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Zusammenarbeit von Ärzten und Sportvereinen

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Bayerisches Ärzteblatt 12/2017

675 Leserbriefe | Varia

in einem Verein motivierbar, aber durchaus für eine eigenverantwortliche Umsetzung im häus- lichen Umfeld. In die Herzsportgruppen finden im Schnitt ca. 30 Prozent der Patienten nach einem kardialen Ereignis den Zugang; dies be- deutet die Mehrzahl von 70 Prozent fühlen sich von so einem Angebot nicht angesprochen.

Die vom Kollegen Rössler angesprochene sportmedizinische Untersuchung war nicht In- halt des Artikels. Diese beinhaltet ein Angebot für die Mitglieder von Vereinen des BLSV (kein Angebot für den Verein) diese Untersuchung kostengünstiger zu bekommen. Viele gesetz- liche Krankenversicherungen erkennen diese Untersuchung als Präventionsleistung an und erstatten bis zu 90 Prozent der Kosten alle zwei Jahre.

Für viele Vereine veranstaltet der Bayerische Sportärzteverband, in Absprache mit der je- weils vom BLSV zuständigen Bezirksstelle, Fort- und Weiterbildungen für die Übungs- leiter und alle Interessierte der Vereine, sei es Herzsportgruppen, Anti-Doping-Workshops etc., aber auch für alle gesundheitsorientier- ten Menschen, die nicht in Vereinen organisiert sind.

Auch ich möchte möglichst viele Menschen/

Patienten zur regelmäßigen Bewegung mo- tivieren, da sehe ich das Angebot der Vereine als eine unter weiteren Möglichkeiten. Auch wir als Ärzte haben über die Vorbildfunktion ein großes Potenzial. Das Hauptsächliche zur dauerhaften Verhaltensmodifikation muss im Menschen/Patienten/Arzt selbst erfolgen, man muss die Bewegung selbst wollen.

Dr. Leonhard Fraunberger zwei Osteoporose-Rehasportgruppen gegrün-

det. Für die Leistungsfähigeren leite ich seit vie- len Jahren eine Sparte „gesundheitsorientierter Fitnesssport“. Das tut mir selbst gut und einige Teilnehmer konnten die Blutdruck- und Dia- betesmedikamente erheblich reduzieren oder ganz absetzen.

Die vom Bayerischen Sportärzteverband mit dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) ausgehandelte Vergütung von sportärztlichen Untersuchungen mit einem Nachlass von 15 Prozent ist für die Sportvereine nicht hilfreich.

Das ist immer noch teurer, als Privatpatienten der Postbeamtenkrankenkasse bezahlen.

Ich bin sicher, dass jeder Sportarzt, der sich bei den Sportvereinen engagieren möchte, die größtmögliche Unterstützung erhält.

Dr. Eckart Rössler, Facharzt für Innere Medizin, 94143 Grainet

Antwort

Die Zusammenarbeit von Ärzten und Sport- vereinen kann vielschichtig sein und lässt sich im gesamten Umfang auch nicht in einem kur- zen Übersichtsartikel behandeln. Daher bin ich dankbar für die Anregung zur Diskussion vom Kollegen Rössler, der beispielhaft als authen- tisches Vorbild für seine Patienten die Umset- zung der Prävention auch vorlebt.

Meine Absicht war, mit dem Artikel möglichst alle Ärzte anzusprechen, die in der täglichen Praxis im Arzt-Patienten-Gespräch das The- ma Prävention ihren Patienten näherbrin- gen möchten. Dazu wurde auch ein Beispiel als Anwendungsmöglichkeit gebracht, das auf Grundlage eines Belastungs-EKGs in je- der hausärztlichen Praxis umsetzbar ist (ohne sportmedizinische Diagnostik wie Laktatmes- sung oder Spiroergometrie etc.). Aufgrund des Gesundheitszustandes des Patienten kann dann der Arzt ein entsprechendes Sportangebot der Vereine (mit dem Qualitätssiegel „SPORT PRO GESUNDHEIT“) auswählen. Mit diesem Siegel ist gewährleistet, dass die Übungsleiter auch entsprechend ausgebildet sind und sich auch regelmäßig fortbilden. Bei regelmäßiger Teil- nahme an diesen Kursen erstatten gesetzliche Krankenversicherungen bis zu 90 Prozent der Kosten.

Gerne kann auch der Arzt diese Übungsleiter- funktion ausüben, für viele Kollegen mag dies allerdings im Alltag schwer zu verwirklichen sein. Aus der alltäglichen Erfahrung sind auch nicht alle Patienten für einen Gesundheitskurs

Zusammenarbeit von Ärzten und Sportvereinen

Zum Artikel von Dr. Leonard Fraunber- ger in Heft 10/2017, Seite 518 ff.

Der Artikel bringt die bekannten Empfehlungen zur Prävention der durch ungesunden Lebens- stil verursachten Erkrankungen. „Der Austausch und die Zusammenarbeit von Ärzten mit Sport- vereinen ist dabei sehr hilfreich.“ Wie diese Zu- sammenarbeit gestaltet werden kann oder soll, wird nicht erwähnt.

Es genügt nicht, wenn ein Sportmediziner einen Vortrag vor Sportlern und Funktionären hält.

Der Sportarzt muss selbst in den Sportvereinen tätig werden, er muss sich über die angebo- tenen Sportarten kundig machen – und wenn keine für seine Patienten geeignete Gruppe besteht, hat er die Möglichkeit, eine eigene ge- sundheitsorientierte Gruppe aufzubauen.

1981 habe ich die erste beständige Herzsport- gruppe in Niederbayern und 1997 und 1998

Magazin der Bayerischen Landesärztekammer • Amtliche Mitteilungen • www.bayerisches-ärzteblatt.de • 72. Jahrgang • Oktober 2017

Bayerisches 10 10

Zusammenarbeit von Ärzten und Sportvereinen Der „interessante Fall“

Grußworte zum 76. Bayerischen

Ärztetag in Rosenheim S2k-Leitlinie zur

Diagnostik und Therapie der idiopathischen Lungenfibrose

gesundheit ist ein

menschenrecht

Deshalb hilft ärzte ohne grenzen in rund 60 Ländern Menschen in Not – ungeachtet ihrer Hautfarbe, Religion oder politischen Überzeugung.

SPENDENKONTO: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE 72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX

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äußerungen der Redaktion. Wir behalten uns die Kürzung der Texte vor. Es können nur Zu- schriften veröffentlicht werden, die sich auf benannte Artikel im „Bayerischen Ärzteblatt“

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Bayerisches Ärzteblatt,

Redaktion Leserbriefe, Mühlbaurstraße 16, 81677 München, Fax 089 4147-202, E-Mail: aerzteblatt@blaek.de

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