Wirtschaft und Konsum – Grundbegriffe und Zusammenhänge
Von Katja Allani, Olpe
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II Wirtschaft und Konsum
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Themen: Jugendliche und Familien als Teilnehmer der Wirtschaft, Grundbegriffe aus der Wirtschaft, vom Bedürfnis zum Konsum, der einfache Wirtschaftskreis- lauf, Kaufverhalten und Kaufentscheidungen, Unternehmen und Konsumen- ten beeinflussen Märkte, die freie und soziale Marktwirtschaft, der Staat als Regelwächter der Wirtschaft
Ziele: Die Schülerinnen und Schüler erkennen ihre eigene Rolle als Wirtschaftsteil- nehmer. Sie verstehen und erläutern mithilfe wichtiger Grundbegriffe das Zu- sammenspiel von Unternehmen und privaten Haushalten auf dem Markt. Sie verstehen, wie Nachfrage, Angebot und Preisbildung auf Märkten funktionie- ren, wie Käufer sich verhalten und Kaufentscheidungen treffen. Die Lernen- den erkennen die Grundzüge der sozialen Marktwirtschaft als Wirtschafts- ordnung Deutschlands und welche Rolle der Staat hierbei spielt.
Klassenstufe: Klasse 7/8 Zeitbedarf: 9 Stunden
„Wofür gebe ich 50 € aus?“ – ein Beispiel für alltägliches Wirtschaften.
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Das Thema im Unterricht
Der Beitrag „Wirtschaft und Konsum – Grundbegriffe und Zusammenhänge“ ist dem Inhaltsfeld Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens zuzuordnen. Die Materia- lien verschaffen einen ersten Einblick, vor allem aus der Sicht der Konsumenten. Die Schülerinnen und Schüler* erarbeiten ein erstes Grundverständnis des Zusammenspiels von Unternehmen und pri- vaten Haushalten auf dem Markt, das durch elementare wirtschaftliche Tätigkeiten wie Produzieren, Kaufen, Verkaufen und Konsumieren den Alltag der Menschen prägt. Das Grundverständnis darü- ber, wie ein Markt funktioniert, wie Käufer und Unternehmen Einfluss auf Märkte nehmen, und was wir unter freier bzw. sozialer Marktwirtschaft als Wirtschaftsordnung verstehen, ist wichtig für vertie- fende Themen, die daraus folgen, zum Beispiel „Wie Unternehmen wirtschaften“, „Zukunft der Ar- beit“, „Wirtschaft und Umwelt“, „Globalisierung“, „Der mündige Verbraucher“ usw.
Wirtschaft betrifft uns alle
Die Unterrichtseinheit schafft bei den Lernenden zunächst das Bewusstsein, selbst ein wichtiger Teil im Wirtschaftskreislauf zu sein. Grundsätzlich ist es gerade bei der Beschäftigung mit abstrakt wir- kenden wirtschaftlichen Themen wichtig, den Lebensweltbezug anhand von Beispielen herzustellen.
Besonders hilfreich ist dies auch, wenn über Bedürfnisse als Motor der Wirtschaft gesprochen wird.
Aber auch das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage lässt sich am besten beispielhaft aufzei- gen. Nicht zuletzt bietet sich das Thema dazu an, eigene Kaufgewohnheiten zu reflektieren und so zu einem bewussten Konsumentenverhalten anzuregen.
Der vereinfachte Wirtschaftskreislauf
Auch Schüler und ihre Familien sind Teil des Wirtschaftskreislaufs. Dieser lässt sich auf verschiedene Weise darstellen, unter anderem mit und ohne Einbeziehung der Rolle des Staates. Im vorliegenden Beitrag wird zur didaktischen Reduktion ein vereinfachter Kreislauf mit privaten Haushalten und Unternehmen vorgestellt.
Die Rolle des Staates
Dem Staat fällt allgemein die Aufgabe zu, dem Marktgeschehen gesetzliche Regeln aufzuerlegen. In einer sozialen Marktwirtschaft versucht der Staat auch, soziale Solidarität ins Marktgeschehen ein- zubringen und zu verhindern, dass Marktkräfte entfesselt werden. Dazu zählen Einrichtungen zur sozialen Existenzsicherung, aber auch das Bestreben, soziale Ungleichheiten abzumildern. Diese Aufgabe ist im immer stärker globalisierten Kapitalismus aktueller denn je, aber auch mit zunehmen- den Schwierigkeiten verbunden.
Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung
Da die Materialien weitgehend aufeinander aufbauen, ist es sinnvoll, diese der Reihe nach zu bear- beiten. Die Materialien laden Ihre Schüler zu vielfältigen Aktivitäten ein und bieten unterschiedliche Sozialformen und Kooperationsmöglichkeiten. Um Grundbegriffe nachhaltig zu sichern, ist darauf zu achten, dass die Schüler in mündlichen und schriftlichen Unterrichtsbeiträgen die eingeführten Be- griffe immer wieder verwenden.
Sich über das eigene Kaufverhalten bewusst zu werden, ist ein Lernziel von M 4. Die Schüler suchen Beispiele für Spontan-, Routine- und Plankäufe und führen eine eigene Befragung durch. Die Gestal-
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Materialübersicht
Stunde 1 Du und deine Familie – wichtig für die Wirtschaft M 1 (Fo) Du – ein wichtiger Teil der Wirtschaft?
M 2 (Ab) Grundbegriffe aus der Wirtschaft
Stunden 2–3 Vom Bedürfnis zum Konsum
M 3 (Ab/Gd) Bedürfnisse halten die Wirtschaft in Schwung M 4 (Ab) Kaufverhalten und Kaufentscheidungen im Alltag
Stunde 4 Produzieren und Konsumieren: Eines geht nicht ohne das andere!
M 5 (Ab/Gd) Produzieren und konsumieren – der Wirtschaftskreislauf
Stunden 5–6 Der Einfluss von Unternehmen und Konsumenten M 6 (Ab) Verkaufsstrategien – wie Konsumenten beeinflusst werden M 7 (Ab) Beeinflussen Konsumenten auch Unternehmen?
M 8 (Ab) Das Gesetz der Nachfrage und wie wir damit umgehen
Stunden 7–8 Freie und soziale Marktwirtschaft
M 9 (Ab) Rund um Angebot und Nachfrage – die freie Marktwirtschaft M 10 a (Ab) Der Staat – Regelwächter im Spiel der Marktwirtschaft
M 10 b (Ab) Die Wirtschaftsordnung Deutschlands – die soziale Marktwirtschaft M 10 c (Ab) Marktwirtschaft illustriert
Stunde 9 Lernerfolgskontrolle
M 11 (Lk) Teste dein Wissen – Wirtschaft und Konsum
Ab= Arbeitsblatt – Fo= Folie – Gd= Grafische Darstellung – Lk= Lernerfolgskontrolle – Tx= Text
Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit
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Produzieren und konsumieren – der Wirtschaftskreislauf
Die Herstellung und der Gebrauch von Waren und Dienstleistungen sind grundlegend für eine funk- tionierende Wirtschaft. Wie hängt beides zusammen?
Aufgaben
1. In dem unten stehenden Infotext sind die Aussagen zu den privaten Haushalten und die Aussagen zu Unternehmen durcheinandergeraten. Markiere die Aussagen über priva- te Haushalte blau und die Aussagen über Unternehmen rot. Schreibe anschließend die Sätze in der richtigen Reihenfolge auf.
2. Erläutere das Schaubild „Der einfache Wirtschaftskreislauf“ mithilfe eines selbstgewählten Bei- spiels aus deiner Familie.
So können sie immer wieder neu produzieren und verkaufen.
Das Geld geben sie vor allem für den Kauf von Waren und Dienstleistungen aus.
Unternehmen produzieren und verkaufen Waren und Dienstleistungen vor allem an private Haushalte.
Diese werden im Alltag ge- und verbraucht, also konsumiert, sodass immer wieder neuer Be- darf an Waren und Dienstleistungen entsteht.
Private Haushalte bieten gegen Lohn ihre Arbeitskraft an.
Das Geld benötigen sie, um die Ausgaben für die Herstellung und Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen wieder auszugleichen.
Der einfache Wirtschaftskreislauf
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Private Haushalte
Arbeitskraft
Unternehmen
Lohn/Gehalt
Geldausgaben für …
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Beeinflussen Konsumenten auch Unternehmen?
Unternehmen versuchen uns über Preisgestaltung und Werbung zum Kauf ihrer Produkte zu be- wegen. Doch auch unsere Kaufentscheidungen haben einen Einfluss auf die Unternehmen!
Konsumenten …
– möchten Bedürfnissen und Wünschen durch den Kauf von Produkten nachkommen.
– möchten Produkte zu niedrigen Preisen kaufen.
– haben Ansprüche und Vorstellungen davon, was sie kaufen wollen.
– vergleichen Aussehen, Qualität und Preise von Produkten.
– haben die Wahl, Produkte von dem einem oder dem anderen Anbieter zu kaufen.
Aufgaben
1. Erläutere anhand einer der vorgegebenen Waren, welche Interessen Konsumenten verfol- gen und wie sie diese verfolgen. Nutze den Merkkasten.
2. Der Sportgerätehersteller „Prosport“ überprüft jedes Jahr seine Verkaufszahlen, um Men- gen- und Preisanpassungen in der Produktion vorzunehmen.
a) Analysiert die Tabelle. Beschreibt dazu das Verhältnis von angebotener, nachgefragter und verkaufter Menge.
* Stückkosten: Die durchschnittlichen Kosten eines einzelnen Produkts für das Unternehmen, die für Beschaffung, Produktion und Absatz anfallen, zum Beispiel Lohnkosten, Materialkosten, Transportkosten ...
3. Stellt eure Ergebnisse vor und begründet eure Entscheidungen. Diskutiert, welches Preismodell er- folgreicher sein wird.
4. Diskutiert, inwiefern die Konsumenten die Unternehmensentscheidung beeinflusst haben.
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2. Quartal angebotene Menge nachgefragte Menge verkaufte Menge Stückpreis
Volleybälle 3.000 2.957 2.957 16,95 €
Basketbälle 1.500 3.256 1.500 27,95 €
Fußbälle 4.000 4.143 4.000 37,95 €
Gymnastikbälle 5.000 2.098 2.089 14,95 €
3. Quartal geplante Menge Stückkosten* Stückpreis
Volleybälle 16,05 €
Basketbälle 18,50 €
Fußbälle 22,30 €
Gymnastikbälle 8,60 €
b) Plant, welche Mengen im 3. Quartal produziert und zu welchen Preisen die Bälle verkauft wer- den sollten. Füllt hierzu die Tabelle aus. Bezieht die Tabelle aus Aufgabe 2 a) in eure Planung mit ein.
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Das Gesetz der Nachfrage und wie wir damit umgehen
Beim Marktgeschehen spricht man häufig von Angebot und Nachfrage. Nach welchem Muster funk- tioniert das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage und wie gehen wir damit um?
Unternehmen möchten auf dem Markt _________________________________ Produkte zu möglichst ___________________________ Preisen verkaufen.
Konsumenten möchten Produkte nach bestimmten ________________________________________ zu möglichst ___________________________ Preisen kaufen.
Ist die Nachfrage nach einem Produkt größer als die Menge, die verkauft werden soll, so ___________________________ der Preis. Es sind dann noch ___________________________ Käufer für das Produkt da.
Ist die Nachfrage nach einem Produkt geringer als die Menge, die verkauft werden soll, so ___________________________________ der Preis. Der Anbieter hofft, dass die Zahl der Käufer ___________________________.
Die Menge, die Qualität und das Aussehen der angebotenen Produkte richten sich langfristig nach der ______________________________.
steigt – hohen – Nachfrage – sinkt – Vorstellungen und Ansprüchen – niedrigen – steigt – genügend – alle
Aufgaben
1. Vervollständige die Sätze mit den Wörtern und Wortgruppen aus dem Kasten.
2. Wie reagieren Käufer wahrscheinlich auf Preisänderungen von Benzin?
Kreuze jeweils für a) in Rotund b) in Blauan. Mehrere Kreuze sind möglich.
a)Der Benzinpreis sinkt um 10 Cent.
b)Der Benzinpreis steigt um 10 Cent.
❏Sie schieben das Tanken auf.
❏Sie tanken schnell, auch wenn der Tank noch nicht leer ist.
❏Sie tanken wie gewohnt, wenn der Tank fast leer ist.
❏Sie überlegen genau, ob die geplante Fahrt notwendig ist.
3. Findet Beispiele dafür, wie Unternehmen über Verkaufsstrategien die Nachfrage beein- flussen können.
4. Diskutiert in eurer Lerngruppe folgende Aussage:
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