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Primärressourcen-minimierte Roheisenproduktion

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Academic year: 2022

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Primärressourcen-minimierte Roheisenproduktion

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VORWORT

Die Publikationsreihe BLUE GLOBE REPORT macht die Kompetenz und Vielfalt, mit der die österreichische Industrie und Forschung für die Lösung der zentralen Zukunftsaufgaben arbeiten, sichtbar. Strategie des Klima- und Energiefonds ist, mit langfristig ausgerichteten Förderprogrammen gezielt Impulse zu setzen. Impulse, die heimischen Unternehmen und Institutionen im internationalen Wettbewerb eine ausgezeichnete Ausgangsposition verschaffen.

Jährlich stehen dem Klima- und Energiefonds bis zu 150 Mio. Euro für die Förderung von nachhaltigen Energie- und Verkehrsprojekten im Sinne des Klimaschutzes zur Verfügung.

Mit diesem Geld unterstützt der Klima- und Energiefonds Ideen, Konzepte und Projekte in den Bereichen Forschung, Mobilität und Marktdurchdringung.

Mit dem BLUE GLOBE REPORT informiert der Klima- und Energiefonds über

Projektergebnisse und unterstützt so die Anwendungen von Innovation in der Praxis. Neben technologischen Innovationen im Energie- und Verkehrsbereich werden gesellschaftliche Fragestellung und wissenschaftliche Grundlagen für politische Planungsprozesse

präsentiert. Der BLUE GLOBE REPORT wird der interessierten Öffentlichkeit über die

Homepage www.klimafonds.gv.at zugänglich gemacht und lädt zur kritischen Diskussion ein.

Der vorliegende Bericht dokumentiert die Ergebnisse eines Projekts aus dem Forschungs- und Technologieprogramm „Neue Energien 2020“. Mit diesem Programm verfolgt der Klima- und Energiefonds das Ziel, durch Innovationen und technischen Fortschritt den Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem voranzutreiben.

Wer die nachhaltige Zukunft mitgestalten will, ist bei uns richtig: Der Klima- und Energiefonds fördert innovative Lösungen für die Zukunft!

Theresia Vogel

Geschäftsführerin, Klima- und Energiefonds

Ingmar Höbarth

Geschäftsführer, Klima- und Energiefonds

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NEUE ENERGI EN 2020

Pu bliz ie r b a r e r En dbe r ich t – I N D EX

Pr ogr a m m st e ue r un g:

Klim a- und Energiefonds

Pr ogr a m m a bw ick lun g:

Öst erreichische Forschungsförderungsgesellschaft m bH ( FFG)

1 . Ein le it u n g

I m Hochofenprozess wird Roheisen durch Schmelzreduktion aus Eisenoxiden gewonnen. Die Redukt ion erfolgt haupt sächlich durch Kohlenm onoxid und zu einem kleinen Teil durch Wasserst off.

Die Redukt ionsmit t el werden aus Kohlenwasserst offen ( z.B. Koks und Schweröl) durch Vergasung m it Sauerst off gebildet . Der Vergasungsvorgang liefert zusät zlich die für den Prozess benöt igt e Energie.

Das t herm odynam ische Minim um an Kohlenst off bet rägt bei der Betrachtung eines „ idealen“

Hochofenprozess 374 kg pro Tonne Roheisen. Mit tlerweile kann unter realen Prozessbedingungen ein Kohlenst offbedarf von 400 kg pro Tonne Roheisen erzielt werden. Den Vorsprung in der Prozesst echnologie verdeutlicht ein Vergleich m it dem Welt durchschnitt , der bei 490 kg pro Tonne Roheisen liegt . Dieser annähernd ideale Bet riebszust and m arkiert eine prozesst echnische Grenze.

Eine weit ere signifikant e Absenkung des Kohlenst offverbrauchs ist unt er gegebenen Voraussetzungen und Bedingungen nicht m öglich.

Die Substitut ion von Prim ärrohst offen als Kohlenst offt räger im Hochofenprozess durch den Einsatz von Sekundärrohst offen und nachwachsende Rohst offe in der Form von Biom asse beschreiben einen zukunftsweisenden Weg zur Redukt ion des Verbrauchs fossiler Energiet räger, nachhalt iger Produktion und globalem Klim aschutz.

I m Vergleich zur Verbrennung, wo nur Wärm e und CO2 gebildet werden, wird im Hochofen Kohlenst off zu Kohlenm onoxid vergast , das den größt en Teil der Redukt ionsarbeit leist et .

Kohlenwasserst offhalt ige Rest st offe und Biom asse sind dam it wertvolle Rohst offe, die nicht nur zur Erzeugung von Energie sondern auch zur Erzeugung eines Produkt es genut zt werden können. Ein

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wesent licher Vort eil des Einsat zes von Biom asse in der Roheisenerzeugung wäre die CO2- Neutralit ät dieses Einsat zst offes, was bedeut et , dass die CO2- Bilanz des Prozesses verbessert wird.

Die Eindüsung von Kohle, Schweröl, Erdgas oder anderer kohlenwasserst offhalt iger Gase in den Hochofen ist St and der Technik und dient zur Kokseinsparung und Bet riebskost ensenkung. Es existieren Pilot anlagen zur Eindüsung von einigen speziellen Alt kunst st offfrakt ionen oder auch Alt ölen. Die Ausweitung auf ein breites Spekt rum von Alt kunstst offfraktionen oder die Erweiterung des Einsat zes auf andere kohlenwasserst offhalt ige Rest st offe im großt echnischen Maßst ab zur Erzielung einer hohen Substitut ionsrat e von Koks und Schweröl sind neuart ig ebenso wie ein Einsat z von Biom asse als Reduktionsm it t el im großt echnischen Maßst ab.

Ziel des Projekts PRI MI NREP war einerseits die Verfügbarkeit von Rest st offen und Abfällen, die für einen Einsat z als Ersat zreduktionm itt el in der Roheisenerzeugung geeignet sind, abzuschätzen.

Andererseit s die Aufbereit ung und Behandlung dieser fest en Sekundärst offe soweit weit er zu ent wickeln, dass diese für eine Eindüsung in den Hochofen geeignet sind. Schließlich wurde durch Bet riebsversuche das Eindüsen von aufbereit eten Sekundärrohst offen wie Kunst st off optim iert und ein Einsat z von Biom asse m it der vorhandenen Einblasanlage get est et .

2 . I n h a lt liche D a r ste llu n g

Durch eine beachtliche Senkung des Reduktionsm itt elverbrauchs in den let zt en Jahrzehnt en nähern sich m oderne Hochöfen m it tlerweile dem t herm odynam ischen (t heoretischen) Minim um an Kohlenst offbedarf. Dieser annähernd ideale Bet riebszust and m arkiert eine prozesst echnische Grenze. Für eine weit ere signifikant e Absenkung des prim ären Kohlenst offverbrauchs m uss die Seit e der Einsat zst offe betracht et werden.

I m Rahm en von Energie der Zukunft im Projekt „ CO2- m inim iert e Roheisenprodukt ion“ wurde die Verwendung von LRI und Substit ut ion konventioneller Eisent räger im Hochofenprozess unt ersucht und ein m öglicher Weg beschritt en, den Kohlenst offverbrauch durch den Einsat z von vorreduziert em Mat erial weit er abzusenken und die prozessbedingt en CO2- Emissionen zu reduzieren. Vergleichend und ergänzend dazu, auch aus der Not wendigkeit einer ganzheit lichen Betrachtung heraus, wurde im Rahm en von PRI MI NREP nun ein weit erer zukunft sweisender Weg beschrit t en, Kohlenst off aus

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prim ären Ressourcen ( Koks, Schweröl) einzusparen und durch Kohlenwasserst offe aus nachwachsenden Rohst offe bzw. Sekundärrohstoffen zu erset zen.

Durch eine Verwertung von Sekundärrohst offen ( z.B. Alt kunstst offe) im Hochofen werden die Treibhausgasem issionen eingespart , die bei einer Deponierung oder Beseit igung dieser St offe entst ehen. Es handelt sich um unm itt elbare Maßnahm en zum globalen Klim a- und Um welt schut z, einen Schrit t weit er zur nachhaltigen Produkt ion am St andort und zur Senkung des Verbrauchs an fossilen Energiet rägern. Der Einsat z von Biom asse in der Roheisenerzeugung bewirkt eine Verbesserung der CO2- Bilanz des Hochofenprozesses.

Mit Erteilung der Genehm igung im Jahre 2007 kann die voest alpine St ahl Gm bH bis zu 220.000 Tonnen pro Jahr aufbereitet e Alt kunstst offe am St andort Linz im Hochofen A als Ersat zredukt ionsm it t el einset zen. Dies entspricht m ehr als einem Drit tel der jährlich in Österreich anfallenden Gesam tm enge an Alt kunst st offen, wobei die Mat erialien aus der Aufbereitung von Gewerbe- , Produktions- , Verpackungs- und Hausabfällen st am m en. Ein weit erer Mat erialst rom wird als Produkt in der Aufbereit ung der Shredderleicht frakt ion gewonnen. I n einem Fahrzeug ent fallen durchschnit tlich bis zu drei Viert el der verwendet en Mat erialien auf St ahl sowie jeweils et wa 10 – 15% auf andere m et allische Werkst offe sowie auf Kunst st offe. Die EU- Alt aut oricht linie verpflicht et die Aut om obilherst eller bis 2015, m indest ens 95% der in einem Alt aut o ent halt enen Werkst offe wiederzuverwerten. Von diesen 95% m üssen m indest ens 85% rohst offlich und werkst offlich genut zt werden. Durch die Kunst st offeindüsung am Hochofen A können im Produktionsprozess der St ahlherst ellung nicht nur der St ahl selbst sondern auch die Kunst st offe eines Alt aut os st offlich verwert et werden.

Das Anlagenschem a der Kunstst offeindüsung am Hochofen A ist in Abbildung 1 dargestellt .

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Abbildun g 1 : Anlagenschem a Kunst st offeindüsung Hochofen A

3 . Er ge bn isse u n d Sch lussfolge r u n ge n

I m Rahm en dieses Projekt es wurde ein Mengenpot enzial von Kunst st offabfällen in Öst erreich abgeschät zt . Basierend auf der Erm itt lung der Kunstst offabfallm engen wurde das Pot enzial zur Erzeugung von Ersat zreduktionsm itt eln aus Kunst st offabfällen in Abhängigkeit unt erschiedlicher abfallwirt schaft licher Rahm enbedingungen erm itt elt .

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Abbildun g 2 : Schem at ische Abgrenzung des Bet racht ungssystem s zur Abschät zung von Mengenpot enzialen für Ersat zredukt ionsm it t el

Die Szenario basiert en Abschät zungen ergaben ein Minim alpot ent ial von 100.000 Tonnen Ersat zredukt ionsm it t el unt er der Annahm e niedriger Kunst st offabfallm engen m it den bestehenden Behandlungskapazit ät en für die Aufbereitung von Rest m üll, Gewerbem üll und Sperrm üll und bei Bevorzugung anderer Kunst st offverwertungswege. Geht m an von realit ät snahen Annahm en ( derzeitige Behandlungskapazit ät en, Kom binat ion unt erschiedlicher Kunstst offverwertungsoptionen) aus, ergeben sich Ersat zreduktionsm itt elpot enziale im Bereich von et was unter 200.000 Tonnen pro Jahr. Die Pot enzialabschät zungen illust rieren die m ögliche Bandbreit e zur Erzeugung von Ersat zredukt ionsm it t eln aus Kunst st offabfällen und erm öglichen die Verknüpfung von Bewirt schaftungsst rategien m it zu erwartenden Produktionspot enzialen.

Aufbereitung von Ersat zreduktionsm itt eln

Um eine entsprechende Nut zungsm öglichkeit der Sekundärrohst offe zu gewährleist en, ist eine ent sprechende Aufbereit ung dieser St offe not wendig. I nt eressant e Rest st offst röm e finden sich dabei als Out put industrieller Herstellprozesse oder als Ergebnis m echanisch- biologischer Abfallbehandlung ( heizwertreiche Frakt ionen) . Bei der Einbringung beschriebener St offst röm e m uss gesichert sein, dass der Eint rag von Schadst offen (z.B.: Pb, Cd, Hg, Zn, Cr, Ni) in den Hochofenprozess m inim iert wird. Ersat zredukt ionsm it t el haben hohe Anforderungen hinsichtlich der Qualit ät der Produkt e. Dazu ist eine ent sprechende Aufbereit ung der in Bet racht gezogenen Rest st offst röm e not wendig. Die j eweiligen Mat erialien werden z.B. zu Pellet s, Agglom erat oder Granulat weit erverarbeit et . Dabei

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sind definiert e geom et rische Formen und Part ikelgrößen und -vert eilungen unbedingt erforderlich.

Neben der Erfüllung der physikalischen Spezifikat ionen ist auch die chemische Spezifikat ion für den Hochofeneinsat z eine wesent liche Herausforderung, die einen erheblichen Aufwand an verfahrenst echnischer Ent wicklungsarbeit benötigt .

Für die Nut zung von Biom asse in der Roheisenproduktion der voest alpine St ahl Gm bH ist die Aufbereitung der Biom asse zu eindüsfähigen Produkten ein wicht iges Kriterium , da die Einsat zm it t el pneum at isch in den Hochofen gefördert werden.

Für die best ehende Anlage zur Eindüsung von Alt kunstst offen in den Hochofen A gibt es eine Spezifikation für die chem ischen und physikalischen Eigenschaft en der einzublasenden Materialien.

Diese Spezifikat ion wird als Grundlage zur Charakt erisierung alt ernat iver Ersat zreduktionsmitt el wie beispielsweise der Biom asse herangezogen.

Aufgrund der Durchm esser der Förderleitungen und der Einblaslanzen dürfen die eingesetzten Mat erialen gem äß dieser Spezifikat ion eine m axim ale Länge von 10 mm aufweisen. Dabei handelt es sich um einen bet rieblichen Erfahrungswert , um Problem e an der Anlage durch St opfer zu verm eiden.

Mit der bestehenden Anlage wurden Bet riebsversuche m it aufbereitet er Biom asse unt er Einhalt ung der Grenzwert e für die chemische Zusam m enset zung gem äß UVP-Bescheid durchgeführt . Der Einsat z von Biom asse im Hochofen ist auf holzart ige Biom asse beschränkt , da schnell wachsende Rohst offe (z.B. Gräser, St roh, etc.) vergleichsweise hohe Alkalienfracht en aufweisen und daher nicht in Frage kom men.

Es wurden ein 100t Tast versuch m it Pellet s C und ein 1.000t Betriebsversuch m it Pellet s D durchgeführt . Die dazugehörigen chem ischen Analysen sind in Tabelle 1 angeführt .

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Ta be lle 1 : Chemische Analyse Biom asse Pellet s

Bezeichnung Pellets C Pellets D

Durchmesser [mm] 6 6

Wassergehalt [%] 8,9 5,46

Asche [%] 0,42 2,54

Heizwert Hu [kJ/kg TS] 19.012 18.450

Kohlenstoff [%] 50,64 49,09

Wasserstoff [%] 6,03 5,86

Stickstoff [%] 0,15 1,75

Schwefel [%] 0,01 0,02

Arsen [mg/kg] <1 <1

Blei [mg/kg] <1 53

Cadmium [mg/kg] <0,5 0,3

Chrom ges. [mg/kg] 3 22

Kupfer [mg/kg] 2 22

Nickel [mg/kg] 1 11

Zink [mg/kg] 9 139

Chlor [%] 0,013 0,066

Eindüsung von aufbereitet en Sekundärrohst offen und Biom asse in den Hochofen

Für den erst en Tastversuch wurden rund 100 Tonnen Biom asse Pellet s in Mischung m it aufbereitet en Alt kunst st offfraktionen ( 70% Biom asse und 30% Kunst st off) über die Kunst st offeinblasanlage m it einer Einblasrat e von 15 kg/ t RE in den Hochofen eingedüst .

Aufgrund der geringe Versuchsm enge und der dam it verbundenen kurzen Versuchsdauer (17h) konnt en keine Aussagen über die chemisch- m et allurgischen Einflüsse auf den Hochofenprozess get roffen werden, j edoch aber das Förderverhalt en und die Auswirkungen auf die gesam t e Anlagent echnik unt ersucht werden.

Die Eindüsung von Altkunst st offen in den Hochofen ist im verfahrenst echnischen Sinn eine pneum at ische Förderung von inhom ogenen Fest st offen. Durch die unregelm äßige Kornform sowie St örst offe t ret en im m er wieder St opfer in den Rohrleit ungen und Lanzen auf. Diese werden ent weder durch eine vollaut om atisiert e St opferbekäm pfung ( Druckst öße) oder m anuell behoben.

Abbildung 3 zeigt die Anzahl der St opfer vor, während und nach dem Versuch.

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Abbildun g 3 : Anzahl St opfer Tast versuch

Während des Versuchsbet riebs m it der Mischung aus Biom asse Pellets und Altkunst st off konnte ein signifikanter Rückgang der Anzahl der Stopfer in den Förderleitungen beobachtet werden. Es ist anzunehm en, dass die definiert e und hom ogene Kornform zur Verbesserung beiträgt . Die Biom asse Pellet s musst en bereits im Vorfeld beim Herst eller aufwändig aufbereit et werden, um die Produktspezifikation als Ersat zreduktionsm itt el zu erfüllen. Das Förderverhalt en in der Anlage kann auf Basis dieses Versuchs als positiv und vort eilhaft für den gesam t en Bet rieb beurt eilt werden.

Zur Unt ersuchung der chemisch- m et allurgischen Einflüsse dieses Mat erials wurde ein Versuch in einem größeren Maßst ab von 1.000 t und einem Einsat z über m ehrere Tage m it einer Mischung aus 50% Biom asse und 50% Alt kunstst offen durchgeführt .

Die m it t lere spezifische Einblasrat e während des Bet riebsversuches war mit 42 kg/ t Roheisen höher als in der Referenzphase 1 ( 33 kg/ t RE) und Referenzphase 2 (36 kg/ t RE) .

Durch die hom ogene Kornform der Biom assepellet s < 10 m m konnt e, wie bereit s in den Tast versuchen beobacht et , das Förderverhalt en der Fest st offm ischung deut lich verbessert werden.

I n den Referenzperioden vor und nach dem Bet riebsversuch wurden pro 1.000 kg gefördert en und eingedüst en Kunst st off circa 2 St opfer aufgezeichnet . Diese Kennzahl verringert e sich im Zeit raum während des Betriebsversuches im Mit tel auf nur 1,2 St opfer pro 1.000 kg Fest st off ( Kunststoff + Biom asse) (vgl. Abbildung 4) .

Versuch

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Abbildun g 4 : Spezifische Einblasrat e vs. St opfer pro 1.000 kg Fest st off

Eine Auswert ung der relevant en Prozessdat en zeigt e keine relevant en m et allurgischen und verfahrenst echnischen Auswirkungen durch den Einsat z von 20 kg/ t RE Biom asse im Hochofen.

Jedoch haben die Ergebnisse des Betriebsversuches ergeben, dass aus heutiger Sicht der Einsatz von Biom asse als Ersat zreduktionsm itt el im Hochofen aus wirt schaft lichen und t echnischen Gesichtspunkt en derzeit nicht sinnvoll ist . Es wurden die durchschnitt lichen Aust auschfakt oren für Biom asse und für eine durchschnit tliche Mischung aus Biom asse und Alt kunstst offen m it t els Modellrechnung nach Huang et al. erm it telt . Dabei ergab sich für Biom asse Pellet s ein theoret ischer Aust auschfakt or zu Koks von nur 0,35. Für die durchschnit tliche Mischung bet rug dieser 0,59.

Durch den Einsat z von Biom asse in der Kunst stoffm ischung werden die energetischen Eigenschaft en des eingedüst en Fest st offes verändert . Der Kohlenst off- und Wasserst offgehalt und Heizwert der Mischung werden verringert , der Energieeint rag und der Aust auschfakt or sind dadurch geringer als in den Referenzphasen.

Der Zusam m enhang zwischen Heizwert Hu und t heoretischem Aust auschfakt or kann für fest e Ersat zredukt ionsm it t el ( Kunstst offe, Biom asse und Mischungen aus beiden) durch eine lineare Abhängigkeit beschrieben werden. Wie in Abbildung 5 zu sehen ist , nim m t der Aust auschfakt or m it zunehm endem Energiegehalt des Fest st offes zu.

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1. Aug. 11. Aug. 21. Aug. 31. Aug. 10. Sep. 20. Sep. 30. Sep.

Stopferpro1.000kgKuSt

0 6 12 18 24 30 36 42 48 54 60

KuSt_spez[kg/tRE]

Betriebsversuch

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Abbildun g 5 : Aust auschfakt or in Abhängigkeit vom Heizwert

St offst rom analyse

Abschließend wurde in diesem Projekt eine Stoffst rom analyse für den gesam t en Hochofenprozess durchgeführt . Dabei wurden insbesondere die um welt - und prozessrelevanten St offe Cadmium , Chrom , Quecksilber, Schwefel, Blei, Nickel und Zink bet racht et .

Die St offflussanalyse wurde m it Hilfe des Softwaret ools STAN m odelliert . I n folgender Abbildung 6 ist das verwendet e vereinfacht e Modell des Hochofens A für die Bilanzierung dargest ellt .

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Abbildun g 6 : Vereinfacht es Modell Hochofen A

Abbildung 7 zeigt beispielsweise die Bilanzierung für einen St offfluss:

Abbildun g 7 : St offfluss Hochofen A (t / a)

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Ziel der St offst rom analyse war es neben der Beschreibung des St at us Quo auch den Probenahm e- und Analysenum fang input seitig zu reduzieren. Es soll m öglich sein anhand der St offkonzentrationen bestim m t er Out put güt er ( z.B. Gas, St aub, Abwasser) , die regelm äßig beprobt und analysiert werden, und erm it t elt er Transferkoeffizient en auf die St offkonzent rat ionen der I nput güt er ( z.B.

Kreislaufwasser, Rinne HOA – Wäscherfilt rat , Wäscherfest st off und auch Kunst st off) rückzurechnen.

Dafür m üssen m it t els Sensitivit ät sanalysen, die am best en geeignet en Output güt er best im mt werden.

Für eine vollst ändige ausgleichende Bilanzierung aller Kom ponent en des gesam t en Hochofen A Prozesses m uss das Syst em noch besser validiert werden, um einen zu großen Ausgleich einzelner Flüsse zu verm eiden.

Diese weit erführenden Fragestellungen werden im Zuge eines neuen Projekt s im CD- Labor für

„ Ant hropogene Ressourcen“ an der Technischen Universit ät Wien behandelt .

4 . Ausblick und Em pfe hlu nge n

Die Einset zbarkeit von alt ernativen Reduktionsm itt eln zur Eindüsung in den Hochofen A wurde best ät igt . Die direkt e Eindüsung von Biom asse als Ersat zreduktionsm itt el in den Hochofen hat sich aus t echnischen und wirt schaft lichen Gründen als nicht sinnvoll erwiesen. I n einem neuen

Forschungsprojekt sollen nun alt ernative Konzept e zur Nut zung von Biom asse in einem integrierten Hüt tenwerk unt ersucht werden. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Vergasung von Biom asse zur Herst ellung es Redukt ionsgases beziehungsweise Produkt gases zur Subst it ut ion von Erdgas. Diese Aufgabenst ellung wird im Zuge des Forschungsprojekt s „ERBA – Erzeugung eines Produkt gases aus Biom assereformierung m it selekt iver CO2- Abt rennung zur Einspeisung in das Koks- und

Hüt t engasnet z eines int egriert en Hüt t enwerks“ im Förderprogram m „ Neue Energien 2020“ weit er behandelt .

Der Einsat z von Alt kunst st offen als alt ernatives Ersat zredukt ionsm it t el im Hochofen A wird weit erverfolgt und die Fahrweise der Anlage kont inuierlich an die verfügbaren Kunstst offe angepasst , um einen prozesst echnisch und wirt schaft lich bestm öglichen Bet rieb zu erreichen.

Hinsichtlich der St offst rom analyse wird ebenso in einem neuen Forschungsprojekt versucht durch eine Bilanzierung m it Hilfe von Transferkoeffizient en den Beprobungs- und Analysenaufwand zu m inim ieren.

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Verfasser

Voestalpine Stahl GmbH

Voestalpine-Straße 3, 4020 Linz T: +43/50304/15-0

Web: www.voestalpine.com

Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber

Klima- und Energiefonds Gumpendorfer Straße 5/22 1060 Wien

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