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Wenn Genuss zur Qual wird

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PRAXIS

DIE PTA IN DER APOTHEKE | November 2020 | www.diepta.de

D

onnern im Kopf,

Blitze vor den Augen – Migräne, das schmerzhafte Gewitter im Kopf, zieht bei über acht Millionen Deutschen re­

gelmäßig herauf. Was die An­

fälle auslöst, servieren sich viele der Betroffenen selbst. Neben Stress, Licht­ und Lärmreizen können auch Nahrungsmittel

die schmerzhafte Kaskade in Gang setzen. Das gilt auch, wie man inzwischen erkannt hat, für ganz „normale“ Kopf­

schmerzen.

Gefahr auf dem Teller Spei­

sen und Getränke sind nicht die eigentlichen Ursachen der Schmerzattacken, können diese jedoch auslösen – als so ge­

nannte Trigger. Zu ihnen ge­

hören allen voran reifer Käse, Schokolade und Rotwein sowie eingelegte und marinierte Le­

bensmittel. Doch auch Eier, Früchte wie Avocado, Bananen und Himbeeren sowie Coffein können die Schmerzspirale im Kopf in Gang setzen. Das Glei­

che gilt für Konservierungsmit­

tel. Gefahr ist besonders bei

Nitraten und Nitriten in Ver­

zug: Was Fleisch­ und Wurst­

waren haltbar macht, kann pul­

sierende, pochende Schmerzen in der Stirnregion provozieren.

Schmerzexperten nennen dies nicht von ungefähr auch den

„Hot­Dog­Kopfschmerz“.

Hauptübeltäter Glutamat Ganz oben auf der Liste der Verdächtigen steht der Ge­

schmacksverstärker Glutamat.

Auf ihn reagiert ein Drittel der Bevölkerung mit heftigsten Ab­

wehrreaktionen. Diese ereilen viele bei fernöstlichen Genüs­

sen. Vor allem in der chinesi­

schen Küche kommt reichlich Glutamat in die Töpfe. Weshalb die Beschwerden, die er provo­

ziert – starke Kopfschmerzen, Schläfendruck, Kribbeln im Hals, Herzrasen, Hitzewallun­

gen und Brennen auf der Haut – auch als „Chinese Restaurant Syndrome“ bekannt sind.

Schmerzhafter Kältereiz durch Eiscreme Anderen wiederum wird nicht der Be­

such beim Chinesen zum Ver­

hängnis, sondern der Gang in die Eisdiele. Diesen bekommt nämlich so mancher mit dem sogenannten „Eiscreme­Kopf­

schmerz“ quittiert. Der Deut­

schen Gefäßliga zu Folge ereilt dieser immerhin vierzig Pro­

zent der Bevölkerung. Was die plötzlichen stechenden Schmer­

zen in der Stirn auslöst, ist der Kältereiz im Mund: sobald Eis den Gaumen berührt, schlagen hier bei den dafür empfind­

lichen Menschen die Kältere­

zeptoren Alarm. Infolgedessen verengen sich binnen Sekunden die Blutgefäße im Gehirn. Diese Konstriktion drosselt die Durch­

KOPFSCHMERZEN UND NAHRUNGSMITTEL

Bei der Fahndung nach den Ursachen von Kopfschmerzen fokussiert sich die Forschung zusehends auf die Ernährung. Phänomene wie das bekannte „Chinarestaurant-Syndrom“

oder weniger populäre wie der „Hot-Dog“- oder „Eiscreme-Kopfschmerz“ legen das nahe.

Wenn Genuss zur Qual wird

© bhofack2 / iStock / Getty Images

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blutung im Gehirn und führt so zu den Kopfschmerzen. Üb­

rigens: Dieser Kopfschmerz kann auch beim Tauchen und Schwimmen in kaltem Wasser sowie bei einer kalten Dusche auftreten.

Weiterer Risikofaktor:

Übersäuerung Ein aus dem Gleichgewicht geratener Säure­

Basen­Haushalt kann das Schmerzempfinden verstärken.

Um dem vorzubeugen, wird vor allem Kopfschmerz­ und Mi­

gränepatienten angeraten, säu­

rebildende Nahrungsmittel zu meiden. Dazu gehören unter anderem Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, kohlensäure­ und alkoholhaltige Getränke.

Suche auf Hochtouren So genau wie etwa beim „Eis­

creme­Kopfschmerz“ oder

„Chinese Restaurant Syndrome“

sind die Hintergründe des Schmerzgeschehens leider nicht immer bekannt. Wie Genuss zur Qual werden kann, dafür haben die Schmerzforscher der­

zeit zumindest zwei Hypothe­

sen: Bestimmte Stoffe in der Nahrung setzen biochemische Mechanismen in Gang, die auf direktem Weg in die Schmerzen führen. Der anderen These zu­

folge sind allergische Reaktio­

nen des Körpers die Wurzel des Übels. So kann Migräne beispielsweise mit Zöliakie zu­

sammenhängen. Die Unver­

träglichkeit gegenüber dem Kle­

bereiweiß Gluten, das unter anderem in Weizen, Roggen, Gerste und Hafer vorkommt, wurde bereits mit vielen Stö­

rungen von Nerven und Ge­

hirn in Verbindung gebracht.

Ebenso mehren sich Hinweise darauf, dass Darmbakterien als Reaktion auf bestimmte Nah­

rungsstoffe zur Auslösung von Schmerzsignalen führen könn­

ten.

Viele interessante Ansätze, die derzeit auf Hochtouren er­

forscht werden. Wir dürfen ge­

spannt sein, was die wissen­

schaftliche Suche in den Küchen demnächst noch über den Zu­

sammenhang zwischen Kopf­

schmerzen und Nahrungsmit­

teln auf den Tisch bringt.

Diät zur Vorbeugung? Un­

geachtet all der bisher bekann­

ten Knotenpunkte zwischen Teller und Kopf: Eine spezielle Ernährung oder gar Diät, die Migräne und Kopfschmerzen verhindern kann, gibt es nicht.

Der Deutschen Migräne­ und Kopfschmerzgesellschaft zu Folge entbehren „diätetische Maßnahmen als primärer Be­

handlungsansatz für Kopf­

schmerzattacken jeder Grund­

lage.“

Also dann alles, was potenziell riskant ist, vom Speiseplan streichen? Dieses strikte Mei­

den, die sogenannte „Auslass­

diät“, macht erst dann Sinn, wenn der oder die Übeltäter eindeutig überführt wurden.

Genau hier liegt jedoch das Problem. Denn die Schmerz­

attacken speisen sich schließ­

lich aus verschiedenen Quellen:

Neben Nahrungsmitteln kön­

nen auch Stress und Müdigkeit, die Wetterlage oder Emotionen zum Trigger werden. Um kon­

krete Hinweise zu bekommen, bedarf es deshalb geradezu detektivischer Fähigkeiten. Eine gute Hilfe bei der Spurensuche ist das Führen eines Schmerz­

tagebuchs. Damit lässt sich jenen Speisen leichter auf die Spur kommen, die mit dem Auftreten der Attacken in Ver­

bindung stehen.  n

Birgit Frohn, Diplombiologin

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