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Der in der Ueberschrift übersetzte Titel desselhen ist : ^äl^\ ^/al\ j jC*o

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224

Zur LUeratur der Araber im eilften Jahrhunderte der Flacht

unter Zugrundelegung des Werkes: Die Auswahl des

Denkwürdigen Ober die ausgezeichneten Männer

des eilften Jahrhunderts *)•

' Von

Prof. Dr. ft. Flttsel.

Die Veranlassung, einige Bemerkungen zur Literatur der Araber im eilf¬

ten Jabrhnnderte der Flncbt, d. i. in runder Zahl von 1590—1690 oder 1700 hier mitzutbeilen, ist eine dreifache. Erstens reicht das Wdrterbueb ^a^i Chalfa's (gest. im J. 1658) nur bis gegen die Mitte dieser Periode und die Fortsetzung Dänifzade's enthält fast nnr Werke türkischer Gelehrter aus dem Zeiträume von 1650 bis 1760; zweitens möcbte ich der Voraussetzung entgegentreten, dass die Literatur der Araber in diesem wie in dem vorher¬

gehenden und dem folgenden Jabrhnnderte in allen Theilen bereits so abge¬

schwächt gewesen sei, dass sie weder quantitativ noch qualitativ mehr Be¬

achtung verdiene ; drittens stand mir die Benutzung eines Werkes zn

Gelwle, von dem Nähere's zu berichten um so angemessener scheint, als kein anderes bisber bekanntes uns die Literatur der Araber in der bezeich¬

neten Peripde aof gleich umfassende Weise darstellt. Der in der Ueberschrift

übersetzte Titel desselhen ist : ^äl^\ ^/al\ j jC*o^~» .

yanifzÄde kannte es nicht; hätte er es gekannt, so würde seine Forlselzung des fja^i Cbalfa eine völlig andere Gestalt gewonnen haben. Dasselbe ist auf europäischen Bibliotheken mit Ausnahme einer einzigen , so viel ich weiss und aus den gedruckten Catalogen ersehen kann, nicbt zO finden, nnd es lag mir ' um so näher, den StoB'fdr diesen Vortrag aus ihm zu entnehmen, da die k. k. Hofbibliothek in Wien durch besonders glückliche Umstände naeh und nach in den Besitz von vier vollständigen , naeh Schrift nnd Correct¬

heit fast gleich guten Exemplaren gelangt ist. Dasselbe wurde bereils früber in einer Anmerkung zu dem Aufsalze über die Versgattong Maw&lijA (Ztschr.

VII, S. 365) genannt Ihm zur Seite stehen Für das vorhergehende wie

1) Vorgetragen bei der Generalversammlung in Allenburg. D. Red.

2) leh schrieb ahsichllich nicbt .Mewalijä,. sondern Maw&lijä, nnd be¬

merke ein für alle iUal, dass es mir gleichgiltig ist, ob man hentzutage in Syrien, Aegypten, in den Städten Arabiens, in Wien oder sonstwo e und o spricht nnä schreibl, wo ich a, i und a setze. Es kommt zuletzt doch duraof an, inmitten aller in der Sache selbst liegenden Schwankungen eine feste Norm zu gewinnen. Regeln aufzustellen , die für alle Eiozeirälle all- gemeingiltigen Anhalt gewähren , wird so lange unmöglich sein , als man in Arabien f^aram , in der Türkei Ijlarem, ala man Masr uod yoms spricht, während Misr und ^ims die ursprüngliche in allen Wörterhnchern vorge- 8cbrie)i)ene Form ist, so lange man in Aegypten Ahmad und Mohammad, und anderswo A^med und Mahammed ond das bei uns allgemein übliche Scherbet in Aegypten Scharbat anssprechen hört, als Wallin meb&nik, almath4il, nebftil, nafiil, dabAU, den Artikel al, lane dagegen ;el transcribirt, nnd was alles der (Gegensätze mehr sind , zu deren Regolirang das Hinweisen ao^ die

(2)

Flügel, zur Lüeralur der Araber im 11, Jahrh. der Flucht. 225 für das folgende Jahrhundert zwei gleich sehätzenswerthe , nach demselhen Plane ausgeführte Werke, die ebensowenig in Europa bekannt sind und deren Herbeischaffung wir allen Mitgliedern unserer Gesellschafl, denen an Ort nnd Slelle zu ihrer Auffindung und Erwerbung Gelegenheil geholen isl, ans Herz

legen. Es sind die Werke: jÄUJI jjj_jUl jU:>I ^ ^l*«,J! , das

aufglänzende Licht über'die Geschichle des zehnten Jahrhunderls, von dem im J- 1628 oder 1629 gestorbenen Scheich 'Abd - e 1 - kad ir Ben Scheich El-'Aiderüs (denn so, nicht 'Abdcrus, wie ieh fl. Ch. nr. 14031

habe abdrucken lassen, ist zu lesen) El-Hindi, zu welchem Werke der

im J. 1683 gestorbene demul-ed-din oder gewöhnlich demali Ahü

•\lewi Muhammad Ben Abi Bekr Escb-Schelli (oder Schibli?)

]j;i-Jemeni eine uns ebenfalls völlig unbekannte Forlselzung herausgab;

und das Werk j/ix ^LaJI ^j/iit 0*^' *^J)^^ ■iSlw der Perlenfaden über die ausgezeichnelen Männer des zwölften Jahrhunderts (des achtzehnten

chrisllicher Zeitrechnung) von Chalil Efendi El-Murüdi Ed-Di-

mischki, dessen Inhalt gleich belehrend sein muss. — Diese beiden Werke in Verbindung mil dem Chulasat el - atar würden uns Tur die drei letzten Jahrhunderte auf dem literarischen Boden der Jung-Araber, hauptsächlich in Syrien, Aegypten und den angränzenden Ländergebieten, eine ganz neue Welt erschliessen, Nur um nicht zu sehr ins Einzelne zn gerathen , siehe ich davoff ab , noch andere völlig unbekannte Quellen Tür diese Perioden der Lileralur aufzurühren,

leb kehre zu dem Werke „die Auswahl des Denkwürdigen über die aus¬

gezeichneten Männer des eilften Jahrhunderts" zurück. Sein Verfasser, wie uns der im „Perlenfaden" über ihu befindliche und einem der vier Exemplare von einem sorgsamen Besitzer beigeschriebene Artikel belehrt, ist Muham¬

mad El-Einin Ben Fadl-ed-din Ben Muhibb-Allilb Ben Muham¬

mad Muhibb-ed-din Ben Abi Bekr Taki-ed-din Ben ßkaä El-

Muhibbi, dessen Voreltern aus }}amäl stammten, der aber selbst in Da¬

maskus 1061 (1631) geboren und daselbst im väterlichen Hause erzogen war. l'nter seinen Lebrern befinden sich mehrere ausgezeichnete Scheiche, wie 'Abd-el-^ani En - Näbulus! , der Scheich und Mufti von Damaskus 'Ali- harten nnd weichen Buchslaben allein dnrchaus nicht zureicht. Während sich in Wallin's Transscription kein einziges o findet, stösst man überall auf ein solches hei Lane, und beides sind Männer, deren Autorität Tür ihren Kreis unantastbar dasteht. Zu allen diesen Verschiedenheiten kommt hinzu, dass es beim besten Willen und bei sltengster Folgerichtigkeit doeh rein unmöglich sein würde , alle Nüancen in der Aussprnche der Diphthonge und Vocale, wie sie sich in den verschiedenen arabisch sprechenden Ländern festgestellt hat,

durch die Scbrifl auszudrücken. Wozu also das Mäkeln an Dingen , Tür

welche in ihrer erfahrungsmässigen Gestaltung keine allgemeine Richtschnur aufzufinden ist? Der sicherste Anhalt wird immer der sein, in der Trans¬

scriplion sich an die Vocalisation des Altarabiscben , mit dem es die Wissen¬

schaft doch vorzugsweise zu thun hat, je mebr und mehr anzuschliessen nnd

dem a, i und u immer grössern Spielraum einzuräumen, wobei es einem

Jeden unbenommen'bleibt, in der Aussprache dieser Grandlaute, wie beim Lesen der drei arabischen Voealzeichen selbsl, alle nöthig oder zweckmässig scheinenden Modificationen eintreten zu lassen.

IX. .Pd. IS

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226 Flügel, ivr Likralur der Araber im W. Jahrh, der Flucht.

ei-ÜB El-yaskeli and der Scheich und Chalweü - Derwisch Mul^aiamad El- 'Ahbäsi. Schon in seiner Vaterstadt erhielt er von mehrern tielehrten di«

scbriniiche Berechtigung das bei ihacn Gehörte weiter zu lehren, Hierour setzte er seine Studien in Mekka und Medina in den Schulen der angesehensten Männer fort und zeichnete sieh bald in verschiedenen Zweigen der Wissen¬

schaft aus, vorzüglich aber als gewandter Stylist und beredter Dichter. Da¬

bei schrieb er eine sehöne Hand , — ein Vorzug , der in dieser Zeit an gelehrten Männern sehr gesehätzt wurde, — und fing in seinem einund- zwanzigslen Jahre an, sich als Schriftsteller zu versuchen. Von seinen Wer¬

ken erwähne, ich die Fortsetzung der unter dem Titel Chrysanthemum (»LJ'^! ^^'-^s^;) bei"»""'*" Dichter-Anthologie von Chaft^, mit dem Titel:

das wohlduftende Geschenk und der auströpfelnde Most des Weinhauses

»Ih ÜÄÄ,5 SüLi^i^l üi-i^l 1)); das Zuverlässige über das An¬

gerügte und das woran es angerügt wird (..jUallj oLvoil ^ '>(^

ein Tilel entsprechend dem, welchen von Hammer-Purgstall einem Werke Xa'alibi's beilegt, aus dem er Auszüge in der Zeitschrift mitgetheilt hat. Doch habe ich die stärksten Gründe zu glauben, dass dieser angebliche Titipl unächt ist Ferner ein Werk über die Fremdwörter, welche in die

T —'

1) Wohl iLjL^' ohne Artikel: das Geschenk oder, dem

besser entsprechend, Ä^VÄi : der Dufthauch des Cbrysanlhemnln —* Fl, 2) Der vor der Handschrift , aus welcher die angedeuteten Auszüge ge¬

nommen sind , (Vorblalt I r.) stehende Tilel oL>i3.< O^'^'* "'it^^ i3>AJ L«

(LaIjUJI (so lautet er wörtlicb in seiner Entstellung) rührt von einer rohen türkischen Hand aus späterer Zeit ber und findet im ganzen Codex nieht den geringsten Anhalt. Jedes einleitende Vorwort fehlt, und das Buch beginnt nacb einem vollständigen alphabetisch geordneten Inhaltsverzeichnisse und einem kürzern des ersten Capitels , d. i. der mit »Ut zusammengesetzten Aus¬

drücke , sogleich mit Erklärung dieser letztern: »Ut J^^l—.«JJI

slill — »JJ' vL*^ — »ÜI — aJJ' ^.9) — ■>^f n- s- w. ohne weitere l'ebersehrift dieses Capitels. Dagegen Tautet die l'ebersehrift des zweiten Ca¬

pilels Bl. 5v.: ^^J| ^Ac »"iftAi^l J,t U*i ^LSJt vL*Jt

und so oder ähnlich alle übrigen , wenn die L'ebersehrift ausser der Zabl nocb elwas Weiteres über den Inhall miltheilt, z. B. die des einundseehzig- sten Capitels (denn soviel und nicbt sechzig* wie es Zeilschr. V, 179 beisst, enthält das Werk) Bl. 100 r. : jS-t ^ff^ ^U;^! ^ ^..jX^'i ^js^Loil wU<

ol;_^—.iltj oLiL^atl j v!>j"iit . — Nach alle dem ist das Werk kein anderes als das voq Ta ilibi unler dem Titel ijl—AiJ-il L.'^JjÜt }, _t_^

^«.ii'j herausgegebene, womit auch ^lagi Chalfa's Notiz über dasselbe (II, nr. 3838), sowohl was den Inhalt als was die Zahl der Capitel betriEft, auf das genaueste Ubereinstimml, Der Tilel, hergenommen von dem zweifachen

Ausdruck nominaler Zugehörigkeit: der Genitivannexioa (iCiUs^Jt) nnd der adjeelivischen Beziehungsforra (KaWJI) , entspricht vollkommen dem Inhalte, so dass auch von dieser Seile nicbts gegen die obige, mir zur Gewissbeit

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Fiügel, sw Literatur der Araber im 1 \. Jahrh. der Flneht. 227

arabische Sprache eingedrangren sind (wjblf ÄJkJ [^^j UjS JwaaäJI JUjS

Jw*5wAil tü"*])» Adjeetiv und Substuotiv (\^j*ojX\ jkX'A

i_j;*ö_j.It} X4.äJ1 ein Erlda'rnngsbeitrag zum Diwan des Mutnnabb! (iüas»

J*); über die Onalformen von Wörtern, die sich (ihrer Nalar and Bedeutung naeh) nabezn nicbt dualisiren lassen (>^Uu 0^x11

); Glossen unter dem Titel das Gesetz (^^.«U,Jt) zura Wörterbuch Hiamüs, vor deren Vollendung ibn der Tod ereilte. Ausserdem sind von ihm

noch Dictate (JtUl) and «in Diwan Gedichte bekannt. Am meisten Auf¬

sehen aber erregle das biographische Wörterbnch. — Er reiste nach Ru¬

melien, von da nach f;Ii^az, war stellvertretender Richter in Mekka, bvgab sich nach Aegypten und vertrat auch hier in ^ähira eine Zeitlang das Rickter- amt, volllog die Wallfahrt, und erhielt darauf eine Professur an der Schale (Medrese) Emintje in Damaskus , auf welchem Posten er bis tu seinem Tode

den 18ten des ersleo (iumidä 1111 (=11. Nov. 1699) verblieh. Er

ward|^allgemein beklagt, und in langen ElegiCn besangen seine Freunde ibre so frühzeitige Trennung von Ibra.

In der Vorrede des mebrerwShnten hiograpfaisehen Wörterbuches spricht dor Verfasser weitläuflger Uber seine Vorstudien zn demselben, zahlt eine Reihe von tbeilweise ebenfalls unbekannten Schriften anf, deren Benntzang ihm Tdr seinen Zweck besonders behilflich gewesen , und erwähnt , wie er vorzagsweise dnrch die Fortsetzung demili's zn des 'Aiderüs Anfglänzen- dem Stern, durch ein zweites biographisches Werk über die Familie Bi'alewi

(^^cLj Jl ^Us»l ^^Äll) von demselben'Aiderus, und durch

Biographien, die der Geschichte entlehnt waren, welehe Es-Safi Ben Abu-r- ra^^Al El-Jemen! Uber di« angesehenen Männer Jemens verfasst hatte, zu dem Entschlüsse gekommen sei die Biographien der Männer des eilften Jahr¬

hunderts zu schreiben, zumal als es ihm nach vielfachem Suchen gelungen sich in den Besitz dsr Fortsetzung des Sejjid 'Ali Beu Ma'süm zu dem

Chrysanthemum des Chafä^i (unter dem Titel (Jt ^ ^ jiasti\

gewordene Vermuthung einzuwenden sein möchte. — leb brauche wohl kaum noeh binznzurügen , dass Vorstehendes rein im Interesse der Sache, Niemanden zu Liebe noch za Leide geschrieben ist.

1) Der Name ^^Iclj ist ofl'enbar ans Lj und (_s>^ic zusammengesetzt und das U unstreitig nur eine audere, indeclinabel gewordene Form des neueren, ans^t abgekürzten wie ja schon in älterer Zeit die Kufenser das Wort ^t und die formverwaidten Tünf andern in der Annexion dnrch alle drei Casus auf i ausgeben liessen ; s. Ibo Cballikän ed. Wüstestf, fato. IX, S. 83, Z. 6 tti Seiteastücke lu ^^icXj sind das später vor- konmend« jf^»^ and die gleichüeitlgeU Namen j^flt' <i^'*^^ i JwatiiL; , dnrchlaas mit Weglassung des Artikels.

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228 Flügel, zur Lileralur der Araher im \ \. Jahrh. der Fluchl.

) ZU selzeu und ausserdem Freunde ihn mit dem Anliange zu den

Anemonen des Taschköiirizäde von Ibn Nau i und mit einem Bruchstück (K«bä) der (ieschichte beschenkten, in welcher der Scheich Madjan El-(iausufi El- Misri die Biographien der grossen Gelehrten in ^iahi^a gesammelt hatle. Das Werk nun , zu dessen Abfassung er alle die genannten Schriften zu Rathe zog, enthält, wenn ich riehtig gezählt habe, 1259 Biographien von Herr¬

schern, Staalsbeainten, grossen Gelebrten und Dicbtern iu alphabetischer Ordnung , über deren Verlanf bis ins Einzelnste berab am Schlüsse der Ein¬

leitung die genauste Auskunft gegeben ist.

Von welchem L'mfange die Artikel sind , gehl aus der Stärke des Werkes bervor, von dem das eine Exemplar beispielsweise 377 Blätter in Folio, die Seite zu 47 enggeschriebenen Zeilen, enthält, so dass auf jeden Artikel, wenn sie gleich gehalten wären, über eine halbe Seite kommen würde. Es giebl deren aber kleine bis zu vier Zeilen herab, dagegen andere von vier und mehr Seilen. Die bei weitem grösste Zahl fälll den Gelehrten und Dicbtern zu, während die Biographien der regierenden Sultane, Wezire nnd Emire auch das politische Interesse am Buche rege erhalten, das uns Träger der Geschichte jener Periode von dem Bosporus bis an die Grenzen Indiens vorlührt, mögen diese nun Herrscher von Konstantinopel oder Statthalter einzelner Provinzen gewesen sein. — Nach dem vollsländigen Namen gehen die Artikel an: das Jahr der Geburt, wenn es aufzutinden war, die beson¬

dern Studien und Lebrer der einzelnen Gelehrten , ihre Reisen und Beschäf¬

tigungen in den verschiedenen Ländern, ibre Stellungen im öffentlichen Lehen, ihre schriftstellerische Thätigkeit und ihr literarisches Wirken im Allgemeinen, die hervorstechendsten Züge ibres Characters, ihre Schüler, Proben ihres Geistes in ganzen Gedichten oder ausgewählten Bruchslücken, in einzelnen treffenden Sprüchen oder in zusammenhängenden Redeabschnitlen, immer mit Beschränkung auf das Nothwendigste nnd Zweckmässigste, endlich die Zeil ihres Todes und den Ort des Begräbnisses. Characterisirende Anek¬

doten sind überall eingelloebten , der Ritus oder der religiö.'se Orden , dem sie angehörten, genannt, nnd hier und du erseheint als recht dankenswerthe Zugabe die ausführliche Orthographie minder bekannter Namen.

Ich gehe zu, dass ein bedeutender Tbeil der während jener Periode in den bezeichneten Ländern erschienenen und in dem Werke Muhibbi's ange¬

gebenen Schriften von der ältern Literatur zehrt, indem sie zum Versländ¬

niss derselben dnrch Commentiren oder Glossiren beitragen, oder Fortsetzungen liefern, oder durch Auszüge aus derselben dem Zeilgeschmack huldigen, oder sich als reine Compilalionen erweisen ; immer nber bleibt eine grosse Anzahl völlig selbslsländiger Werke übrig, die dem Jahrhundert eigenthümlich ange¬

hören. Es ist geradezu unmöglich , hier eine auch nur annäherungsweise ent¬

sprechende üebersieht des literarischen Wirkens ganzer Hunderte von Schrifl- . stellern zu geben, von denen nnr die kleinste Anzahl uns dem Namen naeb

bekannt ist. Das aber darf wenigslens im Allgemeinen nicht unerwähnt bleiben , dass Syrien und bier wieder Damaskus einen grossen Tbeil literari¬

schen Ruhmes für sich in Anspruch nimml; und wenn wir es aneh dem

Verfasser als gebornem Damascener nachsehen , dass er vorzagsweise seine

(6)

Flügel, zur Lileralur der Araber im ll, Jahrh. der Flucht 229 Vatersladl zu verherrlichen bemüht war, so müssen wir doch danach anneh¬

men, dass die übrigen Heerde der Wissenschaft , namentlich Higiiz und Jemen, von ihm verhältnissmässig vernachlässigt worden sind , und diese in höherem Grade an dem immerhin nicht unbedeutenden literarischen Glänze des Jahr¬

hunderts betheiligt erscheinen würden, wären uns die Berichte einheimischer Schriftsteller über sie zugänglich.

Um den Beweis für die aufgestellten Behauptungen nicht ganz schuldig

zu bleiben, nenne ich Männer wie '\bd-el-buki, bekannt unter dem

Namen Ibn Es-Semmän aus Damaskus, der, ausser einer stattlichen Reihe wichtiger Commentare, ein interessantes Werk: die Diebereien oder Plagiate der Dicbter, unvollendet, dagegen siehen Sammelwerke aus der philosophi¬

schen und schöngeistigen , gewiss zum Theil für uns verloren gegangenen Literatur vollendet hinterliess; — 'A b d-e r-ra h mft n Kl - (la d d a di £ 1- .Munawi El-^jiabiri, dessen Schriften in kahler Titelangahe mehr als eine Seite des genannten Codex Tüllen; — ' A b d - e I - k ä d i r 'Aiderfis, mit dem Ehrennamen Muhji-ed-din, von dem ein ganzes Viertelhunderl zum Theil recht umfangsreicher Schriften aufgezählt wird , darunter die obenerwähnte Geschichte des zehnten Jahrhunderts und die heiligen Eröffnun¬

gen über den kanonischen oder geweihten Mantel der 'Aidcriis-Derwische (iUMj^Js^oJt iCäjit iCAÄxuXäif oL>yÄiII)j ein vielgepriesenes Werk in einem starken Bande, dessen Besitz uns ein völlig neues Gebiel religiöser Anschauung im Innern Jemens und den Zugang zur Kenntniss einer zahl¬

reichen Ordenskette bedeutender Männer eröffnen würde; — 'Abd-el- kädir Et-'J'a''*''' El-Mekki, der, zugleich Astronom, Arzt, Philosoph.

Geschichtschrciber und Schöngeist , ein Dutzend Werke schrieb und dem Hause der T^l"^' i^Sf^ijt^^ .angehörte, das seit Jahrhunderlen im Orient und Occident durch Adel und Wissenschaft glänzte und zu den älte¬

sten Familien .Mekka's gehörte*); — 'A b d - e 1 - k ad ir , mit dem Beinamen

Ibn (tadib-el-bän, der über vierzig Werke schrieb; — 'Abd-el-

kerini, mit dem Beinamen El-Musannif, der unter andern Schriften

einen Commentar zum Koran von dreissig Bänden hinterliess , in dem er

doch nur erst bis zur 16. Sure gelangt war; — 'Abd-el-ker!m der

Stylist (^^^ääII), dessen Wort, wie es im Texte heissl, die Länder

vom Aufgange der Sonne bis zu ihrem Niedergange durchflog; — 'Abdal¬

lah, bekannt unter dem Namen Maul& 'Abdid, der eine ganze Reihe

Werke hinterliess, wie 'Abdallah Bakuschelr El-Mekki, von des-

1) Der Scheich Ne^m-ed-din 'Omar Ben Fuhd verfasste über sie ein

eigenes Werk (j^jJaM ^aaäJ! <—iLäJ'^j in dem er bemerkt, dass

der erste dieses Geschlechts im J. 570 oder 571 in Mekka einwanderte , und dass die Abkömmlinge desselben vom J. 673 an bis auf die Zeit, wo der Verfasser schrieb, in Besilz des Richleramtes von Mekka und des Imamats am Standorte Abrahams waren und sich in das Amt der Freitagsprediger in

Mekka mit den beiden jüngern Familien der ^ahm (q^^^^a^^I^ und der

Nuweiri theilten.

1 6

(7)

ßlw, InscMfm aus Petra.

s«u. Schrkneu wenigslens zebn überall ebrenvulle Aulbabute fanden ; — j^,.

Sci)ü«geist'Abdalläb Ibn El-^i^üzi El-Uatebi, der in allen „drei

Sjirachen" (der arabiscben, persiscben und türkiseben) gleicb gewandt dich¬

tet, so dajta man jede derselben für seine Mutlersprache halten konnte;

'Abdallah der Bosniake, der als Mystiker hohen Ruhm erlangte und

neben andern Schriften hauptsächlich durch seinen Commentar zu den Siegel- ringkasten des Ihn-el-'Arabi Aufsehen erregte; — 'Ahd-el-w4.hid Ihn 'Asebir El-?&si, der einen ansehnlichen Theil seiner vielseitigen didak¬

tischen Schriften in Ver.^en abfassle; — 'Ali Ben Ibrahim El-IIalebi El-ß4biri, dessen Werke, über dreissig ao der Zahl, Dogmatik., 4ie- schichte, Grammatik, Mystik uad die »chöae Literatur bahandels ; -_ "^jj

Ben Zain-el-'abidii Et-U^hüri, van dessen sechzehn Schriften meh-

rsi:« im Concept blieben, darunter drei Comraenlare zu< Cbalil's Schrift über die Malikitiscben Rechtslehren , wovon der grösste, »icbt bis zur Reinsehrift gelangte, zwölf Bände, der mittlere Fdnf und der kleine zwei einhält;

'AU Ben 'Abd-el-k,&.dir Ej-Tabari, der mehrfache Werke zu» Ge¬

schichte Mekka's und ein* Geschiebte der Cbalifen uod Könige von Ahü Bekr bis, «.uf seifte Zeit herab (er starb 1070, d. i. 1659 oder 1660, in Mekka) herausgab v»i vielgelesene Gedichte abfassle; ^ Schebrämelisi, dessen Schriften, vollständig gesammelt, durch ihre Zähl jede Vermuthung übersteigen

würden; — 'Ali El-Herawi, bekannt unler dem Namen der Koranleser

((_^jläJI) , dessen viele praktisch nützliche Schriften übei' die Ueberlieferungs¬

kunde , Grammatik , Lexikographie und andere Zweige der Literatur noeh heutzutage beliebt siod.

Doch ich breche hier ab, zufrieden, wenn es mir gelungen isl, die Ver¬

dienste auch der Neuzeit um die arabiscbe Literatur einigermassen zur An¬

schauung zn bringen , und erlaube mir nur noeh die" Bemerkung , dass die hier am Schlüsse in «tter Kurse aufgeführten Beispiele schriftstellerischer TbXtigkeit im genanntes Jahrhnndeit nur eine gering« Anz«hl Artikel aas

einem Bacbstaben des besprochenen Werkes umfassen and voo mir ohne

grosse Auswahl , fast uufs Gerathewohl herausgegriffen sind.

iDschriftea aus Petra.

Mitgetheilt v«u Vice-Kanzler O. Blau. >)

Constantinopel deu 3. Sept. 1854, In der treffKchen Abhandlnng Bd. TII unsrer Zeitscbrift, durch die uus Herr Prof. Tuch zu einer' richtiigen Erkenntniss vom Wtosen und Werlh der sinaitischen Inschriften verhelfen hat , nahm er däbei Anlass , aach die pe- träisjcbe Abart derselbe^,, sp weit es damals möglich, schien , zu. kennzeichoem Gerade alter der 9- 145 a. 214 Anm. 48 begnändele Zweifel an «iser Vor- hreitung wenigstens des sinaitischen Idioms auf der ösilicben Seite der 1) Eingesendet und vorgetragen bei der Generalvers, in Altenburg'. IK Red.

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