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Statistik I f¨ur Betriebswirte Vorlesung 5

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Statistik I f¨ur Betriebswirte Vorlesung 5

Dr. Andreas W¨unsche

TU Bergakademie Freiberg Institut f¨ur Stochastik

6. Mai 2019

(2)

1.7 Wichtige stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen

1.7.1 Normalverteilung (Gauß-Verteilung)

−5 0 5 10 15

0.000.020.040.060.080.100.12

Dichtefunktion

x

f(x)= 1 σ e(x−µ)

2 2

mit µ =5,σ =3

2

(3)

Normalverteilung (Gauß-Verteilung)

I Zufallsgr¨oße X mit Dichtefunktion fX bzw. Verteilungsfunktion FX

fX(x) = 1

2πσe

(x−µ)2

2 , FX(x) = 1

2πσ Z x

−∞

e

(t−µ)2

2 dt, x R.

−5 0 5 10 15

0.000.040.080.12

Dichtefunktion

x fX(x)= 1

σ e(x−µ2σ2)2

mit µ =5,σ =3

−5 0 5 10 15

0.00.20.40.60.81.0

Verteilungsfunktion

x X~N(µ, σ2) mit µ =5,σ =3

FX(x)

I Bezeichnung: X N(µ, σ2) .

(4)

Dichtefunktionen mit verschiedenen Erwartungswerten

−10 −5 0 5 10 15 20

0.000.020.040.060.080.100.12

Dichtefunktionen

x µ =0, σ =3

µ =5, σ =3 µ =10, σ =3 X~N(µ, σ2)

Die Dichtefunktion ist symmetrisch bez¨uglich der Geraden x=µ, deshalb gilt f¨ur den Median auchx0.5=µ.

(5)

Dichtefunktionen mit verschiedenen Varianzen

−10 −5 0 5 10 15 20

0.000.050.100.150.20

Dichtefunktionen

x µ =5, σ =2

µ =5, σ =3 µ =5, σ =5 X~N(µ, σ2)

(6)

Verschiedene Dichtefunktionen

−10 −5 0 5 10 15 20

0.000.050.100.150.20

Dichtefunktionen

x µ =5, σ =2

µ =1, σ =3 µ =9, σ =2.5 X~N(µ, σ2)

(7)

Standardnormalverteilung

I Die Zufallsgr¨oßeX iststandardnormalverteilt, fallsX normalverteilt ist mit µ=EX = 0 undσ2 =VarX = 1, d.h. X N(0,1).

I Die Dichte- bzw. Verteilungsfunktion sind dann

φ(x) = 1

ex

2

2 bzw. Φ(x) = 1

Z x

−∞

et

2

2 dt, x R.

I Ist die Zufallsgr¨oße X normalverteilt mit Erwartungswert µund Varianzσ2, dann ist die standardisierte Zufallsgr¨oße Z := Xµ standardnormalverteilt, d.h. normalverteilt mit Erwartungswert 0σ und Varianz 1.

(8)

Berechnung von Wahrscheinlichkeiten

I Geg.: X N(µ, σ2) ,a<b.

I Ges.: P(aX b) .

I Wegen Z = X µ

σ N(0,1) gilt

P(aX b) = P

aµ

σ X µ

σ bµ

σ

= P

aµ

σ Z bµ σ

= Φ

bµ σ

Φ

aµ σ

.

I Dabei ist Φdie Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung.

(9)

Berechnung von Wahrscheinlichkeiten II

I

P(aX b) = Φ

bµ σ

Φ

aµ σ

, P(aX) = 1Φ

aµ σ

, P(X b) = Φ

bµ σ

.

I Die Funktionswerte von Φ k¨onnen aus einer Tabelle (z.B. im Anhang der Formelsammlung zur Lehrveranstaltung) abgelesen werden oder z.B. mit einem Taschenrechner berechnet werden.

I ur alle reellen Zahlen x gilt:

Φ(−x) = 1Φ(x).

(10)

Rechenbeispiel 1.11

I Geg.: X N(30,25) .

I Ges.: P(28X 35).

15 20 25 30 35 40 45

0.000.020.040.060.08

Dichtefunktion

x X~N(µ, σ2) mit µ =30,σ =5

(11)

Intervall symmetrisch zum Erwartungswert

I Geg.: X N(µ, σ2) undc >0 .

I

Pc X µ+c) = Φ

+c)µ σ

Φ

c)µ σ

= Φc σ

Φ −c

σ

= Φ

c σ

1Φ

c σ

= c

σ

1

I Beispiel.: 3σ-Regel: c = 3σ.

P X µ+ 3σ) = 0.9974

(12)

k ·σ−Regeln f¨ur Normalverteilung

I Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit daf¨ur, dass der Wert einer Zufallsgr¨oße X N(µ, σ2) um nicht mehr als 3·σ vom Erwartungswert (

Sollwert“) µabweicht ?

I Antwort:

P X µ+ 3σ) =

σ

1

= 2Φ(3)1

= 2·0.99871

= 0.9974

I

3σ−Regel: Innerhalb von µ± liegen ca. 99.7% der Messwerte.

2σ−Regel: Innerhalb von µ± liegen ca. 95.4% der Messwerte.

1σ−Regel: Innerhalb von µ±σ liegen ca. 68.3% der Messwerte.

(13)

Beispiel 1.12: 2σ−Intervall

Geg.: X N(5,9), d.h.µ= 5 und σ= 3.

0.954 =PX µ+ 2σ) = P(52·3X 5 + 2·3)

= P(−1X 11)

0.000.020.040.060.080.100.12

Dichtefunktion

fX(x)= 1 σ e(x−µ2)2

mit µ =5,σ =3

0.954

(14)

Quantile der Standardnormalverteilung

I Die Quantilsfunktion ist die Umkehrfunktion (inverse Funktion) der Verteilungsfunktion.

I Dasp-Quantil der Standardnormalverteilungwird mit zp bezeichnet.

I Sei 0<p<1 eine Wahrscheinlichkeit undZ N(0,1), dann ist:

P(Z <zp) = Φ(zp) =p = zp = Φ−1(p).

I Die Werte von zp onnen aus einer Tabelle (z.B. im Anhang der Formelsammlung zur Lehrveranstaltung) abgelesen werden oder z.B. mit einem Taschenrechner berechnet werden.

I Es gilt:

zp =−z1−p I Beispiel:

z0.05 =−z0.95=−1.645.

(15)

Beispielaufgabe 1.13: vorgegebene Wahrscheinlichkeit

I Frage: In welchem Intervall I = [µc;µ+c] liegen im Mittel (z.B.) 90% der Messwerte f¨urX N(µ, σ2) ?

I Ges.: c, so dass P(|X µ| ≤c) = 0.9 .

I Lsg.:

0.9 = P(|X µ| ≤c)

= Pc X µ+c) = 2Φ c

σ

1

Φ c

σ

= 0.9 + 1

2 = 0.95 c

σ = z0.95= 1.645 (0.95-Quantil) c = 1.645·σ .

I D.h., zwischen µ1.645σ und µ+ 1.645σ liegen im Mittel 90% der Messwerte.

(16)

Beispielaufgabe 1.14 zum Additionssatz

I Additionssatz:

X1 N(µ1, σ12) ,X2N(µ2, σ22) , unabh¨angig, a1,a2 R

a1X1+a2X2 N(a1µ1+a2µ2,a21σ12+a22σ22) .

I Geg.: Abf¨ullmenge in ml (pro Flasche): X N(1000,100) Flaschenvolumen in ml: Y N(1020,25)

I Ges.: Wahrscheinlichkeit, dass Flasche beim Abf¨ullen ¨uberl¨auft.

(17)

Zentraler Grenzwertsatz I

I Die Summe Sn=

n

P

i=1

Xi vonn unabh¨angigen N(µ, σ2)-verteilten Zufallsgr¨oßenX1, . . . ,Xn ist normalverteilt mit Erwartungswert und Varianz2.

I aherungsweise gilt eine ¨ahnliche Aussage auch f¨ur Zufallsgr¨oßen mit anderen Verteilungen.

I ur unabh¨angige, identisch verteilte Zufallsgr¨oßenX1,X2, . . . mit EXi =µ,VarXi =σ2 >0 konvergiert die Verteilung der

standardisierten Summe gegen die Standardnormalverteilung, d.h. es gilt f¨ur z R

P

SnESn

VarSn <z

=P

Sn

2 <z

−−−→n→∞ Φ(z),

bzw. f¨ur großen gilt: P(S <x)Φ

x

.

(18)

Zentraler Grenzwertsatz II

I aufig ergeben sich Zufallsgr¨oßen (z.B. Messfehler) durch (additive) Uberlagerung vieler kleiner stochastischer Einfl¨¨ usse. Der zentrale Grenzwertsatz bewirkt dann, dass man diese Gr¨oßen

(n¨aherungsweise) als normalverteilt ansehen kann.

I Spezialfall: Sind X1, ...,Xn identisch Bernoulli-verteilt, d.h.

Xi Bin(1,p) , so gilt f¨ur die SummeSnBin(n,p) und nach dem zentralen Grenzwertsatz gilt f¨ur z R:

P Snnp pnp(1p) <z

!

−−−→n→∞ Φ(z)

bzw. f¨ur großen (np(1p)>9) gilt P(Sn<x)Φ xnp

pnp(1p)

!

(Satz von Moivre-Laplace).

(19)

Beispiel 1.15: Zentraler Grenzwertsatz I

I Eine Weinkellerei l¨adt 200 Kunden zur Weinverkostung ein.

Erfahrungsgem¨aß kommt es mit 60% der Kunden zu einem Verkaufsabschluss. Wie groß sind die Wahrscheinlichkeiten, dass genau 130 Kunden abschließen und dass mehr als 130 Kunden abschließen ?

I ZGX = Anzahl der Abschl¨usse Bin(200,0.6)

E(X) = Var(X) =

I P(X = 130) = 200130

·0.6130·0.470= 0.0205

I P(X >130) =

200

P

k=131 200

k

·0.6k ·0.4200−k = 0.0639 .

(20)

Beispiel 1.15 Zentraler Grenzwertsatz II

I Approximation mittels Normalverteilung

P(X = 130) =P(129.5<X <130.5)

I

P(X >130) = 1P(X 130) = 1P(X <130.5)

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