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Bei der unbehandelten chronischen

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Zusammenfasssung

Hintergrund.Der sekundäre Hyperparathy- reoidismus ist zum großen Teil Folge des Kal- zitriolmangels bei der chronischen Nierenin- suffizienz.Die Therapie mit Vitamin-D-Meta- boliten soll insbesondere das Entstehen der renalen Osteopathie verhindern.Die Thera- piesteuerung erfordert jedoch eine exakte Kenntnis der Regulationsmechanismen des Kalzium-Phosphat-Stoffwechsels während der chronischen Niereninsuffizienz.

Kasuistik.Wir stellen 2 terminal nierenin- suffiziente Patienten mit ausgeprägter Hy- perkalzämie und Hyperphosphatämie unter hoch dosierter Vitamin-D-Therapie vor.In beiden Fällen fanden sich stark supprimierte Parathormonwerte.Besonders auffällig bei einer Patientin waren kardiale Verkalkungen, die zu einem schrittmacherpflichtigen atrio- ventrikulärem Block Grad III führten.Bei bei- den Patienten kam es nach Aussetzen der Vitamin-D-Therapie, diätetischen Maßnah- men, Einsatz von Phosphatbindern und mit Beginn einer adäquaten Nierenersatzthera- pie zur Normalisierung des Kalzium-Phos- phat-Stoffwechsels.

Schlussfolgerung.Die Gabe von Vitamin-D- Metaboliten bei der chronischen Nierenin- suffizienz stellt mittlerweile eine Standard- therapie dar.Die Kasuistik demonstriert je- doch, dass aufgrund nicht sachgerechter Do- sierung und Überwachung Entgleisungen des Kalzium-Phosphat-Stoffwechsels auftre- ten können.Zur Ermittlung der optimalen Vitamin-D-Dosis empfiehlt sich daher eine sorgfältige Überwachung des Serumkalzi- um- und -phosphatwerts sowie von Para- thormon und alkalischer Phosphatase.

B

ei der unbehandelten chronischen Niereninsuffizienz (CNI) kommt es durch Kalzitriolmangel und Phospha- tretention zum sekundären Hyperpara- thyreoidismus (sHPT) und zur Ausbil- dung der renalen Osteopathie [6]. Der Kalzium-Phosphat-Stoffwechsel wäh- rend der CNI unterliegt komplexen Re- gulationsmechanismen (Abb. 1).

Die Hyperphosphatämie führt durch Ausfällen von Kalzium-Phosphat- Kristallen zur Verminderung des ioni- sierten Kalziums, und der Kalzitriol- mangel reduziert die intestinale Kalzium- absorption [6]. Die erniedrigten Kalzi- triolkonzentrationen selbst sind durch gestörte renale Synthese und Hyper- phosphatämie bedingt [14].

Die Hypokalzämie führt innerhalb von Minuten zur gesteigerten Parathor- mon(PTH)-Sekretion, nach Stunden zur vermehrten Genexpression und inner- halb von Wochen bis Monaten zur Ne- benschilddrüsenhyperplasie [14, 15, 23].

Zusätzlich wird die PTH-mRNA durch bisher nicht näher definierte Mediatoren der Urämie stabilisiert und vor dem Ab- bau durch Endonukleasen geschützt [23].

Die Hyperphosphatämie führt ver- mutlich direkt zu einer gesteigerten PTH-

Sekretion und Nebenschilddrüsenhyper- plasie,wobei ein Phosphatrezeptor an der Nebenschilddrüse bisher nicht nachge- wiesen werden konnte [2, 15].

Die Hyperkalzämie hemmt die PTH-Sekretion über Interaktion mit dem Kalziumrezeptor der Nebenschild- drüse [14].Vermutlich kommt es bei der CNI zur Dysfunktion des Kalziumrezep- tors, sodass der Hyperparathyreoidis- mus trotz Hyperkalzämie bestehen blei- ben kann [1]. Die Hypophosphatämie vermindert die PTH-Sekretion sowie die PTH-Gen-Transkription [14, 15].

Kalzitriol vermindert über den Vi- tamin-D-Rezeptor die PTH-Sekretion und PTH-Gen-Transkription [6, 15, 19].

Durch verringerte Expression des Vita- min-D-Rezeptors entziehen sich hyper- plastische Nebenschilddrüsenzellen teil- weise der Kontrolle durch Kalzitriol [21].

Aufgrund dieser pathophysiologi- schen Überlegungen wird klar, dass die Therapie des sHPT bei der CNI auf 2 Pfeilern stehen muss:

1. konsequente Kalzitriolsubstitution und

2. Vermeidung der Hyperphosphatä- mie.

Die therapeutische Breite von Kalzitriol ist jedoch gering. Insbesondere wenn

Originalien

Monatsschr Kinderheilkd 2002 · 150:1508–1512 DOI 10.1007/s00112-002-0532-x

B. Bosch · C. Plank · W. Rascher · J. Dötsch

Klinik für Kinder und Jugendliche, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Hyperkalzämie als Folge einer

hoch dosierten Vitamin-D-Therapie bei terminaler Niereninsuffizienz

© Springer-Verlag 2002 B. Bosch

Klinik für Kinder und Jugendliche, Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Loschgestraße 15, 91054 Erlangen

Schlüsselwörter

Hyperkalzämie · Chronische

Niereninsuffizienz · Vitamin-D-Therapie

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Monatsschrift Kinderheilkunde 12•2002

| 1509

B. Bosch · C. Plank · W. Rascher · J. Dötsch

Hypercalcemia following high dose Vitamin D therapy in end stage renal failure Abstract

Background.Secondary hyperparathyroid- ism in chronic renal failure is due to the lack of calcitriol.Therapy with vitamin D prevents renal osteopathy.However, the dosage and monitoring of vitamin D therapy requires profound knowledge of calcium-phosphate metabolism in chronic renal failure.

Case report.We present two patients in end stage renal failure with substantial hypercal- cemia and hyperphosphatemia following high dose vitamin D therapy.Parathormone was suppressed in both cases.One patient showed cardiac calcifications leading to third degree heart block.In both cases a tempo- rary discontinuation of vitamin D therapy, di- etetic instructions, phosphate binders and adequate renal replacement therapy led to a normalized calcium-phosphate metabolism.

Discussion.The administration of vitamin D represents a standard therapy in chronic re- nal failure.However, this case demonstrates the consequences of inadequate monitoring of vitamin D therapy.To determine the ap- propriate dose we recommend careful moni- toring of serum calcium, phosphate, para- thormone and alkaline phosphatase in a paediatric nephrology department.

Keywords

Chronic renal failure · Hypercalcemia · Vitamin D therapy

Kalzitriol zusammen mit kalziumhalti- gen Phosphatbindern verabreicht wird, steigt das Risiko der Hyperkalzämie [6].

Wir berichten über 2 terminal nie- reninsuffiziente Patienten mit ausgepräg- ter Hyperkalzämie und Hyperphospha- tämie bei ihrer Erstvorstellung im Kin- derdialysezentrum. Eine Patientin wies ausgeprägte kardiale Verkalkungen auf.

Kasuistik

Fall 1

Ein 10 Jahre alter Patient wurde uns we- gen terminaler Niereninsuffizienz zur Nierenersatztherapie vorgestellt. Als Grunderkrankung bestanden Urethral- klappen. Nach Klappenschlitzung im Neugeborenenalter persistierte ein vesi- koureteraler Reflux beidseits. Im Alter von 1 Jahr erfolgte eine Nephrektomie der funktionslosen rechten Niere.Der Patient verbrachte seine ersten Lebensjahre in Kasachstan und ist im Februar 1997 mit seiner Familie nach Deutschland emi- griert.

In den Monaten vor der Erstvorstel- lung bei uns wurde der Junge aufgrund eines sHPT mit Kalzitriol (0,5 µg/Tag;

0,02 µg/kg) und Kalziumkarbonat (1 g/Tag) behandelt. Folgende Laborwer- te wurden bei der initialen Vorstellung in unserem Kinderdialysezentrum erho-

ben (altersentsprechende Normwerte in Klammern): Serumkalzium 3,05 mmol/l (2,17–2,55 mmol/l), Phosphat 2,04 mmol/l (1,05–1,85 mmol/l), Kalzium- Phosphat-Produkt 6,2 (mmol/l)2 [(4,5–5 (mmol/l)2], PTH 51 pg/ml (15–65 pg/ml; therapeutischer Zielwert bei der CNI 2- bis 4facher Normwert), alkalische Phosphatase (AP) 157 U/l (für Nierengesunde <475 U/l).

Wir setzten die Therapie mit Kalzi- triol und Kalziumkarbonat aus und be- gannen bei einem Serumkreatinin von 8,1 mg/dl (0,34–0,7 mg/dl) und Harn- stoff von 234 mg/dl (11–39 mg/dl) mit ei- ner Hämodialysebehandlung. Zur Phos- phatbindung wurde Kalziumazetat ver- abreicht (2 g/Tag), das vorübergehend wegen erneuter Hyperkalzämie ausge- setzt wurde. Nach etwa 4 Monaten zeig- te sich bei dem Jungen eine Normali- sierung des Kalzium-Phosphat-Stoff- wechsels mit folgenden Laborwerten:

Serumkalzium 2,49 mmol/l, Phosphat 1,31 mmol/l, Kalzium-Phosphat-Produkt 3,2 mmol2/l2, PTH 101 pg/ml, AP 324 U/l (Verlauf s. Abb. 2).

Das Körpergewicht des Patienten betrug 27 kg (3. Perzentile), die Körper- höhe 128 cm (SDS –2,4) bei einer Thera- pie mit Wachstumshormon seit 4 Jahren (0,35 mg/kg Woche). Das Genitale war männlich infantil (Testesvolumen 1 ml beidseits, G1, PH1 nach Tanner).

Monatsschr Kinderheilkd 2002 · 150:1508–1512 DOI 10.1007/s00112-002-0532-x

Abb.1 Regulationsmechanismen des Kalzium-Phosphat-Stoffwech- sels während der chronischen Nie- reninsuffizienz

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Fall 2

Eine 13 Jahre alte Patientin wurde uns wegen terminaler, seit 4 Jahren dialyse- pflichtiger Niereninsuffizienz zur Fort- führung der Hämodialyse überwiesen.

Die Patientin war seit ihrer Geburt im Libanon betreut worden und erst kürz- lich nach Deutschland emigriert. Bei dem Mädchen bestand eine Uropathie mit Zustand nach vesikoureteralem Re- flux, kleinkapazitärer Blase und Hydro- nephrose. Schon bei der Erstvorstellung zeigte sich eine symptomatische Brady- kardie mit Herzfrequenzen bis 40/min.

Im EKG fand sich ein atrioventrikulärer Block (AVB) Grad II, in der Echokardio- graphie wurden Verkalkungen des Pa- pillarmuskels, des Ventrikelseptums und der Mitralklappensegel festgestellt. Da nach 6 Wochen eine Progredienz zum drittgradigen AVB auftrat, wurde die In- dikation für eine Schrittmacherimplan- tation gestellt.

Bei dieser Patientin war eine The- rapie mit α-Kalzidiol (0,5 µg/Tag;

0,02 µg/kg) und Kalziumkarbonat (1 g/Tag) erfolgt. Folgende Laborwerte wurden bei der Erstvorstellung erhoben (altersentsprechende Normwerte in Klammern): Serumkalzium 2,7 mmol/l (2,1–2,5 mmol/l), Phosphat 3,14 mmol/l (0,9–1,55 mmol/l), Kalzium-Phosphat- Produkt 8,5 (mmol/l)2[4,5–5 (mmol/l)2], PTH 23 pg/ml (15–65 pg/ml, therapeuti- scher Zielwert bei der CNI 2- bis 4facher Normwert), AP 267 U/l (für Nierenge- sunde <296 U/l). Wir setzten daher die Therapie mit α-Kalzidiol und Kalzium- karbonat aus und führten die Hämodia- lysebehandlung fort. Bei ausgeprägter Hyperkalzämie und Hyperphosphatä- mie begannen wir eine phosphatbin- dende Behandlung mit Sevelamerhydro- chlorid (4 g/Tag). Da diese Therapie nach mehreren Wochen keinen Erfolg zeigte (prädialytisches Serumphosphat bis 2,29 mmol/l), erfolgte nach erneuter diätetischer Beratung die Umstellung auf Kalziumazetat (5,2 g/Tag). Nach etwa 4 Monaten zeigten sich folgende Labor- werte: Serumkalzium 2,69 mmol/l, Phosphat 1,76 mmol/l, Kalzium-Phos- phat-Produkt 4,73 mmol2/l2, PTH 17 pg/ml, AP 301 U/l (Verlauf s. Abb. 2).

Das Körpergewicht dieser Patientin betrug 23 kg (BMI 13,4 kg/m2, SDS –3,45), die Körperhöhe 128 cm (SDS –4,4). Das Genitale war weiblich B2, PH3 nach Tan-

123

Hier steht eine Anz

eige

This is an adv ertisement

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Monatsschrift Kinderheilkunde 12•2002

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Werts (bei der CNI 2- bis 4facher Norm- wert) dokumentiert.

Bei der 2. Patientin war der Verlauf durch persistierende Hyperkalzämie und Hyperphosphatämie charakteri- siert. Daher wurde ein Therapieversuch mit Sevelamerhydrochlorid unternom- men, einem kalziumfreien Phosphatbin- der [13]. Im Gegensatz zu dem von ver- schiedenen Autoren beschriebenen The- rapieerfolg von Sevelamerhydrochlorid [3, 20] zeigte sich bei dieser Patientin trotz maximaler Dosierung keine aus- reichende Phosphatsenkung. Nach 10 Wochen lag das Serumphosphat noch deutlich über 2,0 mmol/l, ohne dass eine Normalisierung des Serumkalziums eintrat. Schließlich gelang mit einer ho- hen Dosis Kalziumazetat eine zufrieden stellende Phosphatsenkung. Trotz Aus- setzen der Vitamin-D-Therapie über mehr als 4 Monate blieb der PTH-Wert vermutlich aufgrund der langen Halb- wertszeit von α-Kalzidiol supprimiert.

Am Ende konnten jedoch befriedigende Serumkalziumwerte erreicht werden, sodass sich zusammen mit dem norma- lisierten Phosphat ein niedriges Kalzi- um-Phosphat-Produkt ergab.

Seit Ende der 1970er Jahre steht Kal- zitriol zur Behandlung des sHPT bei der CNI zur Verfügung [10, 12]. Bei nicht sachgerechter Dosierung und Therapie- überwachung steigt jedoch das Risiko der Hyperkalzämie [6]. Die Halbwerts- zeit der Hyperkalzämie bei moderater Überdosierung beträgt etwa 3 Wochen [12]. Bei längerfristiger Vitamin-D-Into- xikation findet sich eine schwere Osteo- dystrophie mit Knochen- und Gelenk- schmerzen,Verkalkungen an den Gelen- ken, Bändern, Sehnen und an den Ge- fäßen sowie inneren Organen. Unter den Läsionen am kardiovaskulären System stehen Verkalkungen der Mitralklappen und Koronargefäße im Vordergrund [11, 12].Als Risikofaktoren für solche Verkal- kungen wurde insbesondere ein erhöh- tes Kalzium-Phosphat-Produkt identifi- ziert, welches durch eine Vitamin-D- Überdosierung begründet sein kann [12]. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass bei der terminalen Niereninsuffizi- enz Hyperphosphatämie mit einer ge- steigerten Mortalität einher geht [4, 5].

Andere Autoren berichteten, dass der ia- trogene Hypoparathyreoidismus einen signifikanten Risikofaktor für das Auf- treten kardiovaskulärer Erkrankungen bei der CNI darstellt [22]. Von 48 er-

Diskussion

Bei der terminalen Niereninsuffizienz ist die Hyperkalzämie iatrogen indu- ziert. Die bei beiden Patienten initial vorhandene Hyperkalzämie in Kombi- nation mit Hyperphosphatämie und ei- nem konsekutiv stark erhöhten Kalzi- um-Phosphat-Produkt führte bei der vorgestellten Patientin zu schweren Organschäden in Form von kardialen Verkalkungen.Als oberer Grenzwert des Kalzium-Phosphat-Produkts werden 4,5 (mmol/l)2angesehen, mit Verkalkun- gen kann ab Werten über 5 (mmol/l)2ge- rechnet werden [9]. Nach Aussetzen der Vitamin-D-Therapie und mit Beginn ei- ner adäquaten Nierenersatztherapie kam es zur Normalisierung (Fall 1) bzw.

deutlichen Besserung (Fall 2) der Hyper-

kalzämie und des erhöhten Kalzium- Phosphat-Produkts. Beide Patienten wa- ren mit sehr hohen Vitamin-D-Dosen (Kalzitriol und α-Kalzidiol, je 0,02 µg/

kg Tag) trotz Hyperkalzämie und PTH- Suppression weiterbehandelt worden.

Der erste Patient erreichte nach Aussetzen der Therapie mit Kalzitriol und Kalziumkarbonat und nach Beginn der Hämodialyse rasch deutlich niedri- gere Kalziumwerte. Die phosphatbin- dende Behandlung mit Kalziumazetat erforderte besonders in der Anfangs- phase einige Anpassungen (Abb. 2).

Nach 4 Monaten Behandlung zeigte der Patient jedoch ein normalisiertes Se- rumkalzium und -phosphat sowie Kal- zium-Phosphat-Produkt. Dieser positi- ve Verlauf wurde zusätzlich durch das Erreichen eines therapeutischen PTH- Abb.2 Verlauf der Serumkalzium- und -phosphatwerte sowie des Kal- zium-Phosphat-Produkts in Fall 1 und 2. Die x-Achse stellt die Tage nach der Erstvorstellung dar. Auf der linken y-Achse ist das Kalzium-Phos- phat-Produkt [(mmol/l)2] abzulesen.

Auf der rechten y-Achse sind die Se- rumkalzium- und -phosphatwerte (mmol/l) dargestellt,AVBatrioven- trikulärer Block,CAKalziumazetat, DBDialysebeginn,OPOperation, SHSevelamerhydrochlorid

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der CNI das Erreichen des 2- bis 4fachen Normwerts empfohlen [18], um sowohl das Auftreten der renalen Osteopathie (high turnover bone lesions, osteitis fibro- sa) als Folge eines Hyperparathyreoidis- mus als auch der adynamen Knochen- krankheit als Ausdruck des Hypopara- thyreoidismus zu verhindern.

Zusammenfassend muss bei der CNI beim Vorliegen eines sHPT (mit PTH-Werten oberhalb des 2- bis 4fachen Normwerts) eine adäquate Substitution mit Vitamin-D-Metaboliten erfolgen [6, 17]. Empfehlenswert ist eine Basisbe- handlung mit 1000–2000 IE Cholekalzi- ferol, die durch Kalzitriol mehrmals wö- chentlich ergänzt werden kann (bis zum Erreichen des therapeutischen Zielwerts für PTH). Um jedoch eine Vitamin-D- Überdosierung mit den beschriebenen Auswirkungen zu vermeiden, empfiehlt sich die engmaschige Überwachung der Serumkalzium- und Phosphatwerte so- wie des PTH und der AP.

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ten Patienten litten 28 unter einer kar- diovaskulären Erkrankung. Dabei fand sich bei Patienten mit PTH-Werten

<60 pg/ml eine höhere Prävalenz für Herzklappenerkrankungen und erhöh- tes Serumkalzium als bei Patienten mit PTH-Werten >200 pg/ml [22].

Seit Jahren wird nach Vitamin-D- Analoga gesucht, welche ohne die uner- wünschte Wirkung der Hyperkalzämie eine signifikante PTH-Suppression be- wirken.Als Vitamin-D-Metaboliten wer- den in diesem Manuskript im Gegensatz zu den Vitamin-D-Analoga die Wirkstof- fe Kalzitriol und α-Kalzidiol bezeichnet, während Vitamin D im allgemeinen Sinn gebraucht wird. Als Vitamin-D-Analoga wurden verschiedene Wirkstoffe wie 22- Oxakalzitriol, Perikalzitol und Doxerkal- ziferol entwickelt, welche im Tierversuch genau diese Eigenschaften aufwiesen.

Die Mechanismen, welche zu einer selek- tiven Wirkung an der Nebenschilddrüse führen, sind dabei bisher nur unvollstän- dig geklärt [6]. Auch so genannte Kalzi- mimetika, welche durch ihre Wirkung am Kalziumrezeptor der Nebenschild- drüsenzellen die PTH-Sekretion reduzie- ren, könnten zu einer Verbesserung der konventionellen Vitamin-D-Therapie führen [7, 16]. Für beide Therapiestrate- gien stehen die Ergebnisse klinischer Studien aus.

Die Kasuistik demonstriert das Auf- treten einer Hyperkalzämie unter hoch dosierter Therapie mit Vitamin-D-Meta- boliten. Bei beiden Patienten trat neben einem erhöhten Kalzium-Phosphat-Pro- dukt ein iatrogener Hypoparathyreoidis- mus auf, der in 1 Fall mit schweren orga- nischen Schäden in Form kardialer Ver- kalkungen einher ging. Zusätzlich zeig- ten beide Patienten einen ausgeprägten Kleinwuchs (Körperhöhe 128 cm, SDS –2,4; 130 cm, SDS –4,4). Der iatrogene Hypoparathyreoidismus kann zur so ge- nannten adynamen Knochenerkran- kung führen (low turnover bone lesions), welche auch durch Wachstumsretardie- rung gekennzeichnet ist. Eine Behand- lung des renalen Kleinwuchses mit re- kombinantem Wachstumshormon sollte also erst nach Ausschöpfen der konser- vativen Therapiemaßnahmen begonnen werden. Als besonders geeigneter dia- gnostischer Parameter zur Diagnose der adynamen Knochenerkrankung hat sich neben der knochenspezifischen AP das PTH erwiesen [8]. In der Regel wird bei

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