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Meilensteine im Versuchswesen - Bodentrendmodelle R u d o lf G r a f , F re is in g

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Academic year: 2021

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Meilensteine im Versuchswesen - Bodentrendmodelle

R u d o l f G r a f , F r e i s i n g

Abstract

The accuracy o f field experiments is primary affected by variations o f soil conditions. I f the size o f experiments increases to more than 15 treatments, none o f the methods o f experimental designs works satisfactory.

From the yields o f the plots residuals are calculated. A function is adapted\ mostly a polyno­

mial up to the fourth degi ee in x and y, modelling the gradient o f the residuals. In this way, it can be calculated a correction term fo r each plot. The terms are used to adjust the experi­

mental plot yields fo r continuous variations.

M odels remove these effects more thoroughly than any type o f experimental designs.

1 Einführung

Die Genauigkeit der Ergebnisse aus landwirtschaftlichen Feldversuchen hängt entscheidend von der Versuchsfläche ab Obwohl es eine Vielzahl von Versuchsanlagemethoden für die verschiedensten versuchstechnischen Problemstellungen gibt, setzen sie alle Hom ogenität der Fläche innerhalb der (Teil-) Blocks voraus. Diese Voraussetzung kann aber -zu mindest unter bayerischen Verhältnissen- bei umfangreichen und/oder komplexen Versuchen mit mehr als 15 Versuchsgliedern kaum erfüllt werden. Insbesondere faktorielle Sortenversuche erreichen mehr als 100 Prüfglieder je Wiederholung. Hier versagen alle bekannten Anlagemethoden und nur durch den Einsatz von Bodentrendmodellen lassen sich zuverlässige Ergebnisse erzielen

2 Inhom ogenität von Versuchsflächen

Die größte Variabilität hinsichtlich der wachstumsbestimmenden Faktoren eines Feldes liegt in der W asserführung begründet. Diese Verhältnisse können sich au f einer Fläche sehr klein­

räumig (unter 50 M eter) drastisch ändern. Zusätzlich oder verstärkend treten an hängigem Gelände Störeinflüsse durch Oberflächenwasser oder Erosion auf. Die genannten Ursachen gehören zu den kontinuierlich sich verändernden a u f einer Fläche. V erzerrungen durch Struk­

turschäden, Vorfrucht- oder Behandlungseffekte aus zurückliegenden Jahren ändern sich hin­

gegen diskret, d.h. „scharfrandig“ .

3 Ausgleich von Inhom ogenitäten durch A nlagem ethoden

Die traditionellen statistischen Anlage-M ethoden im Feldversuchswesen versuchen durch Randomisierung, d.h. zufälliger Verteilung, der wiederholt angelegten Prüfglieder au f der Fläche eine Benachteiligung auszugleichen. Der Zufall lässt aber - wie der Name schon sagt- alle möglichen Konstellationen zu; so z.B. auch, dass bei 3 W iederholungen ein und das selbe Prüfglied „zufällig“ 3 mal au f einem ungünstigen Teil des Prüffeldes liegt. Anderseits wird bei speziellen Anlagemethoden durch (Teil-) Blockbildung versucht, große Unterschiede au f der Gesamtfläche au f kleinere Unterschiede innerhalb der Teilflächen zu reduzieren. Aller­

dings stoßen alle ihre M ethoden an ihre Grenzen, sobald, bedingt durch eine große Prüfglied- zahl, auch die (Teil-) Blöcke groß und damit in sich inhomogen werden. Zudem ist meist a ’ priori nicht bekannt, wie die Verhältnisse auf der Gesamtfläche variieren. G erade bei der be­

deutendsten Störgröße, nämlich der W asserführung des Bodens, ist ein starker Jahreseffekt vorhanden, so dass die beste Lage der Blöcke erst im nachhinein festgelegt w erden könnte.

Die bisher gängigen M ethoden, flächenbedingte V erzerrungen im nachhinein zu korrigieren, bestehen entw eder in der rasterhaften, großflächigen K orrektur (Block- bzw. Gitteranlagen)

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oder aber durch Eliminieren von W erten aus inhomogenen Teilflächen. Die Ergebnisse daraus sind aber so oder so unbefriedigend.

4 Ausgleich durch Bodentrendm odelle

Die beschriebenen Probleme können durch den Einsatz geeigneter Bodentrendmodelle viel­

fach gelöst werden. Dabei werden im Nachhinein die W erte der Einzelparzellen dahingehend analysiert, ob sich au f der Fläche systematische, d h. kontinuierliche Verzerrungen erkennen lassen. Sodann wird ein Ausgleich über die gesamte Fläche vorgenommen, der theoretisch die Versuchsfläche im nachhinein vollständig homogenisiert. Entscheidend ist dabei, dass dieser Ausgleich kontinuierlich über die gesamte Versuchsfläche vorgenommen wird - entgegen der üblichen Versuchsanlagenmethoden, die nur diskrete Abstufungen ermöglichen Die w achs­

lumsbestimmenden Faktoren eines Feldes ändern sich aber naturgemäß kontinuierlich.

5 Funktionsw eise von Bodentrendm odellen

Die Versuchsdaten werden dem Lageplan zugeordnet, in dem maßstabgetreu Hoch- und Kechtswerte (x- und y-Koordinaten) erfasst werden. Da die Prüfglieder jeweils mehrfach wie­

derholt sind, kann geprüft werden, wie sich die Residuen (Abweichungen von den Erwar- lungswerten) au f der Fläche verteilen. Wenn systematische Trends erkennbar sind, wird eine mathematische Funktion - meistens ein Polynom in x und y bis 4. Grades - durch Kleinst- Ouadrat-Minimierung angepasst. Zusätzlich werden Nebenbedingungen berücksichtigt wie die Zahl der durch die verschiedenen möglichen Funktionen „verbrauchten“ Freiheitsgrade oder die Randbereiche der Versuchsfläche. Das zugrunde gelegte Koordinatensystem hat als Kastereinheit die Parzellenbreite. Eine Versuchsparzelle von z. B. 1.50 m x 7.50 m wird als zusammengesetzte Fläche aus 5 Teilflächen 1.5 m x 1,5 m betrachtet. Der Parzellenertrag ist für jede dieser Teilflächen der gleiche. Die K orrektur aber wird aufgrund der kontinuierlich verlaufenden Funktion für jede der 5 Teilflächen bestimmt und daraus ein K orrektur- Mittelwert für die Parzelle berechnet.

Grenzen von Bodentrendm odellen

liodentrendmodelle lassen sich immer dann vorteilhaft einsetzen, wenn sich die Bodenver­

hältnisse au f der Versuchsfläche kontinuierlich ändern. Zuverlässige K orrekturfaktoren kön­

nen nur bei Versuchen mit mindestens 3 Wiederholungen berechnet werden. Die rechnerische Korrektur von Felddaten stellt immer nur einen „N otbehelf1 dar, um an sich brauchbare Feld­

versuche „zu retten“ . Sie können nicht die gewissenhafte Auswahl der Versuchsfläche und die sorgfältige Planung und Durchführung der Versuche ersetzen. Gänzlich versagen Boden- tiendmodelle bei diskreten, stufenweisen Veränderungen innerhalb der Versuchsfläche, Be- handlungsfehlern oder RandefFekten.

Beispiel

An nachfolgendem Beispiel, dessen Daten aus einem offiziellen Sortenversuch stammen, wird die Anwendung einer Bodentrendbereinigung (vereinfacht) gezeigt. Der Versuch war als Blockanlage angelegt Die Varianzanalyse (Bild 1) liefert einen enormen Versuchsfehler, so dass sich ein F -W ert kleiner 1 ergibt. Bild 2 zeigt die Abweichungen von den Erw artungs- vverten, bzw. die für jedes Flächenraster ermittelten K orrekturw erte. Die Blockeinteilung war im Versuch „w aagrecht“ . W äre die Blockeinteilung „senkrecht“ vorgenommen worden, könn­

ten die in x-Richtung systematisch verlaufenden Bodenunterschiede zumindest teilweise auch durch die Varianzursache „Block“ ausgeglichen werden. Dennoch wären auch hier noch deut­

liche Unterschiede innerhalb der Blöcke. Die Varianzanalyse mit den nach Bodentrendmodell

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bereinigten Felddaten (Bild 3) liefert ein brauchbares Versuchsergebnis und lässt eine gerech­

te und zutreffende Beurteilung aller Prüfglieder zu.

Bild 1

General Linear Models Procedure Dependent variable: k e r t r g Source

> F Model 0 .8 9 0 5 Error Corrected Total Mean 4 0 .4 5 6 3 2 1 8 4 Source

> F SORTE 0 .8 5 3 4 WDH 0 .8 2 7 3 Source

> F SORTE 0 .8 5 3 4 WDH 0 .8 2 7 3

DF Sum of Squares Mean Square F value Pr

30 7 63.4 9 149 4 25 2 5 .4 4 9 7 1 6 4 8 0 .6 6

56

86 21 60 .1 8 2 5 2 8 7 4

29 23 .6 7 4 0 2 2 9 9 38 .5 7 4 6 8 8 0 1

•Square C.V. Root MSE KERTRG

261141 1 5 .3 5 1 9 9 6 .2 1 0 8 5 2 4 4

DF Type I SS Mean Square F Value Pr

28 7 4 8 .8 1 402 2 99 2 6 .7 4 3 3 5 7 9 6 0 .6 9

2 1 4 .6 7 7 4 7 1 2 6 7 .3 3 873 5 63 0 .1 9

DF Type III SS Mean Square F Value Pr

28 748 .8 1 4 0 2 2 9 9 2 6 .7 4 3 3 5 7 9 6 0 .6 9

2 1 4.6 7 7 4 7 1 2 6 7 .3 3 8 735 6 3 0 .1 9

Bild 2

Bodenmodell fur kertrg

Symbol

Bild 3

/ / / / / Contour / / / /

plot Of Y*X.

....

/ / / / + + // / / / , , / / / / + + + +/ / / / / ,/ / / / / + + + + +/ / / / / / / / / / / + + + +

+

/ / / / / / / / / / / + + + + + 4 / / / / / / / / / + + + + + + + / / / / / / / / / + + + + + + / / / / / / / / / / + + + + + + / / / / / / / / / / + + + + + + / / / / / / / / / / + + + + + / / / / / / / / / / / + + + + + / / / / / / / /

/ / / +

++

/ / / / / */ /

1 1 1 1 1 1 1

m

T2 i m w 3 4 5 6 7 8 9012 3 4 5 6 7 89 EFFEKT

-1 0 .0 - -7 .5 -7 .5 - -5 .0

Symbol EFFEKT

-5 .0 - -2 .5 -2 .5 - 0 . 0

-Achse Symbol /////

EFFEKT 0 .0 - 2 .5 2 .5 - 5 .0

Symbol +++++

Varianzanalyse der um den Bodentrend bereinigten Daten General Linear Models Procedure

Dependent variable: BOFILT Source

> F DF Sum of Squares Mean Square F value Pr

Model 0 .0 0 0 1 Error Corrected Total

28 58 86

7 02 .42 58 19 02 2 2 1 .166 5 608 3 92 3 .5 9 2 3 7 9 8 4

2 5 .0 8 6 6 3 6 3 9 3.8 1 3 2 1 6 5 7

6 .5 8

R-

Mean 0

40 .4 5 6 3 2 1 8 4

-Square .760537

C.V.

4 .8 2 6 8 0 0

Root MSE 1 .9 5 2 7 4 5 9 0

BOFILT

Source

> F DF Type I SS Mean Square F Value Pr

SORTE 0 .0 0 0 1

28 70 2.42 58 19 02 2 5 .0 8 6 6 3 6 3 9 6 .5 8

Source

> F DF Type III SS Mean Square F Value Pr

SORTE

0.0001 28 7 02 .42 58 19 02 2 5 .0 8 6 6 3 6 3 9 6 .5 8

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