ drei verschiedene Bezeichnungen der Aufeinanderfolge an¬

gewendet : ^1 — »Üot _ ^^1 lXju . Die Partikel ö , wo sie

einen Polgesatz beginnt, wird richtig mit Li „so dass" übersetzt.

In der Erzäblung von Suleimän Däräni in Art. Jä^iisü! <A-' r

(330) fasst P. die 30 Jahre als runde Zahl auf und

übersetzt c\X/e.

Es fehlt auch nicht an irrigen und missverständlichen Ueber¬

setzungen. Im 8. Artikel wird von den Zuständen mystischer

Verzücktheit (J|^js>-"5!t) ausgesagt, dass sie „entweder als Polge

einer guten Handlung, welche die Seele reinigt und das Herz

läutert, dem Menschen von Gott beschieden werden, oder als reine

Gnadenbezeugung", <^j*^^ gJbaJt J^**JU Li!^ i-JLc bO,!^ Ü

' Liis^/« ÜL-LJO«! oLäÜ *JjLj LäIj v^JlüJLJ ^P f->»it . Der

Uebersetzer hat daraus eine dreigliedrige Unterscheidung gemacht:

* i

Lj i_>Jj> g..jStxa. >^^ V^'^H Lj iAaOLj y*c- L)

(S. oben S. 602) ^^«»JLL:». L J!y>! c>«^LU/il ija^. Besonders

entstehen durch Zusammenziehung längerer Definitionen und Er¬

läuterangen Dunkelheiten in der Uebersetzung, wofür Beispiele

zu bringen ohne Interesse wäre. Zum Schlüsse sei noch die Auf¬

merksamkeit auf die Varianten gelenkt, welche aus dieser Be¬

arbeitung zu dem Werke 'Abd-urrazzäk's gesammelt werden könn¬

ten, woranter besonders die Abweichungen in den Ueberschriften

der einzelnen Artikel, also in den zu erklärenden technischen Aus-

(13)

Bacher, eine pers. Bearbeitung der sufischen 'lerminologie etc. 609

drücken beachtenswerth sind. Einige der letzteren seien hier

angeführt :

No. 96 A. JiL^ ^itJJI ot^jJl P- v_ÄLsv!t ^^lÄJl ,.Jloj.JI

103 A. *_Ä_i^t P- oiJ,_xJ!

138 A. j'^i^'^ v*-^'

174 A. '.jjLLj-IJI i^J'i-a^

213 A. ^^i-L-r > Jl 374 A. ,_Ä_;c_.i_*JI 0.->-c

441 A. j_.i^ft_JI

451 A. P- '-A-^'5(! tU-»":^! K-OV,

470 A. o^-^-äJI P- o^^j ; ■•«' il

495 A. xJL^I P. i^-U-i^l

Ueber den Urbeber und die Abfassungszeit der im Vor¬

stehenden behandelten Uebersetzung findet sich in der Breslauer

Handschrift keine Andeutung. Die Wichtigkeit seiner Arbeit und

der ihren Stoff bildenden Terminologie betont der Uebersetzer

zum Schluss des Ganzen in folgendem Vierzeiler:

v^-A«! d^y-^ o^^^-Ll^o! _a.LX_j j™J

ci^..*-! > ot^L>-c 5 ijrjl-*-? u^j—

ui^S o'"^ <Jh=*i o'j^

vi>_>wi o^ity. ui^_wJL>- . 1

1) Diese Uebersciiiift ist zugleich durch die Vorsotziing des Artiltels grammatisch corrumpirt; ebeuso unrichtig ist ^^gAiA.«Jt j^ ■' ^ !( (1*9) für

^^^Ä^äII _j;jÜI , X_)Jya._jJ! oJÜJI (195) für ^C>y>yi\ . . .

(14)

610 Rnrf>ei; Karl der Grosse und seine Tochter Emma etc.

Karl der Grosse unti seine Tochter Emma

in Tausend und eine Nacht,

Von Prof. Dr. Bacher.

Es giebt wenige Erzählungen in 1001 Nacht, welche sich in

anziehender Darstellung und Fülle schöner Episoden mit jener

messen können, welche den Titel führt: „Erzählung von Nüreddin

Breslauer Ausgabe und ist deutsch im dritten Bande der Stutt¬

garter Uebersetzung'), S. 152—218, zu lesen. Was aber diese

Erzählung besonders merkwürdig macht, ist der geschichtlich¬

sagenhafte Grund, auf dem sie ruht und die Tendenz, zu welcher

sie sich zuspitzt. Um den erstern aufzuweisen , sei kurz ihr

Inhalt skizzirt. — Maria war die Tochter des Königs von Prank¬

reich (jLi^j.s! «5UL^), welche eine ungemein sorgfältige Erziehung

erhielt, in Beredsamkeit und Scbreibekunst ebenso ausgebildet

ward, wie in Ritterlichkeit und Tapferkeit (x .^ 1 6 H .^.„iJ « !.

XjiUsuiJlj iCA*.j.aJlj ÄjLÄ^ilj) , besonders aber Krmstfertigkeit in

allerlei weibhchen Handarbeiten erlangte, von deren einer (iocuo

jLiJ!) sie nachher ihren Beinamen „Gürtelmacherin" bekam. Viel

Könige freiten um sie, doch alle wies ihr Vater zurück, „weil er

sie ungemein liebte und auch keinen Augenblick von ihr getrennt

sein mochte". Einst erkrankte sie sehr und that das Gelübde, im

Falle ihrer Genesung ein gewisses in hohem Ansehen stehendes

Kloster, das auf einer Insel lag, zn besuchen. Als sie genesen

war , sollte sie ein kleines Schiff in das Kloster bringen ; doch

dasselbe wurde von muhammedanischen Piraten gekapert, welche

die Prinzessin in Kairuwän an einen persischen Kaufmann ver¬

kauften. Diesen pflegte sie in einer Krankheit so aufopfernd und

treu, dass er ihr auf ihren Wunsch versprach, sie nur einem

solchen Manne weiter zu verkaufen, den sie lieben wm-de. Der

Perser führte sie in den Islam ein und verkaufte sie nachher in

1) Hammor-Zoisorling'sche Ausgabe Stuttgart und Tiibingen 1823. In der Bulalier Ausgabe (^2TJ d. H.) lindet sieb die Erzüblung im 4. Bande, S. 132

— 200.

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