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(1)Uie Sage vou Sain und das Saiu-nänie

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(1)

Uie Sage vou Sain und das Saiu-nänie.

\ UD

Dr. Friedricli Splesel.

ebeu deu künigen des alten Iran's , vuu welcben uns die

persische Sage erzählt , tritt unter Mmolchehr und dessen Nach¬

folgern ein lleldengeschlecht auf, dessen Mitglieder, Sdm, Zdl

und Rusiciii, den Heinauien der J'ehlevdne führen und die durch

ihre inäclitigen Wafl'enthafen das herrschende Königsgescblecht

ganz verdunkeln. Namentlich sind die beiden jüngeren Glieder

dieses Hauses , Zdl und Kuslem, hervorragend. Ueber den ältesten

derselben, Sdm, der unter Minotcliehr's Regierung ganz unvermit¬

telt auftritt, weiss uns Firdosi's Scbäknäme, die Hauptquelle für

persische Sagengeschicbte , wenig mehr zu berichten ; er hat

eigentlich bloss das Verdienst Zdl's Vater zu sein. Was aber

Firdosi unterlassen bat, das haben spätere Dichter nachholen

wollen, und einer derselben bat uns ein Sum-ndme hinterlassen,

in welcbem er die Tbuten Silm's ausführlich bescbrcibt und aus

dem wir in den folgenden Blättern einen kurzen Auszug liefern

wollen.

Vor Allem drängt sich hier die Frage auf: Hut dieses Werk

eines späteren Dichters aucb wirklieb Werth für die Sagenge¬

schicbte, oder ist es bloss ein .Spiel der Phantasie? Es lassen

sich zwei Möglichkeiten denken, warum F'irdosi im Scbäb-näme

nicht weitlnuliger über Sum spricht: entweder but er keine wei¬

teren Sagen mebr gekannt, — und dann ist es natürlich unwahr¬

sebeinlich , dttss ein späterer Dichter sie nocb in solcher Fülle

vorgefunden haben sollte , dass sie Stoff zu eiuem ganzen Buche

liefern konnten ; oder Firdosi hat die Sämsage nicbt weitläufiger

bebandelt, weil es ibm dem Zwecke seines Buches nicbt ange¬

messen schien , — dann wäre es allerdings möglich , dass aucb

ein späterer Dichter sie noch benutzen konnte. Um nun über deu

Werth des Säm-näme für die Sämsage zur Gewissbeit zu kom¬

men, wird es nöthig sein, die wenigen Züge mitzutbeilen , welche

von der Sämsage theils in der vorislämischen, tbeils iu der isla¬

mischen Zeit ausser dem Scbäh-uäme nocb auffindbar sind. Dass

die Sage vou ^ifiu einen weit grösseren Umfang hatte, als Firdosi

ihr giebt, darüber kann gar kein Zweifel sein. Es ist bekannt.

(2)

246 Spiegel, die Sage cun Sdm und das Sdin niime.

dass die älteste iränisclie Uuelle, mit' die wir persische Sagen

zurückführeu können, das Zendavestu ist. Mehrere vun Firdosi

aufgeführte Könige hat schon Uuruuuf ( Comm. sur le Yaijna.

S. 424 ff.) nachgewiesen, und die auf Säm bezüglichen Stellen der

Zendscliriften hat derselbe (iclehrte bereits mitgetheilt ' ). Uie

älteste Stelle, wo Sum erwähnt wird, ist wohl die im 9. Capitel

des Yagna, wo Tbrifa ,,der uülzliehsle der Cdme" (tbritd. ^.-imanaliui.

^evistd) 2) geuauut wird. Eine weitere Stelle findet sieb Cup. 19.

des Yesbt Farvardin. Sie lautet: ,,^ämabd. kire^A^pd. gai^tliäo^,

gudhavurub^. usbaönd. fravasbim. yazamaidbd", oder nacb ßurnou/'s

Uebersetzung: Nous adorons le Fnouer du sainl {'dma , [(lere de]

hfreiiirjia [qui purcourait] les mundes en lenanl haul la massue.

Endlich wird Sdm nocb erwähnt im 19. Capitel desselben Yeslits :

„yäu. uvaum. kübrptm. aiwyäkbsbiiyanti. yaum. qämahe. kere^A^--

pahö. yat. guetbäus. gudbavarabe ", d. b. Les Ferouers qui veillent

Sur ce corps, qui [est celui] du ('«'wa [pere] de h'erSi'd^pa, qui

[parcourait] les mondes, la massue haule. Aus dieser zuletzt au-

gefübrten Stelle lassen sieb einige weitere Folgerungen ziehen,

wie wir dies später nachzuweisen versucbcu werden.

Wenden wir uns vun deu Zendschrifteu zu der zweiten Pe¬

riode des Parsismus, so erhalten wir uucb du zwur keine genü¬

gende Auskunft, über doch weitere Andeutungen. Zuerst muss

bemerkt werden , dass Sdm in ihnen niclit die vage .Stelle eines

Peblevänen einnimmt , wie iu späteren Büchern , sondern zu den

persischen Königen gerechnet wird. Darin stimmen zwei persi¬

sche .Schriften, der .^linokbired und das Jäm.i^p - nänic Uberein,

nur der Plutz, den sie ihm anweisen, ist verschieden. Nack dem

Minukhircd steht Sdm zwischen Kai-kobdd und haus, nach dem

Jäinä(;[) - näme aber unmittelbar nacb Fn'diin. Es heisst in dem

letzteren : )'» ( sc. ^^—j c.**'"'"'^-') r)'"*^ (•^'~'? OS^-J*' j^S X>\j> ^^Sl.iJsLj JL~. "LsUi c5.j _U~.I.:1.J. Erst uuf Afrdsidb lässt

Ij Vgl. Journal usiat. Avril-Mai 1.S45. S. Tj2 II.

2) .Meine Leberselzung dieser Wnrlr isl von der Burnoufs sehr ah-

«eichend, ich hin daher geniilhigt sie zu rechlferligen. Thrill) scheint mir der vedische Triln zu sein, jedenfalls glaube ich, dass es nichl =: thrilyi), J. i. der dritte, sondern ein Eigenname i.st. Der IName Thrita findet sich

»vieder im 20. Fargard des Vendidad, wo es heisst: „thritü. paöiry«. ^'pitama.

/aralhuslra. mashyanarim. ... ya(k£m. ya^käi. därayat" u. s. w. — Ich über¬

setze ferner fc'uisfd — über dessen Ableitung ieb ganz mit Burnouf einverstan¬

den bin — durch „der nützlichste ," da die Wurzel fu, wie dies auch das

np. bezeugt , in den iranischen Sprachen die Bedeutung niitsctt hat.

\gl. caoshynnc — der nützen werdende; ynviie^u = immer niilzcnd; ^nvö

= Nutzen (lühhii bei Ner.). Neriosengh übersetzt ft'UtslA durch Inbhepsuh,

gelreu nach dem Iluzvareschlexte INnDIW nO d. i. ^LämI^^ t^ym.

Ks isl mir kaum zwi ifelhafl, dass der llnzväresrhühersetzer zu dieser l'eber¬

setzung dadurch veranlasst wurde , dass er im lelzlen Theile des Wortes die Wui/cl ish . H'iii-i-hen. zu erkennen glaubte

(3)

.S'/«( i/(7, ilic Siifif vuu Sum und das Sdm - iidme. 247

iliiiiii dieses Werk den MinuUhvhr (uigeu. Doch halte ick diese

verwirrte Angalic des oliiieliiii s|i:iteii .läina«;p-iiaiiie nicht für richtig

und uiöclite jedentulls auf den Minokliired grösseres Gewicht legen,

.Auch weitere Sagen üher Sum gehen diese späteren Werke. Sdm

sasft der Minokliired, halle den Sulzen, dass er die Schlange Qruvai

und den H'ü// hapiil , ilen man auch Pehina nennl , und den Dec

Gandarj und den Vogel h'anfli und den Dcv der l'eruirrung erschlug

Alle diese Thaten sind, wie jedermann sieht, der späteren Sage

unbekannt. Noch eine andere Sage' von Sdm wird in diesen

Küchern erwähnt, welche fur uns um so mebr Interesse bat, als

sie deutlicb an eine deutsche von Kaiser Friedrieb I, (Barbarossa)

erzählte anklingt, \acb dieser .Sage ist S(!m nicbt todt , sondern

schläft bloss und wird znr Zeit der Todtenauferstehung wieder

erwachen, die f>escböpfe Abrimuns vertilgen und das Reich des

(j'aosiosb fördern helfen. Damit jedermann selbst über den Grad

der \ erwandtschaft zwischen den beiden Sagen urtheilen könne,

gebe ich die betrefl'endeu .Stellen der Parsenschriften ausführlich,

so weit sie mir bekannt gewurden sind. Die älteste und deut¬

lichste Krwäbiiuiig dieser .Sage findet sieb im Buiidebescb und

lautet in Aniiuelil's l eherselzung folgeudermassen Jl esl dit

ijue Sdm esl vicant. Tundis guun Touranian appelc Sehaz (crainte)

s'elire avec orgucil ' untre la lui des Mazdeiesnans , il dort el voil

(eependant) de luin , du dc'serl Pesehiunsc (ce qui sc passe), mais

le summeil i/ue icnuiini (Itoscbasji) a poric sur lui, elanl brise par

la chaleur i/ui esl duns (son corps), // sera grand, puissant, ex-

cellenl , (el frapperu reniiemi dc lu loi). I'our ce qui regarde

/oltali . Arelehrii (Säüi) se levera el le brisera; dis mille Feroiieres lies purs pi ule'gcroiil ce ( lieros ). Leider babe icb den Grundtext

nicbt zur Hand , uin Anquelil's Fcbersetzung zu controliren. Wenn

icb auch niclit bezweifle, ilass die Uebersetzung ungenau ist, so

scheint mir doch, wegen der Uebereinstimniung mit den übrigen

Quellen, der .Sinn im Ganzen ricbtig getroffen zu sein. Keine

andere mir bekannte .Schrift der Parseu giebt, wie bereits gesagt,

die ganze .Sage in wünscbeuswerlber Aiisfübriichkeit , wohl aber

einzelne Züge derselben. .So erzählt auch das Jämäqp-näme den

letzten im liundeliesch angeführten Zug: dass Säm wiederkommen

und mit Daliäk kämjifcu werde: i-^-Vj iciilji? >S v\*J_>i q.^XjI.

^jLo/j i_,«J Ai.<j i^^l-^ii Ks)-!^- l^)ijh ^^-^

^A^r^'^i'^"' j' Li' jJ (iSLi- jl (•'•*«' iV^s i^'Ai»

L) Aj^' . ^Ai! ilzfC) ^Xsti lAijt u5Lsuo jC>^ iXüj' Jj^j

^.y>^ '•■^S C-'-l-J o'-*^"^5 "^-^ Ü*^-9

,.1*. *Jj*>^ ^.^^ Ij' uil..?^^.*»

.() /.. Av. 11. .S. -HO.

(4)

248 Spiegel, tlie Sage vun Sdm und das Sdm - ndme.

>i)Lsv.Ä ^ j/ b w jS'^i liUi ^jjÄ.. ^ ^.j yiri

,J^})^> vii^Li> 5 ^ij-i J<-}i *J (j.^-

LyV'^ L5>-t^i o'^^' dass Dahdk

von seinen Banden losliomml und an einem halben Tage viel Büses

und Verwüstung in der Welt anrichten wird. Dann wird auf Befehl

des höchsten Golles Sdm, der Sohn Nerimdns, aus dem Staube auf¬

erstehen, um von Qaö s io sfi den guten Glauben anzunehmen und zu

Dahdk (dies ist nämlich der Teufel) xu gehen. Er wird zu ihm

sagen: „Komm, wir wollen Freunde sein; bereue deine Uebelthalen

und nimm den gulen Glauben an und zweifle nichl daran." Dies

wird er dreimal sagen; der bösartige Dahdk wird darauf ant¬

worten: „Komm, wir wollen Freunde sein und die Well erobern."

Säm wird ihm zur Anlworl geben: „Wenn du den Glauben an¬

nimmst , so isl es gut ; wo nichl , so werde ich deinen Kopf durch

diese Keule weich machen." Dahdk wird dann aus Furcht vor ihm

den gulen Glauben annehmen, Uebellhalen , Treubruch und Unrecht wer¬

den aus der Well verschwinden , Alter und Tod werden nicht mehr sein.

— Bin anderer Theil der Sage findet sich auch im Minokbired er¬

halten. Dort wird (S. 403. der pariser Handschrift) gefragt : Wo

befindet sich der Körper des Sdm? worauf die Antwort lautet ♦):

Der Körper Sdm's befindet sich in der Ebene, die Pushl ■gufldfpdn

genannt wird, nahe am Berge Demdvend Und die Yazalas

und Amschaspands haben Sdm's Körper wegen 99,999 Farvers der

Heiligen zum Schulze bestellt. Dieser letzte Zug findet sich auch

in der oben angeführten Stelle des Y^esht Farvardin , giebt also

der ganzen Sage ein verhältnissmässig hohes Alter ^).

Aus der Perlode der muhammedanischen Geschichtschreibung

ist es besonders das Modsbmel ut-tewäricb , welches neben dem

Schäknäme nocb Berücksichtigung verdient und auch noch einige

weitere Notizen über Sdm giebt, so wie Uber einige mit dem¬

selben zusammenhängende Personen. Ich setze die betreffende

Stelle nach Mohl's IMittheilung und mit dessen Uebersetzung (Journ.

asiat. 1841. T. XI. S. 284 — 86., 296 — 97.) vollständig her:

hVÄ »Xs-\^jj «!)Ls\/iJ ^1 '^■f- »AaojIj p^iXijM j^LäoL

^_y*Li«oLi. Li' (.jjj ^jl4»«s? n^^i SSm^ ^^[XjMS^yki tjjLf-yij »ju.Lij^'

Jk.;SUtaj , o^j^ SJjiv. ^^j' vX« Uuflüß^i sXi^/ v^*mIj

4) Der Text dieser so wie der oben angeführten Stell« des Minokbired Itndet sich in den Sprachproben meiner Pärsigrammatik abgedruckt.

5) Der gütigen Mittheilung des Hrn. Dr. A. Weber verdanke ich die

iSachweisung einer Stelle, welche darlbul, dass die obige Sage aueh unter den Seelen des Isläm bekannt und vcrbreilel gewesen ist. Sie isl aus Ibn- Chaldün's bekanntem Geschichtswerke entnommen und abgedruckt in Freijtay's i:hrest. arab. S. IHJ IT.

(5)

I 1.^1

Spiegel , die Sage evn Sdm und das Sdm • ndme. 249

Ju^ urr^ >iLiU«j5 ^i^zf^i \j ^^^lä Qj*X!_;i ^ wX-l jLj

[I- 0*1; o~] oV' "'^ u=°;/a -^'^ v'/«-« o!;'^J^ o' j' "^/i

l_,jOUJ> Li- >iU-.jj ^yU^^Jwi^j fyl40^ Juu, vij^i^j

'yj^/^ y^-^^S LXivijJ" gJUo jIj^ .i^ s,XÄ »J' ^it^ß^

v:i«i!jjj L?^.;^ ^5 '^'^ '^'^j' *^

^ (.y^^ iXj^lX^i jUa^ »L?Lj 'yUay v>ju a-«l

lyUay (.1—5 iA*>i^ qI;-^:. ^ qI-S»- ltJ Aaä^j xÄ4i»

jWa 'V' «^'^. '.T^"-^' o'^r'a r>j ur''^^^- ^ jJ^s W

Li' ^j'jLu»x«. c;^tjs» >>Lj^ ^'j.^-" ^ylJl>-i* j< (_rj c^-ixi'

iji^ lyJ"^/* LT* '^V' j'^a V r*-*^' J^> <^^j*i

juu j^s {J:>i\>i V/*-* S^**- ^^'--^•^'^i »^1^*^/^ 'j q'Aj^

Ojjl »U«. Kjb y.^^ vi'_;^j'-* 0»3/^ /•'ij «J*-«^ tf^'* li*^

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jjj ^ ?j |»c 5^ os"^.^ (i'^'^jjJi o«-«L*-

i/^j vi:*«»Ä«k^ JjL J|j! Jj-tJ f^^ßi g.j,>5 e)>i>.'

«14^ I ^iXil sUC;>L» ^jAJ} v:>^U» »,w^»yj

Jk^ju Aij^;^_y*ajU5 qa^^s^ j«Ajl (j«<,Luj Vi;««? ,_g5 ,_5LS>Lajj|;

,^iSM^ji Jilc g-k* yAis=V? |.Lil ^^j^ 43,.

vs;**»j"5!Ls^ jJU»- -jl Jl? JÜ |.e ^ 0**"^' iVft'^ oa"^/* '^a

Feridoun. Son regne dura cinq cents ans. Aussilöl qu'il eul

vaincu Zohak, il envoga Guerschasp el Neriman dans le Turkestan,

el Kaweh d' Isfahan d Itoum , pour qu'ils fissenl reconnailre son gou-

vememenl dans ces pays. Apres cela Guerschasp alla dans les pays

d'accident , ä Thanlcheh , el mourut ä son retour. Feridoun envoya

Karen , fils de Kaweh , en Chine , pour s'emparer de la jiersonne de

Kousch PU Dendan. Lui-mime alla plus lard dans le Mazcnderan

occidental, el fit prisonnier Keroulh roi de ce pays. Ensuite Feridoun

envoya Neriman dans I'Hindouslan , pour faire prisonnier le fils da

rajah indien, ce qui eul lieu, el se lermina par un Iraile de paix.

Une autre fois il envoya Neriman faire la guerre au roi de Roum

et lui ordonna de devasler le pays el de detruire l'idoldtrie dans le

pays. Quelque lemps apres son retour, Neriman reful au siege de

Schehawend , pendanl son sommeil , une pierre sur la tele qui le lua.

Feridoun parlagca ensuile le monde enlre ses fils. cl fil accompagncr

(6)

250 Spiegel, die Sage ton Sdm und dat Sdm -ndme.

Selm el Tour par Sam, fli de Seriman, gut fil reconnailre leui

aulorile dann le Houm el aans le Turkeslan, el revint. I'luis laril. Ii

Makaradja entoya de l'Inde un mestage pour demander ä FerUIvun

aide conlre len Segsars; feridoun g ernuya Sam, qui mil en ordre

lea affaires du Uaharadja , el rerinl ayanl accompli sa mission. Feri¬

doun donna la liberie a k'oush I'd Dendan , el lui confia le gouverne- iiuenl des pays d'occidenl; mais il se revolla bientol apres. Ilirbedi-b:

fils de Keroulh, roi de Slazenderan , amena de nouceau son armev

(conlre Feridoun), le roi envoya Sam, fils de Meriwan , conlre lui,

el Sam le lua '•).

Ea wird hier woiil der EcLickliclist« Ort sein , die Folgerun¬

gen auzukuUpfen, welche sich aus den eben angeführten Stülleu

für die Nimsage ziehen lassen. Die älteste Stelle , wo .Sdm er¬

wähnt wird, zeigt uns, dass der Name in trüberer Zeit nicbt auf

«in Indiridnnm beschränkt war, sondern dass mehrere diesen Na¬

men führten. Ist es ein Familienname , wie mir am wahrschein¬

lichsten ist, 80 kenneu wir drei Sdme, nämlich den Thrila und

■eine beiden Söhne Kvreräcpa und L'rrdkhthya ''). Sollte «s aber

kein Familiennusie sein, su kennen wir doch jedenfalls zwei: deu

Thrila und den .Sum hrrl-iiicpa. Su möchte ich nämlicb die Worte

cdmuhe. Kiritdfpahi. iu den oben angeführten Zendtexten über¬

setzen, nicbt Sdm, Valer des A'irim-pa , was sie allerdings aucb

heissen könnten, aber durum woLl nicbt heissen, weil meines

Wissens nirgends gesagt wird ; dass .S'dm der Vater des Kerifdfpa

gewesen «ei, wobl aber Kirefdcpa mehrfach zu den Ahnen Sdm's

gerechnet wird.

En ist mir nun sebr wahrscheinlich , um nicbt zu sogen ge-

wi»s, dass in der späteren Sage der Titel oder Familienname

1,'dma einer der ubigeu drei Personen in der Art geblieben ist,

dass deren eigentlicher Name ganz in den Hintergrund tritt. Mit

anderen Worten : der Säm der späteren Periude ist niemand anders

(i) Okwulil die giiiize Kiziililiiii); dun Stempel der späteren Zeil trägt, so will ieh doch darauf nurh aufmerksam machen , dass die wiederholte Kin-

nahnie Masenderäns mit Pirdosi in geradem Widerspruche siebt. ZM sagt

zu Kails, uoi ihm von teiuem Zuge nach Masenderäu abzuratheu (Sehälm. ed.

Jlac. S. ü;J5.):

Cyt iXyw^ yS> m X«.mVr-j u»*?'^ *^ ■^yi iA.>»w.«rfc (^Li ^tJ

LSa' ü*-*** *^ cj'^ z*'/^ i.»' 0*^/*^ '^i -y^^ *^

jyl^vXijU .>L oio^ o'/r )^

k>L*j k^LäÄ io-^j jIj ^;yjjcUjt jj.iXjji

7) Aus der mir eben zukommenden Isten Hälfte des 2ten Bandes dieser Zeilsehrirt «ehe ich aus Hrn. A. Hotht trefflicher Abhandlung Uber Feridun, liask er meine oben ausgesprochene Ansicht über Thrila im U'esenilichen hillig« lind fwm« dureh Heilkundiger wiedergiebt.

(7)

Spiegel, die Sage ton Sdm und das »am-mme. 251

uia der Kirifdfpa de« ZeDdaveiU. Icb itiitze mich for diese B«-

liauptuog auf fulgeude Griinde: 1; 5dm wird in den beiden Hsnd-

gebriften des Minokbired, welebe icb kenne, der pariser nnd

londoner, von Seriosengh tbeila durch das beigesetzte kirifdfpa

näher bestimmt, tbeiU geradezu damit wiedergegeben. 2)— nnd

dies ist das Wichtigste: eine That, welche das Zendavesta dem

Kere^dfpa zutbeilt, wird in der späteren Sage geradeza dem Sam

zugeschrieben. In der oben angeführten Stelle des Minokbired

beisst es, Sdm habe die Schlange f^'ruvar erlegt, und im d. Capitel

dea Va^^na wird ausdrücklich von AVrcVd/pa gesagt: yd. janat. a^m.

<;rsvarcm. yim. a<;pü. garem, nere. garem, o. s, w., d. b. tcelcker 4ie Sehlange ( racara erschlag , die Pferde- und Mensckenfrestende.

Aus dem Umstände, dass Sdm und iLerced^pa dieselbe Pers«n siad,

ergiebt sieb nun zweierlei: Einmal wird klar, wamm man dea

Sdm bis jetzt in Indien nicbt wiedergefunden bat. Säm-Serefäffa

iit ier k'rirdrra der Brahmanen, welcher zwar meines Wisseas

bis jetzt in den Vedas nocb nicht gefunden ist, wobl akci im

Rimävana und in den Puranas , und Sdm ist deauaek ekensognt wie

Üsehemtchid , Fredün n. A. ia die klteaten Zeit«« des ia^o-germa-

niscben .Stammes zorückznfiibren. Es erklärt sieh hieraas {«nee,

wamm Guersehdcp in der späteren persischen Saf^e so beimatksloa

berumirrt. Es ist ein blosser Name, ohne Realität, die Sage ist

vergessen , der Name hat sich erbalten nnd man bat für iho erst

wieder .Mvthen erfunden. Einige setzen ihn nnter die Regierang

des Fredün, wie der Verf. des .Modsbmel nt-tewirfch; Andere ge¬

ben ihm die Stelle eines Königs vor k'ai-kobdd, wie Firdosi;

.Mircbond bat ihn ganz ansgelasaen ''), nni nnr eine ganz karze

Bemerkung.

Sdm beisst femer der Sokn Sirimdn.i. Wir hätten dies als

dritten Grund fü^ unsere oben anfgestellte Behanptnng anfBbren

können , dass Sdm und Kerefdrpa identisch seien. Nerlmdn ist

ffleichfalla ein leerer Name nnd anch von ihm wird kein Zng

iingefiihrt, der einen wirklich m3rthologischea Charakter trüge.

Serimda ist, wie dies scbon Kiirnouf (Jonmal asiat. 1842. Avril-

Mai S. 284.) nachgewiesen hat, nichts als das zendiacke neremaaio

»der nairimaaio =r mil männlickem Sinne begabt, und dies ist im

Zendavesta ein Beiname KirerArpa» *). Ana i^äma. Keret^i^pd.

nairimaaio. ist also ^j*-.Liyr ^L. oder kürzer i;j'-»jy (•(-«•

geworden nnd dies hat man später dnrch Sdm Sohn des Serfmdn

übersetzt, als die Bedentnng des Wortes rergessen war.

Wenden wir uns nun znm Sdm-ndme. Das Verdienst, zuerst

darauf hingewiesen zn haben, dass es ein Sim-nime gieht, ge¬

bührt wobl i4a7«etii. der es Zead-Ar. 1. 1. 8. DX1I. nter dcD

>*) Hijtnry of the early Kiiifs of Persia transL by Skea H. 305.

M) Aiieh in den Vedas kommt das idestiacbe arimanai al.i F.pithetoa war.

\f\. .\ece Eisai Mr le mythe its Ribhsras .S. 209.

(8)

1252 Spiegel, die Sage tun Sdin und das Sdm-iidnie.

Biicberu erwäbut, üie er nicht erbalten konnte. Glücklicher a\a

er war ein anderer Sauiudcr vou persiscbeu Uaudscbriften , de

Guise, dessen Sammlung- später der Uibliotbek des East India

House einverleibt wurde. Uas Sdtn-ndme befindet sieb uun als

Nr. 190. der neupersiscben Handschriften auf dieser reichen Bi¬

bliothek. Seitdem sind mehrere Handschrifteu nach Europa ge¬

kommen und J. Mohl hut in seiner Ausgabe des Schäb-uäme T. I.

S. LIX. weiter über dieselben gesprochen. Aus Mohis Mittbei¬

lungen erfahren wir , dass es über Sdm und Nerimdii auch ein

von Abu-'l-moayyid in Prosa verfasstes Werk gab , so wie dass

von dem persischen Säm-näme mehrere verschiedene Redactionen

existiren müssen. — Während meines Aufenthaltes in London im

Laufe des vorigen Jahres habe icb das ohen erwähnte Londoner

Manuscript des Säm-näme durchgelesen und damals die unten fol¬

genden Auszüge niedergeschrieben. Die Londoner Handschrift

besteht aus 147 Blättern in Octuv uud ist mitunter in leidlichem,

grosseutbeils aber auch recht schlechtem Scbikeste geschrieben,

mit vielfacher Auslassung der diakritischen Punkte, wus die rich¬

tige Lesung oft sehr erschwert. Der Name des Verfassers des

Buches stebt in folgender fehlerhaften, aber leicht zu verbessern¬

den Unterschrift: f^^'^ (^^/^->^!>^ >_AAiAaj' i^Aj jwol.*»v—i'-*^'

Jj"^' sich der Verfasser iu mebreren Scbluss-beits

nennt, so sab icb bald, dass statt zu lesen sei

Weitere Notizen üher den Dichter unseres Werkes finde icb nuu

zu meiner Freude im 2. Bande dieser Zeitschrift S. 205 ff. vou

Hrn. V. Erdmann mitgetheilt, auf die ich wohl der kürze wegen

verweisen darf. Gross aber war mein Erstaunen , als icb fand,

dass der Inhalt dieses Säm-näme grosseutbeils mit dem a. a. 0.

S. 213 f. von Hrn. v. Erdmann näher hescbriebeneu Werke Humäi

und Humayün identisch ist, die Namen sind ulAr ganz verschie¬

den. Ob auch der Wortlaut verschieden ist , weiss ich natürlich

nicbt; vielleicbt entscbliesst sich Hr. v. Erdmann seinem \'erspre-

chen gemäss bald zu weiteren Mittbeilungeu. — Den Namen des

Dichters lese ich übrigensj wie der Codex des Säm-näme

immer schreibt und worin uuch die vuu Hrn. v. Erdmann benutzte

Kasaner Handschrift beistimmt.

Im Uebrigen haben mich die von Hrn. v. Erdnuinn gegebenen

Notizen nur in meiner früheren Ansicht bestärkt, dass wir bier

gar keine Volkssage vor uns haben, sondern dass die Erzählung

rein iu der Phantasie des Dichters wurzelt. Der Name Sdm oder

Humdi tbut also gar nichts zur Sache. Auch will mir scheinen,

uls ob das ganze Gedicht bloss eine mystische Allegorie sei, be¬

stimmt die Leiden uud Mübsale einer Seele auf dem WVge ibrer

10) d. Ii, Jj'iJ! »yC ^jiiii-, die Jalircs7iilil fehlt.

(9)

Spiegel, die Sage von Sdm und das Sdm-ndme. 253

\'cre!nigung' mit Gott zu schildern. Dass die Mystiker, zu wel¬

chen unser Dichter gehört, solche Allegorien verfasst haben, ist

gewiss; das bekannte Gedicht von Fettäbi : Husn u dii bebandelt

denselben Gegenstand, nur klarer und durchsichtiger, als unser

Dichter. Vielleicht theilen die Leser der folgenden Auszüge

meine Ansicht.

Wir geben nach diesen vorläufigen Bemerkungen zum Buche

selbst über. Der Verfasser sagt in der Einleitung (Fol, 13. rct.)

über sein Buch selbst Folgendes:

|.L«i ULikCj?^ kü^kXjj.^. i^y-^-J ^} !; a-J^ (^J^i

m

ci^i- i^-Ü^ \J^j ^^i^ Qj^r »^A" ji- £.W L^J.

j_gl^«. qU—j ^ iy*k.y^ ^^js /A^'-^ "^A^j ijio!.i (jÄÜi'

^^j^ ^/*^v\j{ uol^i ijß jfß y\ß

'>^^6^]fj^. D'ü* '^s'- ^"^j' y:}^^ ^

ixxi' y*ic L>ji» j^L/«^ (j\.äij «ücsir ,j«jui

jli-ob cTj ^L^jsj er jJ'

Am Schlüsse des Buches (Fol. 147 vso.) sagt er noch über

das Bucb und seinen Stoff Folgendes:

jl^Li ^\ jUrj^|.uM'j*Ä^jt_,Ä.

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OlIj W o'r^ '^^^ «AjO ijjt "-^^^i Li ß'

«3,5^ {^jy^ »^t (j^. c5/^ 4üL*.iLj

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jmU^Lv v:i»««»k# (jiy^ji>yi (*Ä^ «mU (jä»Xä .^^i^*" [»l^fj»

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jL lüU«^. y« ^la.J ^ jlyi. vTiJiys- ^.Xa.ÄJ'

f^-. ^yLX*j eSJj >>W L*3 «U« ^;y^Ji^U^L,jl_^

Die Sage, welche das Buch behandelt, ist nun in Kürze

folgende: 5dm, der Sohn Nerimdns, wird unter den glücklichsten

Umständen geboren. Ausser dem Namen seines Vaters, und der

(10)

254 Spiegel, die Sage von Sdm und das Sdm-ndme.

gelegentlichen Notiz, dass itam ans der Familie Guerschdap's «li-

stamme •'), erzählt uns das Buch nichts weiter von seinen \'itr-

fahren. Nachdem Sdm einige Jahre alt geworden ist , wird er

einem Lehrer übergeben, der ibn in allen Künsten und Wissen¬

schaften auf das Sorgfältigste unterrichtet, und nachdem er es in

allen diesen zu der grössten Vollkommenheit gebracht hat, wird

er von seinem Vater an den Hof Minolchehr's gebracht , dem er

nach der Weise seiner Väter dient. Kinmal , bei einem grossen

Gastmale, bittet er den Schab, sich auf einige Tage auf die

Jagd begeben zu dürfen, uud erhält auch diese Rrluubuiss ohne

Schwierigkeit. Beim Verfolgen eines wilden Esels entfernt er

sich aber zu weit von seinen Gefährten und belindet sich mit

eiuem Male vor einem Schlosse, das eine Peri bewohnt, welche

ihn einladet einzutreten und eine Zeitlaug in dem Schlosse uus-

zuruben. In diesem .Schlosse fällt sein Auge auf einen Te|i|iicb,

auf den das Bild eines Mädchens gewirkt ist, nebst der Auffor¬

derung , dieses Mädchen , welcbes Perldokhl die Tochter des

Fagfdrs von China ist, für sich zu erwerben (Fol. 18. vso):

tjsj o^:j *^ ü'-^V- a-^*^ o' '^'^^■j

i.ßy^'» j^- o^J'^ c/ ^ «-5^*^ ^ »Aii-jS ^li"

'

jjüö ^5lwo lü ^ jl ^iß j^Äiü >S

I>LuXj iXjU {y^sj ji) fl-ri '-^i /i u^?"

j^c». Oj^»^L.5_^ ,c.xA bIj jl Oj_^ yJ^O

j_5y^ Jsj^uSij <iy~<i=-^ ^)jic jö eS 1***^"^ ^ ß*

uilii lyÄäi o^J^ "^r^ ri^^

füMM^yi o ^yto *A. Li (jijü {^ij^ ci-^^o c:*-i'o e)'-*"" ^) *^

LfT; (-5^ u>^->"^ er^*^ ^ ^J->*=J

In dieser Weise geht die Anrede an Sdm noch eine Zeitlang

fort. Sdm fasst sogleich eine heftige Tiiebe zu dem Bildnisse,

das er gesehen, und bescbliesst, das Original für sich zu erwer¬

ben. Das Schloss verschwindet, er findet sich wieder allein in

der Ebene und erst spät lindet er seine Gefährten wieder, denen

er sein Abenteuer erzählt und seinen Bescbluss niittbeilt. Sic

sind erstaunt, rathen ibm aber vun seinem Beginnen ab (Fnl.

20. vso.).

11) Fol. 15. vso. sagt SAm Folgendes:

i>Jk\j qL^L^j o Ji^ iXikXJ qL5I^^ o "

jlö^ /Äi»' 5 >y^^ jf'i *u*<. jlvX-«U Li i_A*«Lii^j

(11)

Spiegel, die Sage von Sdm nnd das Sdm-ndme. 255

JLmü'I i^Ji^ÄAi \X£iLk\ Q^-' i3Lki> iA^iiLj »S u^^i'jUj v3>-> SiXit ,_5.0L>' jjm^ jM L) viHw-kA^L^ ,_gyOU0 yCki «i" cJAmwI y\.äj

Allein Sdm lässt sich durch solche Reden nicht irre mnclien.

Er schickt seine Gefährten zum Schah zurück uud lässt diesem

sagen, dass er sich auf den Weg mache, um seine (beliebte zu

suchen. Er macht sich darauf auf den Weg nach Chitai. Aber

er ist nicbt allein, er hat noch einen Begleiter an seinem Milcb-

hruder Qalvdd der ibn uicht verlassen will (Fol. 21. vso,).

•^yi AuUilji" (ji5*<Lj tS Oft (jäyi'Ls;.

j-kj liS^! ti^f j»* ^\\Xf.*i ß^^i '^^'^

Nach einer lungen Reise kommen sie au das Cfer des Meeres,

wo ein Schwarzer, Semendev (^Ji-^****) mit Namen, der die Kara-

vanen anfällt, sie an der Weiterreise bindern will. Allein Sdm

besiegt ihn und seine schwarzen Gefährten und setzt seineu Weg

zur See fort. Ein Sturm, der ibn eine Zeitlang umber geworfen

hat, verschlägt ihn und seinen Gefährten in eine liebliche Ebene,

wo sie ausruhen und übernachten. Am andern Morgen siebt Sdm

eine Anzahl Reiter auf sich zukommen , die sich vor ibm nieder¬

werfen und ibn als ihren König begrüssen. Sie unterrichten ibn.

dass er im Murgenlande (;;^-^) sei, dass ihr Schab eben ge¬

storben sei und dass sie sich , einer alten Sitte gemäss , in diese

Ebene begeben hätten, um demjenigen als ihrem Könige zu hul¬

digen , der ibnen zuerst begegnen würde. Der Erste sei nuu er,

und deswegen ihr rechtmässiger König. Unter dem Glanz uud

Jubel, der ibn umgiebt, vergisst Säm ganz das eigentliche Ziel

seiner Reise und lässt sich zum Könige ausrufen. Qalvdd wird

zum Wesir ernonnt , noch ein Verwandter Qalvud's mit Numen

Qalüt iu^j^) gesellt sich zu ihnen , und sie bringen ihre Zeit

mit Gastmalen , Liebschaften , Jagden und anderen Vergnügungen

zu. Eines Tages jedoch , als Sum berauscht und ermüdet nach

einem langen Gelage eingeschlafen ist, erscheint ibm Peridokhl

im Traume, er bittet sie um ibre Liebe (Fol. 38. vso.).

^\ »jL^W »S L« BjL:^ ^SU Sjl^iA^ji »i' j^=>. Ia ^ ^

Allein Peridokhl schlägt ihm seine Bitte ab und verweist ihm

mit strengen Worten seine Untreue, dass er sie um ibre Liebe

bitte, während er sein Herz Anderen zugewandt habe:

m —

^^L^ iXw^' \Xmc i_5;>' "^Lj iiiK^iXij.^ j\ i_g^y*

M Ä ^

(JH** tS^j ijyj ^Ä-oJlAj l5>«>>3 Cf**-* Cl«.j=0' ^ yj

(12)

256 Spiegel, die Sage von Sdm und das Sdm-ndme.

isimtKfS \ji\SjJ.Xi\ o^maj \ti>^ y.«i ow.^ |>Lä/«

«Aj (_y5'LÄ li^y i^^a-^Lc ji"!

St^m erwacbt endlich und das Bild ist verschwunden , aber

die Reue über sein früheres Betragen ist in seinem Herzen er¬

wacht und er bescbliesst nun alles Ernstes seinen früheren Vor¬

satz auszuführen und seine Geliebte zu suchen. Er lässt Qalvdd

und Qalüs als seine Reicbsverweser zurück und macht sich selbst

auf deu Weg nach China. Unterwegs trifft er mit einer Kara-

vane zusammen und schliesst sich ihr an. Der Führer der Kara-

vane, der Perldokhl's Kaufmann ist und für sie die WohlgerUcbe

aus fernen Ländern bringt, fasst eine grosse Liebe zu Sdm und

giebt ibm gute Ratbschläge, insbesondere warnt er ihn vor einem

Zauberer, der an den Gränzen Chinas sein Wesen treibt und ihm

den Uebergang streitig machen wird. Allein Zauberer sind es

nicht die Sum schrecken. Der genannte Zauberer so wie noch

ein anderer Riese werden besiegt und Perlsud ('■^'j-?^)» eine Ver¬

wandte Peridokhls , die Tochter des Chaq.in von China (Perldokhl

ist, wie oben gesagt, die Tochter des Fagfür), welche von dem

Zauberer durcb List gefangen und mit Gewalt gefesselt worden

war, wird befreit, so wie ein grosser Schatz gehoben, der an

einen Talisman gebunden war. Sum bringt Perlsud zur Karavane,

um sie zu ihrem Vater zurückzubringen und langt nach mehreren

glücklich überstandeneu Abenteuern glücklich in der Hauptstadt

China's au, wo er wegen Befreiung y'en'ji^d'« höchlich geehrt und

gepriesen und in das Gefolge des Fagfür aufgenommen wird.

Perisäd sucht sieb dadurch dankbar gegen ihren Befreier zu zeigen,

dass sie seine Sache bei ibrer Freundin Peridokhl zu fördern sucht.

Diese Prinzessin , obwohl sie Pertsud's .Anträge scheinbar zurück¬

weist, ist Sdm doch nicbt abgeneigt, und als sie ihn vollends

einmal ohne sein Wissen bei einem Gastmale gesehen hat, so ist

sie nicht mebr im Stande ibre liiebe vor Perisdd zu verbergen.

Einige Tage nach diesem Gastmale zieht Peridokhl mit ihren Ge¬

fährtinnen auf ein Lustscbloss mit einem angränzenden Garten,

um dort einige Wochen zuzubringen. Sdm erfahrt dieses,

stiehlt sich bei einer Jagd von der Seite des Scbäh und gebt zu

dem Schlosse, um Peridokhl zu sehen, was ibm auch gelingt, und

er hat einige Zusammenkünfte mit ihr. Beim Herausgeben aus

dem Schlosse wird er aber eines Tages von dem Gärtner gesehen

uud angehalten, um dem Schab überliefert zu werden. Sum tödet

zwar den Gärtner, aber die Sache wird doch ruchbar und kommt

dem Schäh zu Obren, der über dieses Liebesverbältniss sehr un¬

gehalten ist, da er den Sdm nicht von su hoher .Abkunft glaubt,

wie seine Tochter (Fol. 7L rct.).

Oy>y ij^li tj^M. '->JJ O^-? '^■5

(13)

Spit'(/i'l , die Soi/i' von Sdm und das Sdm-ndme. '257

Da er aber den Säm f'iircblet, so wagt er uicbt ibn often

anzugreifen; bei einem Gastmale aber, als derselbe berauscbt uud

seiner Sinne nicht mächtig ist, lässt er ihn hinterlistiger Weise

ergreifen und in Fesseln legen. Kr bringt ihn darauf in eine

Festung, in der Säm einige Zeit als Gefangener bleibt, bald aber

durch die 'l'ocbter des Gefängnisswärters befreit wird. Er kehrt

soi^leirb zn l'erldoUhl zurück, wird alier von dieser kaltsinuig

oufgcnommen (Fol. 76. rcto.),

^\Sa\ jLj y^ jU . .iX^l ■^^'i »1 \^^ß

(_5.^'-^ y^ (*"^^ii y o'/"* ^'"'^**^ 1^-^'^? i**^^ (^^* *^

Alle Versuche Sdm's, die Geliebte zu versöhnen, welche weit¬

läufig ausgeführt werden , scheitern und er zieht boifnungslua und

liebeskrank fort in den Wald, kaum ist er jedoch fort, so be¬

reut Peridokhl ibre .Sprüdigkeit und bescbliesst ibn zu sieb zurück¬

zuführen. Sie verkleidet sich in dieser Absicht selbst als Ritter

und zieht ihm nacb. Sie kummt endlich iu den Wald, wo Sdm

sich aufhält, trifft mit ihm zusammen und fordert ibn zum Kam¬

pfe heraus. Als Probe der lieschrcibung dieses Zusammentreffens

möge Folgendes bier stehen (Fol. 84. vso.) :

(_glj ^Im, ji kii^jb Oy o'/^" >it«.j=UKjt

vi^*.,.^ _yj |.Uj l5;'^ *^ j' '^'/^ 'zz^'^tr^ es'"-?^:;'^ LäsJJj

cA? ß'^^^ j' i^*^ t-'^r'^ r' ^ß ^ *^ ^ •

sAj Q^j'-^' /> ifi "^'^ßs / '

iUf^ßA^f Ä^>L\jj.i, \ii^M,jyi>-jö ^l.=>- ß^ LääJvj

* .'■

^ß*ß q'j' iS^ß ^y-H*-^ '^j* O'^ß (.5' LäsNj

Ojj «-a- tA.> jjLsW »LXij qj C>yi julir c>s>L\jyi. >;^jL>.

* «

ic;u«t i^^UAj (Jr**ß iciA«*»! ^^.«li^L) |»aj!iA> LääXj

ji ei^aUa JOj ^ 5I y-^x. jl J.J LÄsiij

ii>,*.t yjHuyt ^J!jt ty-« JJ <Xä> o***! Jo _,o ^^^^^^ß ^ dS Läisj

_^Ar. jjLääA} (^oLäs c;**"*^^ ^'^ '/^ LÄftiCj

OJ.w^us^^Ol,i^i;A*«l>jl J,,)^^^^;»-^^^^/ O^Jj L5^K>*^ lj>*j^

O^ Oj! yj »Ait kJ" OjW>5 jU*j' «,j Jo «lV* Ui^j

jjCj |»jLi. c:^iXjUj Jojl xT Jo J[>i>tj Uä#o

^jjt liSLo »Lä »0^0 yj Iks' ^jjt (aÜj,o Lsuj! ».> Lää^

äiSas^j »_^>i=' yi. jjli' «J" |.U (S 30_/ IP, U«>ij

(-►^/^"^ ü*^ j' J*-*^ cJ^r i-'^j^ tRr»Ar)

III. Bd. n

1 7 *

(14)

258 Spiegel, ilie Siigc ioh Siini unil iliis Silin ■mim,'

jUi ^u\jt ^-j^'^- ;Ui' |*i;sy ,Jw^ UjXj

CJ^^ '^i c)''*-'-5 lA^*";? "-^'Jj' 0>f '^.>>*=' i;- '■*«>»J (*^l-*:^'5 -s^j ''-^^'^.5 J^ c:^—»' (»jLr» "Ajj Lj XI LXaxj

Peridohhl kämpft zuletzt uütli mit Siiin , giebt sicli ibm aber

endlich doch nuch zu erkennen und das Glück beider Liehenden

scheint nuu vollkommen zu sein. Doch nicht lange dauert es.

so siebt Säm einen grossen .Staub aufsteigen, der ihn auf die

Vermuthung bringt, es müsse ein zahlreiches Heer des l'agfür

der die Flucht der l'eiiJuklil in Erfahrung gebracht anrücken,

um ihm seine Geliebte wieder zu entreissen. ICr beklagt sein

Schicksal, das ihm so ungünstig ist, und du er allein einem so

grossen Heere nicbt zu widerstehen wagt, so flieht er mit l'eil-

dokhl und lebt mit ihr verborgen in eiuem kluster (Ful. 87. vso.).

Aa^A^ .^AiÄJ

iXfJiS «lc j'^^AM

jjOj.!" ci^-i-i i^L^j ,_jLs>-j <Xa\ ,_5j>^«»< *yi

O^.Cj JoL^j I» ^^^ÄM,J XA.M

jLij.j lAiS" (jijLj fcA- l-J >^

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AÄÄslXÄj xäJjjO q'Aj (sie) AääsLj ^j>S ^0 ii>\.wO ^l^j

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j^jL*. liSU*. Aää: ^ y^ (^'•i '^'^'-fj is^*^ y^T

<Aää>Lu< qIaAI »Ls B^lj a'.^ AÄÄ>tjsty j«. Xj« ijii.xlyj

An diesem Orte ist es , dass Qalidd und Qalas mit 5d»> zu¬

sammentreffen , welche mit einem grossen Heere ausgezogen sind,

um ibn zu suchen. Sdm ist über die ihm gewordene Hülfe sehr

erfreut und beginnt nun einen liriefwecbsel mit dem Fagfür, den

er zu bewegen sucht, ibm die Peridokhl zur Gemahlin zu geben.

.Allein der Fagfür ist unerbittlich und besteht darauf, dass ihm

(15)

Sjiii-i/i'l , die Siii/e von Sdm und das Sum-ndme. 259

vor Allem seine Tochter zurückg-egeben werden miisse, ebe wei¬

tere l'iiterliandlung'en stattlinden können. Sdm sieht sich demnach

genöthigt I'itidolihI auszuliefern und führt sie selbst nach China

zurück. Der Fagfnr beräth sich nun mit deu Mobeds und Gros¬

sen, ob er nicht den Siim umbringen solle. Der oberste Mobed

ist aber dagegen und räth ihm, dem Sdm zu versprechen, man

wolle ibm die l'eiidolihl zur Frau geben, wenn er zuvor den D^v

JS'elienijdl , der dem Reiche von China alljährlich grossen .Schaden

thuc und der im Meere wohne, besiegen könne — ein Begebren

in das sowohl der Fagfür als Sdm willigt. Alle Hulfstruppen des

Fagfür schlägt .S'uhi aus, er will allein mit seinen Getreuen deu

Dev besiegen (Fol. 105. rcto).

^■"^ o'/^'^ )^ J;^ i'^ c;^i'^/[l.'^'^]cÄ^

jU iciol^jO lii^:

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ü^*^ (.5'"?=^? OJ*-^ *^ J''>^>j'

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jL^^j (.^Ui ^1 o^J) .9ß ci^*»Aj (.1

Nehengdl hört von dem Zuge Säm's, der zu Schiffe angerückt

kommt, hält es aber uicbt für nöthig selbst gegen den Helden

zu Felde zn ziehen , sondern begnügt sich , ihm ein ansehnliches

Heer von Devs entgegen zu senden. Aber schon am ersten Tage

siebt sich dieses genöthigt um Verstärkung nachzusuchen, welche

auch richtig ankommt. Aucb diese richtet nichts aus uud nun

endlich erscheint Nchengdl selbst. Sehengdl bat aber bereits ge¬

sehen, wie wenig sein Heer mit Gewalt ausgerichtet bat, und

gedenkt deu Helden mit List zu verderben. Er stellt sich daher

unterwürfig gegen ibn und bittet um Friede und Freuudscbaft.

lü) Ks ist mir unbekannt, welches Wort hier ergänzt werden muss. Die Handschrirt lial l^j«lj^.« wa.s kein Wort isl und uuch nicht in das Metrum passt.

17 *

(16)

260 Spiegel, die Sage von Sdm und das Sdm-ndme.

Er will sich fernerhin «Her (Jewalttliaten gegen den Fngfiir und

seine Untertiianen enthalten und hiftct den Säm auf sein Schloss

zu kommen und sich festlich hcwirthen zu lassen. Säm , der

nichts Böses ahnt, willigt ein, aher der Dev gedenkt bloss ihn

betrunken zu machen und dann zu ermorden. Er wird jedoch

von Qalüs nocb zu rechter Zeit gewarnt nnd die Anschläge des

Ddv und seiner Genossen vereitelt. .Wli. ngäl wird gefesselt und

mit seinen Sehätzen nach China geführt. Dort verbreitet aber

die Zurückkunft Säms , auf die man gar nicbt gerechnet batte,

grossen Schrecken. Als der Fagfnr die Rückkunft Sdms erfährt

und bort, dass er sein \'ers|)recben gelöst habe, wird er sehr

traurig und beräth sich mit seinem Wesir, welchen Weg er nun

einschlagen solle, da er gar keine Lust habe, dem Sdm die l'eil

dokhl zur Frau zu geben. Der Wesir räth ihm, l'eiidukhl in sein

Haus zu bringen und in einem unterirdischen Gemache zu ver¬

bergen , unter dem Volke aber das Gerücht auszusprengen , Pert-

doklil sei gestorben (Fol. 117. rcto).

yj vii-fiif' jAj jijf ^Aj|^i>) Oij'^0^.>- J"^

^zi^-^.ß AjLj *.i.j_^i> iJL=» jj »S vi^«»Ajs.»jL.a^t.-«^jL*~\.:>.^.^,«;^

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(sie) jL*» liii^AMkj jO i.j-jL.i.i Ä*j jO (_jijLX/o

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^jLäa>»Jo X/o jL*Aj jjl^3 sjl^l (^jV-

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jLi ^jj^j |»Ajt^.i^.j ,ji;..alaij jLi jlOJUkM Li,~y Ajt _j.a»

(sie) «Law jO Li 0<-»*Aj (.5^=» Li qIj'^ (»Lj vi>.>i.J jL«aJ «.5^

Dies geschiebt denn auch wirklich und Sdm findet bei seiner

Rückkehr das Klaggesebrei des Begräbnisses. Er ist untröstlich,

verlässt sein Heer und flieht allein in die Wälder und Berge, um

(17)

Siii' ijt l . die Saijd ( ud Sdiit und dus Sdm - ndme. 261

Kam .-((.'iiieiii SrliiiiLTze zu übeilasNi'n. Der Wesir liat aber liiicii Solln {)iimrtds (^"'"^j**)- Dieser sieht die l'crisdd , die

fines Tages zu dem Hause seines \ aters komni( , um ihre Freun¬

din l'eriduUlit zn hesnchen. Fr fasst eine heftige Liebe zu ihr,

und lia er kein .'Mittel uuslinilig machen kann, um zu dem Besitze

.seiner (Jrlicliten zu gehiiigeii , so bescbliesst er dem Sihn den ver- hiirgeiien .Ant'ciilhalt l'i ri'iliil,lil'.< zu entdecken , unter der Itedin-

i;iiiiy : diiss er ihm zum Besitze l'ei isää\'i verhelfe. Er gebt zu

ilciii Lager der Iranier, lindet ulier dort bloss Qalidd , dem er die

ganze Angelegenheit entdeckt. Da (Jiikiid gar nicht weiss, wo

.s'i'm sich aufhiilt , so machen sich Beide auf den Weg, um ibn

aiif/nsiii hen. Allein all' ihr Suchen ist vergebens, sie können

Ilm nicht linden. Endlich wenden sie sieb an eine Karavane und

fragen auch da bei den Reisenden nach ihm. Auch von ihr ist

er 7.\\i\r nicht gesehen worden, doch hat sie in einem benachbar¬

ten V\ aide .seine Klagen gehört. Dorthin begeben sie sich uun

auch angenhiieklicb und linden den Sdm, der mit Freuden ein¬

willigt , dii- Bedingung des QamiliU zu erfüllen. Peridokhl wird

nun heimlich aus ihrem Verstecke in das Luger Sdms entführt.

Zwur wird dieser Raub entdeckt und ein Kampf mit dem F'agfür

folgt, dieser wird aber besiegt und getödet. Nuu ist Sdm Herr¬

seber von Khäver und China. Jedocb setzt er den Qamrtds zum

Herrscher vun China ein und kehrt siegreich mit seiner geliebten

Peridokhl nacb Khäver uud später nach irän zurück, wo er mit

allen Ehren empfangen wird.

Es wird Jedermann zugeben , duss in dem vorstehenden Ge¬

dichte eine Volkssuge oder irgend ein sagenhafter Hintergrund

nicht zu linden sei, und mau wird sich für berechtigt halten

dürfen , vun diesem Beisjiielc aus auch für die anderen persischen

Gedichte der späteren Zeit den Schluss aufrecht zu erbalten, dass

sie, sofern sie nicbt eiuem älteren Buche die Sage eutuummen

habeu , lediglich uuf Fiction der Dichter beriibeu.

(18)

Die deniotische Schrift der alten Aegypter und ihre Monumente.

Villi U« Brugiicli.

I. Einleilende Lebenichi.

Wenn der Verfasser gegenwärtigen Aufsatzes die wiciitigc

S^telle hervorheben wollte, welche sieb beut zu Tage in der Reibe

der übrigen Wisseuscbuften die ägyptischen Studien, angeregt uud

gepflegt durch die bedeutendsten Talente , errungen bnben ; su

würde sein Versuch höchstens nur ein schwaches Kcho dessen

sein, was schon vur ihm grosse Autoritäten mit beredteren Wor¬

ten dargethan baben , als er es vielleicbt im Stande sein würde.

Mit vollstem Rechte ist die Auffindung uud Entdeckung des

Schlüssels zur Entzifterung der Hieroglyphen-Schrift durch Cham-

poUioH als die glänzendste That des .Scharfsinnes unseres Jahr¬

hunderts hingestellt worden , und sie wird es bleiben , so lange

der Name Wissenschaft überhaupt besteht. Dadurcb dass dieser

würdige Vertreter der französischen Nation auf eine eben so klare

und deutliche wie überzeugende Weise in seinen verschiedenen

Schriften das erste und ursprünglichste der drei .Schriftsysteme

des alten Aegyptens, das bierogiyphische, in seine Elemente zer¬

legt, die grammatischen Itestandtheile nachgewiesen und die ge¬

fundenen Sätze durch ihre Anwendung auf die l>enkniüler seihst

in jeder Beziehung bewahrheitet hat, ist ihm das unsterbliche

Verdienst geworden , als der gefeierte Begründer dieser Studieu

dazustehen und seinen Nachfolgern ein reiches, unermesslicbes

Feld gelehrter Untersuchungen eröffnet zu haben. Verfasser will

hiermit durchaus nicht die Verdienste des ehrwürdigen Dr. Vouny

geschmälert buhen; wenn der englische Gelehrte zuerst, wie es

gegenwärtig wobl feststeht, die pbunetiscbeu Bestandtheile jener

merkwürdigen Schrift nachwies, so benutzte doch Champollion jene

Entdeckung glücklicher und erweiterte sie zu jenem grussartigen

Systeme, wie es uns iu seiner ägyptischen Grauiiuatik uud ähn¬

lichen Schriften vorliegt.

Vun deu beiden andern ägyptischen Schriftarten, der hierali

.sihin und der de malischen , welche letztere diesem so wie einer

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