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419

Zur buddhistischen Psychologie.

Von Dr. Bastian.

In dem Paramatta-Miezn (Zusammenstellung der Grundsätze),

einem birmesischen Abriss des Abhidhamma, werden nach den vier

Klassen des Paramatta-Gesetzes die Cit eingetheilt in Mawacara-

cit, Rupawacara-cit , Arupa-wacara-cit uud Lokuttara-cit. Die Ma-

wacara-cit enthalten zwölf Akuso-cit, 18 Abit, und 24 Kamawa-

carasobana-cit, im Ganzen 54. Die 12 Akusa-cit siud 4 Sobamu-

cit, 2 Dosamu-cit, 2 Mohamu-cit. Die 8 Lobamu-cit zerfallen in den

Somanassa hagüt-ditigatasampahutasingarika-cit mit dem zugehörigen Sasingarika-cit, den Somanassahagut - ditikatavippayut-asingarika - cit, und den Sasingarika-cit, den Ubaekgasahugut-ditikata-sampaynt-

asingarika-cit mit dem Sasingarika-cit, und den Ubaekgasahuynt- ditigata-wippayut-cit mit dem Sasingarika-cit. Die zwei Dosamu-cit zerfallen in den Domanassahagnt - patigha - samparhut-asingarika-cit,

und dem Sasingarika-cit, die zwei Mohamu-cit in den Upaekgasa-

hagut-patigha-sampahut-vicikicja-sampayut-cit, und den Upaekga

sahagut-uddha-ccasampahut-cit. So ergeben sich aus den acht

Sobamu-cit, den zwei Dosamu-cit, und den zwei Mohamu-cit im

Ganzen die zwölf Akuso-cit. Nachdem in dieser Weise alle die

verschiedenen Klassen der Cit aufgezählt sind folgen die (^aetasit,

und aus 14 Öit, den 52 Öaetasit, den 21 Rupa und dem Einen

Nibpan bestehen die vier Paramatta-tara Die 89 Öit, 52 Öaetasit,

16 Sukhumarup, 5 Phasadarup, 1 Nibpan, und 1 Paiia bilden das

Dhammarun-tara. Die (4) Pana (laepa) sind (nach dem Puzzapa-

kinna): Öinta-kavi (die Wissenscbaft von der Kenntniss der Zei¬

chen), Suta-kavi (die Wissenschaft von der Kenntniss sichtlicher

Unterscheidung), die Atthakavi (die Wissenschaft von der Kennt¬

niss der Text-Erklärung), die Patibhanakavi (die Wissenschaft von

der Kenntniss des augenblicklich schnellen Begreifens).

Während Paiia zur Dhammarunna (Dhammayon) gehört, be¬

greift Piiiat, obwohl das Nama Thara der Öit nnd Öaetasit ver¬

stehend, doch nicht das Tara (der Öit, Öaetasit, Rupa, Nibpan).

Der Pana-Öaetasit gehört zum Ubaekka. Das Dhammayatana oder

dhamma-dath (Element des dhamma) besteht aus 16 Sukhumarup,

12 Öaetasit und 1 Nibpan. Von den Öit sind 34 fähig, Nan zu

erwerben.

(2)

420 Baslian, zur biuUlhistischeu Psychologie.

Vitek, Vicara, pihti, suklia, Aekeggata bilden die fünf wesent¬

lichen Theile der Can ((^an-inga nga pa). Von den Kamavacarakusol-

Cit siud 8, den Rupavacarakusol-Cit 5 (alle im Cau begrifien) von

den Arupavacarakusol-Cit 4 und den Laökuttarakusol (das Nibpan

schauender Cit)' 4. Durch die Entwickelung der Can gelangt der

Geist direct in die Brahma-Welten (Byamha-pyi), während solche,

welche sich als für diese höhere Stufe unfähig erweisen, erst durch

die Himmel der Nat (Götter oder Thevada) hindurchgehen müssen.

Die Loki-Cit gehören der Welt der Begierden an , und die

8 Lokuttara-Cit kommen dem zu, der sich durch Betreten der vier

Megga davon zu .befreien beginnt. Das Lokuttara-dhamma schreitet

in neun Stufen zur Vollendung des Nibpan-dhamma, indem anf jedei-

von der zu erlangenden Frucht noch der dahiuführende Pfad unter¬

schieden wird, so dass man aufzählt den Soda-megga und die Soda-

phala (Srotapatti oder In den Strom eingetreten), Sikkita-megga und

die Sikkita-phala (Sakrid-agami oder Noch einmalige Rückkehr), die

Anakha-megga und die Anakha-phala (Anagami oder Keine Umkehr

mehr), die Arahanta-megga und die Arahanta-phala. Zuletzt schliessl

dann das Nibpan-dhamma ab.

Alle die, welche in einen der vier Megga eingetreten siud,

werden Ariya genannt. Wenn der Grad des Arabat oder Raban

erreicht ist, so sind damit die Folgen des Kamma gänzlich abge¬

schnitten, und derselbe heisst desshalb Kammakayakaro. Aber auch

schon der auf dem Soda-megga Wandelnde ist von allen solchen

Folgen des Kamma, die mit einer Geburt in einer der Aljaijaphom

bedrohen würden, befreit, und sollte noch eine solche Strafe for¬

derndes Vibakka übrig sein, so büsst er es in eiuer der Suvatdi-

Welten, indem z. B. sein Leben dort sehr verkürzt wird, oder ihn

andere Unglücksfälle treffen.

In den zwölf Yatana wird jeder der 6 Sinne doppelt gedacht,

einmal als passiv, dann als activ. Bei der Auffassung der 6 Sinne

sind zu betrachten, die Yatana, Aroma, Vinyana, Pbasa, Wedana,

Sana, Cetana, Tana, Witeka, Wicara, und Dat. Jeder Sinn hat

wie in der Nyaya den ihm entsprechenden Gegenstand; und die

Subjectivität identificirt sich in dem ihr entsprechenden Object.

Burnouf nennt die Chadäyatanas „les six places ou sieges des

qualit6s sensibles et des sens". Indem Rupa vom Aeusserlichen

zum Innerlichen wird, verwandelt sie sich in Ayatana fürs Auge,

die Stimme wird zur Ayatana, indem sie gehört wird. Nibpan ist

Asangkaya-Ayatana. Für den, der in die Megga (Pfade) eintritt,

wird Nibpan zum Aromana.

Der Mensch besteht aus den fünf Khanda oder Bündel , die

aber nur seine geistige und körperliche Existenz während des

Erdenlebens ermitteln, ohne zugleich seine in die allgemeinen Welt¬

gesetze eingewobeue Wesenheit zu begreifen, für die es kein Pud¬

gala giebt. Die Rupakhanda enthält 28 Theile, die den Körper

allein betreffen, die Wedanakhanda sechs, nämlich die 5 Sinne des

Körpers, mit dem geistigen Sinn als sechsten, deren Empfindungen

(3)

Bastian, zur buddhistischen l'sychologie. 421

sich als Sukka, Thukka oder Ubaekka manifestiren. Die Saiia-

khanda hat dieselbe Eintheiluug, indem die durch deu Sinn zuge-

führteu Eindrücke als Verständniss aufgefasst werden. Die San-

kharakhanda enthält in ihren 55 Theileu, 50 aus deu 52 Caetasik

und die Winyakhanda die 89 Cit, die Kuson, akuson oder Apaya-

krit sind. Die vier letzten Khanda bilden Nama, und die fünf

zusammen, die Namarupa in deu Nidana der Pratitja samütpada.

Die Öaetasit sind nie von deu Öit getrennt, sie werden mit deu

Fingern der Hand verglichen, indem nur durch sie die Öit handeln

und hervortreten, mit ihrer Untbätigkeit aber selbst in Ruhe zurück¬

sinken. Die Öaetasit siud nicht immer alle zu gleicher Zeit in

Thätigkeit, und können es nicht, da sie sich zum -Theil widerspre¬

chen würden, und die Öaetasik kuson und Öaetasik akuson sich

gegenseitig ausschliessen. Aber jeden Öit müssen, um in Thätig¬

keit zu treten, sieben Öaetasit begleiten, nämlich der Phassa-Caeta- sit, der Wedana-Öaetasit, der Sannya-Öaetesit, der Öetana-Öaetasit,

der Ihkeggata-Öaetasit (Ekakata), der Jivitendara-Öaetasit (Jivit-

lusi) und der Manassakaya-Öaetasit , die gemeinsam die Tappacitta

satayana-Öaetasit genannt werden. Der Wedana-Öaetasit und der

Saunya-öaetasit machen die zweite und dritte Khanda aus, während

die übrigen 50, wie schon bemerkt, in der Sankhara-khanda auf-,

gehen. Indem die Öaetasit gemeinschaftlich mit den Öit entstehen, und vergehen , sind sie Samphajutta phachhai.

Die jivit-Insi (Indrya) oder die Organe des Sinneslebens wach¬

sen als Früchte aus dem in einer früheren Existenz gesäeten Samen

des Kamma hervor. .Wenn sie mit dem Tode verschwinden, werden

sie durch das von vorhergehender Existenz hier noch nachwirkende

Kamma aus den vier Elementarstoffen der Maha-Puta-Rupa neuge¬

bildet. Beim Tode wird die Rupa-khanda ganz uud gar zerstört,

das Nama-thamma (der vier übrigen Kanda) aber nur für die ab¬

gelaufene Existeuz. Der zuletzt übrig bleibende Öuti-cit bildet, in

den Patisonthi-cit verwandelt, die erste Grundlage der künftigen

Existenz ira neuen Leben. Dieser ursprüngliche Öit erweitert sich

raehr und mehr, bis die volle Zahl der 89 Öit erfüllt ist.

Nach jeder guten oder schlechten Handlung tritt Kamraa in

das Dasein. Es raag mitunter für lange Zeit latent liegen, aber

es wird mit Gewissheit in der einen oder andern der spätern

Existenzen zur Erscheinung kommeu und in Wirksarakeit treten.

Gleich wie der Öit und der Öaetasik beständig verschwinden'und neu

entstehen, so (sagte rair ein siaraesischer Abt) raag die Karama eine

Zeitlang schlafen, aber sie wird unzweifelhaft wieder erwachen.

Wenn , weil der Töso-Öaetasik (Zorn) ira Geiste aufstieg , ein Wesen gemordet wurde, so liegt die Schuld einfach nur in diesem Öaetasit,

da er aber einen Theil der fünf Kanda bildete, so werden sie alle

miteinander in einer künftigen Existenz die bösen Folgen dieser

That zu tragen haben. Der Öaetana, der böse Dinge gedacht haben

mag, geht spurlos wieder vorüber, weil er, zum Nama-thamma ge-

liörig, körperlos ist, sollte aher der Gedanke zur Ausführung ge-

(4)

422 Bastian , zur buddhistischen Psychologie.

diehen sein, dann wird von diesem Act, als Kamma, die Phala

akuson (die ungute oder schlechte Frucht) entstehen, und später zu

essen sein »). Dies ist die Auffassuugsweise der Karmika, während

sonst schon der aufsteigende Gedanke Tugend oder Laster bedingt,

und in den metaphysischen Systemen des Mahajana vermag der

Gedanke Welten zu schaffen, die, wie er selbst, immer nur der

Welt des Nichts angehören, ohne deshalb jene praktische Auffassung des gewöhnlichen Lebens zu hindern.

In dem siamesischen Commentar ttber die Abidhamma bei

Anurutta acharya behandelt die Dvara-Sangkhaha die sechs Dvara

oder Thore. Die Öakku-dvara (die Augenthür) führt zum Cakku-

Prasath (dem Palast des Auges), der von kleiner Form, wie ein

Lausekopf in die Höhle des schwarzen Centrums im Auge gestellt

ist. Die Sota-dvara (Ohrenthür) führt zum Sota-Prasath , der wie

ein krauses Rebhaar, in spiralförmigen Cirkeln rund zusammen-

^ewunden in der Oeffnung der beiden Obren liegt. Die Gana-dvara

(Nasenthür) leitet zum Gana-prasath, der einem Ziegenfusse ähnlich, in der Mitte der Nasenhöhle liegt, die Sivaha-dvara (Geschmacks-

thür) leitet zum Sivaha-prasatb , der wie ein Lotusblatt mitten in

der Zunge liegt, die Kaya-dvara führt zum Kaya-prasath , der wie

durch Infiltration verbreitet, den ganzen (materiellen) Körper (Sarira¬

kaya) durchdringt. Die Mano-dvara führt zum Bbavarika-Öit (der

tli der Existenzursachen), der entstanden ist als die Anantara-

Pachhai (die aus ursächlicher Wirkung hervorgehenden Folgen) des

Mano-davara-Vaxana-Chitr , nach dem aus früheren Bbavaiika-Git

wiederhergestellten Gleichgewicht. In ihr liegt die bewirkende Ur¬

sache aller der Vithi-6it (die Öit der Wege) die dort ihren Anstoss erhalten, und zum Hervortreten gebracht werden, mit Mano-davara-

Vatxana als dem ersten um sich in der Constitution (sandana) zu

manifestiren. „Nun darf aber dieses als Mano davara gegebene

Wort ja nicht so verstanden werden, als ob es sich auf die Hat'aya-

Vadthu bezöge, das würde sehr verkehrt sein. Die Hat'aya-Vadthu

(die materielle Substanz des Herzens) , wie Jeder seheu kann, meint

das Fleisch des Herzens (hat'aya) und besitzt die Gestalt einer

1) Ganz im buddhistischen Sinne bemerkt Hoisington zu dem Commentar iiber die Siva-Gnäna-Potham: A specific evil is never cancelled by being coun¬

terbalanced by a greater good. The fruit of that evil must be eaten and also that of the greater good. The two Vinei , the two courses of action , must he

run through. Doch bleibt die Möglichkeit der Erlösung, wenn man die

Gelegenheit einer durch die Kraft früherer Tugenden disponirten Existenz zum Eintritt in die Megga benntzt. Die Beichtformel schreibt dem Reuigen das Bekenntniss aller Sünden vor, die er in seinen Sinnen, in seinen Reden und in seiuem Herzen begangen haben möchte. In den Erörterungen Uber den Kusol-kam werden seine zebn Arten den verschiedenen Oetasik zugeschrie¬

ben, so der Dana-kam (des Almosengebens) dem Entsteben des Mimivuttupic-

£ingo6veinso-Öetasik (der zum Austheilen deä Eigenthums bewegt), der Sila-kam (der Religionspflicht) dem Piricisihatadasicasositinsilajauktinso-cetasik (der die 5 und 8 Gebote in Vorschriften und Gebräuchen beobachtet) , und so bei den iiberigen , als Bhavana, Pajayana , Veyiavi£6a, Pattidana , Pattanumodana, Dhammasavana , Dhammadesavana , Ditilakamm«.

(5)

Bastian, zur buddhistischen Psychologie. 423

Lotnsblume »). Im Inneren schliesst die Hat aya-vadthu ein Nest

ein, wie eiue Pompion-Frucht (Cucurbita) gestaltet. In diesem ist

eiue Oeffnung um den Nahrungssaft des Hat'aya zu enthalten, un¬

gefähr gerade so gross, um eine Bunnak-Blume in sich aufzuneh¬

men. Diese Oeffnung im Inneren des Hat'aya-Vadthu, wenu auch

Manodavara genannt, ist nur bestimmt den Nahrungssaft des Her¬

zens zu bewahren, und hat nichts mit dem Manodavara zu thun,

sollte auch nicht so genannt werden. Dera davon ganz und gar

verschiedenen Bavaiikupatxetha koramt der Name Manodavara zu.

Was die Cakku-davara, Sota-davara, Gana-davara, Siva-davara, Kaya-

davara betrifft, so dürfen diese Worte eben so wenig so verstanden wer¬

den, als ob sie sich auf die Oeffnung der Augen, Ohren, Nase, Mnnd,

Körpers bezögen oder die Oeffnung (Xong) der Augen (cakku), die

Xong Sota (Oeffnung der Ohren), Xong Nasika (Nasenöffuung), Xong

Oth (Mundöffnung), Uchara Makh (der Weg der Excremente), und

die Patasava Mak (die Athmungswege). Sie sind allerdings Thore

(davara) , aber nur Thore, ura die Unreinigkeiten ausfliessen zu las¬

sen und deshalb verschieden. Sie *ind nicht diejenigen Thore, die

die Wege (Vithi) vorbereiten. In jedem von uus giebt es diese

Oeffnungen, aber sie haben nichts zu thun mit den Vithi-Cit. Ganz

verschieden sind von ihnen der Öakku-Prasath (der Augenpalast) , der Sota-prasath, Gana-prasath, Siva-prasath, Kaya-prasath, die die Vithi-

Öit vorbereiten, um in die Vithi (Wege) des Avatxana und Pancha-

Vinyana einzugehen. Wenn in Ermangelung des Öakkathiprasath

die Augen zu vergessen beginnen, dann folgt Verlust des Gedächt¬

nisses, und es wird nichts gesehen. Die Höhlung des Ohres mag

offen stehen, aber obwohl offen, hört man doch nichts, nicht ein

einziges Wort. Bei geöffneten Nasenhöhlen fehlt die Auffassung

des Geruches, Speise wird auf die Zunge gelegt, aber kein Ge¬

schmack empfunden. Der Körper wird berührt, ohne dass raan da¬

von weiss. Als ob es kein Gesicht, kein Gehör, keinen Geruch,

keinen Geschraack, kein Gefühl gäbe, so fehlt jedes Bewusstsein der

Erapfindung, bis die Vithi-Öit, d. h. der Öakku-davara-Vithi , Sota- davara-Vithi , Gana-davara-Vithi , Sivaha-davara-Vithi , Kaya-davara-

Vithi in der Khan^a-Sandana (der Constitution der Kanda) zu wir¬

ken begonnen haben. Darin liegt die Eigenthümliehkeit der Vithi-

Cit, dass mit ihrera Lebendigwerden in der Constitution das Ge¬

sicht gesehen, das Gehör gehört, der Geschmack geschmeckt, das

Gefühl gefühlt wird, eben weil sie die Paläste des Auges, Ohres,

der Nase, des Mundes, und Körpers besitzen. Daraus ergiebt sich

die nothwendige Beziehung des Öakkuprasath zum Cakkudavara u. s. w., während jene anderen Oeffnungen nichts damit zu thun haben."

Einer der Gelehrten des birmesischen Königs, der mich zur

Anleitung bei raeinen Studien iu Mandalay zu besuchen pflegte,

liebte seine psychologischen Systerae in Listen niederzulegen, und

gab mir z. B. die folgende über die Sinnesauffassung.

1) In die Höhle (Guha) des Herzens setzen die Upanischad die Lotusblume mit der Wohnung Brahma's (Brahmapura) , von Akasa erTüUt.

(6)

424 Bastian, zur buddhistischen Psychologie.

Öekkhudvara Rhuparhon (gesehene

Form)

Pincadvaravijjaii Cekkhuvihan 2

(das von den 5 Thoren kommende Verständ¬

niss)

Sotadvara Saddarhon Pincadvaravijjan Sotavirian 2

(gehörter Laut)

Ghanadvara Gandarhon Pincadvaravijjan Ghanavirian 2

(gerochener

^ Gernch)

Jivadvara Rasarhon Pincadvaravijjan Jivavirian 2

(geschmec^cter Geschmack)

Kayadvara Phaetapparhon Pincadvaravijjan Kayavinan 2

(gefühltes Gefühl)

Manodvara Dhammarhon Manaudvaravijjan Jan 55

(verstandenes Gesetz)

Dies ist die Reihenfolge wie sich die Öit nacheinander aus

Mit dem Cakkhu pasadarup (die sichtbare Augenform) ist die

drei Santi-sarana-Cit bilden die 11 Tadarhon (Tadayon).

Cekkhudvara Piccuppanruparhon Pincadvaravijjin Cekkhuvinana

Augenthor Gegenwärtige Ge-

staltform

Betrachtung das Sehen

Sotadvara Piccuppansotarhon « Sotaviüana

(Ohr) Gegenwärtige Ge¬

hörform

Ghanadvara Gandarhon ff Ghanavinana

V Jivhavinana

V Geruchsform

Jividvara Rasarhon

Geschmacksform

»

Kayadvara Phaetapparhon Gefühlsfonn

» Kayavihana

Manodvara Tiviccammarhon Manodvaravi- Kamajo

Wissensform viccan

Der aus sinnlicher Grundlage aufsteigende Gedanke geht von der

Metaphysik erhebend kommt er zum Bewusstsein (um es unserer

In einem Laien ist die Entstehung des Lokntarajo ausgeschlossen, bald ein Arupajo.

(7)

Bastian, zur buddhistischen Psyc/iologte. 425

Sappaticjein 2 Santihrana 3 Vutau 1 Kamajau 25 Tadarhon 46

Sappaticjein 2 « 3 Vutan 1 Kamajau 25 „ 46

^2 51 3 Vutau 1 Kamajau 25 „ 46

^^2 «3 Vütau 1 Kamajau 25 „ 46

2 »3 Vutau 1 Kamajau 25 „ 46

Tadayon 11 imGanzen 67

dem Bavin (dem Zustande völliger Gedankenlosigkeit) entwickeln.

Ruparhon (Yupayon) verbunden. Die acht Maha-Vibek-Öit und die

Sampaticjein Aufnahme

»

Santisarana Assimilation

«

Vuto Beden¬

ken

»

Kamajo Anregung zum

Entschluss oder Gedan¬

ken

Tandarhon

Ueberlegung des Entschlusses oder Bewusst- werden des Ge¬

dankens

n » »

» » ■ >»

» » »

Rupajo Arupajo Loku- Tadarhon

tarajo

Betrachtung körperlicher Gegenstände zur Geisteswelt und sich zur

Ausdrncksweise anzunähern).

aber es bildet sich im Manodvara bald ein Kamajo, bald ein Rupajo,

(8)

426 Bastian, zur buddhistischen Psychologie.

Die Meditation steigt in fünf Stufen, als Viteka (Aufmerksam¬

keit), Vicara (Betrachtung), Piti (Freude), Suka (Genuss), Ekattha (Zufriedenheit) zur völligen Indifferenz des Upekkha auf, worin das

Pina-ca zehn Theile unterscheidet, nämlich Chalingupekkha, Bram-

haviharupekkha, Baujcingupekkha, Viriyupekkha , Khihgarupekkha ,

Vedanupekkha, Vipasanupekkha, Takramajcatthupekkha, Öabhanupek-

kha, Risuddhiupekkha. Jeder der sich einer dieser geistigen Uehun- gen hingiebt, gewinnt dadurch Anrecht auf die entsprechende Byamma-

Welt, während Almosen und äussere Werke der Mildtbätigkeit über

die Nathimmel nicht hinausführen können. Wer besondere Fähig¬

keit in der ersten Stufe erwirbt, wird iu eiuer der unteren Regio¬

nen (aus deu 16 Rupa-bhon) wieder geboren werden, oder bewohnt

sie schon in diesem Acte der Reflection. Der Adept in der zweiten

oder dritten Stufe gehört, je nach dem Fortschritte einer der drei

nächsten, und der in der vierten Stufe einer der drei folgenden an.

Derjenige, der bis zum fünften jhan hindurchgedrungen ist und

sich also in den Zustand der Contemplation zu versetzen vermag,

ohne dass er vou Gegenständen der Beobachtung auszugehen braucht,

noch ohne durch die Eindrücke des Vergnügens bewegt zu werden

— ein solcher ist Bürger des zehnten oder eilften Rupahimmels.

Von den übrigen 5 Rupahimmeln, den Suddhawas (nga bhon) oder

reinen Behausungen, wird der unterste von den Kalyana-puthujan oder Tugendhaften bewohnt, und die vier höheren, wie sie übereinander

aufsteigen, von den in die Megga Eingetretenen uud dadurch mit dem

Lokuttara-cit Begabten, als die Sodapatti, Sakadagami (Sakridagami), AnagaHii und Araliatta. Diese fünf Terrassen heissen einzeln : Aviha, Athabpa, Sudasa, Sudasi, Akanita (Agginita). Noch jenseits erheben sich dann die vier Arupa-bhon, deren Bewohner iu ihrer transceuden- taleu Geistesthätigkeit ganz und gar allen materielleu Beziehungen iu deu Kathain entrückt sind. Auf dem niedrigsten Grade philosophirt

der Metapbysiker, nachdem der Cit der Arupa zum Durchbruch ge¬

kommen ist, über den Akasa, ihn als ananda oder unendlich ver¬

stehend. Auf dem nächsten bietet sich als Gegenstand die Wiiiana,

auf der folgenden die Akinzih und auf der letzteu die Nevasaiia,

indem der von deu vier Täuschungen oder Sannya Erlöste nur in

der Verzückung des Sammapata (Erlangung, der Wahrheit) verbleibt.

Nach dem Paiia-ca könueu zwei Arten von Wesen (Puggol) iu den

Niroda-saniapat zum Genuss eintreten, die Anagami-phalatau und die

Anihatta-phalatan. . Im Samapät (shit pa oder achtfach) sind die vier Jhan der Rupa-Welten mitbegriffen, als Patama-jhau, Dutiya-jhaii, Tatiya-jhan und catuttha-jban, sowie jene 4 Arupa, d. h. Ahkahsauaü- caratanakuso, Vinahnaiicaratanakuso, Ahkincaiiaratanakuso uud Neva-

saiiaratanakuso. Die wahren Schüler Buddba's wandeln auf den

höchsten Pfaden und bedürfen keiner mystischen Steigerung, obwohl

sie sich dieser Hülfsmittel bedienen können, um bei der Zeit¬

erfüllung im Nibpan zu verschwinden.

(9)

427

Notizen , Correspondenzen und Vermischtes.

Ist Ibn Esra in Indien gewesen! ')

Von Dr. M. Steinsclineider.

Ein Schriftsteller, der zu Ende des XIU. Jahrhunderts blUhte, Jehosef ha-Esohi, berichtet im Namen des Ibn Esra, dass letzterer bei seiner Gefangen¬

schaft in Indien nur ungesäuertes Brod zur Nahrung erhalten habe, weil dieses nicht so leicht verdaut werde und daher eine geringere Portion ausreiche. Wir wissen nicht einmal , ob diese , in Schriften des XIV. Jahrh. mitgetheilte Notiz einem Werke des Esobi entnommen ist, oder nur auf mündlicher Tradition be¬

ruht Es hat aber mit Ibn Esra's Uelsen nicht bloss die einfältige Legende ihren Spuck getrieben"). Sicher ist nur, dass cr bis nacli Egypten gekom¬

men ; Anderes beruht auf mindestens unsichern Folgerungen aus Stellen seiner Schriften; und seihst Palästina hezeichnet Zunz (a.'a. O.) mit Recht als zweifelhaft. So erzählt uns Carmoly (a. a. O.), dass Ihn Esra in Tiberias mit 15 alteu Masoreten (!) gesprochen, welche ihm schwuren (l: 15311)5), dass sie Bücher dreimal geprüft u. s. w., mit Berufung auf den Commentar zu Exod.

25, 31. Daher liest man wohl bei Graetz*): „dass er in Palästina war, sagt er selbst: 15 Weise von Tiberias haben ihm geschworen, dass sie einen Bibel¬

codex u. s. w." Der beigefügte hebr. Text lautet aber in sachgemässer und zugleich wörtlicher Uebersetzung: ,,Ich hahe Bücher [des Peutateuch oder der Bibel] gesehen, welche die Weisen von Tiberias geprüft haben, und cs schwören 15 von ihren Alten, dass sie dreimal jedes Wort und jeden Punkt betrachtet, und es war [in diesen Büchern) ein Jod im Worte niSy^n ; ich habe aber dergleicben nicbt in den Bücheru Spaniens, Frankreichs uud jenseits

1) Dieser kleine, vor 3 Jahren geschriebene, nur zuletzt erweiterte Artikel gehört zu den Vorläufern einer Abhandlung: Zur Geschichte der Uebersetzungen aus dem Indischen ins Arabiscbe, welche die Mittheilungen Ihn Esra's über die Uebersetzung der Kaiila we-Dimna entbalten wird.

2) Siehe die Anführungen bei Carmoly b«"!©'' 'bni nnb'jn S. 38 n. 7 (wo lies §. 38, wie in Israel. Annalen, her. v. Jost 1839 8. 55), Zunz zu Benjamin v. Tudela ed. Asher II, 250; vgl. Graesse's grosse Litgesch. II, 2 S. 491.

3) Carmoly u. a. O. Sp. 1 lässt ihu „durch alle Länder Asiens bis er nach Palästiua (!) kam" reisen; vgl. auch Hebr. Bibliographie 1861 S.68.

4) Geschichte der Juden VI, 453. — Ein ähnliches Verhältniss zu Car¬

moly werde ich in einer kleinen Abhandl. über die mathematischen Schriften des Ibn-Esra beleuchten.

3 1

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