• Keine Ergebnisse gefunden

(1)103 Die Sage vom König Hariscandra

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "(1)103 Die Sage vom König Hariscandra"

Copied!
32
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

103

Die Sage vom König Hariscandra.

Märkandeya-PurdDa 7 u. 8.

Von Dr. Fr. Rflekert.

VII.

1 Hariscandra iti ra^arsbir Ssit trelayuge purA , dharmätmä prlbiwipälab prollasat - liirtir uttainah.

2 na durbbllisliam , na ca wyädhir, na aliala-maranam nrnam, na adharma - rucayab pauräs, tasmin (äsati pärtbiwe, 3 babbüwur, na tatbA unmattä dbana-wirya-tapo - madaib ;

na a^äyanta striyas ca ewa iiäscid aprSpta - yauwanAb.

4 sa liadtcid mahabäbnr , aranye 'ousaran mrgam , {u(räwa (abdam asalcrt trayaswa iti ca yosbitum.

5 sa wibaya mrgam räga, mä bbaisbir ity abbäsbata, mayi (asati durmedbub V.o 'yam anyüya-wrtlim&a ?

VII.

t Hariscandra der fromme Fiirst lebt' im Heroenatter einst.

Ein pflicbigesinnter Wellherrscher, herrlich mit bocberbliibtem Rubm.

2 Nicht Hungersiioib nocb Krankheiten, nocb unzeitiges Sterben war.

Noch Bürger unrechlfertige, unter der Herrschaft dieses Herrn 3 Zu finden, noch aucb Hochmülb'ge auf Reicbthuin Starke Frömmigkeit;

Nicbt aucb wurden zu Fraun welcbc, eb sie die Jugendreil" erlangt.

4 Er einstmalen der grossarm'ge, als er im Walde ritt zur Jagd, Vernahm ein Rufen wiederholt „Rette rette" von Frauenmund.

5 Er aber, ab vom Wild lassend, „fiircblet euch nicbt!" so rief er aus:

Wo ich walte, welch unsinn'ger wagt es Frevel zu üben da?

VII. 1 a. Hariscandreti , die Grundform statt des Nominativs, vor Iti, oder Synalüphe aus "a Iti? Beispiele sind sehr häufig (aucb hier Vlll, 86), aber wohl immer nur bei Grundformen auf a. Da im Präkrit iti als ti er¬

scbeint, künnte aucb ein solches "eti statt eines "o ti eingetreten seyn. An den Voeativ ist wobl nicbt zu deoken.

4 b. iti ca mit überfliissig sebeinendem ca , docb motivirt durcb asakrt.

Vgl. Niti S. XI, 74 iti ceti ca , auf so besagte mebrfacbe Art.

(2)

104 Hückeri, die Sage vom König Hariscandra. lUdrkand. 1 u,S.

10 6

8 7

tat-krandila-anusäri ca, sarwärambha - wighätakrt , elasminn aalare raudro Wighnarät samacintayat : Wi^wämilro 'yam alulam lapa aslhäya wiryawän , präg asiddhä Bhaw'-udinäm widyab sädhayali svrali.

sädhyamänab kshamä - mauoa - citia - sanyaminä 'munä . lä wai bhayärtäli kraadanli ; kalbain käryam idam mayä r Icgaswi Kaufika - ^resbtbo , wayam asya sudurbaläh;

kro^anly eläs tulbä bbitä ; dusbpäram pratibhäli me, albawä , 'yam nrpab präpto , mä bhair ili wadan mubuh ,

imam ewa prawi^y' ä{u sädbayisbye yalbä - ipsilam.

11 iti saucintya, raudrena VVigbnarä^ena wai talab len' äwisblo, nrpab kopäd idam wacanam abrawit:

A Docb ibrem Scbreien nachgebend, balte, Slörer von Jedem Thun, Mittlerweile der rudrische Fiirst der Störungen so gedacht:

7 Wiswämilra der starke, der bier Bussen ohne gleicben übt.

Zwingt Bbawd's und der l'ebrigen noch unbezwungne Künste jetzt.

8 Bezwungen vom Geduld Schweigen Gedankensammlung übenden , Schreien die furcbtbedränglen so; was ist dabei von mir zu Ihua'!

9 Voll Machtglanz isl der Kausiker, und gegen ihn ohnmächtig wir;

Doch es Schrein diese furcblsamen ; scbwer zu vollbringen scbeint es mil.

10 Doch hier ist dieser Fürst genaht, der wiederbolt ruft „rürcbtel iiiclils!"

In denselbigen eingebend eilends vollbring' icb meinen Wunsch, 11 Von dem also bedenkenden rudrischen Störnngsfürslen nun.

Eingenommen von ihm, rief da aus Zoru der König dieses Worl:

6a. FUr ca wäre deutlicher tu, zur Andeutung des Uebergangs anf eine andere Person.

6b. „Fürst der Störungen" ein Beiname Ganesa's, der gelegentlich, als Führer des wilden Heeres f iwas , die Sammlung des Geistes bei jedem l'nlernehmen stören kann, daher er beim Beginn, besonders auch eines Schriftwerkes, dass er es nicbt störe, soodern Tördere , angerufen wird.

Wenn Qlwa ein unholder Bacchus ist (Bhawaka = i?ax;fot'? Tryambaka = 5't-

&vQafißos, &6(vßot, d'^iafißos), so ist dieser sein Sllen, der auch, wie Sllen die Gabe der Weissagung, so die Gabe der Wissenschaflen hat; und diese ihm zustehenden gütlllcben Wissenschaften will er hier dem Wiswä¬

milra nicbt zukommen lassen,

8b. Zweite DIpodie a slalt der gewöhnlichen ./ ^, bat zur

doppelten Bedingung, dass die erste DIpodlc ü _ ^ _ sei, und die Cäsur

ü — I In dieser Episode kommen diese Beispiele vor VII, 15.

21. 35. 50, Vlll, 5. 9. 21. 23. 46. 78. 93. 100. Aus Manu bab' ich 284 Fälle verzeicbnet. Eben so Ist das Gesetz beobachtet überall wo nur der Vers vorkommt, auch bei den neusten Kunstdichtern. Eine einzige unzwei- fclbalte Ausnabme Ist nur Nala 13, 2,6 Böbtl. dadr^us ladägam ramyam.

Aber diesen Vers hal nicbl der Dichter, soodern sein Verbesserer Böbtlingk SU gemuchl.

(3)

Rückerl , die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand, 7 u. 8. 105 12 ko 'yam badhoMi wastrante pawakam päpakrd narah,

bata-usbna - te^asä dipte mayi patyäw upastbite ? 13 80 'dya mal-kiirmuk'-aksbepa-widipita-diganlaraib

(arair wibhinna - sarwängo , dirgbanidram praveksbyali, 14 Wi^wamilras latab kruddhah, frulwa lad nrpater wacah ;

kruddbe ca 'rsbiware tasmin ne(ur widyüb ksbanena läb 15 sa ca api rü^a , tam.drsbtwä \Vi9wämltram taponidhim,

bbilah präwepala atyartbam sahasä '(waltha - parnawal.

Iti sa, durülmann iti yadä munis , tishtha iti ca abrawit ; tatah sa räji^ä winay&t pranipatya abbyabbasbata : 17 bbagawann, esha dbarmo me, ma aparädbo mama prabho;

nu kroddbum arhasi mune ni|^a - dharma - ratasya me.

18 datawyam raksbitawyam ca dharma^nena mabiksbilä, capam ea udyamya yoddbawyam dharma^astra - anusirulah.

Wijwämitra uwäca :

19 dätawyam kasya? kc rakshyäh ? kair yoddhawyam ca tc nrpa ? ksbipram etat samäcuksbwa , yady adharma-bhayarn tawa.

Hariscandra uwäca :

i.'0 däiawyam wipra - mukbyebhyo , ye ca anye krja wrttayah ; rakshyä bbitäh ; sadä yuddbam kartawyam paripantbibbih.

12 Wer knüpft in seinen Kleidzipfel das Feuer, welcber Sündenmann , Da wo von Glanz der Macht entbrannt ich der Herrseber zugegen bin?

13 Der soll von Pfeilen , die im Zuck meines Bogens den Luftraum Entflammen, wund am ganzen Leib, jetzt eio zum langen Schlafe gebn.

14 Wiswämilra gerieth in Zorn, als er hörte des Fürsten Wort;

Und wie der Heil'ge zornig ward, so sehwanden ibm die Künst' im Nu.

15 Der König aber, ibn schauend, Wiswämilra den Büssungsbort , Furchtsam zittert' er überaus plölzlich als wie ein Espenblatt, 16 Und wie nun „ha unsinniger!" der Muni dort und „stehe!" rief;

Niederfallend in Demuth so anredete der König ihn :

17 Heiliger, meine Pflicht war dies, nicht ein Frevel von mir, o Herr;

Nicht zürnen darfst du Muni mir, dem seiner Pflicht nachlrachtenden.

lö Denn spenden und bescbülzen soll ein pflicbtkundlger Erdenrürst, Und mit gespanntem Bogen auch kämpfen dem Pflicbten-Bucb gemäss.

Wiswämilra ;

19 Spenden welchem? Beschützen wen? kämpfen sollst du Tur wen, o Fürst?

Das sage du geschwind mir an , weun einen Pflicbtvcrsloss du scbeusl.

Hariscandra :

20 Spenden den Frommen vorzüglich , und schmal-lebenden andern auch , Bescbülzen furchtbedrängt , slels Kampf gegen Wegelagerer.

15 b, Aswallba könnle wobl die Elymologie von Espe enthalleo.

(4)

106 Rückerl , die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 7 u. 8.

Wi^wümitra uwaca :

21 yadi rk^a bhawän samyag ra^a - dharmarn awekshate ; nirweshtu - kämo wipro 'bam : diyatäm isbta - daksbini. — 23 etad ri^ä waeab ^rutwä , prabrsbteoa autaratmanä ,

punar ^ätam iw' atm&aam mene, präba ea Kau^ikam:

23 ucyatäm bbagawan , yat te dätawyam, awi^ankitam ; dattam ity ewa tad widdbi, yady'api syät audnrlabham : 24 biranyam wä, suwarnam wä, putrab, patni, kalewaram , präna, rägyam, pnram, laksbmir, yad abbipretam atmanah.

Wi(wämitra uwäca :

25 rägan , pratigrhito 'yam , yas te dattah pratigrabah : prayacba prathamam täwad dakshinäm rä^asuyikim.

rägä uwäca:

26 brahmans, täm api däsyämi dakshinäm, bbawato hy aham:

wriyatäm dwiga - (ärdula , yas tawa ishiah pratigrabah.

Wiswämilra :

21 Wenn da Köoig gebührlich denn die Königspfliebt im Auge hast;

Ein frommer Mann, der etwas braucht, bin ieb: gib Opfergabe mir!

22 Der König, diese« Wort hörend, mit innerlich erfreutem Sinn, Als wie nir oeu geboren hielt er sicb, und spracb zum Kausika:

23 Sag 0 Heiliger, was dir soll gegeben seyn, bedenkenlos;

Gegeben, wiss, ist es bereits, ob es auch schwer erlangbar sei:

24 Mag es Gold oder Silber seyn , der Suhn , die Gattin , dieser Leib , Das Leben, Reich und Stadt und Glück, was du nur selber wünschen magst.

Wiswämilra :

25 Angenommen, o König ist, was du da angeboten bast:

Gib indessen zuvörderst mir Gabe der Hönigsopfrung.

Der König:

26 Brabman , anch diese Gabe werd' ich dir geben , denn dein bin ich : Aar der Zweigekornen , erkür, was zu empfangen dir beliebt.

21a. Oer Nominativ rä^ä in Apposition za bhawän. Sollte der Voeativ rägan stebn, wie Vlll, 44? Doch macbt es vielleicbt einen Unterschied, dass in der letztern Stelle beide Wörter nicbl unmittelbar bei einander stehn, wie hier.

25 a..pi^ati-grb bat ganz die doppelte Beziehung des daraus entstandenen persiichen padhiriftan , übernehmen , eine Schnid , ein Versprechen auf sieh nehmen , und an sich nehmen , in Empfang nebmen. Eben so arabisch qabal.

25 b. Das Königsopfer kann nur ein Fürst im Besitz der Wellherrschaft vollbringen.

(5)

Rückerl, die Sage vom König Hariscandra. JUdrltand. 1 u.8. 107 Wiswimitra uwäca:

27 sa-sägaräm dharäm etäm, la - bbabhrd-grAmi-pattanäm , rä^yam ca (akalam wira ratba-afwa-ga^a-aankulam;

28 koshlh'- ägtram ca kosham ca , yat ca anyad widyate tawa , wioä bhäryäm ca putram ca ^ariram ca tawa anagba , 29 dbarmam ca sarwadharmagna , yo yintam aongaehati.

babunä wä kim uktena? sarwam' etat pradiyatäm, — 30 prabrshtena ewa manasä so 'wikäru - mukbo nrpab ,

tasya 'rsber wacanam (rutwä, tathä ity äha Lrta - an^alih.

Wi9wfimitra uwäca:

31 sarwaswam yadi me dattam, rä^yam, urwi, balam, dbanam;

prabbutwam kasya rä^arshe , rägyasthe täpase mayi ? Hariscandra uwäca :

32 yasminn api mayä käle , brabman , dattä wasundbarä , täsminn api bbawin swAmi, kim nta adya mahipatih.

VVi9wämitra uwäca :

33 yadi rägans twayä datlä mama sarwä wasundbarä;

yatra me wishaye swämyam, tasmäd nisbkräntum arbasi,

W.iawämitra :

27 Bia an das Meer die Erde bier, mit Berg und Dorf nnd Stadlbezirk, Das ganze Königreich o Held , mit Wagen Ross Elfantentross ; 28 Vorrathskammer Wohnung und Scbatz, nnd was anders dein eigen ist,

Nur ausgenommen Weib und Kind und deinen Leib, o trefflicher, 29 Und deine Pflicht, Mlpflicbtkenner , die dich begleitet, wo da gehst.

Was bedarf es der Worte viel? alles dies sei gegeben mir, 30 Docb der Fürst mit vergnügtem Sinn , ohn' eine Miene zn verziebo ,

Wie er des Riscbi Worte hörte , „So sei'a 1" sprach Hände faltend er.

Wiswämitra :

31 Ist all dein Eignes mir verliehn, das Reicb, das Land, die Macht, das Gul, Wer ist nuo Herr, o Königsbeld , wo ich der Süsser bin im Reich?

Hariscandra :

32 Im Augenblick, da ich, Brabman, die Erde dir die reicbe gab.

In demselbigen wardst du Herr, ja bist der Weltgebieter jetzt.

Wiswämitra:

33 Wenn du gegeben, König, hast die Erde ganz die reiehe mir;

Wo im Gebiet der Herr ieb bio, ans demselben entweiche da, 27. Die Accusative sind stalt des Nominativs eingetreten, iu Bezug anf gedachtes: was soll ich dir geben, was begehrst du? «tatt des gesagten:

was das von dir gewünschte ist.

32 b. kim uta ist bier nicbt so steigernd wie man gewöbniicb äbersstzt

„wieviel mehr, wieviel weniger" (s. Wärterbneh voa BR. anttrata}, sondern recht eigentlich =qaidni, quia.

H

(6)

]08 Rückert, die Sage vom König Hariscandra, Mdrkand, 7u.8 34 ^ronisuträdi - sakalam muktwä bhosbaaa-sangrabain ,

taru - walkalam abadbya, saba patnyä sulena ca. — 35 tatba iti ca uktwä, krtwä ca , rägä gantum pracakrame .

«wa-painyä (aiwyayä särdbam bälaken' ätmagena ca.

36 wra^alah sa tato ruddhwä pantbäoam , präba tam nrpam : kwa yäsyasi ily adalwä me dakshinäm rä|tasuyikim ?

Hariscandra uwäca :

37 bbagawan, rä^yam etat te dattam nihata - kantakam ; awa^ishtam idam bräbmana adya deba-trayam mama.

Wiswämitra uwäca :

38 tathä 'pi kbalu dätawyä twayä me yagna - dakshinä ; wi^eshato brAhmanlnäm banly adattam prati^rutam.

39 yäwat tosbo rägasüye bräbmanänäm bhawed nrpa täwad ewa tu dätawyä daksbinä rä^asuyiki.

34 Indem du mit der Lendenschärp' ablegst sämmtlicben Schmuckbehör.

Und anziehst ein Baumrindenkleid, samt deinem Weih und deinem Suhn. — 35 So sei es ! spracb er und ihal es, und schickte sicb zu gebn, der Fürs»

Zugleich mit seinem Weib Saiwi und seinem eignen Sohn, dem Kind.

3f) Duch des Gebenden Weg hemmend, fragte jener den Kiinig nun:

Wo willst du hin, und gabst mir norb die Konigsopfergabc nicbt?

Hariscandra :

,37 Heiliger, dir gegeben ist dieses mein wohlbesteHles Reicb, Und mir ist übrig, o Brahman, dieser gedrille Leib allein.

Wiswämilra :

38 Niebt desto minder geben doch musst du die Opfergabe mir;

Höchst verderblich ist unerfülit das Brahmanen verheissene.

39 Bis den Brahmanen ihre Gnüg' , o Fürsl, beim Königsopfer wird.

Solang gegeben muss ibnen die Königsopfergabe seyn.

.36b. iti in Mitte der Phrase, wie VIII, 4. 174.

38 b u. 39 a. Zweite Dipodie -w--, vor welcber die Cäsur nolhwendig ist. Die (Quantitäten der ersten Dipodie aber sind dabei gleichgültig (anders

als bei dem zu 8, b. bemerkten) und nur ü w bleibt aucb hier, wie

überall von der ersten Dipodie ausgeschlossen. Beispiele von in die¬

ser Episode sind VIII, 17. 60. 170. 197. 240. Aus Manu hab' ich 134 Fälle verzeichnet, woraus erhellt, wie viel seltner dieser Fuss | —, als der obige - I . Darunter sind begriffen zwei mit | ww — , ein ganz selt¬

ner docb aucb unbestreitbarer Fuss: Die Cäsur aber ist überall, wo der Vers sonst vorkommt, beobachtet aus dem Grunde, weil dieser die zweite Dipodie bilden kann, s. zu VIII, 110. Setzt man hinzu, dass die drilte Di¬

podie, ausser diesem awwü aucb nicbt -^-w- seyn darf, weil die vierte nolhwendig w_w_ ist, so sind alle Gesetze des Sloka erschöpft. Daher war zu rmendiren VIII, 100.

(7)

Mckerl, die Sage vom Künig Hariscandra. Mdrkand. Tu.S. 109 Hariscaadra awaca :

41 bbagawan , sämpralam na asti dusye kala - kramena te : prasadam kuru wiprarsbe, aadbbäwam anucinlya ca.

Wiswämitra uwäea :

42 kim - pramäno mayä kälah pratiksbyas le ^anädhipa ; sighram äeakshwa , (äpa-agnir anyatbä twam pradbaksbyati,

Hariscandra uwäca :

43 mäseba tawa wiprarsbe pradäsye daksbinä - dbanam ; sämpralam na asti me wittam : anugnäni dälum arbasi.

Wifwimitra uwäca :

44 gacha , gacha , nrpa - sresbtha , swadbarmam anupälaya ;

^iwas ca te 'dhwä bbawalu, mä santu paripantbinab. — 45 anu^nätab sa , gacha iti, gagäma wasudbä-'dhipab ;

padbbyäm anucitä ganium anwagacbata tam priyä.

46 lam sabhäryam nrpa-(resbtbam niryäntam sasutam purät drsbtwä, pracukrugub paurä, rä^nas ea ewa anuyäyinab:

47 hä nätba, kim gahäsy asmän nity'-ärti-paripiditun t twain dharma - latparo rägam , paiira - anugrahakrt tathä.

Hariscandra :

41 Heiliger, jetzo bab' ich nichts; geben will ich im Laufe der Zeit.

Thu mir die Huld, o Gotlesmaon, und bedenke was recbt ist aucb.

Wiswämitra :

42 Wie lange Frist, o Volksberrscber, willst du dass icb dir warteil soll?

Uas sag gesehwind , verbrennen wird sonst meines Fluches Feuer dicb.

Hariscandra :

43 la einem Monat, Hocbpriesier, will icb geben das Geldgeschenk, Docb gegenwärtig hab' ich nichts , Urlaub mögest du gebi'n mir.

Wiswämilra :

44 Geh, 0 bester der Fürsten geb, und .beobachte deine Pflicht!

Wohlergehn sei anf deinem Pfad, und keine Wegelagerer! — 45 So beurlaubt zu gehn , ging er binweg , der Erdenoberberr ;

Uud ungewohnt zu Fuss zu gehn, ging ihm die Herzgeliebte nach.

46 Den besten Fürsten aus der Stadt mit der Gattin und mit dem Sohn Sahn nun die Bürger gebn, und schrien, und des Köoigs Gefolge selbst:

47 Was verlassest du uns, o Hort, die Bedrängten in steter Noth?

Du hisl der pflichtbedacbte Fürst, der $icb annimmt der Bürger aueb.

47b. Danach ist eine müssige Zeile weggelassen, die die folgenden Verse bis zu 54 in Unordnung gebracht bat.

(8)

110 Rüekerl, äieSage vom.Kiinig Hariscandra. Mdrkand. Tu 8.

48 muhurlam tishtha ra^ep4ra; bhawato multha - pankagam pib&mo netra - bbramaraib ; kadä drakshyämahe puoab ? 49 yasya puro prayätasya .yäati prshthe ca pärlhiwäb,

tasya airuyäti bbäryä- iyam, grbitwä bälakam sutam.

50 yasya bbrtyäh pra;[atasya yänty agre kungara - gthitäb,

«a esba padbhyäm rä^elidro Hariscaodro 'dya gachati.

5t bä rä^an, sukumäram te , subhro , sutwacam , unnasam, patbi. pänsu - parlklisbtam , mukham-kidrg bbawishyati?

52 tishtha, tisbtba , nrpa-(resbtha , swadharmam anupälaya!

änr^ansyam paro dharmab ksbalriyinäm.wi(esbatab.

53 kim däraili? kim sutäir näfha, dbanair, dbänyair alba api wä?

sarwam etat parityn^ya, chäyä-bhütä wayam. tawa.

55 yaträ twam, tatra bi Vvayam; tat .sukham, yatra wai bhawän;

nagaram tad, bhawän yatra; sa swargpj yaträ no rirpah.

48' W^il' einen Augenblick , o Herr ! Den Lotos' deines Angesichts .Mit Auges Bienen trinken wir: wenn' werded. wi)- dich wieder sehn?

49 Dem, wo er zog, vorauszogen uiid hinterber'die Könige, Den begleitet die Gattin hier', mit sich rübreud ihr junges Kind.

SC Dem, wo er'auszog, Olenerscbart voran auf Klefanten rilt, Derselbe Fürstenkönig gebt Hariscaadra zu Fasse' jetzl.

51 Dies Zarte mit den schönen B'raü'o ,; der schönen Haut, .der hohen Nas', O'Fürst,'dein Aofiitz unterwegs von Stäub bedrängt wie'wird es seyn?

52 Bester der-Fürsten , steb o ' steh , -und nimm' in Obacht deine Pllicht!

Höchste Pflicht ist, insonderheit del- Kschalrias, Mt!nscbearreundl(chkeiL 53 Was soll OOS Weib und Kind, o Hort, was Güter od'ar Ernlertrag?

Alles dieses geben wir auf, und folgen als dein Schallen dir.

55 Denn wo du bist, da-stnd wir auch, und-unsrp Lust Ist wo dü bist;

Wo du Weilst, da ist unsrb Stadt ;- der-Himmel ist, wo. un&er Fnrs.U

. . .49a u. 50.a. Präseps ktsitt Prälecitum der Oefterheit, und zugleich des .Relativsatzes (Nebeasalz'es), ebenso Vlll, Ml. Nur uoter eiiier von. diesen

.beiden Bedingiingän kann so das Präsens statt Präteritums gebraucht werden, niemals'als praesens bls(oricun) im epischen Styl ; ebcii so wenig .als diis in llomer, Firdo'si oder din Nibelungen der Fall ist. Vielleicht hat auch das Präsens mir sma ursprünglich 'diese Beschränkung. In 49 a ist puro prayä- lasya umgestellt aus dem metrisch weniger guten prayälasya puro, worin die

<;ä.sür'der zweiten Dipüdie.-»w- fehlt ; s. zu VIII, 110.

51 a.. unnasa ist hier,keine Uiischönbelt wie bei BR.

53 b. Hiernach wieder, wie oben nach 47, eine massige Zeile weggelas¬

sen, wodurch die dazwiscben Hegenden Verse In Ordnung kommen, aber eioer wertl^er wird , so dass die Zahl 54 ausfälltl

55b. Vortfeutung auf den Scbluss, VIII, 262.

(9)

Rückert , die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 7 w. 8. 1 f ] 56 iti paura-wacab ^rutwa , rä^t (olca-pariplutah

atishthat sa tadä märge , tesbäm ewa anukampayä.

57 VVicwämitro 'pi tam drsbtwä paara - wäkya-akuli - krtam , rosba-amarsha-wiwrtta - aksbab samägamya waco 'brawit : 58 dbik twäm dusbta-samäcäram , anrtam g^ibma-bhäsbioam

mama rä^yam ea datwä yab puoab präkrasbtum icbasi.

59 ity uktab purusham tena , gacbämi ili sawepatbub bruwann ewam yayau ^igbram äkarshan dayiläm kare.

tiO karsbatas täm talo bbäryäm sukuniurim ^ramäturäm sabasä danda - käsbthena tädayämäsa Hau^ikab.

61 täm tathä lädiläm drsbtwä, Hnriscandro mahipatih, gacbämi ity äha dubkhärto, na anyat kincid udäharat.

56 Also der Städter Wort hörend, von Betrübnis umwogt, der Fürsl So blieb er auf dem Wege da aus Erbarmen mit ihnen stebn, 57 Doch Wiswämitra, ihn schauend, so bewegt von der Bürger Rur,

Mit vor Zorn weit oifenem Aug' entgegen trat er ibm und spracb ; 58 Pfui dir unwürdig wandelndem , unwahrbaftem , betrüglichem ,

Der du das Reich gegeben mir, und es wieder entreissen willst, — 59 So von ihm angeredet bart, sprach er bebend „icb gehe schon",

l'nd also ging er schnell hinweg, ziehend die Liebste bei der Hand.

60 Wie er also die Gattin zog, die zarte, die ermüdete.

Da scblug sie plötzlicb mit dem Holz seiaes Stabes der Kausiker, 81 Also gescblagen sie sehend, Hariscanda der Erdenherr

Sprach bekümmert „icb gehe schon", und sagle nicht ein andres Wort.

58b. ca scbeint Flickwort, docb kann mau es Tassen als die Apposition des Satzes zu den vorbergehendea einen Relativsatz in sich schliessenden Adjectiven.

61. Hierauf weggelassen 8 Verse, die dieseu Abscbnitt endigen, und 3, die den nächsten anfangen, die'nicht zu dieser Sage gehören, sooderii eioe für sich sind. Die Ursache der Unfruchtbarkeit der fünf Söhne der Draupadi soll erklärt werden. Fünf Gölter sind empört über die Unmenschlichkeit Wiswämitras, und selzen ibo zur Rede, er aber flucht ibaea,.a|g jene Tunfe geboren zu werden und unfruchtbar zu bleiben wie jetzt ihr Zorn. Was wir aber als hieh^ ungehörig weglassen, ist für das Ganze des Puräna die Hauptsache, um derenwillen die Episode beigebracht wird; und die Ineinan- derfügung ist sebr geschickt: in die Unterbrechung hier fällt grade die in¬

zwischen als abgelaufen zu denkende monatliche Frist, während welcher der vertriebne König vor Wäränasi angekommen ist.

s •

(10)

112 Rürkert, die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 7 u. 8.

VIII.

4 sa gatwä wasudba - pilo diwyäm VVüräDasim purim ,

„oa eshä manusbya - bhogyü iti, ^ülapäneb parigrabah", 5 ^agäma padbbyäm dublibirlab saba patoyä 'nuliulayA ;

puri-prawese dadr^e Wi(wämitram upastbilam.

6 tam drsbtwä samanupräptam , winaya-awanato 'bbawat, präba ca ewa anjalim Iiriwä Hariscandra mabämunim : 7 ime pränäb, sutas ca ayam, iyam patni mune mama;

yad wä 'oyat käryam asmäbbis , tad anugnätum arbasi.

Wifwämilra uwäca :

9 pürnab sa mäso rägarsbe , diyatäm mama daksbinä , rägasuya - nimittam bi, smaryate swa-waco yadi.

Hariscandra uwäca :

10 brabmann , adya ewa sampurno mäso 'mätram tapodbana ; lisbtbaty etad dinärdbam yat, tat pratiksbaswa mä cirani.

VIII.

4 Als der König nun war gelangt zur Gottesstadt Wäränasi;

„Die ist nicbt Tur Menscben gemacbt, des Keulenfiibrers Eigentbum", 3 Dacbt' er, und ging zu Fuss betrübt mit der Gattin der folgsamen;

Aber am Eingang dort der Stadt sab er den Wiswämitra stebn.

6 Da er ibn so gekommen sab, ehrerbietig verneigt' er sicb.

Und Hiinde faltend redet' an Hariscandra den frommen Mann : 7 Dies mein Leben, und der mein Sobn, und die, Heiliger, mein Weib;

Oder, was anders forderst du? das zu sagen geruhe mir!

Wiswämitra :

9 VoU ist der Monat, Königsbeld, meine Gabe sei mir gewäbrt, Zum Königsopfer brauch' ich sie , wenn deines Worts gedenk du bist,

Hariscandra :

10 Brabman , der Monat ist beut voll noch nicht ganz , o der Busse Hort ! Die Tagb'alfte , die übrig ist, die warte noeb niebt allzu lang.

VIII. 4b. (iwa's. (ula = Keule?

7. Zwiscben a und b weggelassen die abgeschmackte Zeile: yena te krtyam asty, ä^u tad grhäna argbyam uttamam. Vielleicht bat das wü in b die Eiuscbiebnng veranlasst. Unser b ist im Sanskritdruck Vers 8 einzeilig.

10 b. Ich habe amätram zu setzen gewagt statt des sinnlosen amiäna (tapodbana), BR. statuiren zwar für amätra nur ,, masslos", aber Wilson bat not whole, not entire; ferner (was nicht bieber gehört) not elementary.

(11)

Hückeri, die Sage vom König Hariscandra. lUdrkand. 7 u.ls. 113 Wiswämitra uw äca :

11 ewam astu mahäräj^a; ägamishyäniy aham punah;

säpam tawa pradusyämi , na ced adya pradäsyasi. — 12 ity ulilwä prayayau wipro, rägä ca acinlayat tadä:

liatham asmai pradäsyämi , dalisbinä yä pratirrutä?

13 kutah pushtäni miträni? kulo 'rthah sämpratam mama f pratigrahah pradushto me ; na aham yäsyämy adhah katham 1 14 kimu pränän wimuncämi ? kändisam yämy akincanah?

yadi nä^am gamishyämi , apradäya pralisrulam ,

13 brahma - swabrt krmib päpo bbawisbyämy adhama - adhamab.

ntbawä presbyaläm yäsye? waram ew' ätma - wikrayab. — 16 rägänam wyäkulam dinum cinlayänam adbomukham

pratyuwäca ladä patni wäshpa - gadgadayä girä : 17 lyaga cintäm raahäräj!:a, swa-satyam anupälaya!

Sma(änawad warganiyn narah satya - wahishkrtah.

18 na atah parataram dbarmam wadanti purushasya tu , yädr^am purusbawyägbra swa - satya - paripälanam.

Wiswämitra :

11 Mso sei es, o Grosskönig, und wieder kommen werd' ich her;

Geben werd' ich dir meinen Fluch , wenn du beute das Geld nicht gibst. — 12 Also sprach der Brabman und ging, und der König gedachte nun:

Wie soll ich ihm verabreichen die Gabe die versprochene ? 13 Wo sind fette Freunde Fiir mich? wo nehm' ich jetzt Vermögen her?

Ein übeles Versprechen ists; wie sollt' icb nicbt zu Grunde gehn!

14 Soll icb meio Leben aufgeben? soll ich hablos ins Elend gehn?

Wenn icb den Untergang finde, eb mein Versprechen icb erTülit, 15 Werd' ich ein armer Gotleswurm werden, der niedren niedrigster.

Oder soll ich in Knechtschaft gehn ? Ja, am beslen ist Selbstverkauf. — 16 Den König, so bestürzt, betrübt, nachdenkend mit gesenktem Blick,

Redete da die Gatlin an mit Stimme Ihräneostammelnder : 17 Lass die Gedanken, o Grosskönig, und beobachte deine Pflicht!

Wie ein Leichenfeld , ist zu Siebn ein IMann, der von der Wahrheit weicht.

18 ünd keine böbre Pflicht giht es, wie sie sagen, Tür einen Mann, Wie diese Pflicht, o Manotiger, zu bewabren das eigne Wort.

14 a. Wohl nicht getrennt zu schreiben käm disain, sondern Compositum wie V. 46 (s. BR.) nur bier als ursprünglicher Karmadbäraya.

13a. brabma-swahrt, vielleicbt "suhrt, mit Accentuirung des ersten Worts, wie indragopa.

18b. yädr(am = quam , als, nacb dem Comparaliv; oder Veränderung der Construction, als stände vorher lädrsam slatt atah param (wie Theoer. 9, 33 — 35.).

Bd. Xlll. 8

(12)

114 Rückerl, die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand 7 m. 8.

19 agnihotram, adhitam wä, dänädyäs ca alihiläh kriyüh bbai^unle tasya waiphalyam, yasya wäkyam akäranam.

20 satyam atyantam uditam dharma - (ästreshu , dhimatäiu läranäya , anrtam tadwat pätanäya akrtätmanäm.

21 sapta ajwamedhän ährtya rägasuyam ca, pärthiwah Krlir näma cyutah swargäd, asatya - wacanät sakrt.

22 rägan, gätam apatyam me — ity uktwä praruroda ha.

wäshpa - ambu - pluta - nelräm täm uwuca idam muhipatili, 23 wimuncü bhadre santäpam! ayam tishibati bälukah;

ucyatäm ,waklukämä 'si yadwä twam gaga-gämini.

palny uwäca :

24 rägan, gätam apatyam me ; satäm putrapbaläb striyub : sa mäm pradäya wittena, dehi wipräya dakshinäm. — 25 elad wäkyam upajrutya, yayau moham mahipatih;

pralllabhya ca sangnüm , sa wUaläpa atlduhkhitab :

'26 mahad duhkham Idum bhadre, yat twam ewam brawishi mäm.

kim tawa smita - sanläpä mama päpasya wismrtäh?

19 Brandopfer oder Scbriftlesung , Spend' auch und jedes andre Werk, Nimmt Tbeil an der Unfruchtbarkeit von dem, des Wort Ist obne Gruod.

20 Wahrheit ist das hücbste genannt im Buch der Pflicht, Verständigen Zur Kettung, aber Unwahrheit zum Fall der Unbesonnenen.

21 Nacbdem er sieben Rossopfer und eine Königsweib vollbracht, Fiel vom Himmel Kriti der Fürst, weil Unwahrheit er sprach einmal.

22 Fürst, geboren hab' ich ein Kind — sie sprachs, und brach in Weinen ans.

Zu Ihr der thränendaugigen spracb der Erdengcbleter dies :

23 Lass, 0 theure, die Herzenspein! sieh, es stebt hier dein Junger Sohn, Oder, wenn du was sagen willst, sag's, elefantenganglge !

Die Königin :

24 Fürst, geboren hab' ich ein Kind. Zur Kindererzeugung nimmt man Frau'n;

Su verkaufe mich nun um Gut, und gib dem Priester das Geschenk.

25 Ms er diese Rede vernahm, sank in Ohnmacht der Erdenfürst;

Und ais er zum Bewusstseyn kam, webklagt' er also bochbetrUbt:

26 Ein grosses Web ist das , tbeure , was du eben gesagt zu mir.

Hast du die Läcbelreden mein des sündigen vergessen all?

21b, ein mir unbekannter Mythus.

22a, me obne ma zu werden vor iti, hier sebr natürlich wegen der ab- gebrochnen Rede; aber aucb sonst findet sicb in dieser Episode de^ Hiatus zwischen den beiden Pädas , V, 11 (Voeativ), 172 (Voeativ), 229.

23 h. gagayämini nicht bei BR. ; vgl. karabborü.

23 b. = majestätisch (gravitätisch) wandelnde. Warum weniger gut als /9of«nis?

(13)

Rückerl, die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 1 u.S. |15 27 ha hä, katham twayä ^akyam waklum etat yuci- smile?

durwäcyam elad wacanam ; kartum fakuomy aham katham ? 28 ity uktwä, sa nara-freshlho , dhig dhig ity asakrd bruwan,

nipapäta mabi - prshthe , murchayä 'bhipariplutah.

29 sayänam bbuwi tam drsbtwä, Hariscandram mabipatim, uwäca idam sakaruuam räga-patni sudubkhitä:

31 yena koty-agra - gowittam wipränäm apawargitam, sa esha prtbiwi - nätho bhümau swapiti me patih.

32 bä kashtam , kim tawa anena krtam daiwa mahiksbitä , yad indra-upcndra-tulyo 'yam nilab praywäpanim da(äm ? — 33 ity uktwä, sä 'pi susroni mürchitä nipapäta ha,

bbartr-duhkha - mabähhärena asabyena nipiditä.

34 tau tathä patilau bhumäw anätbau pitarau (i^uh

drsbtwä, 'tyantam ksbudhä "wishtab, präba wäkyam sudubkhilah:' 35 täta, täta, dadaswa annam! amba amba, bhoganam dada!

ksbud me balawati gütä , gibwägram (usbyate tathä. —

27 Ach acb, wie war es möglich dir, klarläcbelnde , zu reden das?

Schwer zu s a ge n ist solch ein Wort; es zu thun, wie vermocht' ich cs! — 28 Als so der Männer bester spracb, weh weh! ausrufend wiederbolt,

Fiel er hin auf den Erdrücken , von Ohnmacht überfluthet ganz.

29 Als sie am Boden liegen sah Hariscandra den Erdenherrn, Da sagte kläglich mitleidvoll die hocbbelrübte Königin : 31 Der Herdenreichthum tausendfach an die Priester gespendet bat,

Derselbige der Erdenbort Hegt hier am Boden, mein Gemahl.

32 0 weh, was hast, o Schicksal, du mit dem Weltschirmenden gemacht, Dass du den Göttergleieben bier in solche Lage hast gebracht! — 33 So rufend aus, bin sank sie selbst ohnmächtig die schönbüftige.

Von untragbarer Scbmerzenslast des Gemahles gepeiniget.

34 Da die Eltern zu Buden so hülflos gefallen sab das Hlod,

Bracht' es, vom Hunger sebr geplagt, diese schmerzlichen Worte vor:

35 Vater, o Vater, gib mir Brot! Mutter, Mutter, zu essen gib!

Mein Hunger isl geworden slark , die Zungenspitze trocknet mir. —

31 a. Das mittlere agra gebört nicbt sowohl zu yo (wie agramahishi), als vielmebr zum ganzen gowittam, das entweder dwaodwa oder tatpurusba ist.

32 a. Sanskritdruck dewa statt daiwa.

b. vielleicbt pra^wäpam idr^am.

35 u. 37. Die anomalen Formen dada und dadaswa sind vielleicbt die ursprünglicben von der schwachen Form da zu dä, wie So zu Sai. dehi kann Zusammenziehung aus dadahi seyn. datwä neben datta setzt ein data voraus, und ätta eine Zusammenziebung aus ädata.

8*

(14)

11(5 Rückert, die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 7 u. 8.

36 et.i-minn anlare präplo VViswainilro maliätapäli ; (Irslitwä tu tam Hariscandram patitam bhuwi mürcliitam, 37 sa wärinä samabhynkshya , rügünam idam abrawit :

uttisbtba ultishtba , rägendra, täm dadaswa isbta-daksbinäui.

38 rnam dbärayalo dubkham abany ahani wardbate. — äpyäyyamänab sa tadä himasitena wärinä ,

39 awäpya celanäm rägä , Wifwämitram awekshya ca , punar moham samäpede ; sa ca krodbam yayau munib.

40 sa samä(wäsya rägäoam, wäkyam äha dwigoltamah : diyatäm daksbinä sä me , yadi dbarmam awekshase.

41 satyena arkah pratapati, satye tishthati medini,

satyam ca uktam paro dharmab, swargab satye pratishtbitäh.

42 a^wamedba - sahasram ca satyam ca tulayä dhrtam , a^wamedha - sahasräd hi satyam ewa wi^isbyate.

43 athawä , kim mama etena sämnä proktena käranam , twayi rägni prabhawati? sadbbäwab (rüyatäm ayam:

44 daya me dakshinäm rägan na däsyati bbäwän yadi , asta-acala-prayäte 'rke, (japsyämi twäm tato dhruwam. —

36 Wiswämitra der Grosshüsser war inzwischen herangenaht -, Als er am Boden ohnmächtig den Hariscandra liegen sah,

37 Besprengt' er ihn mit Wasser Trisch, und zum König spracb er so:

Steb aur, steh auf, o Königsbeld, und die versprochne Gabe gib!

38 Einem , der Schulden auf sicb hat, wächst der Kummer von Tag zu Tag. — Da er nun also war erquickt durcb den scbneekühlen Wasserstrabi, 39 l'nd zum Bewusslseyn wieder kam, der Fürst, und Wiswämitra sah.

Sank er in Ohnmacht wiederum ; doch der IVluni gerieth in Zorn.

40 Und den Gehieter aufmunternd , sprach der beste Brahman das Worl : Entrichte jene Gabe mir, wenn du die Pflicht im Auge hast.

41 Durcb Wabrbeit scbeint die Sonne nur, auf Wahrheit die Erde ruht, Wahrheit sprecben ist böchste Pflicht; auf Wabrbeit steht der Himmel fe.si 42 Wenn man ein tausend Rossopfer und die Wahrheit entgegen wiegt.

Wird vor den tausend Kossopfern der Ausschlag bei der Wahrheit seyn.

43 Aber was soll es mir, diesen heiligen Vers zu sagen vor

Dir dem treCflicben König? Das Wort im Ernst vernimm von mir:

44_ 0 König, wenn du beute mir das Geschenk nicht geben wirst,

Eh die Sonne zum Weslberg ging, dann verfluch' icb dich ganz gewiss. —

42 a. nominat. absol. ebenso 229 — 231 (Akolnth), 250.

43 zwischen a und b die unsinnige Zeile ausgelassen : anärye päpasan kalpe krure ca anrta-wädini. Dadurch sind die folgenden Verse in ibrer Glie derung verschoben, bis 49, der ein dreizeiliger geworden.

(15)

Rückert, die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 7u.8. 117 45 ity uktwä, sa yayau wipro, rägä c' äsid bbay'-äturah ,

kändig - bhuto , 'dbamo, nihswo, nr^ansa - dbaniuä "rditah.

46 bbäryä 'sya bbüyab präba: idam kriyatäm wacanam mama;

mä (äpa - anala - nirdagdbab pancatwam upayäsyasi. — 47 sa tatbä ca udyamänas tu räga patnyä punab punab ,

präba: bbadre , karomy esba wikrayam tawa nirgbrnab.

48 nr^ansair api yat kartum na ^akyam, tat karomy nbam , yadi me (akyate wäni, waktum idrk sudurwacab. — 49 ewam uktwä tadä bbäryäm , gatwä nagaram , äturab , wäsbpa-apibita-kantba - aksbas , tato wacanam abrawit:

50 bho bho nügarikäb sarwe , frnudhwam wacanam mama!

kim mäm prchatha: kas twam bho? nr^anso 'bam amänushab, 51 räksbaso wä 'likatbinas, talah päpataro 'pi wä ,

wikretum dayiläm präpto yo na pränäns tyagümy aham, 52 yadi wah kasyacit käryam däsyä präna - ishtayä mama,

sa farawitu twarä - yukto , yäwat sandbärayämy aham. — 53 atha wrddbo dwigab kascid ägaty' äha narädhipam:

samarpayaswa me däsim , aham kretä dbanapradah,

45 Also der Priesler sprach und giög, und der König war furchlverstört , Im Klend, tief gebeugt, hablos, vom barten.Gläubiger gedrängt, 46 Wieder sprach seine Gattin: dies, was ich dir .sage , sei getban;

Nicbt, vom Feuer des Fluchs verbrannt, selbst in die Elemente gehnj — 47 l'nd der König, getrieben so wieder und wieder von der Frau,

Sprach: Tbeure, hier vollbring' ich jelzt deinen Verkauf erbarmeples.

48 Was seihst nicht einem Unmenschen möglich zu tbun ist,.Ihn' ich itzt.

Wenn mir nichl die Stimme versagt, auszusprechen das harte Wort. —.

49 Als er zur Oallin dies gesagt, ging zur Stadt der gebrochene.

Und mit thränenerslicktem Schlund und Auge, sprach er dieses Wort:

50 He be ibr Stadlbcwobncr all, hört diese mein Keden an!

Was fragt ihr mich : ,,Wer bist du he?" Ein Unmensch, Wütberich bin icb, 51 Ein verhärteter Rakscliase, oder ein Sünder über den,

Dass mein VVeib zu verkaufen ich komm' und gebe den Geist nicht auf.

52 Steht einem unter eucb ineine Herzgeliebte zur Skjavin an . So soll er es geschwind sagen, so lang ich selber balten mag.

53 Da trat bervor ein älterer Brahman , der zu dem Fürsten sprach : Lass mir die Sklavin zukommen, ich bin Käufer und zahle gut.

47 0. oder aucb codyamänas von cud.

48 b. sakyatc steht nicbt für ^aknoti, sondern ist nuch hier passivisch:

die Sliiume wird von mir vermocht.

49a. lad», Sanskritdruck tato.

(16)

118 Rücicerl , die Sage vom König Hariscandra. Udrkand. 7 u. 8.

54 asli me wittam astolcam, sultumäri ca me priyä, grba-karma na raknoti kartum; asmät prayacba me.

55 karmanyalä - wayo - rupa - s'ilänäm tawa yosbitab aauräpam idam wittam; grbäna , arpaya me 'baläm. — 56 ewam uktasya wiprena Hariscandrasya bhupateb

A . ^ . A

wyadiryata mano dubkbad , na ca enam kincid abrawit.

57 tatab sa wipro, nrpater walkala-ante drdbam dbanam baddhwä, kegesbw atb' ädäya nrpa-patnim akarsbayat.

61 tatab sa bälab sabasä drsbtwä krsbtäm tu mätaram, samabbyudbäwad , amba iti wadan, säsr'-äwila - iksbanah.

62 tam ägatam dwigab kretä bälam abbyäbanat padä;

wadans tathä 'pi so, 'mba iti, na ewn amuneata mätaram.

rägapatny uwäca :

63 prasäüam kuru me nätba , krinisbwa imam ca bälakam ; kritä 'pi, na aham bbawato wioä enam kärya - sädhikä.

64 ittham mama alpa-bhägyäyäh prasäda - sumukho bbawa:

mäm sanyogaya bälena , watsena iwa payaswinim. — 66 tatbä ewa tasya lad wittam baddhwä uttara - pate tatah ,

pragrhya bälakam mäträ saha ekaütham abandhayat.

54 Habe besitz' ich nicbt kleine, dazn ein zartes junges Weih, Nicht vermag sie die Hausarbeit zu'thun, darum gib diese mir.

55 Der Jugend, der Geschicklichkeit, Schönheit, Sittlichkeit deines Weibs 1st angemessen dieser Preis, dn nimm, und gib die junge mir. — 56 So vom Brahmanen angeredt Hariscandra der ErdenHirst

Mit schmerzzerrissenem Gemiitb sagt' er kein Wort dagegen ibm.

57 Der Brabman band dem Mauoberren in den Zipfel des Bustgewands Das Geld fest , und beim Haar fassend schleifte die Königsgattin er.

61 Aber das Kind, wie mit Gewalt es so schleifen die Mutter sah.

Lief neben ber mit, o Matter! rufend mit Augen thränenir'ub.

62 Da stiess der Käufer, der Brabman, mit dem Fuss das genahte Kiud, Doch immer rufend, o Mutter! liess es eben yon ihr nicht ab.

Die Königin :

63 Tbu die Gnade mir o mein Herr! und kaufe diesen Knaben aucn;

Obgleicb gekauft, bin icb dir doch ohn' ihn zu keinem Werke nütz.

64 So zeige mir Unseligen ein gnadenreiches Angesicht,

Vereine mich mit meinem Kind, wie die Milchkuh mit ihrem Kalb! — 66 So tbat er, jenem band er da in des Gewandes Saum das Geld,

Nahm zusamt der Mutter das Kind , und band zusammen es mit ibr.

58 — 60 weggelassen als schlechte Amplification des nächstfolgenden, 64a. sumukha wie 248.

65 ein läppischer Vers weggelassen.

(17)

Rückert, die Sage vom König Hariscandra. lUdrkand. 7u. 8. 119 67 niyainäüau lu lau drshlwä bbäryä - puUau , sa pärlbiwah

wilaläpa sudubkb'- ärto , nib^wasya usbnam punab punab ; 68 yäm na wäyur, na c' ädityo, na indur, na ca prthag - ganab

drsbtawantab purä patnim , sä iyam däsitwam ägalä.

69 suryawan^a - prasäto 'yam sukumära-kara-angulib , sampräpto wikrayam bälo ; dhig mama astu sudurmatim.

70 hä priye, hä yi^o watsa , mama anarbasya durnayaib

daiwa - adhinäm da^äm präptau, na mrto 'smi talhä 'pi , dbik! — 71 ewam wilapalo rägnah sa wipro 'olaradhiyata

wrksha - gebädibbis lungais , läw ädäya twaränwilab.

72 Wiswämitras tatah präpto , nrpam wittam ayäcata ; tasmai samarpayämäsa Hariscandro 'pi tad dhanam.

73 tad wittam slokam älokya dära - wikraya - sambbawam , Soka-abhihhülam rägünam kupilab Hausiko 'brawit:

74 kshatra - handbo , mama imäm twam sadr^im yagna-dakshinäm manyase yadi, tat ksbipram pa^ya twam me balam param!

Hariscandra uwäca :

76 anyäm däsyämi bbagawan ; kälab kascit pratiksbyaläm ! sämpralam na asli ; wikrilä patni pulras ca bälakuh.

67 Wie nun beide hinweggerührt Weib und Kind sab der Erdenrürst, Da webklagt' er in grossem Schmerz, wieder und wieder seufzend heiss:

68 Die nie der Wind, die Sonne nicht, der Mond, noch der gemeine Mann Haben vordem gesehn, mein Weib, die geht nun in die Sklaverei.

f>9 Der vom Sonnengescblechl entstammt, der mit Fingern und Händen zart.

Zum Verkauf ist gelangt der Knab', o pfui mir übelsinnigem!

70 0 liebes Weib, geliebtes Kind, durch mein unwürdiges Begebn Gefallen in das Loos der Schmach, und ich bin nicbl gestorben, pfui! — 7t Da so der König wehklagte, war der Brahman verschwunden schon

liinter Bäumen und Häusern hoch, mit sich führend die beiden schnell.

72 L'nd Wiswämitra kam alsbald, und heischte von dem König Geld;

Demselben überlieferte Hariscandra nun aucb das Gut.

73 Wie cr sah das wenige Geld, aus der Gattin Verkauf erlöst.

Zum kummerüberwälligten König spracb zornig Kausika:

74 Schlechter Kschatria, wenn du mir solch ein Opfergeschenk hast Zugedacht, so sollst du geschwind die Grösse meiner Macht nun sehn.

Hariscandra :

76 Heiliger, andres geb' icb dir, warten magst du nur eine Zeit,

Für jetzo bab' ich nichts, verkauft ist mein Weib und mein Sobn das Kind.

70b. Sanskritdruck präplo, was zur Nolh auch geht, wenn man in u das Komma vnrjnama. und vor durnaynih setzt.

(18)

120 Rückerl, die Sage vom König Hariscandra. Udrkand. 7 u 8.

Wiswämilra uwäca:

77 caturbliägab slbito yo 'yam diwasasya narädhipa,

esba ewa praliltsbyo me ; walilawyam na ullaram Iwayä. — 78 tam ewam uktwä rägendram nisbtburam nirgbrnam wacab ,

tad ädäya dbanam , türnam knpitab Kau(iko yayau.

79 Wifwämitre gale, rägä, bbaya - {oka-abdbl - madbyagab , sarw'-äkäram winiscitya, prowäca nccair adbomukbah : 80 willa - krilena yo by arlbi mayä däsyena mänawab,

sa brawitu twarä-yukto, yäwat tapati bbäskarab.

81 atb' ägagäma twarito Dbarmas candäla - rüpa - dbrk , durgandbo, wikrto, rüksbah, (macralo , danturo, gbrni, 83 grbila - paksbi - pungas ca , sawa - mälyair alankrtab ,

Swa-ganu~abbiwrlo, gboro , yasbti-haslo, niräkrtib.

caodüla uwäca:

84 abam artbi twayä ; sighram kalbayasw' ätma - wetanam , slokena, babunä wä 'pi , yena wai labbyale bhawän. — 85 tam tädrsam ath' älaksbya krüra-drshtim , sunishthuram ,

wadanlam ati - dubsilam , kas -twam? ily äha pärthiwah.

Wi$w(imitra :

77 Der vierte Theil, der übrig noch von diesem Tag ist, Männerrdrst, Den selben warten will ich nocb , wende , du nicbts dagegen ein. — 78 So zum Fürstenkiinig gesagt das harte mitleidlose VVort,

l'nd jenes Geld genommen, ging schnell im Zorn weg der Kausiker.

79 Nach Wiswäraitra's Weggange , versenkt ins Furcbt- und Kummermeer, Mit ganz entstellten Zügen, rief, mit gesenktem Gesicht der Fürst':

80 Wer mich um Geld gekauft haben zum Sklaven von den Leuten will.

Der mag es nur geschwind sagen, solange noch die Sonne scbeint, 81 Da kam gegangen eilfertig Dharma Tscbandalengleicbgestalt,

l'ebelriechend , entstellt, struppig, bartig, zabnig und eckelbaft, 83 Gefangne Vö^el in der Hand , mit Leichenkränzen aufgeputzt , -

Von einer Hundemeut' umringt, Stab tragend, furchtbar, widerlich.

Der Tschandale :

84 leb kann dicb brauchen, schnell' sage den auf dich gelbst gesetzten Preis, Ob für wenig oder Für viel, für was du nun zu baben bist. — 85 Den so gestalten ihn sehend, den harten, grausam blickenden.

Höchst ungeschlachtes redeaden „wer bist du?" fragt' ihn da der Fürst.

79b. winisbkriya? oder wi-nis-ci sinnlich vom Trennen, Auflösen.

81 u. 83 aus 3 Versen gekürzt, zwei überladende und tbeilweis wieder¬

holende Zeilen weggelassen, eine nach 81a und eine naeb 83a.

(19)

Rückert , die Sagi; vom König Hariscandra. Mdrkand. 7 u. 8. 12t candäla uwäca :

86 candalo 'bam ib' äkbyätab Prawira iti purottame , wikby&to badbya-badbako , mrta - kambala - härakab.

Hariscandra uwäca :

87 na abam candäla - däsatwam icbeyam suwigarbitam ; waram (äpa-agninä dagdho, na candäla - wa^am gatab. — 88 tasya ewam wadatab präpto Wiswämitras taponidbib ,

kopa - amarsba - wiwrita - aksbab präba ca idam narädhipam:

89 candäio 'yam analpam te dätum wittam upastbitab ; kasmäd na diyate mabyam a^esbä yagna-dakshina ?

Hariscandra uwäca :

90 bbagawan, suryawansottham ätmänam wedmi Kauyika;

katham candäla - däsatwam gamishye witta - kämukah ? Wiswämitra uwäca ;

91 yadi candäla-wittam twam ätma - wikrayagam mama na pradäsyasi , kälena sapsyämi twäm asansayam. —

Der Tschandale :

86 Ein Tschaadale bin ich, genannt der Held, hier in der besten Stadt, Ms l'ebeUhäter-Hinricbter, Todtenbemdrauber aucb berühmt.

Häriscandra :

87 Docb nichl Tschandalen-Sktaverci möcbl' ich, die sebr gescholtene;

Besser vom Feu'r des Fluchs verbrannt, als in Tschandalenmacht zu seyn. — 88 Zu dem also redenden trat Wiswämilra der Bussen Hort,

Mit vor Zorn weit oifenem Aug', also spracb er zum Männerherrn:

89 Dieser Tschandale, darbietend nicbl kleines Gut ist dir genaht;

Warum willst du mir geben nicht vollends der Opfergabe Rest?

Hariscandra :

90 Heiliger, von der Sonn' cnlslamml weiss icb mich selber, Kausiker!

Wie in .Tschandalensklavcrci soll icb gehn aus Begier nacb Gut ? Wiswämilra :

91 Wenn du nichl das Tschandalengut , als deines Selbslverkaufcs Preis, Mir wirst .^eben , im Augenblick werd' icb dir ilucben zweifellos. —

86a. vielleicbt nicht Wäränasi selbst, sondern der euphemisliscbe IVam«

einer Tschandalenstadt von Wäränasi.

88 a. genilivi absoluli , über deren Unterschied von localivis absol. s.

Slenzler zu Kumära 2, 46. Es isl nicbt grade nothwendig eine feindliche Beziehung darin, nur eine Beziehung auf einen als gegenwärtig bei der Handlung gedachten, sei diese nun für oder wider ihn. Vgl. V. 71. Und Arguna samäg. 3, 56. preksbatas caiwa me dcwas talraiwa ar^laradbiyata.

Märkand. 22, 42 s^raläin bändhawänäm yc nihswasanlo 'tidu!ikbiläh mriyanlc.

(20)

1 22 Rückert , die Sage vom König Hariscandra, Mdrkand, 7 u. 8.

92 Hariscandras tato räga, cinlä-'wasthita - giwitah : prasida iti wadan , pädäw rslier gagräha wihwalab.

93 däso 'amy , ärto 'smi ,' bhito 'smi , twad - bbaktas ca wi^eshatab ; kura prasadam wiprarsbe! kasbtas candäla-sankarah.

94 bbaweyam witta - fesbena sarwa-karmakaro 'wajah tawa ewam muni - färdula , presbyas citta - anawartakab,

Wiswämitra uwäca :

95 yadi presbyo mama bbawän , candäiäya tato mayä däsabbäwam anupräpto , datto witta-arbudena wai. — 96 ewam ukle tadä tena, (wapäko brsbta - mänasah

Wif wämiträya tad drawyam datwä , baddhwä nare^waram , 97 danda - prahära - sambbräntam , attwa wyäkula - indriyam ,

isbta - bandbu-wiyog'-ärtam, anayad niga-pattanam.

98 Hariscandras tato räga, wasans candäla - pattane , prätar - madbyähna - samaye säyam ca etad agäyata : 99 bälä dinamukbi , drsbtwä bälam dinamukham purab ,

mäm smaranty asukh'- äwisbtä : mocayishyati nau nrpab ,'

92 Hariscandra der König nun , der in Gefabr das Leben sab ,

„Sei gnädig!" rief er, und ergriff des Riscbi Füsse furchtbewegt.

93 Dein Knecbt bin icb, bedrängt bin icb, voll Furcbt und dir besonders treu;

Tbu mir die Gnade, PriesterHirst ! Der Tscbandalenverkebr ist scblimm.

94 Für das übrige Geld will icb ein Allestbuer willenlos

Dir selbst, o IVIuaitiger, seyn, ein Diener auf den Wink bereit.

Wiswämilra :

95 Nun denn, wenn du mein Diener bist, sei dem Tsebandalen du von mir l'eberliefert zur Sklaverei, hingegeben fürs reiche Gut. —

96 Als er gesprochen dieses Wort war hocherfreut der Hundekoch, Gab dem Wiswämitra das Geld, und den gebundneo .Männerberrn , 97 Eingeschüchtert mit Stockscblägen , mit überaus verstörtem Sinn ,

Von lieber Freunde Trennung krank, führt' er mit fort in seine Stadt.

98 Hariscandra der König oun, wohnend in der Tscbaodalenstadt, Am Morgen und am Mittage sang er dies nnd am Abende : 99 Die junge Traurige, vor sicb setzend den jungen Traurigen,

Denkend an mich in ibrem Web: „ans beide wird befrein der Fürst,

96a. swapäka i ein besondrer .\ame, oder auch eine besondre Klasse von Tsebandalen, kano bedeuten sowobl Hundefütterer, als Hundeesser; als Jager mit Hunden isl der Tscbandale bereils obeo aufgetreten.

(21)

Rückerl, die Sage «tont König Hariscandra. lUdrkand. 7u. 8. 123 100 upiitla - witto , wipräya datwä wittam ato 'dhilcam ;

na sä mäm mrga^äwa - alishi wetli päpataram krtam.

101 rägya-näv'ah, suhrl-tyägo, bliäryä - tanaya-wikrayab , präptä candäialä ca iyam, abo duhkba-paramparä! — 102 ewam sa niwasan nityam sasmära dayitam sutam ,

bhäryäm c' ätma - samäwisbtäm , brta - sarwaswa äturab.

103 kasyacit tw atha kälasya , mrta - celä -'pabärakab Hariscandro 'bhawad rägä sma^ane tad - wa(änagah, 104 candäiena anusishtas ca mrta-celä-'pahärinä ;

faw'-ägamanam anwichan iha tishtha diwä-ni^nm!

105 idam rägne 'pi deyam ca shadbhägam tu ^awam prati ; trayas tu mama bhägäb syur, dwau bbägau tawa wetanam":

106 iti pratisamädishto gagäma fawa - mandiram ,

diyam tu dakshinäm , yatra Wäränasyäm stbitam tadä : 107 (ma^änam ghora-sannädam , ^iwä - (ata - samäkulam .

pifäca - bhuta - wetäla - däkini - yaksha - sankulam ,

100 Nach Guts Erlangung, wenn er nocb mehr Gut dem Priester dargebracht";

Nicht weiss die rehkalbaugigc, dass noch viel schuldiger icb ward.

101 Herrscharts-Einbusse, Freundsverlust, der Gattin und des Sohns Verkauf, Nun gelangt zur Tschandalen'scbaft , o des Unglückes Steigerung! — 102 Also dort wohnend immerfort dacht' er an den geliebten Sohn

Und das sein Selbst gewordne Weib, er aller Hab' und IVIacht beraubt.

103 Aber nach einiger Zeit alsdann, ein Todtenbemdenräuber ward Hariscandra der König dort im Leichenhof Tschandalenknecbt.

104 Und vom Tsebandalen angestellt, dem Todtenhemdenräubriscben :

„Auf Leichenankunft harrend hier sollst du weilen bei Tag und Nacht.

105 Dies da gehört dem König selbst als Sechstheil nach der Leichen Zabl, Drei Tbeile dann gehören mir, zwei Theile sind für dicb der Sold.

106 So angewiesen scblug er auf seine Wohnung im Leicbcnfeld, In der Gegend nacb Mittag hin, wo damals lag Wäränogi:

107 Im Leicbcnfeld voll furchtbaren Laut, erfüllt von Schakal-Hunderten, Von Pisäca's undDakini's, Yakschas , Geistern, Gespenstern voll.

105 a. Der König erhebt den Secbstbeil (Zehnten) von allem Besitz und Erwerb , hier selbst von diesem unsaubersten.

106b. Das Leicbcnfeld liegt nacb Mittag, der Region Yama's, nach Mittag von der damaligen Lage oder Ausdehnung der Stadt aus.

107 u. 109 aus 3 Versen gekürzt , zwei überladende nnd wiederholende Zeilen ausgelassen; in 107b durgandham bahndbumakam aus der einen naeh 109 a weggelassenen Zeite aufgenommen statt des hier stebenden mabädur- gandbasankulam ; damit nicht 3 kulam aufeinander trelfen.

9

(22)

124 Hückeri, the Sage vom König Hariscandra. Mdrkand. 1 u. 8.

109 asthi - sanghüta - sankirnam , durgandham, bahu - dhumakam . nänä - nirla - suhrd - nida - raudra - kolibal'- ayutam ;

110 hä putra, mitra, hä bandho, bhrätar, walsa, priya adya me, bä pate, matar, bbagini , hä mätula, pitämaha,

111 mälämaba, pitah, paulra, k»a gato 'sy ? ehi bändbawa ! ity ewam wadatäm yatra dbwanib san^ruyalc mahän.

119 sa rügä tatra sampräpto dubkhitah (ocana - udyatah :

bä bhrlyä, mantriuo , wipräh , kwa tad rägyam widbe gatani ! 120 hä (^'.aiwye , putra hä bäla! mäm lyaktwä manda - bbägyakam ,

Wi(;wämitrasya doshena gatäh kulra api te mama.

121 ity ewam, cintayans tatra candäla - uktam punab punah, malino , rüksha - sarwängah , kei;awän, gandbawän, dhwagi.

109 Bedeckt von Todlenbeinmassen , von üblem Ruch und vielem Rauch,

\Vo um manchen gestorbnen Krcund schauriger Klageruf erspholl : 110 0 Sobn, 0 Freund, o Schwager, o Bruder, trauter mein liebster heut,

0 Scbwester, Mutter, o Gemahl, Grossvater, Mutterbrudfr mein!

111 0 Vetter, Vater, Enkel o! wo gingst du bin"? Verwandter, komm!

Wo von den also rufenden lautes Getön zu bören war.

119 Und der König, dahin gelangt, betrübt; von Kummer angeregt:

„0 Diener, Räthe, Hauspriester! wobin, o Scbicksal, kam das Reich?

120 0 Saiwyä! o mein junger Sohn! verlassend micb unseligen.

Wohin durcb Wiswämitra's Schuld siod alle weg gegangen mir!"

121 So, und bedenkend dort zugleicb immerfort der Tschandalenworl,

Schmutzig, am ganzen Leib struppig, haarig, voll Stank, rail einer Fabn'

ItOb. inätar bbagini umgestellt aus dem uAmclriscben bbagini mälar.

Die zweile Dipodie ü.^vü. isl die häufigste nächst ^/--.ü., soviel ungefähr

als die beiden - | und | zusammen; s. zu VII, 8. 9, und 38.

Ibre 'Gesetze aber sind nicht so einfach wie bei diesen beiden. Meistens

gilt entweder die Cäsur wie bei | —, und die Quantitäten

der ersten Dipodie sind dann ebenso gleichgültig, oder die Cäsur .ü. | uw.a., wie bei - | ,' die Quantitäten der ersten Dipodie aber sind dabei zwar

gewöhnlich, aber nichl immer, auch In dieser I'pi.sode finden sich

diese Fälle: VII. 4. 7. IK (zweimal), 17. .30! 34. 44. 48. (49 s. zu diesem Vers) 55. VIII, 5. 20. 28. 29. 38. 41. 43. 51. 57. 61. 63. 76. 81. 86. 95.

98. 171. 172 (zweimal) 176. 214. 226. 243. 249. 264. Aus Manu hab' icb an die 400 Fälle verzeicbnet.

111b. sau^ruyale Präsens, s. zu VII, 49.

121b. Fahne und Stecken als Abzeichen, dass man ihn als Tsebandalen erkenne und ihm ausweichen könne.

(23)

Rückerl, die Sage vom König Hariscandra. lUdrkand. T u.U. 12"»

122 lakuti, kala-kalpus cu, (lliüwaus ca api tulas talah:

asmin fawa idam mulyam präptam , präpsyämi ca apy ulii.

123 idam mama, idam rägnc , mukhya-canilälake tw idam:

iti dhäwan di(,o rägä , giwan yony-antaram gatah.

171 alh' ägagäma . swa-sutam mrlam ädäya, lüpini bhäryä tasya narendrasya, sarpa - dashtam hi bälakam:

172 hä watsa, bä putra fifo , ity ewam wadati muhub , kr^ä , wiwarnä, wimanäh, pänsu - dbwasta - (irorubü,

rägapatny uwäca :

173 hä rägan, na adya bälam twam pa^yasi imam mahitale, ramamänam pura drshtani , dashtam dushia - abiiiä , mrtani. — 174 tasyä wiläpa - yabdam tam äkarnya, sa narädhlpali

gagäma twarito, 'tra iti bhawitä mrta - kambalah.

122 l'nd einem Stecken, Tod-ähnlich, hieher rennend und dorthin dann:

,,\'ün dieser Leich' erworben hab' ich dies , erwerben werd' ich das ; 123 Dies für mich, für den Kiinig das. Für den Obertscbandalen dies":

Also rennend umher, war er umgeboren im Leben scbon.

171 Da kam heran, mit Wehklagen bringend ihren gestorbnen Sohn , Die Gattin jenes Mannberrn , ibr von Schlangen gebissnes Kind:

172 0 Kind, o mein geliebter Knab! einmal rufend ums andere,

IMager, bleich, mit verstörtem Sian, mit von Staub vervvorrnem Haar.

Die Königin :

173 0 König, nun niebt siehest du diesen Knaben auf Erden mehr.

Den du spielen vordem sähest, nun todt vom bösen Scblangenbiss. — 174 Docb ihren Klageruf hörend, kam der IWännergebieter schnell

Herbei geeilt, und dachte: bier wird es geben ein Leicbenhemil.

122 a. Wilson hat nur laguda, nicht lakuta. lakuti ebenso im ausge- lassnen V. 169.

123 a. Der Hiatus in Mille des päda wäre leicht zu vermeiden durch mabyam für mama. Aber idam mabyam scheint ebenso wenig eine rechte Phrase zu seyn , als „das ist mir" slalt „das ist mein".

123b. Er ist bei lebendem Leibe gleichsam, wie sonsl einer zur Strafes nach dem Tode, zum Tsebandalen umgeboren.

124—170 weggelassen , enlbält ungeschickte Weitläuftigkeiten , insonder¬

heit einen unendlich verworrenen Traum des Königs von lauter Höllenqualen und schlechten l'mgeburten. Die Partie , wenn nicht eingeschoben , ist we¬

nigstens ganz zerrüttet. Dass sie entbehrlich ist , zeigt die lebersetzung.

lud V. 123 machl ganz den Eindruck des Abschlusses einer Scene und der Vorbereitung zu der neuen.

173 b. dushia bab' icb Tdr pushta gesetzt.

(24)

126 Rückert, die Sage vom könig Hariscandra. Mdrkand.l u.8.

175 sa täm rorudatim bbäryäm na abhyagänät tu pärlbiwah, cira - prawäsa - santapläm , punar-gäläm iwu, ubaläm.

176 sä 'pi lam , cäru - Ite^änlam purä drsbtwä gatälaliam , na abbyagänäd nrpa-sulä (ushka-wriisha-upamam nrpam.

177 so 'pi krsbna-pate bälam drsbtwä, 'fiwisha - piditam , narendra - lakshana-upetam , cintäm äpa nare^warah : 178 abo kashtam, narendrasya kasyäpy esba kule (i9ub

gäto, nitah krlänlena käm apy ä^äm durätmanä.

179 ewam me hi , dr^ya bälam mälur ulsanga-^äyinam , smrlim abbyagalo bälo Rohiläsyo 'hga - locanab.

180 so 'py eläm ewa me »also wayo -'waslbäm upägatah , nilo vadi na gborena krtänten' ätmano wa^am.

rägapatny uwäca :

195 ayam sa purusha - wyägbrah swarena ew a upalakshyate, widwad - gana - manas - candro Hariscandro, na san^ayah.

175 Die laulweinende Gallin da erkannle nicht der Erdenfürst, Das vom langen Elend erscböpft wie umgeborne schwache Weib.

176 L'nd sie auch, die ibn schönbaarig vordem geseben krausgelockt.

Die Fürslenlocbter kannt' ibn nicbt, der dem verdorrten Baume glich.

177 Doch er, im schwarzen Tuch schauend den l'inaben, den die Schlange stach, Versebn mit Fürslenabzeicben , ward darüber gedankenvoll:

178 0 Leid, in eines Mannfürsten Geschlecht geboren, dieses Kind, Vom strengen Lebensendmacber ist es geführt wo irgendbin.

179 Also kommt mir, wie ibn icb seh liegen in seiner Mutter Scbooss, Rohilasya der Knabe mein in Sinn, der Lotosaugige.

180 In solches Alter wird auch er mein Liebling jelzl gekommen seyn.

Wenn nicbt der Lebensender ihn hal in seine Gewalt gebracht.

Die Königin :

195 Ha dieser hier der Manntiger, an seiner Stimm' ist kenntlich er, Der Gemüthsmond der Wissenden, Hariscandra, kein Zweifel ists.

177 b. Angeborne Zeichen fürstlicher Geburt, insonderheit an den H'anden 179 a. ewam me hi , dr^ya bälam hub' ich gesetzt für ewan drsbtwä bi me bälam , wobei das me von dem dazu gehörenden smrlim in b , ungebühr¬

licb abgeschnitten ist. Die schlechte Lesart wird dadurch enlstanden seyn, dass man drshlwä slatt des seltneren epischen dr^ya selzle, dann um den metrischen Fehler zu heben , die Versetzung vornahm.

181—194 verkehrte Weitläuftigkeiten , mit Vorgriffen , Wiederholungen und Widersprüchen. Alles scheint mir eingeschoben , um das patitam in 197 b als sinnlich: auf den Boden gefallen, statt figürlich von dem gefallenen Zu¬

stande des Königs zu nebmen. Daher muss der König , und zur Gesellschaft die Königin, in der ühergangnen Parlie, in Ohnmacht fallen, vorber aber iingescbicktes reden , wodurcb die gegenseitige Wiedererkennung schon voll-

(25)

Rückerl, die Sage, vom König Hariscandra. Mdrkand. 7 u. 8. 127

197 (mafänam ägatah kasinäd adya esba sa nareswarah ? — apab&ya putra - (okam , sk 'pafyat patitam palim.

rägapalny uwäca:

210 rägan, swapno , 'tha tatbyam wä, yad etad maayate bbawän?

tat katbyatäm mahäbhäga ; mano wai mubyate mama.

211 yady etad ewam, dbarmagna, na asti dbarme sabäyatä, tatbä ewa wipra-dewädi - pugaoe , pälaue bbuwab.

212 na asti dbarmab ; kutah satyam, ärgawam ca anrsansatä?, yatra twam dharma-paramab swa-rägyäd awaropitah. — 213 iti tasyä wacab (rutwä, nib^wasya usbnam, sagadgadam ,

kathayämäsa tanw-angyä, yathä präptä (wapäkatä.

214 ruditwä sä 'pi suciram, aibfwasya usbnam ca , dubkbitä, swa - putra - maranam bhirur yathä - writam nyawedayat.

rägä uwäca :

215 priye, na rocaye dirgbam käiam klcfam upäsitoffl;

n' ätm'-äyattas ca tanwangi ; pa^ya me manda-bhägyatäin.

197 Wie bieber auf das Leicbenfeld ist der Gebieter beut gelangt? — Das Leid ums Kind vergessend , sah sie den geralinen Gatten an.

Die Königin:

210 Ists ein Traum oder Wirklichkeit, o König, was du meinst hiemit!

Das, boebgeborner, sag mir an, denn in Betäubung ist mein Sinn.

211 Wenn dem so ist, o Fflicbtkenner, so hilft Pflichtenerfüllung nichts, Desgleicben Priester- Gott-Ebrung, und Beschützung der Erde nichts.

212 Pflichttreue nichts, wo ist Wahrheit? Gradheit und IMenscbenfreundlicbkeit ? Da du mit Pfliehl-bedachtem Sinn also der Herrschaft bist entsetzt ! — 213 Also der Gattin Wort hörend., seufzend heiss und mit Stammeln er

Erzählt der zartleibigen , wie er kam zur Tschandalenscbaft.

214 Und sie mit langem Weinen aueb, mit beissem Seufzer, scbmerzenvoll, Wie ihres Sobnes Sterben war geschehn , tbat ihm die scheue kuod.

Der König:

215 Geliebtes Weib, nicht lange Zeit will ich bleiben in dieser Nolh;

Mir selbst gehör* ich nicht, zarte! sieh mein weniges Glück nur an!

ständig gemacht wäre , im Widerspruch mit den zwei köstlichen Versen 195 u. 196. Die durch die Hinwegnahme zum Vorschein kommende Bündigkeit der Darstellung, Kürze und Vollständigkeit, und böcbste Wirksamkeit, wirJ niebt zu bestreiten seyn.

196 ein entsetzlich störender Vers des albernsten Pedanten : tatbä 'sya näsikä longa agrato 'dbomukbam gala , dantäs ca mukula-prakbyäb kbyätakirter mahätmanah.

198 u. 199. zwei nichtsnutzige Verse weggelassen , die sagen sollen, dass sie jetzt erst am Tschandalenstahe den König als degradirt erkaoot habe ; was für uns im patita von 197 b liegl.

9 *

(26)

128 Rücken, die Sage vom Künig Hariscandra. Murkund, 7 «. 8 216 candi'ilenü ananiignätali prawekshye (iwalanam yaili ,

oaniljla - diu-aläm yäsye punar apy anya - gaiimani.

-.117 narake ca patishyami , kitakah krmi - blioganah , wailaranyiun , maba - püya -wasa -'srk - snayu - picbile.

218 asipatrawane wä 'pi chcdam präpsyämi därunam , läpam präpsyämi wä, präpya mabäraurawa-raurawau.

220 athawä, n' ärlinä klishlo narah päpam awekshate;

masnasya duhkba - galadbau pärah präna - wiyoganam.

221 liryaktwe na asli lad duhkham, na asipatrawane lalhä;

waitaranyäm kutas lädrg, yädr(,am putra - wiplawe ? J22 so 'bam suta - (arirena dipyamänc hutäi,'ane

iiipalishyämi tanwangi ; kshantawyani kukrlam mama.

223 yad mayä liasalä kincid, rabasye «ä (,ucismite a(;lilam uktam , tat sarwam ksbantawyam mama yäcatab.

224 anujtnälä ca gacha twam wipra - wecma (ucismite , mama wäkyam oa tanwangi nibodh' ädrta - mänasä :

216 Wenn vom Tsebandalen ohn' Urlaub ich in die Flammen werde gehn, Werd' in Tschandalenknechtsrhart ich kommen bei aliderer Geburt, 217 L'nd fallen werd' icb in die Hüll', ein Wurm, ein Würmerspeisender,

In der \\aitarani, im Sumpf von Kiler, Mark und Senn' und Blut.

218 Auch im Schwertbliittei wald wrnV ieh Zerschneidung leiden l'iirebtbare , Oder leiden in Raurawa und Mabäraurawa die Glut.

220 Jedoch, bedrängt von Leiden, nimmt ein Menscb die Sünde nicbt in Acht:

Dem versuuknen im Schmerzenmecr ejn Ri^llung.sufer isl der Tod.

221 Thier zu werden, ist nichl solch Web. noch solches im Schwerlblätterwald : Oder wär' in Wailarani solches, wie der Verlust des Sohns?

222 Darum mit meines Sohnes Leib in die Glulen die llammendeu Stürz ich mich, o zarlleibige ! du verzeihe mir mein Vergehn!

223 Wenn ich jemals im Scherz gesagt, oder geheim, klarlächelnde, Kin unziemliches Wort, all das verzeihe du mir Bittendem.

'..'24 Lnil lieurlaubl von mir geh du in.s Priesterbaus, klarläehelnde , Lnd mein Worl, » zarlleibige, vernimm aufmerksamen Gemüths:

217b, 218a u. b. ,, Wailarani ", „SchwertbluUerwald", ,, Mabäraurawa"

iNamen verschiedimer Hüllen.

220a. artinä nach der .Ma.sculin-Deelinatinn , was an sicb nicht wider¬

sinnig; warum soll es der In.slrumental nicht hallen können wie Genitiv Dativ und l>(jkativ ? a gegen b umgestellt, und vorher 3 eonfose Zeilen wegge- las,sen , durcli welche alle folgenden Verse verschoben sind, bis 227, der (Ireizeilig geworden

(27)

Huclieil. die Sayn iom Könifj Hariscandra Mdrkand ' u. 8. 129 220 r:"iga]ialni 'Ii garwoiia na awajjiiejuh sa te dwigah ;

sarwa-yatnenn te tosliyali swämi daiwalawat (ublie ! 2'Jf) yadi dattam, yadi liutam, giiraw» yadi Icisliitäli,

paratra saiigamo bliinäl pulrcna , satia ea twavä.

227 ilia luke kutas tw elad liliawisli} ali inaiua ingilain.

twaya saha mama (reyo gamanam putra - inärKaiic ! rägapatiiy uwäea :

22S aham apy atra räfiarslie. dipyam'ine hutäfane,

duhkha - bhära - asahä , 'dya twa saha yäsyämi wai Iwayä. — 229 tatah krtwä ciläm , rägä, ärojiya tanayam swakam ,

hhäryayä sahitas ra asau haddha-angali - palas fadä , 230 eiiilayan paraiiiätmäiiani , i'^am j\'äräyanam Harim,

hi t - külara - giiliä -"siiiam W'äsudewam surefwaram : 2,il lasya cinlayainänasya sarwe dewäh, sa-wäsawäh,

Dhannam prumukhutah krtwä, samägagmus twarä-'nuitäh.

225 .Mit Stolz als eine Königin misachte den Brähmana nieht ; Befriedig' iho mit allem Fleiss! der Herr isl dir an Götter Statt.

22ß Wenn geschenkt, wenn geopfert ist. wenn befriedigt die Meisler sind, VVird mir jenseits Vereinigung werden mil meinem Sohn und dir, 227 Doch hienieden wie konnte seyn ein von mir angedeutetes

.Seliges Wandeln im Verein mil dir im Sohnerlangungsweg ! Die Königin :

228 0 Königsheld, aucb ich werde, wenn die Flammen entzündet sind, Ungeduldig der Scbmerzenlast, eben mit dir nocb heule gehn. — 229 Als er den Holzstoss nun gemacbt, und seinen Sohn darauf gebracbl,

Mit der Gattin der F'ürst vereint, die Hand' in Andacht faltend nun, 230 Gedenkend an den höchsten Geist, Hari, den Herrn, Näräyana,

Dessen Sitz ist die Herzgrube, VVäsudewa , den Götterherrn: — 231 Ihm dem denkenden kamen da alle Götter mit Wäsawa ,

An ihrer Spitze Gott Dharma, eilig zumal herangenaht.

226b. Sanskritdruck swämidaiw". l'nsere 4 Verse 223—227 sind um¬

gestellt aus dieser Folge im Sanskritdruck: 226b u, 227a, 223b u. 224a, 224 b u, 225 a, 225 b u, 226 a.

230. eine dritte Zeile des Sloka weggelassen.

„ a. Lauter Namen von Wischnu, bier als höchster oder Alleingott.

231 a. ,, Wäsawa" Indra.

232 — 236 weggelassen eine ungeschickte Aiibiiufung von Götlernamen.

worunter höchst widersinnig auch Wiswämilra iTScheinl.

Bd. .\III. W

(28)

130 Rücfcerl, die Sage vom König Hariscandra. Mdrkand 7u. 8.

Dharma uwüca:

'.'36 mä rügan sühasam kärshir! Dharmu 'harn Iwim upägatah, litikshä-(lama-saly'-äüyaih swaguiiaih pariloshilab.

Indra uwäca:

237 Hariscandra muhäbhäga, präptah ^akro 'smi tc 'ntikani : twayä sa - bbäryä - pntrena gitä lokäh sanälanäh. — 239 tuto 'mrlamayaui warsham apamrtyu - winä^anam

Indrab präsrgad äkä^ät, citä - stbänu - gatah , prabhuh.

241 samuttastbau tatab putro rägnas tasya mahätmanah , sukumära - tanuh , susthah , prasanna - indriya - mänasah.

242 tato rägä Hariscandrah , parishwagya sutam kshanät,

sa-bbäryab, swa-(riyä yukto, diwya - mälya-ambara - anwilah , 243 susthah, sampärna - hrdayo , mudä paramayä yutah

babhüwa ; tatkshanäd Indro bbüyas ca enam ahhäshala : 244 sa-bbäryas twam sa-pulras ca präpsy.ise sadgatim paräm:

samäroba mabäbbäga wimänam karmanäm phalaih ! Hariscaadra uwäca :

245 dewaräga, ananugnälah swäminä (wapaeena wai, agalwä nishkrlim tasya, n' äroksbye 'bam surälayam.

Dharma :

2,36 liünig, Ubereile dich nichl! Ich bin Dharma dir hier genabl, Krrreut von deinen Tugenden, Wahrheit, Bezähmung und Geduld.

' Indra :

237 Hariscandra von hohem GlUck, icb Sakra stehe hier vor dir:

Du hast mit Weib und liind ersiegt die W elt die unvergängliche. — 239 L'nd einen Amrit-Kegcn nun, der unzeitigen Tod vertilgt,

Liess Indra rallcn aus der Luft, indem zum Holzstoss hin er ging.

241 Da richtete der Sohn sich auf des bochsinnigen Königes,

Mit zartem jugendlichen Leib, gesund, an Geisl und Sinnen frisch.

'242 L'nd Hariscandra augcnblicks der Fürst umarmend seinen Sohn , Seinem Weib, seinem GlUck vereint, mit himmlischem Gewand und Kranz, 243 (iesund , mit vollem llerzen ganz, theilhaftig allerhöchster Lusl

Stand er. In diesem Augenblick sprach Indra zu ihm wiederum : 244 Mit deinem Weib und deinem Sohn erlangest du höchsten Gang des Heils;

Besteige diesen Luftwagen, König, zu deiner Werke Lobn!

Hariscandra :

245 0 Götterkönig, obn' Urlaub von meinem Herrn, dem Hundekoch, Und ohne quill von ihm zu seyn , werd' ich nicht auf zum Himmel gehn.

237 weggelassen, ungeschickt vorgreifend dem V. 244, und diesen ver kümmernd.

'^39 weggelassen ,. worin der obligat.' Bliiinenregen dem Amrita-Hegen sehr störend beigegeben ist

(29)

Rückerl, die Sage vom Künig Hariscandra. Udrkand. T u.S. H Dharma uwäca:

246 lawa enam hhäwinam kle^am awagamy', ätma-mäyayä ätmä (wapäkatäm nito , dar^ilam tat ca cäpalam.

Indra uwäca :

247 prärthyale yat param sthänam samaslair manugair bbuwi , tad araba Hariscandra, sthänam punyakrläm nrnäm!

Hariscandra uwäca :

248 dewaräga, namas tubby.tm ! wäkyam ca etad nibodba me, prasäda - snmukham yat Iwäm brawimi , pra^raya - anwiluh : 249 mat - ;oka - magna-manasuh Komalä - nagare ganäb

tishthanti; län upohya adya, katham yäsyämy aham diwam?

250 brabmahatyä , guror ghälo, go- badhah, stri-budhas talhä;

tulyam ebhir mahäpäpam bhukla-lyägo 'py udährtam.

251 bhaganlam, hbuktaui , alyägyam, adushtam lyagalah sukham na Iha , na amutra pa^yämi : tasmät (,^akra diwam wraga ! 252 yadi te sahiläh swargam mayä yänti surefwara,

lato 'bam npl yäfyämi , narakam wä 'pl laib saha.

lodra uwäca :

253 bahüni punya-päpäni teshäm, bhinnänl wai prthak;

katham sangliälu - lihogyam twam bbüyab swargam awäpsyasi i Dharma :

246 Die Bedrängniss von dir ahnend kam ich : durcb meine Zauberkunst War ich selber der Hundekoch , und habe dieses Spiel geübt

Indra :

247 Den höchsten Ort, nach dem verlangt auf Krden jeder Manusohn, Den ersteig o Hariscandra, den Ort der tugendübenden'.

Hariscandra :

248 Götterköoig, Anbetung dir! aber dies Wort von mir vernimm.

Was dir dem huldantlitzigen icb sagen will ergebungsvoll:

249 Bekümmerten Gemüths um mich sind dort In Kosalä der Stadt Die Leute; sie verlassend, wie soll ich heut zum Himmel geho?

250 Eltern schlagen, Brabmanenmord , Kuhtödtung, Frauentödtung aueh, All diesen ist als Todsünde DIenerverlussung gleichgestellt.

251 Wer treu ergebne sonder Schuld, nichl zu verlassende, verlässt, Dess Glück sah Ich nicbt hier noch dorl; drum. Sakra, geb zum Himmel du 252 Nur wenn sie gebn vereint mit mir ins Paradies, o Götterberr,

Dann werd' ich selber gehn , oder mit ibnen auch zur L'nterwell.

Indra :

253 Tugenden und Untugenden sind unler ibnen vielgelbcill , Wie willst du im Gedränge dich hinfort des Paradieses freun ?

246 a. elliptische Conslruclion , die die l'eberselzung ergänzt.

9 *

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

(1660 bis 1727) nach Deutschland mit Stationen in Hannover und Berlin, lernte dort wiederum den in Preußen wirkenden berühmten Mediziner Georg Ernst Stahl (1659 bis 1734,

Originalveröffentlichung in: Göttinger Miszellen 94,

„welche Grundlagen für die Grösse der Fläche und ihrer einzelnen Theile vorhanden sind, so finden wir, dass Vermessungen aus der ältern und neuem Zeit vorliegen, dass aber

Der Autor macht aber auch den Überle- benswillen der Patienten sehr deut- lich, die sich im Endstadium einer Erkrankung an medizinischen Tests beteiligen, um vielleicht Tage oder

Der Autor macht aber auch den Überle- benswillen der Patienten sehr deut- lich, die sich im Endstadium einer Erkrankung an medizinischen Tests beteiligen, um vielleicht Tage oder

„Außer- dem brauchten wir die Mannschaft, die sich sonst um das Catering gekümmert hat, dieses Jahr komplett für die Umsetzung der Hygi- enemaßnahmen“, erläutert sie und vergisst

taufcht.. • — : 9 lichtiger Geift an veralteten Vorurtheilen; und den ganzen höchlifchädlichen Vorrechten hangt, die in jedem Fortichritt der Aufklärung, der

Das Kind Der König Der Räuber Die Grossmutter. Der Hase