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ERDOBERFLÄCHE MORPHOLOGIE

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Academic year: 2021

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(1)© Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. MORPHOLOGIE DER. ERDOBERFLÄCHE VON. D R ÄLBRECHT PENCK, PROFESSOR DER GEOGRAPHIE AN DER- UNIVERSITÄT WIEN.. ZWEITER MIT. 38. TEIL.. ABBILDUNGEN.. STUTTGART.. VERLAG VON. J.. ENGELHORN.. 1894.. Hooql. K.rVar 9 cht 17. - W«*«*.

(2) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Das Recht der. lieber Setzung in. fremde Sprachen wird Vorbehalten .. Druck der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart..

(3) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Inhalt.. . Buch. Die Landoberfläche. Abschnitt.. II.. Die Formen der Landoberfläche. Seite. 1. Die Formen der Landoberfläche Kapitel. 2. Die Ebenen. I.. 1.. Einteilung und Hydrographie. 2.. Verbreitung und Physiognomie. 3.. Entstehung. 4.. Geschichtliches. 5.. Das Vorkommen von Ebenenbildungen geologischen Systemen. —2 — 36. —8 — 13 13 — 22 2. 8. 22. — 24. 24. — 36. in älteren. 36. — 58. 1.. Einteilung. 36. — 38. 2.. Die Dünenlandschaft. 38. Die Kontinentaldünen b) Die Küstendünen. 38. 46. —'50. Die Moränenlandschaft. 50. — 54. Kapitel. II.. Das aufgesetzte Hügelland. a). 3.. a). Die Endmoränenlandschaft Grundmoränenlandschaft. b) Die. 5.. Die Schlammvulkane Die Sinterhügel. 6.. Künstliche Hügel. 4.. .. .. ............. —50 — 46. 50—52 52. —54. 54—56 56. — 57 58.

(4) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Inhalt.. VI. Seite. 58. Kapitel III. Die Thäler 1.. 141. 58—76. Eormverhältnisse a). Einteilung. 58—. b). 61. e). Der Thalboden Die Thalgehänge. d). Thaleingang und -Ausgang.. e). Die Thalrichtung. 2.. Hintergehänge.. 72 76. Das Auftreten der Thäler a) Anordnung b). 3.. — 65 — 70 — —. -. — —. 76. 61. 64 69 72. 76 83 81. 81—83. Verbreitung. — 134. Die Entstehung der Thäler a) Allgemeine Gesichtspunkte. 83. —. 88. b) Erklärung der Thalerstreckung. 88—. 97. Die Entstehung der Durchbruchthäler und der offenen Thäler d) Die Entstehung der Thalgehänge. Die asym-. 97. — 108. 108. — 116. 83. c). 116—118. f). metrischen Thäler Die Entstehung des Thalschlusses Die Entstehung des Thalgefälles. Die Stufenthäler. 118. 124. g). Die Entstehung der Thalweitungen oder Thal-. becken und der Thalleisten Das Alter der Thäler. Doppelthalbildung. 124. — 129. h). e). i). ..... Die Entstehung der Trockenthäler über Thalbildung. .. ..... Die Thallandschaften. 1.. Einteilung. 2.. Die Tafelländer (Plateaus) und Platten Die Mittel- und Hochgebirgsländer. 3.. .. .. .. 144. 142 144. — 146. 146. — 170. 146. 158. a). Die. b). Die Pässe und Gehänge Die Konstanz der Gipfelhöhen Die Entstehung der Hoch- und Mittelgebirgs-. 158. 161. 161. 165. formen. 165. — 170. 170. — 183. 170. — 173. c). d). 4.. Kämme und. — 134 — 141 142 — 203. 131. 134. 4. Geschichtliches. Kapitel IV.. 129—131. Gipfel. Umgestaltung. und. Vertikale. Gliederung Thallandschaften a). ....*•••. der. Das geschlossene, geöffnete und durchgängige Gebirgsland. .. .. .. t. .. i.

(5) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. VII. Inhalt.. Seite. Berggruppe. b) Die ausgearbeitete c). 5.. Tafelland und Tafelberge. 173. 175. 176. 181. 181—183. d) Die Einzelberge Die horizontale Gliederung der Thallandschaften a) Arten der horizontalen Gliederung. 184. b) Der Gebirgsstock e) Die Gebirgsfieder. 186 186 188. — 199. ..... d). Abtragung der Länder. Wannen. 203. 232. Erscheinungsweise. 203. 216. 203. 208 216. Die. Kapitel V. 1.. — — 199 199 — 203. 188. Das Rostgebirge. Geschichtliches über die. 6.. 186. 184. a). Einteilung. b) Die c). 208. Seen. 216 223. Wannen. Die leeren. 2.. Struktur und Entstehung. 3.. Verbreitung. 217. Wannenbildung 4. Kapitel VI. Die Wannen- und Seenländer Geschichtliches über. 1.. 2.. Wannen. Die b). Verbreitung der großen Wannen Entstehung der großen Wannen und Seesenken. Der Kaspisee. d). Die echten. .. c) 4.. Die. .. .. Wannen der Moränenlandschait Wannen im Bereiche durchlässiger Gesteine.. Die. .. .. .. b) c). 5.. 6. 7.. 242. 246. 246. 251. 259 265. 265. — 269 290. Gestalt und Verbreitung. 269—274. Entstehung Die Karstseen. 274. 286. 286. 290. der Anschwemmungsgebiete.. Die Wannen Seen der Ebenen) Die Wannen und Seen der Vulkangebiete Die Gebirgswannen. (Die. .. .. .. a). 235. 269. (Die Karstlandschaft) a). 233. 251—254 254—269 254—259. Wannen. Die Wannen der ehemaligen Gletschergebiete a) Verbreitung b) Die Wannen der Rundhöckerlandschaft. 229. 235—254 235—242. der Trockengebiete. c). 223 229. — 232 233 — 327. Einteilung. a). 3.. ..... Einteilung. b) Die Rücken-, Plateau-. und Paßwannen. .. .. 291—296 296—301 301. 327. 301. 303. 303—305.

(6) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. VIII. Inhalt. Seite. Die Karwannen Die Thalwannen. o). d). Die vertikale Verteilung der Gebirgswannen Die Gebirge. e). 305—313 313—325 325—327. Kapitel VII. 1.. 2. 3.. 4.. 327—438 327—347 a) Einteilung 327—330 b) Die Höhen und Höhenzonen der Gebirge 330—337 c) Die Gliederung der Gebirge 337—339 d) Orometrie 339—343 e) Geschichtliches über die Gebirgsbildung 343-347 Die Schichtstufengebirge und die Schwellengebirge 348—356 Die Bruchgebirge 356—370 a) Zerbrochene Gebirge 356—358 b) Das Schollengebirge 359—370 Die Faltungsgebirge 370—397 a) Struktur 370—380 b) Horizontale Gliederung 380—385 c) Vertikale Gliederung 385—390 d) Die Faltungsgebirgsthälcr 390—393 Allgemeines. .. e). Geschichtliches über die Dislokation der Fal-. tungsgebirge ft.. 6.. 393—397. .. Die geographische Verbreitung der Faltungsund Bruchgebirge a). Thatsächliches. b). Geschichtliches. Die vulkanischen Gebirge a) Aufschüttung b). Abtragung. c). Verbreitung. ..... d) Geschichtliches. Kapitel VIII. Die Senken 1.. Einteilung. 2.. Die einzelnen Senkentypen Schlußbemerkungen und Geschichtliches. 3.. 397—408 397—402 402—408 408—438 408—425 425-430 430—435 435—438 438—447 438—441 441—445. .. .. .. 445 - 447. Kapitel IX.. 2.. Die Höhlungen und Höhlen Erscheinungsweise Entstehung. 3.. Verbreitung. 1.. 447—459. 447—450 450-454 454—459.

(7) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. IX. Inhalt.. Seite. III.. Buch.. Das Meer. 460. 462. 462. 546. 1.. Uebersicht. 4:62. 463. 2.. Die Brandung. 463 463. — 469. Allgemeine morphologische Verhältnisse Kapitel I. Die im Meere wirkenden Kräfte. Der Brandungsvorgang Die Brandung an Felsküsten Die Brandung an Geschiebeküsten. a). b) c). d) Geschichtliches 3. 4.. Die Gezeiten- und Meeresströmungen. 6.. 7.. 3.. 4. 5. 6.. 2.. 4.. 488. ..... 489—491 491—497 512 499. b) Mündungstriehter. 499. 504. 505—512. Die Deltas. Wirkungen des Meereises Der Biffbau Anhang: Die Mangrovenwälder Bewegungen der Küstenlinie a) Schwankungen des Meeresspiegels b) Hebungen und Senkungen des Landes Geschichtliches. II.. Die Küsten. 512. — 516. 516. 523. — 525 525 — 546. 523. .... .. .. 525—536 536. 543. 543. 546. 546—605 550. Einteilung. 546. Die glatten Küsten Die gebuchteten Küsten a) Erscheinungsweise. 550. 562. 562. -582. 562. 569. b) Structur. 569. 572. c) Entstehung Die gelappten Küsten. 572. Die Korallenriffküsten Die Meeresstraßen. 586. 582 586 596 600. 582 596 601. 605. 606. — 630. Allgemeines. 606. Die Flachsee a) Bodengestaltung. 613. 613 622. 613. 618. b) Entstehung. 618—622. Die Tiefsee. 622. 7. Die Küstenseen Kapitel III. Der Meeresgrund 1.. 477. 477. 497. c). 2.. 469. ..... 497. Kapitel 1.. 491. Die Flußmündungen a) Barrenmündungen. c) 5.. ..... 630.

(8) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. X. Inhalt. .. Seite. 630—662. Kapitel IV. Die Inseln 1. Einteilung 2.. Die Kontinentalinseln a) Die Küsteninseln. 631. — 631 — 641. 631. — 634. b) Die selbständigen Elachseeinseln. 634. c) 3.. 4.. Die Kontinentalinseln der aktisohen Stufe. Die ozeanischen Inseln a). Erscheinung. b). Entstehung. Geschichtliches. 630. .. — 636 636 — 641. — 661 —652 652 — 661. 641. 641. 661. Namenregister. 663. Sachregister. 675. Druckfehler. — 662 — 674. — 696. 696.

(9) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. II.. Buch.. Die Landoberfläche.. II.. Die. Abschnitt.. Formen der Landoberfläche.. Der Formenreichtum der Landoberfläche führt sich im wesentlichen auf die geringe Größe der auf ihr vorhandenen Formelemente zurück, sowie auf den Umstand, daß dieselben meist in konvexen und konkaven Winkeln Zusammenstößen, hohle und erhabene Formen bildend. Verhältnismäßig selten nur werden große Formelemente, weit ausgedehnte Abdachungen oder konvexe Uebergangsflächen angetroffen, welche Ebenen genannt werden, und welche sich in auffälligen Gegensatz zu den Unebenen stellen. Unter letzteren heben sich zunächst Hügelländer hervor, deren Höhenunterschiede sich in sehr engen Grenzen halten, und welche aufgesetzte Formen Das sind die aufgesetzten Hügel, welche meist gleich der Mehrzahl der Ebenen der anhäufenden Thätigkeit der Massentransporte ihre Entstehung verdanken. Bei beiden den eingelagerten und den aufgesetzten Landschaftsformen, scheiden sich die Gebiete der gleichsinnigen und ungleichsinnigen Abdachung nicht darstellen.. ,. scharf, welche sich in den beiden Hauptlandschaften der. ausgearbeiteten Formen, den ThalPenck, "Morphologie (1er Erdoberfläche. II.. und. Wannenland1.

(10) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Die Ebenen.. o. das strengste sondern, indem sich an sie zwei verschiedene Arten von Hohlformen, die Thal er und Die großartigste Entwickelung die Wannen, knüpfen. zeigen die Formen der Landoberfläche in den Gebirgen, welche eine Kombination aufgebauter und ausgearbeiteter Formen darstellen, größtenteils in das Bereich der gleichsinnigen Abdachungen fallen und mannigfaltig gestaltete, minder hoch gelegene Landstriche, die Senken, vonein-. schäften, auf. ander trennen. Spärlich endlich sind die überhängenden Formen der Landoberfläche, die Höhlungen.. Kapitel. I.. Die Ebenen. 1.. Einteilung und Hydrographie.. sind ausgedehntere Strecken der Landoberwelchen die Höhenunterschiede benachbarter Teile so gering sind, daß sie sich der unmittelbaren Die meisten Wahrnehmung fast gänzlich entziehen. Ebenen bilden Abdachungen, welche so sanft ansteigen, daß sie bereits im Umkreise des Gesichtsfeldes eines Beobachters unter dessen Horizont zu liegen kommen. Steiler ansteiIhr Gefälle beträgt daher etwa 0.4°/oo. gende Ebenen kann man als schiefe bezeichnen; sie erreichen ein Gefälle von 10, ja selbst 20 °/oo. Noch steilere Abdachungen machen schon den Eindruck eines Gehänges; sie erhalten auf der Karte des Deutschen Reiches bereits eine Schraffur, während andere Kartenwerke selbst Geländeformen bis 5° Neigung (87 °/oo) als Ebenen darstellen. Bei den meisten Abdachungsebenen nimmt das Gefälle von oben nach unten hin allmählich ab, und es ist bei schiefen Ebenen oft derart angeordnet, daß dieselben Ausschnitte aus den Mantelflächen sehr stumpfer Kegel bilden. Ebenen, welche sich nach einem in ihrer Mitte gelegenen Punkte abdachen, gehören nicht mehr in das Bereich der gleichsinnigen Abdachung, sie mögen Hohlebenen heißen. Einen dritten Typus bilden jene. Ebenen. fläche,. in.

(11) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Einteilung der Ebenen.. 3. Ebenen, welche einen häufigen Wechsel entgegengesetzt gerichteter Abdachungen aufweisen, die sich in konvexen Uebergangsflächen treffen. Man kann sie Wellungsebenen nennen. Die Ebenen sind über alle Teile der Landoberfläche verbreitet. Sie finden sich im Hochlande wie im Tieflande, und danach unterscheidet man Hochebenen und Tiefebenen. Sie treten sowohl in den zentralen als auch in den peripherischen Gebieten der Festländer auf; danach kann man innere Ebenen und Randebenen trennen die ersteren treten nicht selten als Hohlebenen entgegen, zum Teil aber bilden sie auch echte Abdachungsebenen. Letzteres ist bei den Randebenen die Regel, welche dann meist Küstenebenen heißen. Ungemein bezeichnend für die verschiedenen Typen ;. der. Ebenen. nisse.. Die. sind. deren. hydrographische Verhält-. Abdachungsebenen werden. in der Richtung ihres Gefälles von einem einzigen oder mehreren parallel fließendenFlüssen, meist in vielgewundenem Laufe, durchmessen. Gabelungen und Zerteilungen derselben. sind häufig;. Abdachungsebenen sind der eigentliche Neben dem noch vom fließenden Wasser durchmessenen Geäder finden sich zahlreiche Altwasser, nämlich halbmondförmig gekrümmte Seen, die ehedem eine Flußschlinge bildeten, dann aber abgeschnitten worden sind. Ihre Existenz ist nur eine zeitweilige, sie werden bei Ueberschwemmungen mit den fcunkstoffen der Flüsse zugeschüttet oder wachsen mit üppiger Vegetation zu. Es bleiben dann lediglich flache Schauplatz. die. der. Bifurkationen.. Vertiefungen zurück, welche durch ihre Krümmung ihre »atur als ehemaliges Altwasser verraten. Dieselben werden militärisch „Ravins“ r ihre Absätze (Wagrame) ), Hüde aus“ genannt, welch letzteres Wort in Frankreich 8) aber in anderer Bedeutung, nämlich für auffällige Gehängeabstufungen, gebraucht wird. Es sind dies Unebenheiten. ). j. J. Bei tzn er, Die Terrainlehre. 4. Aufl. Wien 1882. S. 148, 178. Henri Lasne, Correlation entre les diaelases et les ri-. aux des environs de Doullens.. ,. 0.. R. CXI.. 1890.. p. 78..

(12) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Abdachungsebenen.. 4. Ebene, welche aber doch vermöge ihrer geringen. in der. Höhe den Charakter doch. in der. der letzteren nicht stören.. Sind. sie. Regel kaum mannstief'.. Die Theißniederung wird von zahlreichen derartigen Rideam durchsetzt, welche oft in namhafter Entfernung' vom Flusse auitreten. Dasselbe gilt vom Nordende der oberrheinischen Tief-. ebene ), wo sich alte Neckar- und Mainläufe noch erkennen lassen. Sehr groß sind die Altwasser längs des Mississippi dieselben sind teils natürlich, teils bei der Stromregulierung künstlich abgeschnitten worden. Man nennt sie ox-bow-cut-offs, wotür X. S. Shaler 2) das Wort moat (Festungsgraben) in Vorschlag brachte. 1. ;. Auf den schiefen Ebenen findet in der Regel eine Verwilderung des Flusses statt, derselbe zerteilt sieb in viele Arme, welche kleine Inseln umschließen; die Bildung von Haufen im Flusse ist ganz regelmäßig. Fig.. a). Ebene mit Dammfliissen.. b). 1.. Ebene mit eingeschnittenen Flüssen.. solcher schiefer Ebenen mit verwilderten Flüssen namentlich die östliche Poebene, wo der Tagliamento ein ausgezeichnet verwilderter Fluß ist. Auch der südliche Teil der oberrheinischen Tiefebene ist eine schiefe Ebene mit verwildertem Strome. In dem Maße, als sich das Gefälle der Ebene mindert, hört die Verwilderung des Rheines auf und derselbe geht in einen Mäanderstrom über 3 ).. Beispiele. liefert. Stromgefälle und Abdachung der Ebene pflegen sich im großen und ganzen zu decken, jedoch fehlt es selten an kleinen Unterschieden zwischen beiden, und es fließen die Ströme weit weniger häufig genau im Niveau der Ebene. etwas über oder unter demselben. Im ersteren Falle durchmessen die Ströme die Ebenen auf natürlichen. als. ') Sauer, Die alten Neckarbetten in der Rheinebene. Globus. LXII. 1892. S. 193. 2 General Account of the fresh-water morasses of the U.-S. Xtü Ann. Rep. TT. S. Geolog'. Survey. 1888/90. Pt. I. p. 260 (277). 3 Honseil, Der natürliche Strombau des deutschen Ober) rheins. Verb, des VII. Deutschen Geographentages. 1887. S. 33. ).

(13) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Abdachungsebenen.. 5. Dämmen,. die sich nach rechts und links sanft, wie das Glacis einer Festung, abdaehen, und welche sie mit ihren eigenen Sinkstoffen aufbauen (vergl. Fig. 1 a). Bei Hoch-. das angrenzende Land überbahnen, wobei sie abermals sich Dämme aufschütten, welche die Ebene kreuz und quer durchziehen und zwischen sich flache Wannen einschließen, in denen es zeitweilig oder ständig zu Wasser-. wässern können. schwemmen und. sie. leicht. sich neue. Wege. ansammlungen kommt. Das sind die für die Ebenen mit aufgedämmten Flüssen bezeichnenden Stromseen. Ein solcher Stromsee liegt zwischen Donau und Drau gegenüber Esseg, andere finden sich zwischen Neusatz und Pancsöva, Besonsie sind an der unteren Donau in Rumänien sehr häufig. ders zahlreich tretcu sie am Yangtsekiang entgegen, wo der Thungtbing-bu und Pojang-hu ausgezeichnete Beispiele dieser Art sind. In den Deltaregionen fehlen derartige Stroniseen kaum je. Charakteristisch ist ihr Vorkommen im Bereiche der Mississippimündung und unweit der Mündung des Yangtsekiang. Das Haarlemer Meer in der Rheinmiindung ist ein weiteres, nunmehr verschwundenes Beispiel.. Ebenen mit eingeschnittenen Flüssen entbehren der Stromseen; sie fallen gegen die Flüsse in einem unbedeutenden Rande ab und sind zwischen denselben vermöge der Permeabilität ihres Bodens meist trocken (Fig. lb). Während sich nun aber die Niveauunterschiede zwischen den aufschüttenden Flüssen und der Ebene stets in engen Grenzen halten, da die Möglichkeit einer Aenderung dos Stromlaufes sich in dem Maße steigert, als die Flußdämme in die Höhe wachsen, können die Niveauunterschiede zwischen einer Ebene und den einschneidenden Flüssen so beträchtlich werden, daß der Charakter der Ebene verloren geht. Sobald die Flußeinschnitte zu Thälern werden, wird die Ebene zur Platte und diese wird zum Tafellande, wenn ihre Thäler eine bestimmte Hefe (200 m) überschreiten. Unter solchen Umständen ist die Grenze zwischen Ebene und Platte schwer zu ziehen, zumal da auch manche Ebenen in Platten ubergehen. Dies ist namentlich häufig mit den schiefen Ebenen üer Fall, in deren obere Teile nicht selten die Flüsse tief eingeschnitten sind, während sic weiter unten im Niveau derselben.

(14) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Hohlebenen.. 6. Hießen Dies gilt von einer der auffälligsten schiefen Ebenen, nämlich der von München. Der Sprachgebrauch scheidet auch nicht streng zwischen Ebenen und Platten. Mau redet von einer walachischen Tiefebene, obwohl (las Land eigentlich als Platte zu bezeichnen wäre auch die Prairicen Nordamerikas, welche sich als thaldurchfurchte Platten darstellen, gelten im allgemeinen als Ebenen. Und doch sind Ebenen und Platten in typischer Ausbildung zweifellos zu trennen. ;. Die. und. Ho hl ebenen. haben zentripetale Wasserläufe. zerfallen hydrographisch in zwei Regionen, die peri-. pherische des fließenden und die zentrale des stehenden, meist salzigen Wassers. Die erster e zeigt dieselben Erscheinungen wie die Abdachuugsebenen, die letztere wie die Seeboden. Beide Regionen sind nicht stabil abgegrenzt, indem je nach den klimatischen Verhältnissen die Seeregion wachsen oder zurückgehen, ja selbst verschwinden kann, in welchem Falle in der Regel ein Salzsumpf übrig bleibt. Die Uferlinien, mit welchen sich die zentrale Wasseransammlung bei ihren verschiedenen Niveaus umrandet, bilden im Verein mit einer sehr breiten, zwischen. Land und See strittigen Zone die charakteristischen Merkmale des Bodens der Hohlebenen. Der Tsad-, Balchasch- und Kaspisee, sowie die Region der südalgeri sähen Schotts bieten samt ihrer Umgebung ausgezeichnete Beispiele von Hohlebenen. Als äußerst unsicher schildert Nacht igal ) die Grenzen des inselroichen Tsadsees und hebt hervor, wie das Land am Schari nur sehr allmählich austeigt, während im 1. Norden dünenartige Erhebungen vorhanden sind. Besonders wird von ihm auch betont (S. 121), daß sich östlich vom See, in den tiefer gelegenen Landschaften Ege'i und Bodele, Spuren früherer Seen in Gestalt von Schneckenschalen und Eischresten auf dem Lande finden. Den Parallelismus niedriger Rücken mit dem Ufer des Balchaschsees, sowie die schwere Zugänglichkeit des letzteren erwähnt Al. Sch renk 2 ). Aehnliche Unregelmäßigkeiten zeigt die Uebergangszone zwischen der Abdaclnmgsregion und dem Seegebiete in der kaspischen Senke 3 ). ') Sahara und Sudan. Berlin. II. 1881. S. 347. ) Bericht über eine im Jahre 1840 in die östliche Dsungarische Steppe unternommene Reise. Beitrüge zur Kenntnis des. —. russischen Reiches. VII. 1845. S. 277 Vergl. auch Die Seenzone des Balchasch. P. M. 18fi8. S. 73. 3 ) Vergl. unter Kaspisee.. ,T.. Spörer..

(15) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Moore und Sümpfe.. Die. Wellungsebenen. besitzen eine ziemlich. /. kom-. durch den' häufigen Wechsel ihrer Abdachung bedingte Entwässerung, die durch das geringe Gefälle der Landoberfiäche wesentlich erschwert wird. Es entstehen Moore in den flachen Mulden, wo die Wasser zusammenfließen, und Moore bilden sich auf den flachen Rücken, wo der Abfluß des Wassers erschwert ist. Es werden dadurch die Wellungsebenen zum eigentlichen Schauplatz der Moore und Sümpfe. plizierte,. Der westliche Teil des norddeutschen Flachlandes liefert ein ausgezeichnetes Beispiel hierfür. Das im wesentlichen ebene Land. zusammenhängenden Mooren bedeckt ')• Die Landes südwestlichen Frankreich sind gleichfalls eine Wellungsebene mit vielfach unbestimmter Entwässerung. Gleichfalls hierher gehört der von N. S. S h a 1 e r 2) geschilderte Dismal Swamp westlich vom Kap Hattaras. von. ist. des. Die Moore zerfallen in Wiesen- und Hochmoore. Die ersteren, auch Unterwassermoore genannt, knüpfen sich an das Auftreten stehender Gewässer oder an eine Durchfeuchtung des Bodens von unten her, also an die Nachbarschaft von Seen oder Quellen. Manche Seen werden gelegentlich mit einem Filze von Gräsern förmlich überspannt, welche eine schwankende, gelegentlich zerreißende Decke bilden. Von derselben lösen sich öfters, das Wasser nicht ganz überzieht, Inseln los, die sich im eingeschlossenen Moorsee herumtreiben. Ausgezeichnete Quellmoore finden sich auf der schiefen Ebene von München dort, wo das Grundwasser im freien Felde zu Tage tritt, sowie an mehreren Punkten der Poebene in der Region der Eontanili. Die Hochmoore oder Ueberwassermoore knüpfen sich an den erschwerten Abfluß der Tageswässer; sie finden sich in flachen Einsenkungen impermeabler Gesteine, sowie über permeabler Unterlage, wenn diese ganz it stagnierendem Grundwasser durchtränkt ist, z. B. auf falls sie. m. b Grutbe, Die Lande Braunschweig und Hannover. S. 52. ) R e °logy of the Dismal Swamps district of Virginia and orth-Carolina. X t!| Ann. Rep. U. S. Geolog. Survey. 1888/89.. Ar. Ai. .. rt. -. L. p. 313..

(16) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Verbreitung der Ebenen.. 8. Sand. Derselbe wird nahe der Oberfläche vielfach durch Eisenoxydhydrat zu einem festen Gesteine verkittet, dem Ortsteine Norddeutschlands, dem Alios der Gegend von Mddoc. Auch sonst kommt es vielfach in Mooren Herrschen in zur Ausscheidung von Raseneisenstein. den Wiesenmooren Gräser vor, so sind es Sphagnumarten. Heide und Bäume, welche in den Hochmooren gedeihen. In Mitteleuropa sind es namentlich Zwergkiefern, in Nordamerika Oypressen, welche hier Vorkommen letztere sind ;. für. und. die. Cypressensümpfe (Swamps). östlichen Küstenebene. sehr vieler. Hochmoore. ist. bezeichnend.. der MississippiDie Oberfläche. sanft gewölbt.. Der Sprachgebrauch hat vielfach die Bezeichnung Ebene auf keineswegs ebene Gelände ausgedehnt, namentlich hat häufig eine Verwechslung von Tiefland und Tiefebene stattgefunden. Wohl ist wahr, daß hei der üblichen Auffassung des Begriffes Tiefland als einer Gegend von unter 200 in Höhe ausgeschlossen ist, daß dieselbe namhafte mittlere Höhenunterschiede aufweist, aber immerbetragen, und dies ist mit hin können dieselben bis 200 der Vorstellung einer Ebene unvereinbar. So ist von seiten norddeutscher Geologen vielfach mit Recht darauf aufmerksam gemacht worden, daß das norddeutsche Tiefland durchaus keine Ebene Dasselbe gilt von dem ist, sondern als Flachland gelten muß. deutschen Alpenvorlands, das meist unrichtig als Donau- oder oberdeutsche Hochebene bezeichnet wird; es zeigt Höhenunterschiede von über 100 m und erscheint in seiner Gesamtheit als Hügelland; nur stellenweise, wie z. B. im Münchener Becken, ist es eine schiefe Ebene oder zwischen Lech und Iller eine Platte. Auch das Innere Rußlands wird meist irrig als Ebene bezeichnet,. m. es ist teils von welliger Beschaffenheit, teils erscheint es, lich in Podolien, als Platte. Die echten Ebenen sind weit. häufig. und ausgedehnt,. 2.. als. meist. angenommen. namentweniger. wird.. Verbreitung und Physiognomie.. Die echten Ebenen nehmen immerhin ziemlich weite Strecken der Erdoberfläche ein. Europa bat Ebenen im Mündungsgebiete des Rheins, in den Landes zwischen der Mündung von Gironde und Adour, am unteren Guadalquivir, in derPoebene, in der oberrheinischen Ebene, in der Theißebene, in den Rokitnosümpfen, sowie in den Tundren des Nordostens: in der Nachbarschaft des Kaspisees besitzt es.

(17) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. 9. Verbreitung der Ebenen.. Asiens große Ebenen liegen im. Anteile an Holilebenen. nordwestlichen Sibirien,. am Hoangho und Yangtsekiang. am Mekhong, Irrawaddy, am Ganges und Brahmaputra, am Indus und zwischen dem Unterlaufe von Euphrat und Tigris,. außerdem finden. sich. in. seinen Zentralgebieten In Afrika treten in der. zahlreiche isolierte Hohlebenen. Umgebung des Tsadsees an vereinzelten Stellen dei Sahara und in der Kalahari Hohlebenen, am mittleren ,. Nil und mittleren Kongo ausgedehnte Abdachungsebenen, in den Deltas von Nil. Niger und Zambesi Bandebenen und an der Guineaküste schmalere Küstenebenen auf. Australien besitzt am Murrayflusse eine große Stromebene, in seinem Innern zahlreiche isolierte Hohlebenen, aber nur sparsam entwickelte Küstenebenen. In Nordamerika finden sich zwischen den ßocky Mountains und. am Sacramento der Sierra Nevada einige Hohlebenen Georgia Carolina, in Stromebenen, kommen und Mississippi und Florida ausgezeichnete Küstenebenen vor. Das eigentOrinoco. liche Land der Ebenen ist Südamerika. ;. Am. Amazonas und Paraguay bilden die von Strömen durchflossenen Abdachungsebenen eine fast ununterbrochene Flucht, welche in drei Ausläufern sich bis zum Atlantik ziehen. Ueberdies kommen im westlichen Argentinien. mehrere Hohlebenen vor. Bei einem dem Auge unmerklichen Maße des Höhendie Ebenen ihre charakteristische das Maß ihrer vertikalen Gliedurch nicht Physiognomie derung, welche sonst in der Landschaft den auffälligen Zug bildet, sondern es ist die Entwickelung ihrer Vege-. unterschiedes. erhalten. welche ihnen den Stempel der Eigentümlichkeit Es gibt bewaldete bebuschte oder bloß mit Gräsern bestandene Ebenen manche sind fast völlig der Vegetation bar, andere mit einer dichten Decke von. tation,. aufdrückt.. ,. ;. Torfmoosen. verhüllt.. Bewaldet. sind. die. Ebenen der niederen Breiten. beiderseits des Aequators bis höchstens Waldiges Dickicht erstreckt sich über. zum. Amazonas und des mittleren Kongo. nur. am. Bahr-el-Gebel, sowie. am. ,. Orinoco sind. 20. Parallel.. Ebenen des die Ebenen in dieser Zone. die.

(18) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Wald- und Graseben en.. 10. mit Gras bestanden. Bewaldet sind ferner die Ebeüen höherer Breiten zwischen dem 50. Parallel und dem Polarkreise, sowie auch die Ebenen der Mississippiniederung. Ursprünglich bewaldet waren die mitteleuropäischen Ebenen, mit Ausnahme der ungarischen Pufften. Wie auch die Vegetation dieser Waldebenen beschaffen ist, sie ist für dieselben von gleicher Bedeutung. Sie hält den Boden fest, und indem in grober Ueppigkeit eine Generation über der anderen sich entwickelt, häuft sie eine Menge vegetabilischer Substanz an, welche zur Erhöhung des Bodens vielfach beiträgt. Ueberdies vermag sie vielfach Flächen stehenden Wassers zu beseitigem indem sie dieselben randlieh einengt und Decken über dieselben spannt, wie es in manchen nordamerikanischen. Swamps. der Fall. ist.. Es entstehen schwimmende Wälder. welche gelegentlich forttreiben können und. mende. Inseln sich im Flusse bewegen, festiahren, den Muß verbarrikadieren. neuen. Weg. einzu schlagen. mende Waldinseln, welche Weser Vorkommen, sind. nötigen.. bis. als sie. schwimirgendwo. und denselben einen Derartige schwim-. gelegentlich auch auf der unteren als. Snags. oder. Sawyers am. Mississippi ziemlich häufig. Der entstehende vegetabilische Boden saugt begierig Wasser auf. Die Waldebenen sind. häufig versumpft, und da sie von zahlreichen Wasseradern durchsetzt zu sein pfiegen, sind sie schwer passierbar was durch die Ueppigkeit und Undurchdringlichkeit der Vegetation gesteigert wird. Hoher. Baum wuchs entWanderer den Ueberblick und läßt nicht den Eindruck der Ebenheit aufkommen. Diesen letzteren Eindruck gewähren in vollem Umfange die Grasebenen. Dieselben finden sich in den Zonen zwischen dem 20. und 50. Parallel, aber ihre Entzieht dein. wickelung ist hier an den Ostküsten der Erdteile in niederen und den Westküsten in höheren Breiten durch Waldebenen eingeengt. In Nordamerika erscheinen sie als rairieen am Ostabfalle des Felsengebirges, in Südamerika als Pampas am Ostrande der Anden. Llanos neißen die Grasebenen des Orinoco unweit des Aequators. u Bten die der Theiß, Steppen die des südlichen Ruß-.

(19) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Nackte Ebenen.. 11. und westlichen Sibirien und dieser Name ist zum generellen alles trockenen Graslandes geworden. Allen diesen Grasebenen ist eine kurze Vegetationsperiode eigenland. ,. tümlich, während welcher sich das zur stattlichen Höhe von 2 3. —. m. Land manchmal. bis. Gras bedeckt, worauf in einer Trockenperiode die rasch aufgeschossene Vegetation verdorrt, so daß sie bei zufälligen oder absichtlich gelegten Bränden leicht aufgezehrt wird und das nackte, meist sehr harte Erdreich zum Vorschein kommt. Dies geschieht auch dort, wo während der Trockenzeit der Pflanzenwuchs gänzlich abstirbt. In den Grasebenen !st die Erdoberfläche gelegentlich ihrer schützenden Vegetationsdecke beraubt, und es kann das lockere Erdreich zeitweilig ein Spiel des Windes werden und durch denselben große Umlagerungen erfahren. mit. Die Wasserläufe, welche Grasebenen in gleichem oder, wie den nordamerikanischen Prairieen, in etwas tieferem Niveau durchströmen, sind gewöhnlich mit Wald umsäumt, welcher die Ufer festlegt. Manchmal aber sind sie auch nur mit Schilf oder Gräsern umrandet, wie die Ufer der Theiß und des Bahr-el-Gebel. Solche Suhilfmassen wachsen vielfach auch über tote Arme gänzuch als schwimmende Decke hinweg, von welcher Teile losgelöst und als Inseln i'ortgetrioben werden können. Letztere können dann gelegentlich als Grasbarren den Flußlauf verstopfen und Veränderungen in demselben verursachen wie dies namentlich am tjei. ,. Dahr-el-Gehel der Fall. ist. 1 ).. Die erwähnten Grasebenen, welche den Steppen beizuzählen sind und sich an Trockenheit des Klimas knüpfen, sind von den Wiesen- und Hochmoorebenen zu trennen, welche ihre Existenz übermäßiger Feuchtigkeit danken, 1 le den Baumwuchs hindert. Die Moorebenen finden sich namentlich in höheren Breiten und heißen Tundren. Die nur zeitweilig mit Vegetation bestandenen Grasebenen gehen gelegentlich in solche Uber, welche wegen tllzu. großer Trockenheit der Vegetation gänzlich entehren. Die nackten Ebenen sind auf die Zentralf?ebiete der Festländer beschränkt; sie bilden eine bestimmte ) Mario, Die Sumpfregion des äquatorialen Nilsystems und a üeren Grasbarren. P. M. 1881. S. 411. ..

(20) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Antliropogeographische Bedeutung der Ebenen.. 12. Bodenform der Wüsten, ebenso wie die trockenen Grasebenen eine solche der Vegetationsform der Steppen.. Wenn auch also manche Ebenen als Steppen oder Wüsten entgegentreten, so dürfen doch letztere, nicht mit den Ebenen identifiziert werden. Die Ebenen sind bestimmte Geländeformen, die Steppen nnd Wüsten bestimmte Arten der Bodenbekleidung, die a.uf den verschiedensten Geländen Vorkommen können. In der That sind manche Wüsten, wie Teile der Sahara und die Coloradowüste, gebirgig, und die zentralasiatischen Steppen erstrecken sich häufig über unebenes Gelände. Immerhin muß aber gesagt werden, daß die Gebirge als Kondensatoren der atmosphärischen Feuchtigkeit viel weniger zur Wüsten- und Steppenbildung geeignet und daher inmitten der Wüsten mul Steppen nicht selten bewaldet. sind.. Ist die Art des Pflanzenkleides zunächst für die Physiognomie der Ebenen bedeutsam, so wird sie auch. deren weitere Umbildung wichtig. Fixiert ist der Boden der Wald- und Moorebenen: wenn in den Grasebenen zeitweilig der Boden bloß liegt, so kann er ein Spiel der Winde werden, und dasselbe geschieht mit den für. gelockerten Bestandteilen der Oberflächen nackter Ebenen. Die feineren werden als Staub aufgewirbelt und kommen an geeigneten Stellen wieder als Löß zur Ablagerung: der Sand wird in Dünen zusammengeweht, die den Charakter der Ebene allmählich verwischen. So können sich denn die nackten Ebenen nicht beständig erhalten. Sehr wesentlich beeinflußt die Vegetation der Ebenen deren antliropogeographische Bedeutung. Wald- und Moorebenen sind Hindernisse des Verkehrs, die einen wegen ihrer dichten Bestockung die andern wegen ihres sumpfigen Bodens. Die nackten Wüstenebenen sind wegen ihres Wasser- und Pflanzenmangels im allgemeinen unpassierbar, wogegen die echten Grasebenen allenthalben leicht durchmefibare Landstrecken sind, welche den Hirtenvölkern ausgedehnte Weidegriindc darbieten. Die großen von Strömen durch messenen Abdachungsebenen bieten in der Regel “inen ausgezeichneten Ackerboden, der, häufig unter dem Niveau ler Flüsse gelegen, leicht bewässert werden kann. An ihnen entwickelten sich daher vor allem Ackerhaustaaten. Die Ausnutzung des Landes erheischte vielfach eine Sicherung desselben vor den Müssen: der Lauf derselben wurde gerade gelegt, Stromseen wurden ausgetrocknet und so die ganze hydrographische Erscheinung gänzlich umgestaltet, wofür die Po-, Rhein-, Theiß- und Mississippiebene Beispiele liefern. Die Eindämmungen der Ströme haben ,.

(21) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Entstehung der Ebenen.. 13. in diesen Gebieten häufig eine zunehmende Erhöhung der Betten zur Folge gehabt, so daß das Land, namentlich in der Poebene und in den Niederlanden, nunmehr weit tiefer unter den Strömen liegt, als unter natürlichen Verhältnissen, und daher mehr und. mehr' der. Ueberschwemmungsgefahr ausgesetzt 3.. ist.. Entstellung.. Hinsichtlich ihrer Entstehung verhalten sich die Abdachungs- und Hohlebenen einerseits, die Wellungsebenen Die bei weitem überwiegende andererseits verschieden. Zahl der Abdachungs- und Hohlebenen gehört zu den eingelagerten, die kleinere zu den ausgearbeiteten F ormen der Landoberfläche.. Bei dem Zusammenfallen von Fluß- und Ebenenin den großen Abdachungsebenen ist eine genetische Beziehung zwischen beiden von vornherein wahrgefälle. Auen ebene. scheinlieh.. Flüsse sich jeweils ein ihnen entvermögen, so muß Gefälle zu schaffen. Da. sprechendes. Aufs cl lüttun gsebene.. die. werden, daß sie die Ebenen bildeten, durchmessen. In der That werden die Abdachungsebenen oberflächlich von Flußsedimenten gebildet, von Geröll, Sand und Schlamm, was ihre fluviatile Entstehung verrät. Nun vermögen die Ströme auf zweierlei Wegen Ebenen zu bilden, nämlich sowohl durch Akkumulation als auch durch seitliche Erosion, und es können danach Aufschüttungs- und Auenebenen unterschieden werden, die sich oberflächlich gleichen, aber von wesentlich verschiedener Entstehung sind. In den durch seitliche Erosion entstandenen Auenebenen hat man. angenommen welche. m. sie. geringer Tiefe unter den Flußanschwemmungen das Gestern zu erwarten, in welches der Fluß sein Bett erodiert.

(22) ;. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Schichten der Ebenen.. 14. hat (Fig. 2a), bei den Aufschüttungsebenen ist eine große Mächtigkeit der Anschwemmungen vorauszusetzen (Fig. 2 b). Sohin können erst Untersuchungen über den Untergrund der Stromebenen deren genetische Verhältnisse aufhellen.. Derartige Untersuchungen können nur in künstlichen Aufschlüssen bewirkt werden, wie solche nur in wenigen Kulturländern bisher ausgeführt worden sind. Für die oberrheinische Tiefebene, die die Ebenen am unteren Rhein,. Po- und Theißebene, für Nil und Mississippi, für die Ganges- und Narbaddaebene haben dieselben jedoch bereits den Beweis erbracht, daß fluviatile Aufschüttungsebenen vorliegen. Man traf in ihnen übereinstimmend eine unregelmäßige Wechsellagerung von sandigen und lehmigen Schichten, wie sie von großen Strömen angeschwemmt zu werden pflegen, hie und da mit Einschaltungen von Torf oder Geröll. Nun entsteht Torf an der Landoberfläche und grobes Geröll wird lediglich nahe derselben sei es am Strande sei es in Flüssen bewegt und ausgedehnte dünne Gerölllager können nur durch Flüsse ausgebreitet worden sein, nie aber am Grunde stehender Gewässer, also nie am Boden von Meeren oder ,. am. ,. Seen, verfrachtet sein. Das Auftreten dieser gelegentlichen Torf- und Gerölllager erweist, daß auch die unteren Schichten der Ebenen einst zu Tage lagen und nicht etwa in einem See oder im Meere abgelagert. worden sind. Dem widerspricht auch die Fossilarmut der Sande und Lehme, welche dieselben vor petrographisch ähnlichen marinen oder lakustren Gebilden auszeichnet. Nur hie und da stößt man auf Nester voller Schnecken, der Regel fluviatiler oder lakustrer Arten, welche in einem Flußarme, Altwasser oder Stromsee gelebt haben mögen. Ihnen beigemengte Gehäuse von Landbewohnern verraten jedoch dann immer die Nähe des Landes, welche überdies durch die selten fehlenden Knochen großer Landin. tiere. angezeigt wird.. Ein 175 m tiefes Bohrloch nördlich von Mannheim lehrte im 4 er oberrheinischen Tiefebene lediglich feine graue Sande, bald in thonreiche Sande, bald in gröberen Rheinkies übergehend,.

(23) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Schichten der Ebenen.. 15. m. kennen; in denselben Schichten endeten die bis 96 tiefen Bohrlöcher im Griesheimer Eichenwäldclien 6 km südwestlich von Darm4 1 stadt ). Dafür, daß diese Sande, schräg, als Deltas abgelagert sind, fehlt es an Beweisen dieselben wurden bereits 1884 als Schichten v on Landoberflächen bezeichnet 2 ). In Straßburg dtirchsank ein 49 m tiefes Bohrloch die Geröllmassen des Rheines noch nicht 3 ). In der Poebcne erschloß ein 162 m tiefes Bohrloch in Mailand lediglich Flußalluvionen, oben Geröll, unten Sande und Lehme, desgleichen ein 120 tiefes Bohrloch zu Mantua; ein solches bei Tiefe unter Rivoltella im Modenesischen erteufte erst in 115 :. m. m. den Fluüanschwcmmungen das marine l’liocän ). In der Theißebene ist an mehreren Stellen ein Komplex sandiger und lehmiger Schichten erbohrt worden, welcher bei Szentes 6 ) bis zu einer Tiefe von 177 eine rezente Schneckenfauna führt, hei Höd-M ezö- V äsarl uily bis zu einer Tiefe von über 120 m an benachbarten Stellen eine ziemlich verschiedene Entwickelung aufweist, und unter welchem erst in 215 in Tiefe jungtertiäre Ablagerungen angetrofien werden 6 ). Ebenso erschlossen drei benachbarte Bohrlöcher bei Grabdez im Komi tute Torontäl ziemlich verschiedene Folgen lehmiger und sandiger Anschwemmungen in einer Mächtigkeit von 85 120 m, und 97 m tief wurde im Alluvium zu Franzfeld gebohrt 7 ). Der Umstand, daß man in der Thoiß-DonanAiederung allenthalben Saude und Lehme in so unregelmäßiger Wechsellagerung trifft, sowie daß benachbarte Bohrlöcher ganz. m. —. verschiedene Schichtfolgen und Wasser in sehr verschiedenen Tiefen ergeben, widerspricht der Auffassung dieser Gebilde als regelmäßige Seeabsätze und charakterisiert sie als flnviatile Ablagerungen, nämlich als ein Komplex von Flußsanden und Ueber-. schwemmungslehmen. Damit stimmt ihre Fauna, ein Gemenge '-uviatiler und terrestrer Schnecken, wohl überein. In den Ebenen im Mündungsgebiete des Rheines wurden Ilnßanschwemmungen bei Utrecht in 160 m, bei Goes in 97 m, ’) Lepsius, Geologie von Deutschland. Stuttgart. I. S. 648. 'Handbücher zur deutschen Landes- und Volkskunde. I.) 2 Penck. Schwarzwald und Wasgau. .Tahresb. geogr. Ge) misch. München. IX. 1884. S. XIX. 3 ) Schumacher, Die Bildung und der geologische Auf bau ües oberrheinischen Tieflandes, in Kriegers hygienischer TopoCTaphie von Straßburg i/E. Archiv f öffent.l. Gesundheitspflege. X. 4 freundlichen mündlichen Mitteilungen von Prof, ) Nach T. raramelli ’). a ' h.. Jahrb. ). ,. artesische. Brunnen von Szentes.. Mitt.. ungar. geolog. Landesanstalt. VIII. H. 6. 1888. Halaväts, Die zwei artesischen Brunnen von Höd-Mezö-. vasarhely. .i. in Pavia.. Halaväts, Der d. k.. Ebeud. VIH. H.. Halaväts,. 8.. 18*9.. Beiträge zur Kenntnis der geologischen Ver-a msse des Komitates Torontäl. Földtani Közlöny. 1891. S. 204..

(24) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Mächtigkeit der Ablagerungen in den Ebenen.. 16 bei. Gorkum in. 121 in Mächtigkeit durch Bohrungen aufgeschlossen. l l.. Dünne Torflager wurden hier mehrfach zwischen den Sanden und Lehmen angettoffen. In den unteren Nilebenen findet man einen Komplex von fluviatileu4 Sanden, Lehmen und Geröll in 80 — 40 m Mächtigkeit, darunter folgt grobes Gerolle, bei Zagazig in 68 in FlußMächtigkeit erbohrt, so daß man auch hier rund 100 anschwemmungen antrifft 2 ). In der Nähe von New-Orleans wurden Thon- und Sandschichten in unregelmäßiger Folge und mit vielfachen Einschaltungen von Cypressensumpfbildungen bis 183. m. m. Tiefe erschlossen 3 ).. Sehr mächtige fluviatile Ablagerungen wurden in den vorderindischen Ebenen angetrollen. In der Narbaddaebene wurde unfern Tiefe der Eisenbahnstation Gädarwära ein Bohrloch von 150 in die dortigen Alluvionen gesenkt, welche ausdrücklich als fluviaEbenso wurde bei Kalkutta ein 176 tile bezeichnet wurden ). mächtiger Komplex von Sanden, Thonen, Kiesen mit eingelagerteu Moorbüdungen erbohrt 6 ). 1000 km oberhalb der Gangesmündung reichten bei Lucknau die Gangesanschwemmungeu nachweislich Tiefe 6 ). Zu (Jmballa im Punjab bis 287 m, mutmaßlich bis 480 Alluvionen erbohrt 7 ). wurden 139 Für die großen Ebenen Südamerikas mangeln noch die ent> sprechenden Aufschlüsse. Bohrungen in der Ebene des Parana unfern der Hafenstadt San Nicolas zeigten bis zu einer Tiefe von dieselbe Abwechslung von Letten und Sand wie an der 25 Oberfläche 8 ). Von der Amazonasebene ist lediglich bekannt, daß. m. m. m. m. m. ‘). Lorie,. chives Teyler. Contributions ä la geologie des Pays-Bas. II.. (2).. I.. Ar-. 1885.. 2 J. W. Judd, Deposits of the Nile-Delta. Proe. Roy. Soc. ) J. C. Roß, 1886. 240. The Nature. XXXIII. 1886/87. p 142. The Scott, geogr. Magaz. Irrigation and Agrioulture in Egypt. 1893. p. 169. Hilgard, On the Geology of the Delta of the Missis) On the Geology of Lower sippi. Am. Joum. (2.) 1871. p. 238. XXII. No. 248. 1881. Louisiana. Smiths. Coutrib. 4 Manual of the Geology and Blanford, ) Medlicott of India. I. p. 371. On the Alluvial Deposits of the Irra®) ~W. Theobald, wady more partioularly contra, sted with those of the Ganges.. —. ;!. —. A. Geolog. Mag. °). p. 379.. 1870.. Oldham, The. deep Boring at Lueknow.. XXIII. 1891.. log. Survey. India.. p.. Records geo-. 261.. T. Login, Memorandum on the most recent Geological ) Ohanges of the Rivers and Plains of Northern India. Quart. 7. Journ. Geolog. Soc. 8 ). S.. Pampasformation Gesell sch.. XXVIII.. 1872. p. 186.. Roth, Beobachtungen über Entstehung und 1888.. in. S.. Argentinien.. 375. (379).. Zeitschr.. d.. Alter der Deutsch, geolog..

(25) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Strukturtypen der Ebenen.. am. unteren Madeira und Purus 70. Vorkommen. m. 17. mächtige Plußablagerungen. ').. Die Mächtigkeit dieser verschiedenen fluviatilen Akkumulationen ist eine sehr große; dieselben reichen in den genannten Ebenen durchweg bis unter das Meeresniveau herab, und zwar senken sie sich in der meerfernen oberrheinischen Tiefebene und jener der Theiß bis tief unter die Schwelle, welche der Rhein im Schiefergebirge, die Theiß im Banater Durchbruche nach Verlassen der Ebene zu passieren haben. Dies kann nur durch die Annahme erklärt werden, daß die tiefgelegenen Bildungen der Ebene erst allmählich durch tektonische Vorgänge unter das Niveau jener Schwellen gesenkt worden sind. Entsprechend verhält es sich mit den großen Randebenen des Po, des Nil, des Rhein, des Mississippi und des Ganges. Wenn in ihnen die fluviatilen Anschwemmungen bis einige Hundert Meter tief unter den angrenzenden Meeresspiegel herabreichen, so können sie erst nachträglich unter denselben geraten sein, was am einfachsten durch Annahme einer Senkung im Bereiche der Ebene erklärt werden kann. Die großen, bisher in ihrem Aufbau bekannt gewordenen Ebenen der Landoberfläche erstrecken sieh über Senkungsgebiete, und man kann nach der Natur des tektonischen Vorganges, welcher die Senkung bewirkte, folgende Typen von Ebenen unterscheiden: Geosynklinalebenen, auf Geosynklinalen gelegen, wie die Mississippiebene und vielleicht auch die große Ebene des Amazonas. Graben ebenen, gleich der oberrheinischen Tiefebene und mutmaßlich auch der Narbaddaebene über Grabensenkungen gelegen. ,. Vorlands- und Rücklandsebenen, gelegen auf und Rückseite von Ealtungsgebirgen, wie Ganges-, Po- und Theißebene. Abriegelungs- oder Rückstauebenen, dadurch. der Vorderdie. entstanden,. “e. *). daß. ein. sich. hebendes Gebiet eine bereits. Barrington Brown, On. the. ancient river deposits of. Amazon. Quart. Journ. geolog. Soc. XXXI. 1879. Penck, Morphologie der Erdoberfläche. II. 2. p. 763..

(26) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Entstehung- schiefer Ebenen.. 18. bestehende Abdachung unterbrach (Ebenen Kongo?). Alle sich. diese. fluviatilen. am. mittleren. tektonischen Ebenen. zeichnen. dadurch aus, daß Senkung und Akkumulation gleichzeitig. erfolgten und letztere der ersteren Schritt zu halten vermochte, weswegen man mehrfach angenommen hat, daß die Akkumulation die Senkung verursacht habe. Die Gründe, welche für das Gegenteil sprechen, sind bereits im Schlußkapitel des ersten Bandes erörtert:. wie die Flüsse SenkungsVersenken des unteren Denudationsniveaus die Wasserscheiden ringsum nach auswärts verschieben, so daß sich ihr Einzugsgebiet vergrößert. ebenso. ist. dargelegt (vergl. Bd.. felder zuschütten. I.. S. 337).. können und wie. letztere durch. wie es großen Äbdachungsebenen auf Senkungsgebieten gelegen, so gibt es doch auch Ebenen, welche durch fluviatile Akkumulation auf stabilem Boden entstanden sind. Hierher gehören zahlreiche Ebenen im Unterlaufe der Ströme, welche das häufige Vorkommen von Küstenebenen bedingen hierher gehören ferner die Ebenen, welche durch Zuschütten von Seen entstanden, sowie diejenigen, welche bei Herstellung des normalen Stromgefälles aufgeschüttet wurden, und die man als Ausgleichsebenen den Sind auch. scheint,. die. ,. größtenteils. ;. zur Seite stellen kann. Solche Ausgleichsebenen entwickeln sich namentlich dort, wo ein Fluß sein Gefälle plötzlich mindert, z. B. beim Austritte aus einem. Deltaebenen. Gebirge. Sie gleichen ungemein flachen Schuttkegeln, und erscheinen in der Regel als schiefe Ebenen, weil sie aus grobem Flußgerölle aufgeschüttet wurden, welches nur bei großem Gefälle transportiert wird und bei einer. geringen Gefällsminderung liegen bleibt. Eine solche schiefe Geröllebene erstreckt sich z. B. als WienerNeustadt er Steinfeld dort, wo die Schwarza, der Hauptquellfluß der Leitha, aus den Alpen heraustritt. Diese Ebene hat ein Gefälle von 8 °/oo. Schiefe Ebenen lehnen sich an beide Abdachungen der Sierra de Guadarrama, aus deren sandigen und kiesigen Trümmern sie ausschließlich aufgebaut sind. Nunmehr bereits von Thälern durchfurcht und in eine Platte umgestaltet ist die große schiefe Ebene, die sich einst wie ein flacher Schuttkegel vor den Ausgang des Aurcthales in den Pyrenäen lagerte und von welcher heute noch nach Westen, Norden und Osten hin die Gewässer ausstrahlen. Das ist die Platte von Lannemezan, welche in ihrem überaus, regelmäßigen Thalfächer einen der auffälligste*.

(27) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Küstenebenen.. 19. Züge im Flufinetze Europas zum Ausdrucke bringt S. 260). Zahlreiche schiefe Ebenen knüpfen sich an. (vergl.. Bd.. I,. die Entwicke-. lung der eiszeitlichen Gletscher, vor welchen sie als Uebergangskegel angeh'auft wurden. Hierher gehört /.. 15. die mehrfach ermähnte schiefe Ebene von München. Im allgemeinen ist das Gefälle einer schiefen Ebene um so steiler, je gröber ihre Bestandteile sind und das muß bei der dargelegten (Bd. I. S. 279) Beziehung von Größe des Gerölles und der, Geschwindigkeit eines Flusses erwartet werden. Ist doch bei gleicher Wassertiefe der Gerölldurchmesser proportional dem Gefälle. ,. der. Solange die Akkumulation eines Flusses im Bereiche Ebene anhält, wird dieselbe weiter aufgeschöttet.. Ebenen, deren Ströme auf Dämmen fließen, wachsen daher fort. Sobald sich aber die Flußthätigkeit ändert und die Flüsse ihr Bett zu vertiefen beginnen, wird die Ebene. Da. in eine Platte zerschnitten. sind, welche die Akkumulation. es tektonische. Vorgänge. der Flüsse im Bereiche der tektonischen Ebenen veranlassen, so können letztere nur so lange existieren, als jene Vorgänge anhalten; wenn die Senkung aufhört, wird der Fluß beginnen emzuschneiden.. Da. im Laufe eines Stromes nur zeitweilig eintritt, welche bald von Erosion abgelöst wird, so sind die Ausgleichebenen nicht lange von Bestand, und in der That sind auch die meisten schiefen Ebenen bereits in Platten verwandelt. Deltaebenen an Binnengewässern vermögen sich gleichfalls nicht dauernd ein e. vielfach. Akkumulation. zu erhalten, weil in der Regel der Spiegel des Sees, in welchem sie aufgeschüttet werden, durch Einschneiden des Abflusses tiefer gelegt wird. Nur die Küstenebenen bleiben als solche bestehen, vorausgesetzt, daß keine Verschiebung des Meeresspiegels eintritt.. Die. Aufschüttungsebenen sind nicht die der Akkumulationsebenen neben ihnen gibt e ® axic h lakustre, nämlich alte trocken gelegte Seeböden, ebenso wie auch Ebenen mariner Akkumulation den uten entsteigen können. Solche Ebenen werden aber uisprünglich nicht die charakteristischen Abdachungsvereinzige. fluviatilen. Form. ;. ia tnisse der. Stromebenen besitzen sind doch z. B. die eeböden fast absolut horizontal, und sie werden von den 916 uurchmessenden Flüssen entweder in Platten zer,.

(28) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Entstehung der Hohlebenen.. 20. schnitten oder überschüttet, wobei sie nachträglich die Die Oberflächenabdachung erhalten. charakteristische Gegenwart auf sie beschränkter lakustrer oder mariner. Schichten dicht unter fluviatilen Aufschüttungen ist bezeichnend für die lakustren und marinen Akkumulationsebenen. Durch die geringe Entwickelung der Flußanschwem-. mungen. schließen. sich. diese. Akkumulationsebenen. den. wo. unter den fluviatilen Ablagerungen in ganz geringer Tiefe beliebige Gesteine, wie solche auch in der Nachbarschaft der Flüsse Vorkommen, angetroffen werden. Die Auenebenen bilden als Thalsohlen einen wichtigen Bestandteil der Thäler, in welchen sie gelegentlich in den Thalbecken ziemliche Breite erlangen, sonst. Auenebenen. an,. aber in der Regel schmal sind. Während ein Beobachter auf den großen tektonischen Ebenen den Horizont allseitig von der Ebene begrenzt sieht, ist gleiches von keiner Auenebene bisher bekannt; den Horizont begrenzen hier meist die nicht allzuweit entfernten Thalgehänge. Für die Hohlebenen sind bislang nur in der ChottRegion des südlichen Algier so tiefe Aufschlüsse bekannt geworden, wie für die großen Abdachungsebenen. Die Abdachungsregion jener Ebenen besitzt eine ähnliche Zusammensetzung und Entstehung wie die Abdachungsebenen, und auch hier sind die fluviatilen Akkumulationen sehr verIn ihren Zentren finden sich sowohl Ablagerungen der Sinkstoffe, als auch der gelösten Materialien, welche also von Kalk und namentlich die Flüsse herbeiführten Gips. Entsprechend der Unsicherheit in der Begrenzung beider Regionen sind die entstehenden fluviatilen Anschwemmungen und lakustren Ausscheidungen in unregelbreitet.. ,. mäßiger Weise ineinander verzahnt, und während man in der Mitte der Hohlebene vorwiegend lakustre, an lösbaren Stoffen reiche, am Rande ausschließlich fluviatile Ablagerungen antrifft, wird an der Grenze der beiden Regionen einer häufigen Wechsellagerung jener Gebilde begegnet. Die zahlreichen Bohrlöcher, welche die französische Regierung behufs Erteufung artesischen Wassers zwischen Biskra und Touggout längs des Oucd Rir stoßen ließ gewähren einen ungemein ,.

(29) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Entstehung der Wellungsebenen.. 21. Am. 1 lehrreichen Einblick in die Schichtfolge einer Hohlebene ). Rande derselben bei Biskra finden sieh vorwiegend Gerölllager mit einzelnen Mergelbänken, Gips fehlt. In der Mitte hingegen kommen Gerolle mit Sauden nur in den tieferen Horizonten vor, oben herrschen Mergel und Gips vor, aber eine bestimmte HorizonMan kann keine einzige Schicht über tierung ist unmöglich. Entgrößere Strecken verfolgen; Bohrlöcher, welche nur in 15 fernung geschlagen werden, liefern bereits verschiedene Schichtfolgen. Die Mächtigkeit der Ablagerungen ist dabei sehr bedeutiefe Löcher erreichen ihre Sohle nicht, welche tend, selbst 151 unter dem Meeresspiegel liegt. mindestens 100. m. m. m. Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Hohlebenen ist der Umstand, daß ihre Flüsse versiegen. Sie beschränken sich auf die relativ trockenen Teile des Landes, und es treten in ihnen alle die Erscheinungen auf, Ist bereits in welche die Trockengebiete auszeichnen. ihren Abdachungsregionen die Bodenbekleidung eine spärliche und häufig auf eine Grasdecke beschränkt, so sind ihre zentraleren Partieen, sofern sie trocken liegen, nicht selten fast gänzlich vegetationslos, was häufig auch von Sand und Schlamm ihrer der Umgebung ihrer Seen gilt.. versiegenden Flüsse werden ein Spiel des Windes; erstem wird zu Dünen zusammengeweht, letzterer als Staub verschleppt uud über die Grasfluren der Abdachungsregion als Löß gebreitet. So gesellen sich zu den fluviatilen und lakustren Bildungen der Hohlebenen gewöhnlich noch äolische, welche aber den Oberflächencharakter der Ebene, wie bereits erwähnt, beeinträchtigen. Die Entstehung der Wellungsehenen ist an jene verschiedenen Vorgänge geknüpft, durch welche Unebenheiten entfernt, abgetragen oder abradiert werden, ohne daß dabei zugleich große Abdachungen entstehen. Wird das Land bis auf sein unteres Denudationsniveau abgetragen, so können nach Bd. I. S. 363 flache, ungemein sanftwellige Ebenen entstehen. Manche küstennahgelegene Ebenen, welche überdies aus leicht beweglichem, homogenem Materiale aufgebaut sind, wie z, B. die Landes, mögen solche bis auf ihr unteres Denudationsniveau abgetragene Land’). 18510.. Georges Rolland,. P HO, 116. .. Taf.. Geologie du Sahara algerien. Paris. XX, XXI..

(30) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Entstehung der Wellungsebenen.. 22. schäften sein. Auch die Brandung vermag einen wenn auch wahrscheinlich nie sehr breit werdenden Streifen Landes fast vollkommen einzuebnen; ihr wird von einigen Autoren .die Entstehung der östlichen Küstenebenen Nordamerikas zugeschrieben, während andere dieselben als Endprodukt Flachländer, deren Flüsse ander Denudation anselien. häufen, also ihre Betten verschütten, und zugleich seitlich erodieren, während die Rücken zugleich stark abgespült. erfahren eine Einebnung durch Akkumulation, werden Erosion und Denudation. Beide reichten sich bei der Bildung des westlichen norddeutschen Flachlandes die Hand: die Thäler wurden durch die Schmelzwässer deznordischen Vereisung verschüttet, während die Moränenrücken abgespült wurden. Endlich können durch fort,. gesetzte äolische Umlagerung echte Abdachungsebenen in Wellungsebenen verwandelt werden, wie dies z. B. bei. den Pampas der Fall ist. In denselben versiegen viele Flüsse der Kordilleren sowohl wegen der Trockenheit des Klimas, als auch wegen der Porosität des Lößbodens in einzelnen Sümpfen, Banadas genannt, die gelegentlich Seen bergen. Der an den Ufern der letzteren ausgeworfene Sand wird zu den Medanos (Dünen) zusammenDie häufig trocken daliegenden Flußbetten geweht. (Arroyos) werden durch herbeigewehte Staubmassen gelegentlich in einzelne Wannen zerlegt, die dann zur Ent1 stehung von Lagunen Veranlassung geben ). Auch die eingenommenen Seen teilweise von Barabästeppe dankt ihre Wellungen wahrscheinlich Windwirkungen (vergl. S. 45).. 4.. Geschichtliches.. Die Bildung der Ebenen hat bereits frühzeitig die Aufmerksamkeit erregt. A. Kircher 1) widmete denselben einen eigenen Abschnitt seines bekannten Werkes und deutete sie bereits als Viel ist ferner im vorigen Jahrhundert Akkumulationsgebilde. *). Santiago Roth, Beobachtungen. Alter der Pampasformation in Argentinien.. über Entstehung und Zeitschr. d. Deutsch,. geolog. Gesellsch. 1888. S. 375. 2 Amsterodami 1678. ) Mundus subterraneus.. XII.. App.. Lib. II.. Cap..

(31) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Geschichtliches über Ebenenbildung.. 28. über das Anwachsen, namentlich der Küstenebenen geschrieben worden. Aber die neuere Litteratur über die Ebenen ist spärlicher Erwähnen doch viele als die über andere Oberflächeuformen. so z. B. die von Lehrbücher der physikalischen Geographie B. S t u d e r von Hann, v. H o c h s t e 1 1 e r und Pokorny, von Supan u. a. der Ebenen gar nicht, während andere Werke der Ebenen nur ganz beiläufig gedenken; es führen z. B. 0. F. Nau,. ,. ,. mann, Klüden und. v.. Sonklar. zum Berglande. die. Ebenen lediglich wegen. 4 Die ausführlichen Darlegungen von Reclus ') jedoch beschäftigen sich nicht allein mit den Ebenen, sondern, wie schon die von Ivircher, zugleich mit den Steppen und Wüsten, also nicht bloß' mit Gelände-, sondern auch mit Dagegen faßt v. Rieht liefen im Führer Yegetationsformen. für Forschungsreisende die Ebenen im engeren Sinne des Wortes mit den deutlich gegliederten Flachländern zu den Flachböden zusammen, denen er eine ausführlichere Betrachtung widmet. Im allgemeinen ist man gern geneigt, die Ebenen als zugeschüttete Seen oder Meeresteile oder auch als gehobenen Meeresgrund zu betrachten was in der That auch in manchen Fällen das Richtige ist, aber für die großen fluviatilen AufschüttungsDie subaerilo Aufschüttung von Ebenen, ebenen nicht gilt. durch welche ganze geologische Formationen entstehen, würdigte Georges Greenwood 2 ) im Gegensätze zu Charles Lyell, welcher einmal geäußert hat, daß auf dem trockenen Lande überhaupt keine Sedimente entstünden 3 ), und später Wynne ); die für die Bildung derselben wichtige Thatsache, daß ein Fluß auf sinkendem Boden sein Bett und seine Aue erhöht, so daß die Mächtigkeit seiner Anschwemmungen so lange wächst, als die Senkung 6 dauert, hat, wie es scheint, James Dana ) zuerst beachtet. Archibald Geikie c ) stellt allgemein die Ebenen als Stromaufschüttungen hin, ohne jedoch die zugleich erfolgenden Senkungsvorgänge zu würdigen. Ebenso schildern W. T. Blan-. des Gegensatzes. au.. ,. ford und Medlicott Akkumulationen.. Die. 7 die indischen Ebenen als fluviatile ) Gleichzeitigkeit von Akkumulation und. ist namentlich von jenen Autoren beobachtet worden, welche eine genetische Beziehung zwischen beiden Vorgängen annehmen. Systematisch sind von den Akkumulationsebenen nur die der Deltas behandelt worden, auf welche noch zurückgekommen werden soll. Die Entstehung der. Senkung bei der Entstehung von Ebenen. 1 ). 2. La. Terre. Deux. Rain and Rivers.. partie.. Ohap.. II.. 1857. p. 5 und 161. 3 Principles of Geology. 9. Auf!. 1853. p. 188. ) 4 on some Pbysical Features of the Land formed ) Notes Denudation. Journ. R. Soc. Ireland. I. 1864/67. p. 256. 6 2 n ü ed. 1875. p. 650. ) Manual of Geology. 6 Text-boolc of Geology. 2 nd od. 1885. p. 942. ) 7 Manual of tlie Geology of India. I. p. 871. ) ). A. London. by.

(32) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at 1. Alte Ebenenbildungen.. 24. durch seitliche Erosion nannte Iv. G. Gilbert ) 5 welchen Vorgang er eingehend untersuchte. Mit der Bildung von Hohlebenen, nämlich der Salzsteppen Zentrala.siens, befaßte sich P. v. Ri cli th o f en -) gelegentlich der Erörte3 rung der Lößbildung, sowie auch W. T. Blanford ). Den Begriff der Wellungsebene formulierte zuerst W. M. Davis 4 ), welcher eine Oberfläche mit so geringen Wellungen, daß sie fast einer Ebene gleicht, Peneplain nannte. Die Bildung von Ebenen durch die Brandung, der Plains of marine denudation, hat A. C. Ramsay ) zuerst erörtert; F. v. Richthofen“) ist gleichfalls zu dieser Anschauung gelangt und hat dieselbe weiter ausgebaut. Das Wort Abrasion lediglich zur Bezeichnung der Einebnung durch Brandung verwendend, nannte er die also entstandenen Flächen Ab'r asionsf läeh e n. Die Entstehung von Ebenen durch Abtragung bis zum unteren Denudationsniveau haben namentlich amerikanische Geologen vertreten und den Vorgang hase-levelling genannt. Letzterem schreibt W. M. Davis die Bildung der Peneplains zu. Die Arbeit von Roh. II ay 7 ) betrifft ausschließlich die große. Auenebenen. Plana tion,. Platte westlich des Mississippi.. 5.. Das Vorkommen von Ebenenbildungen in älteren geologischen Systemen.. Die Aufschüttungsebenen gehören zu den wenigen der Erdoberfläche, bei welchen sich eine bestimmte Oberflächenform mit einer bestimmten geologischen Formation ursächlich verbindet, und zwar dermaßen, daß jede Schichtfläche der letzteren eine frühere Landoberfläche war. Es nehmen nach einer geringen Schätzung 5 °/o der Landoberfläche ein. Stromanschwemmungen die Sie bilden daher nicht bloß ihrer Mächtigkeit, sondern auch der Fläche nach einen nicht zu unterschätzenden. Formen. '). Rep. on the Geology of the Henry Mountains. 1877. p. 126.. 2. China. I. Berlin 1877. S. 85. On the nature and probable origin of the superficial deposits in the valleys and deserts of central Persia. Quart. Journ. Geolog. Soc. XXIX. 1873. p. 493. 4 Proc. Bost. Soc. Am. Journ. (3.) XXXVII. 1889. p. 430. ) Xat. Hist. XXIV. 1889. p. 373. 5 Rep. British Assoc. 1847. Trausact. Sect. p. 66. ) *) Führer für Forschungsreisende. 1886. p. 356. ’) contribution to the geology of the great plains. Bull. U. S. Geolog. Soc. 1892. p. 519. ). 3. ). —. A. HL.

(33) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Alte Ebenenbildungen.. 25. Bruchteil der gegenwärtig entstehenden Bildungen, und zwar denjenigen, welcher vergleichsweise am raschesten. ^. c hst. Entstanden doch die hundert und mehr Meter Mächtigkeit messenden Aufschüttungen der Po-, Rheiuund Theißebene in der letzten geologischen Epoche. Es t an daher gemutmaßt werden, daß auch in der älteren geologischen Schichtfolge Bildungen auftreten, welche den heutigen Formationen der Akkumulationsebenen genetisch '. entsprechen. Fast in allen geologischen Systemen gibt es Ablagerungen, " eiche sich durch das mehr oder weniger grobe Korn ihrer klasti^nen.Ge gteine, durch äußerst schwankende, gelegentlich ungemein stattliche. Mächtigkeit bei oft nur örtlichem Auftreten, in der Regel ureh das Fehlen von Versteinerungen, sowie durch das Auftreten on hohle meist in kleinen Schmitzen die nur in manchen Abagerungen zu stattlichen Flözen anschwellen, auszeichnen. Hie ,. arbe dieser Formationen ist in der überwiegenden Zahl der Vorkommnisse rot; ihre Schichtflächen zeigen verschiedene Eigentümlichkeiten. Man sieht auf denselben nicht bloß jene WellungsJ'ppen (ripplemarks), die sowohl am Boden seichter stehender und lebender Gewässer, als auch auf Dünen Vorkommen, sondern. namentlich auch Eindrücke aller Art, z. B. Fährten von Tieren, ‘puren von Regentropfen, ferner Risse, welche den Sonuenrissen ’) gegenwärtiger Ablagerungen entsprechen, sowie endEindrücke von Eoohsalzwürfeln. Alle diese Eindrücke sind a j gegossen durch die hangende Schicht, welche die Fährten, »-egentropfenspuren Salzwürfel sowie die Sonnenrisse en relief, 1 letzteren als Netzleisten heuvortreten läßt. Derartige Einj ?. U 6 erL lstehen auf nacktem, feuchtem Boden, welcher austi‘ i le V< n Plätzregen benetzt und von Tieren überschritten «’ wirü ^ie s * n<l charakteristische Erschein un gen für eine eben vom «7 vel ^ asseue Eandoberfläche sie finden sich am Strande lleer< s cheijso wie im Uebersehwemmungsgebiete von Flüssen uul an : en Ufern von Binnenseen. Damit aber derartige Ein(lr H 0 ™. n dev hangenden Schicht ausgegossen und abgedrückt w , eu muß die Schicht, in welcher sie eiugeprägt sind. e; s einen gewissen Grad von Verfestigung erhalten haben, bevor sie , v er uangenden bedeckt wurde. Es muß die liegende Schicht eW se l au & ausgetrocknet worden sein, also an der Lau fICr jj^ ^ a ijFe gelegen haben, bevor die hangende zur Ablagerung r elaii° e ® Dazu ist an den Küsten des Meeres relativ weniger Q, el genlieit gegeben, als im TJoberscliwemnmngssrebiete der Flüsse .. ,. ,. ,. '. '. ,. 1. i. I. '. ,. ". .. Ver° 1 theJ Gunl h col °gv of. (1 ie ,. the. Abbildung bei G. K. Gilbert, Report Henry Mountains. 1S77. p. 9..

(34) :. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Alte Ebenenbildungen.. 26. und Seen; denn wenn auch, wie Lyell ) ansebaulieb schilderte, die breiten Schlammflächen im Einschläge der Fundybay die verschiedensten Eindrücke während der Ebbe erhalten, so werden die1. selben doch schon nach wenigen Stunden wieder durch die Flut bedeckt, welche sie verwischt, da das Material, in welchem sie eingedrückt sind, noch nicht trocken und fest werden konnte. Anders in den Ueberschwemmungsgebieten der Flüsse und Seen hier liegt der Erdboden Wochen- und monatelang trocken und erlangt eine bedeutende Festigkeit, bevor er wieder überflutet wird. An der Zusammensetzung dieser Formationen beteiligen sich vornehmlich Konglomerate, Sandsteine und thonige Gesteine. Die Konglomerate erlangen namentlich an den Grenzen der Ablagerung eine auffällige Größe ihrer Gerolle die oft nur wenig abgerollt sind, hie und da eckig, gelegentlich wie vom Winde bearbeitet erscheinen. In ihnen hat man an mehreren Stellen auch gekritztc und geschrammte Geschiebe gefunden. Ihre Schichtung ist ursprünglich in der Kegel söhlig, und zwar auf große Entfernungen hin. Diese Thatsache verdient insofern Beachtung, weil n u r Flüsse Geröllmassen über große flach geneigte Strecken auszubreiten vermögen. Alle Gerolle, die in einem Binnensee oder im Moore außerhalb des schmalen Ufersaumes zur Ablagerung kommen, weisen schräge Schichtung auf, und das Auftreten ausgedehnter, ursprünglich nahezu horizontal geschichteter Konglomerate innerhalb jener Formationen erweist jedesmal deren subaerilen Ursprung, ebenso wie dies die Gcrölllager in den Anschwemmungen der Ebenen tlinn. Die Sandsteine der in Rede stehenden Ablagerungen zeigen Sie sind diskordante Parallelstruktur oder Diagonalschichtung. vielfach auch mit der gesamten Formation rot gefärbt, gleich den Verwitterungsgebilden der Länder niederer und mittlerer Breiten. Dadurch unterscheiden sic sich von den Sauden des heutigen Strandes. Diese sind auf der ganzen Erde mit wenigen Ausnahmen weiß wegen der fortwährenden Abrollung, die sie an den Küsten erfahren. Nicht selten trifft man in ihnen sogenannte Thongallen, welche sich am ungezwungensten als kleine Thongerölle deuten ,. daß nahe bei der Ablagerung von die Zerstörung von Thonlagern erfolgte, und in der That finden sich auch lokale Diskordanzen in den in Rede stehenden Bildungen. Allo diese Dinge trifft man vielfach auch in den Ablagerungen der Ueberschwemmungsgebicte der Flüsse. Inmitten von Sandstein- und Mcrgelschiohten kommen gelegentlich Konglomeratbänke vor, welche anzeigen, daß die Sand- und Mergelablagerung durch Geröllbildungen unterbrochen wurde. Ein solcher lassen. ,. und welche andeuten. ,. Sanden. Vorgang. ist. nur au der Laudoberfläche möglich;. verstehen, wie. *). VII.. am Boden. On reeeut and. 1851.. p. 239.. es. ist. nicht zu. eines Sees oder eines seichten Meeres, auf. fossil. rains.. Quart. Journ. Geolog.. Soc..

(35) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; www.zobodat.at. Alte Ebenenbildungen.. 27. welchem sieh Sande oder Mergel ablagem, mit einemmale Gerolle verbreitet werden können; denn der Transport derselben setzt ein bewegendes Medium voraus, das einem stehenden Gewässer fehlt. Dagegen bedarf es lediglich der Verlegung im Laufe eines aufschüttenden Stromes, daß dieser über die von ihm bei Hochwasser abgelagerten Auenlehme seine groben Gerolle breitet. In manchen hierher gehörigen Sandsteinen finden sich Gerolle mit Sandschliffen '), 2 in anderen sind die Sandkürnclien so gut gerundet, wie in Dünen ), was beides gleich den horizontal geschichteten Konglomeratbänken einen subacrischen Ursprung erweist. In gleiche Richtung deuten charakteristisch struierte Partieen in manchen Sandsteinen, welche als Wohnstätten von Tieren angesehen werden. Fühi't zwar John Smith 3) eigentümliche U-förmige Röhren in schottischen Sandsteinen auf Meeresbewohner 4 zurück, so gilt dies doch nicht jenen Gebilden, welche Barbour ) als Daimonelix aus mioeänen Sandsteinen Nebraskas beschrieben hat. Theod. Fuchs 5 ) erkannte in denselben die Ausgüsse der spiraligen Gänge von Geomys, einer heute noch in Nordamerika lebenden Erdmaus, also eines Landtieres, und schließt mit Recht auf die kontinentale Entstehung des betreffenden Sandsteines. Auch die Kohlenschmitzen und Kohlenflöze in den fraglichen Formationen deuten auf kontinentale Entstehung. Sie können am ehesten deu Torfeinlagerungen in manchen Ebenenformationen an die Seite ge-. Mögen manche dieser Lager durch Zusammenwerden. sehwemmung entstanden sein, so sind doch viele aufgebaut von stellt. Resten einer Vegetation, die an Ort und Stelle wuchs. Dies geht sowie aus aus den Wurzelschichten unter manchen Kohlenflözen den Lagen mit aufrechtstehenden Baumstrünken hervor, welche vielfach aus der produktiven Kohlenformation beschrieben sind, aber auch sonst, z. B. in der Karrooformation, nicht fehlen ). ,. 15. Kohlenvorkommnisse in manchen der in Rede stehenden Formationen derart mächtig und häufig, daß man diese als Kohlenformationen bezeichnet, so zeichnen sich andere hierher. Werden. die. ! Rupert Jones, Sand worn pebbles in the Upper Turn) bridge Wells Saudstone of the Weald. Geolog. Mag. (2). V. p. 287. 2 Philipps, On the Constitution and Historv ) Arthur °f Sandstones and Grits. Quart. Journ. Geolog. Soc. XXXVII.. 1881.. p. 6.. U shaped tubes in Sandstone. Trans. Geolog. IX. 1891. p. 289. 4 New Order of Gigantic Fossils. University Studies. ) A Uincoln, Nebraska. I. 1892. p. 301. 5 Ueber die Natur von Daimonelix. Ann. d. naturh. Hof) musenm. Wien. 1893. S. 9. B on the structure, Organisation ) H. G. Seeley, Researches 3. ). Peculiar. S°c. Glasgow.. and. Classification of the fossil reptilia. VII. Phil. Trans.. 1892.. B.. p. 311.. OLXXXITl..

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