VORWORT
Mit den Begriffen 'Wortstellung' und 'Übersetzungstechnik' sind die beiden Bereiche genannt, um die es in der vorliegenden Ar- beit geht. In der germanistischen Forschung ist seit langem be- kannt, dass Notker der Deutsche beim Übersetzen nicht sklavisch vorgegangen ist, sondern die Reguläritäten der Zielsprache re- spektiert hat. Es war daher ursprünglich meine Absicht, die alt- hochdeutsche Sprache grundsätzlich ohne Rücksicht auf die latei- nische Vorlage zu beschreiben und das Latein nur gelegentlich zur Demonstration von Notkers Eigenständigkeit heranzuziehen.
Im Laufe der Arbeit gelangte ich aber dann zur Erkenntnis, dass nur eine konsequente Einbeziehung des lateinischen Grundtextes und der von Notker konstruierten lateinischen 'Textstufe II' einen wirklichen Einblick in den Übersetzungsprozess und in Notkers didaktische Bemühungen ermöglichen.
Die Untersuchung wurde im November 1976 von der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz als Dissertation an- genommen. Mein herzlichster Dank gilt allen, die meine Arbeit in irgendeiner Weise unterstützt haben, besonders aber meinem verehrten Lehrer, Prof. Dr. Eduard Studer (Freiburg), der ihre Entstehung mit wohlwollender Anregung und Kritik begleitet hat.
Für wertvolle Hinweise bin ich Prof. Dr. Elmar Seebold (Freiburg) verpflichtet. Für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe "Das Alt- hochdeutsche von St. Gallen" danke ich Prof. Dr. Stefan Sonder- egger (Zürich) sowie Prof. Dr. H. Wenzel vom De Gruyter Verlag.
Anton Näf