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Jugenderinnerungen Teil IV 1. Teil

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Jugenderinnerungen Jugenderinnerungen

Teil IV Teil IV

1. Teil 1. Teil

Erste Familienkonferenz...

Erste klare Ansagen...

Und:

Der Rohrstock hält Einzug

(2)

In meiner Reihe „Jugenderinnerungen“ geht es um selbst erlebtes, beobachtes, gewünschtes aus vergangenen

Kindheitstagen... Träume, Wünsche, Realität... wie es war, wie es hätte sein können.

Meine „Jugenderinnerungen“ sollen dem Leser Freude machen, ihn auch mal zum Nachdenken oder auch Schmunzeln bringen.

In keinster Weise geht es in meiner Reihe „Jugenderinnerung- en“ darum irgendwelche Tipps oder Anregungen für die

Erziehung oder Behandlung von Kindern und Jugendlichen in der heutigen realen Welt abzugeben. Dies ist kein Erziehungs- ratgeber und soll auch nicht als solcher verstanden werden.

Auch ist es kein Aufruf zu irgendeiner Gewalt oder zu

Beschränkungem irgendwelcher Menschen, Personen egal welchen Geschlechtes, welches Alters, welcher Religion oder sonstiger Zugehörigkeit...

Und der Leser möge würdigen, daß meine Jugenderinnungen aus einer Zeit sind, in einer Zeit handeln, als Gesetze und gesellschaftliche Normen noch anders als heute definiert waren...

Vorwort:

Vorwort:

(3)

Dies ist nun der erste Teil von Folge IV aus meiner Reihe „Jugenderinnerungen“.

In den vorangegangenen drei Folgen habe ich bereits beschrieben wie es bei mir zu Hause ab meinem Eintritt in das Gymnasium immer strenger zu ging. Gründe hierfür waren:

Meine schlechten schulischen Leistungen wohl wegen meinem fehlenden Lerneifer

Durch die Vorpupertät war ich nun aus Sicht der Eltern immer wieder aufmüpfig, hatte oft

„meinen eigenen Kopf“, u.a. auch in punkto Kleidung

Ganz wichtig: die Bekanntschaft und neue Freundschaft meiner Eltern zu Hedi, zu einer, ja so muß ich das schon schreiben, absoluten und blühenden Verfechterin des

autoritären Erziehungsstil's, den sie zu Hause -aus Sicht meiner Eltern- sehr erfolgreich bei der Erziehung ihres Sohnes Thomas anwandte...

Die ersten 3 Folgen geben dabei einen Einblick wie und was sich bei mir zu Hause ab der 5.

Klasse in Richtung strengere Erziehung u.a. veränderte:

Beschränkungen beim TV-Konsum

Strengere Schlafenszeiten und Rituale

Strengere Lernbedingungen

Und ja ein 1. Blick auf die neu in unserer Familie für mich eingeführte Prügelstrafe

Die ersten drei Folgen sind nicht chronologisch und auch nicht voll- zählig in der Darstellung der Maßnahmen und Veränderungen. Die Folge IV knüpft hingegen in direktem zeitlichen und fachlichen

Zusammenhang an Folge III an, so daß ich empfehle, zuerst die Folge

III zu lesen.

(4)

Folge III schildert die Ereignisse „meines schwarzen Freitag's“, jenem Tag der alles ins Rollen brachte... er ist quasi der „Startschuß“ für meine nun folgende autoritäre Erziehung:

Es kommt ein blauer Brief von der Schule

Ich lungere mit Halbwüchsigen herum, trinke mit ihnen Alkohol, rauche Zigaretten und werde dabei von meinem Vater an diesem Freitag erwischt

Mein Vater war so stink wütend auf mich daß ich zum ersten Mal richtige Prügel mit dem Teppichklopfer und zusätzlich auch noch Stubenarrest bekomme.

Dann das „i-Tüpfelchen“, das das Faß dann endgültig zum überlaufen brachte:

Ich bekam damals auf Hedi's Empfehlung, genau wie Thomas, diese

besonders gesunden Birkenstock-Sandalen die dazu auch noch sehr teuer waren, sollte sie dann auf Wunsch meiner Eltern regelmäßig anziehen...ich fand die nur grässlich...

Ich wollte sie nicht anziehen, meine Eltern wollten sich durchsetzen, ich denke auch um vor Hedi ihr Gesicht zu wahren, und wollten mich dazu zwingen...

Ich wollte weiter in meinen adidas auf die Straße, die waren „in“ und so hab ich eben getrickst und geschummelt, dabei auch manches angestellt... das alles kam an jenem Freitag ebenfalls ans Tageslicht...

Als Folge haben meine Eltern Rat bei Hedi gesucht, gelernte Erzieherin und ja das mag sich jetzt komisch lesen: Auch wenn die „Tatbestände“ Blauer Brief und Alkohol- /Tabakkonsum eigentlich wesentlich schwerer wogen, so sahen meine Eltern aber gerade das Thema adidas/Birkenstock für sich als ganz besonders kritisch und bedeutend an:

Ich hatte sie getäuscht und betrogen, Thema Vertrauensverhältnis

Ich hatte ihre Wünsche einfach ignoriert, war also völlig respektlos

Ich war uneinsichtig, ehrte in keinster weise Vater & Mutter, war ungehorsam

So hat sie dieses „i-Tüpfelchen“ dazu bewogen auf Hedi zu hören, den Pfad des

laissez-faire für mich zu verlassen und mich kunftig autoritär zu erziehen!!!

(5)

Als Folge wurde ich von da an sehr streng erzogen, gab es für mich bis zur Volljährigkeit nun klare Anweisungen, strickte Regeln, Ge-/Verbote, sogar Punktesysteme für mein Benehmen & Verhalten.

Und natürlich war ich fortan einem System aus Überwachung, Kontrolle, Tadel und Strafe unterworfen, eben jenen elementaren und „natürlichen“ Bausteinen, ohne die eine autoritäre Erziehung ja gar nicht denkbar ist, nicht funktionieren würde. Kontrollen und Strafen, diese hat mein Vater dann stets verfeinert, hatte hier immer

neue Ideen und Vorstellungen, auch bei den Körperstrafen die nun für mich eingeführt wurden.

Und: als stete Mahnung für meinen „Verrat und Täuschung“ und als stete Erinnerung wer nun „den Hut auf hat“, nämlich meine Eltern und auch als sichtbares Zeichen nach außen, daß ich streng erzogen wurde

und tun mußte, was meine Eltern verlangten, wurde ich gezwungen auch in den Folgejahren

den ganzen Sommer über so auffälligeSandalen wie diese Birkenstock zu tragen, während meine Freunde alle in adidas oder Puma-Turnschuhen unterwegs waren. So sind Sandalen in meiner Erinnerung unmittelbar mit meiner strengen Erziehung verwoben und deshalb habe ich 2 Geschichtsreihen eröffnet in denen ich meine

Erinnerungen teile und veröffentliche:

...meine

Erlebnisse als einzigster Junge in einer Welt von Turn- schuhträgern in auffälligen Sandalen unterwegs zu sein... (der ultimative Kick

„dank“ strenger Erziehung...)

...meine

Erfahrungen wie es ist besonders streng erzogen zu werden, mit vielen Regeln, Ge- und Verboten, auch Strafen...dies schildere ich hier...

Sandalengeschichten Jugenderinnerungen

(6)

Um die Geschichte besser und flüssiger schildern zu können, habe ich in Folge IV sehr viel mit Dialogen gearbeitet, meine Eltern „reden“ in rot, ich in blau.

Da alles schon sehr lange her ist sind diese Dialoge nicht tatsächlich gesprochene Texte, aber so ähnlich waren sie, könnten sie gewesen sein.

Nach diesem Vorwort

Vorwort

Geht es nun weiter mit der eigentlichen Geschichte...

… mit meinen Jugenderinnerungen IV, erster Teil...

(7)

Ich war ja da Freitags ziemlich krass mit meinem Vater aneinander geraten.

Es kam ein Brief von der Schule...

3x keine Hausaufgaben

Ich störe den Unterricht

Ich war ungehorsam...

u.a. zog ich nicht an was ich sollte

Ich stand unter Tatverdacht...

Treffen mit älteren Jugendlichen

Dabei rauchen & Alkohol

Das gab es bisher bei uns noch nie!!!!

Das gab es bisher bei uns noch nie!!!!

Stubenarrest

Ich bekam wirklich zum ersten mal in meinem

Leben Prügel von meinem Vater!!!

Und zum 1. mal bekam ich Stubenarrest, ich war in

meinem Zimmer einge- schlossen worden!!!

Vieles dabei geleitet und gesteuert durch und von Hedi der neuen Bekannten meiner Eltern die als Erzieherin für

eine strenge Erziehung von Kindern war und selbst auch streng

erzog. Sie gab meinen Eltern Anregungen und

Beispiel!!!

(8)

Und so kam der Sonntag...

Und so kam der Sonntag...

Familienkonferenz Familienkonferenz

Klac k...

Klac k...

Und so kam der Sonntag Morgen; es war ausgemacht daß wir hier unsere 1. Familienkonferenz abhalten würden:

Es sollte über das Vorgefallene gesprochen werden

Ich sollte eine Entschuldigung geschrieben haben und auch erklären wie es zu Tabak & Alkohol kam

Und mir dämmerte, daß da bestimmt noch einiges andere kommen würde...

Und ich hatte noch eine ganz schöne Bürde für heute

Morgen im Gepäck... eine 5 in Englisch von der mein Vater noch nichts wußte... aber ich brauchte ihre Unterschrift für die Schule und er vermutete auch richtig daß wir die

Klassenarbeit zurückbekommen hatten...

Ich hatte ja Stubenarrest, war in meinem Zimmer einge- schlossen; so kam Mutter mich zur Konferenz abholen. Ich sollte mir noch was anständiges anziehen denn auf

„Wunsch“ meines Vater's trug ich während des Arrestes

auch tagsüber nur einen Schlafanzug, war barfuß...

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Und so kam der Sonntag...

Und so kam der Sonntag...

Familienkonferenz Familienkonferenz

Nachdem Mutter mich aus meinem Zimmer gelassen hatte nahm sie mich mit bis zum

Arbeitszimmer meines Vater's... sie stellte mich vor die Tür, sie selber ging rein und wies mich an vor der Tür zu warten bis ich reingerufen würde...

So stand ich da wie nicht abgeholt vor der Tür und wartete, wartete mit meiner Englischarbeit und der Entschuldigung unter dem Arm...

Bange Minuten für mich denn sowas gab es noch nie; bisher gab es meistens einen Anpfiff z.B. im Anschluß ans Abendessen direkt in der Küche aber so förmlich, im Arbeitszimmer von Vati... nein das war neu... wie würde er drauf sein? Immer noch auf 180 wie am Freitag?

...oh je, oh je, bange Minuten, ja bange Minuten bis endlich das erlösende „herein mit dir“ kam und die Spannung löste...

… ich ging durch die Tür und in der Nachbe- trachtung der Ereignisse war dies wie der Gang durch eine Zaubertür, ja wie damals bei der

„Mini Playback Show“...

(10)

Und so kam der Sonntag...

Und so kam der Sonntag...

Vater rief: „Herein mit Dir!!!“

Laissez- faire

Freiheit (en)

Selbst entschei-

den

Partner- schaft

Freizüg- igkeit

Autoritär

Kontro Stra lle/

fe(n) Untertan

Rege Ve ln/

rbote

Demut/

Respekt

Es war wie ein Gang durch eine... Zaubertür... Zaubertür...

Davor...

Davor... Danach... Danach...

Wie befohlen betrat ich also das Zimmer zu

unserer 1.

Familienkon- ferenz ohne zu ahnen was das

für mich bedeutete...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Da stand ich nun in Vaters Arbeitszimmer -mit einem mächtigen Klos im Hals, kein Wunder nach den Ereignissen der letzten Tage...

Als ich reinkam saß Vater hinter seinem Schreibtisch, daneben meine Mutter, ich wußte nicht so recht wie ich mich verhalten sollte, blieb in Türnähe zunächst einfach stehen bis Vater mich im Befehlston dazu aufforderte näher zu kommen, näher bis zum Schreibtisch...

Ich gehorchte ihm, ging auf den Schreibtisch zu, es gab zunächst keine weitere Anweisung... ich schaute mich um, wollte mich setzen aber es gab keinen weiteren, freien Stuhl für mich auf den ich mich hätte setzen können...

So blieb ich vor dem Schreibtisch und vor meinen Eltern stehen die hinter dem Tisch saßen...

Ein sau blödes Gefühl... so dazustehen während meine Eltern saßen... ich mußte so demütig vor ihnen stehen bleiben...

Dann fing mein Vater an:

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Ob ich eine Ahnung hätte warum wir uns heute Morgen hier treffen würden, warum es ging?

Na ja wohl wegen dem „blauen Brief“ und so...

Und weil es momentan in der Schule nicht so gut lief

So, so, momentan... und sonst, sonst viele mir nix ein?

Äh ja wohl noch wegen der Zigarette und äh dem Alkohol aber das war doch alles ganz anders, glaub mir...

Ich glaube nur noch was ich sehe und sonst...?

Äh sonst, äh mh... nix aber Vati bitte...

Und dein Ungehorsam und deine Betrügerei, typisch der

Herr Sohn hat das schon abgehackt, interessiert ihn nicht

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Und jetzt legte mein Alter Herr so richtig los!!!!

Von wegen momentan laufe es nicht so toll in der Schule...

In Wahrheit sei das ein Dauerthema... siehe den „blauen Brief“ von der Schule

Tatsache sei, daß ich stinkfaul sei, aber nicht dumm, daher kämen ständig meine schlechten Noten weil ich eben stinkfaul sei und nur Flausen im Kopf...

Apropos stinkfaul:

In meiner Freizeit würde ich nur rumgammeln, statt was vernünftiges zu tun, am liebsten mit meinen Freunden gammeln oder fern sehen

Genauso faul sei ich zu Hause, würde nichts im Haushalt oder Garten helfen

Und ich würde nur an mein Vergnügen und meine Vorteile/Wünsche denken:

An Fun und Spaß

Würde nur von Markenklamotten und teuren Sportschuhen träumen

Leistung: Null

Was ich mir jetzt aber noch geleistet hätte, das hätte dem Faß den Boden ausgeschlagen:

Rauchen

Alkohol trinken

Sich dabei mit großen Jungs treffen und wer weiß was anstellen

Und typisch: die Respektlosigkeit und der Ungehorsam den ich meinen Eltern gegenüber gezeigt hätte, das hätte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm:

wie ich die elterliche Wünsche ignoriert hätte

Wie ich sie sogar hintertrieben hätte, nur um meinen Dickkopf durchzusetzen

Welche Menpower und Energie ich investiert hätte nur um ihre gutgemeinten Weisungen zu umgehen,

Dabei hätte ich mich sogar wie ein Betrüger oder Dieb aus dem Haus geschlichen

Aber künftig da sei er ganz sicher da hätte ich das auf dem Schirm, ich würde daran noch lange denke, das verspreche er mir... überhaupt

Ab heute sei hier Schluß mit nur lustig!!!

Ab heute wehe hier ein anderer Wind!!!

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Was war hier gerade los??? So einen Mega-Anschiß hatte ich bis dato noch nie erhalten. Überhaupt stimmte das so

alles??? Nein, also will, nein muß ich was sagen. Also...

„Also Vati was du da sagst so ist das doch gar nicht, ich wollte...“

Ruhe!!!“ Ruhe!!!“

„Was fällt dir ein mich zu

unterbrechen??? Ich bin noch lange nicht fertig!!! Ich will

keinen Mucks von dir hören, ver- standen? Ich warne dich! Für jedes ungefragte Wort kassiert du ab sofort einen Tag Fernseh- verbot!!!“

„Überhaupt, das ist auch so eine Unart von dir, einfach

mir oder deiner Mutter ins Wort fallen oder dazwischen-

reden wenn Erwachsene sich unterhalten, ungehörig

und respektlos ist das von dir. Da kannst du dir auch

eine Scheibe von Thomas abschneiden, bei dem gibt es

sowas nicht... und ab heute auch bei uns nicht mehr.“

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

„Wir werden in unserer Familie so einiges ändern und künftig auch für vieles feste Regeln einführen und heute Freundchen fangen wir damit an. In deinem eigenen Interesse... höre mir genau zu!!!“

Und dann fing er an:

Als Kind oder Heranwachsender stünde ich noch lange nicht mit Erwachsenen auf einer Stufe, schon gar nicht gegenüber Erziehern oder Eltern, ganz im Gegenteil.

Entsprechend meines geringeren Status als zu Erziehender schulde ich ihnen gegenüber einen besonderen Respekt und eine besondere Höflichkeit, eben meinem untergeordneten Status angepaßt. Auch sei dieses mein Verhalten,

meine Höflichkeit und mein Respekt im Umgang mit Erwachsenen die Visitenkarte eines guten Elternhauses und einer guten Erziehung. Daher habe ich mich ab heute an folgenden Verhaltenscodex zu halten:

Generell:

Wenn Erwachsene reden hätte ich zu schweigen, niemals dürfe ich Erwachsene unterbrechen, es sei denn in einer Notsituation

Wollte ich etwas sagen müsse ich eine Gesprächspause abwarten und erst höflich nachfragen, ob ich sprechen darf. Ausnahme: wenn ich von meinen Eltern für eine Unterhaltung von dieser Regelung frei gestellt worden sei, ich mich also generell an dem Gespräch aktiv beteiligen durfte, z.B. an einer Geburtstagsfeier. Dann hatte ich aber besonders darauf zu achten daß ich niemand Erwachsenes unterbreche.

Ansonsten wäre es eine Zier wenn ich ruhig sei wenn Erwachsene sich unterhielten. Ausnahme wenn ich was gefragt werde:

dann muß ich höflich antworten und möglichst in ganzen Sätzen

Eine Frage dürfe ich dabei nie mit einer Gegenfrage beantworten Und...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Zusätzlich im Umgang mit meinen Eltern gelte:

Jegliches „Talk back“ ist mir verboten!!!

Auch werden keine Grimassen oder sonstige Unmutsbezeug- ungen meinerseits geduldet, wenn mir etwas nicht paßt

Und Wiederworte sind mir ebenfalls absolut strengstens verboten, stehen für mich auf dem Index!!!

Zusätzlich bei Familiengesprächen/-konferenzen:

Bei diesen meiner Erziehung dienenden künftigen Gesprächen würden für mich erhöhte Anforderungen an meine Höflichkeit und den nötigen Respekt gegenüber meinen Eltern gelten:

Ich habe bei diesen Gesprächen aktiv zuzuhören

Bedeutet zunächst Redeverbot für mich; ich habe nur zu

Sprechen wenn ich von meinen Eltern was gefragt werde oder dazu aufgefordert werde zu sprechen

Während des Gesprächs muß ich Blickkontakt halten und nicht etwas einfach auf den Boden schauen

Möchte ich von mir aus etwas sagen muß ich mich wie in der Schule durch ein Handzeichen bemerkbar machen und warten bis ich das Wort bekomme

Ich solle mir diese Regeln hinter die Ohren schreiben denn

analog wie es bei Thomas praxis ist, würde auch ich ab heute für jeden Verstoß gegen diese Grundregeln der Kommunikation eine angemessene Strafe erhalten...

...für heute würde gelten: für jeden Verstoß einen Tag Fernsehverbot und wenn das nicht reiche würde er noch Stubenarrest nachlegen.

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

? ? Was passierte da gerade????

Ich wa r d oc h n ich t b eim M ilitä r!

Wa s s oll da s a lso hi er alle s? ??

Bin ic h i m fal sc he n F ilm ?? ??

Mein Alter Herr war so richtig in Fahrt und riss mich gleich aus meinen Tagträumen und Überlegungen...

… ob ich ihn verstanden habe

… äh ja das schon aber ich denke

… ich solle nicht denken, nur antworten ob ich ihn verstanden habe

… ja das habe ich

… habe ich was????

…. ja ich habe dich verstanden, Vati

… gut ob ich gesteigerten Wert auf Fernsehverbot legen würde

Nein natürlich nicht

… gut dann solle ich jetzt bestätigen daß ich mich an diese Regel halte aber bitte in einem ganzen Satz

… Ja Vati ich habe verstanden und ich verspreche mich an die neue Regel zu halten

… na bitte geht doch

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

English

Jetzt zog mein Vater einen kleinen Hocker unter dem Schreibtisch hervor, den Hocker konnte ich daher bis dahin nicht sehen...

Er stellte ihn vor mich und befahl mir mich auf ihm vor seinen Schreibtisch zu setzen...

Das tat ich dann und setze mich darauf, mein Englischheft und meinen Aufsatz behielt ich lieber weiter in meinen Händen...

Ich konnte jetzt auch sitzen dennoch ein

komisches Gefühl, auf dem Hocker saß ich sehr tief, mußte zu meinen Eltern hochsehen weil diese in ihren Stühlen wesentlich höher saßen als ich... heute weiß ich daß dies Absicht war...

Als ich saß machte Vater weiter:

Ab heute würde hier ein anderer Wind wehen.

Bedeute daß er meine Menpower und mein

Engagement nun in die richtigen Bahnen lenken

würde, auch darauf könne ich mich verlassen...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Gegen Dummheit sei kein Kraut gewachsen aber gegen Faulheit!

Also würde er mir da auf die Sprünge helfen und mir meine Faulheit austreiben und meinen Fleiß trainieren

Zum „trainieren“ würde er mir künftig Aufgaben zuweisen die ich ohne zu trödeln mit Fleiß abzuarbeiten hätte

Deren ordnungsgemäße Erledigung würde er streng kontrollieren, evtl. Fehler müßte ich dann nachbessern, Trödeleien oder gar die Nichterledigung von Aufgaben würde er bestrafen

Eine priorisierte Aufgabe sei dabei, daß ich ab sofort wesentlich mehr für die Schule und meine Zensuren tun würde.

Sie würden nun täglich kontrollieren

was für Hausaufgaben ich bis wann auf hatte

Wann welche Klassenarbeit geschrieben wird

und dann mein tägliches Hausaufgaben- und Lernpensum bestimmen das ich dann pflichtgemäß abzuarbeiten hatte

Meine Hausaufgaben und meinen Lernfortschritt würden er oder Mama dann täglich kontrollieren

Und ich könnte mir sicher sein, daß sie keine schlampigen Hausaufgaben oder mangelnden Lerneifer mehr tolerieren würden; in solchen Fällen müßte ich die Hausaufgaben eben nochmal machen und/oder solange weiter lernen bis der Stoff den ich an dem Tag lernen sollte eben sitzt. Auch würden dann Strafen mich anspornen meine Aufgaben zu vollen Zufriedenheit meiner Eltern zu erledigen.Und wehe mir es käme nochmal ein blauer Brief von der Schule!!!

Um meinen Fleiß und mein Pflichtbewußtsein zu fördern sei auch Schluß mit „Hotel Mama“.

Es sei nicht länger einzusehen daß sie meine Eltern neben Beruf und ihren sonstigen Pflichten und auch der Erziehungs- arbeit auch noch den gesamten Haushalt schmeißen während der Herr Sohn faul Comic's liest oder mit Freunden on tour ist.

Deshalb würde er in den nächsten Tagen darüber nachdenk- en welche Arbeiten im Haushalt und Garten ich unter Berück- sichtigung der Schularbeiten als erste Priorität künftig zu erledigen habe

Er würde dann eine Arbeitsliste mit täglichen, wöchentlichen und Samstag's zusätzlich zu erledigenden Arbeiten für mich aufstellen

Hier gelte genau wie bei den Schulaufgaben daß er oder Mama sie selbstverständlich auf Ordnungsgemäßheit kontrollierten und daß auch hier mangelnde oder gar fehlende Ausführung Nacharbeit und Strafe bedeuteten.

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Künftig komme immer erst die Pflicht, dann das Vergnügen, also zuerst die Schule, dann die häuslichen Pflichten, dann für mich erst die Freizeit.

Bedeute, daß ich nun auch jeden Tag ausreichend Zeit zur Verfügung haben müsse, um meine schulischen und häus- lichen Pflichten ordentlich und vollständig erledigen zu können.

Ergo müsse man zu deren Gunsten meine Freizeit und meine bisherigen Freiheiten einschränken sonst

funktioniere das nicht

In dem Zusammenhang kämen auch alle meine bisherigen Privilegien und Freiheiten auf den Prüfstand, ob diese mir gut tun würden und mir überhaupt zustehen. So wäre z.B.

nicht einzusehen, daß ein Schüler der ständig wegen Faulheit schlechte Noten schreibt jeden Abend vor der Glotze sitzen darf und Samstag's aufbleiben darf so lange er will. Wenn dann stünden solche Privilegien doch

höchstens guten Schülern zu.

Damit das alles reibungslos funktioniert schwebt ihm für mich die Idee eines verbindlichen Tagesplan's vor.

Wie ein Stundenplan für die Schule mit Spalten von Montag bis Sonntag

Mit Angaben der Uhrzeiten: wann aufstehen... von wann bis wann in der Schule... von wann bis wann

Schulaufgaben, Hausarbeit, sonstige Aktivitäten, Schlafenszeit

Diesen Plan könnte man dann gut sichtbar in meinem Zimmer aufhängen

Daneben ein Ergänzungsplan mit der Aufstellung der an welchem Tag zu erledigenden Hausarbeiten

Er sei Ingenieur, Prozesse zu optimieren sei sein tägliches Brot, da fiele ihm bestimmt was gutes ein ...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Hedi

Dann verwies er auf Hedi, Thomas Mutter und gelernte Erzieherin, auf deren Meinung meine Alten nun offensichtlich immer mehr wert legten und zitierte einige ihrer Leitsätze, nach denen sie leben und erziehen würde. Und die wolle man sugzessive, da erfolgreich, für mich

übernehmen. Also da z.B. waren:

Das Kinderleben, ein Bitte-leben.

Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

Ohne Fleiß kein Preis.

Müsiggang ist aller Laster anfang.

Ergo...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Würde mir eine sinnvolle Freizeitgestaltung und Beschäftigung sehr gut tun.

Da ich nun mehr Zeit täglich mit Lernen verbringen würde und zu- sätzlich künftig auch noch häusliche Pflichten abzuarbeiten hatte würde meine freie Zeit entsprechend abnehmen. Und diese verblei- bende freie Zeit sei viel zu wertvoll und zu schade um sie nutzlos zu verplempern, z.B.

Um mit Freunden abzuhängen oder in der Stadt rumzugammeln

Oder sie nutzlos vor der Glotze zu verbringen, das sei sehr passiv, wie Leben aus zweiter Hand

Auch im meiner Freizeit sollte ich mich aktiv betätigen und mich aktiv angagieren statt auf der faulen Haut zu liegen

Ich solle mir da ein Beispiel an Thomas nehmen, der sich in seiner Freizeit sportlich im Verein betätigt, ein Musikinstrument im

Musikverein spielt und sich auch sozial durch seine Mitgliedschaft in der katholischen Jugendgruppe engagiert.

Entsprechend würden wir das in der Zukunft ebenso halten, das sei absolut sinnvoll und gut für meine Entwicklung. Also würden wir uns die nächsten Wochen darüber unterhalten:

Ob und wenn ja welches Musikinstrument ich lernen will.

Zumindest würde ich dann Mitglied im Kinderchor werden. Eins von beiden ohne wenn und aber.

Auch würden wir uns über zwei Sportarten unterhalten, die eine könne ich dann einfach für den fun nach Laune ausüben, die andere aber etwas mit mehr ernst, bei dieser würde er darauf achten daß ich mich auch anstrenge um hier gut zu sein, den Sportgeist schärfen

Und aller guten Dinge sind drei solle ich etwas mit sozialem Engagement tun. Ihm falle da ebenfalls die katholische Jugend- gruppe oder z.B. auch das DRK oder die Jugendfeuerwehr ein. Ich solle mir da mal Gedanken machen, da würden wir gesondert nochmal drüber reden

Der Besuch von Training, Musikstunde, Gruppenstunde sei dann obligatorisch, würde ebenfalls überwacht, nur mit Erlaubnis meiner Eltern dürfe ich in Ausnahmen mal aussetzen, fehlen...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Hatte durchweg gute Schulnoten...

War fleißig, lernte sehr viel für die Schule...

War auch im Haushalt fleißig...

War immer höflich und brav

Hatte Respekt vor seinen Eltern u. Erziehern Thomas...

Thomas...

Apropos gut tun... mir würde auch Bescheiden- heit gut tun.

Auch hier könne ich mir ruhig eine Scheibe von Thomas abschneiden, der sei bescheiden, bekä- me von seinen Eltern keinerlei Markenklamotten, käme auch ohne super klar, im Gegenteil er habe gelernt seinen Platz in der Familienhierachie einzunehmen,lebe und richte sich danach, sei fleißig und erfolgreich. Der Erfolg gäbe seinen Eltern recht...

Ergo was wir hier bräuchten sei kein „cooler Typ“

der tut und läßt was er will; ich sei ein 5. Klässler und bräuchte als solcher nicht cool zu sein. Im Gegenteil was wir bräuchten sei ein fleißiger und gehorsamen Schüler und dazu braucht es keine Markenklamotten, im Gegenteil das sei contra- produktiv das habe er jetzt verstanden. Also

Gibt es in Zukunft für mich keine Marken- klamotten und keine Markenturnschuhe mehr, damit sei Schluß

Würde mir eine ordentliche kindgerechte Kleidung gut tun

Würde er und Mutter ab jetzt verstärkt auch ein Auge auf mein Outfit haben

Und als eine der ersten Massnahmen bekäme ich einen ordentlichen Kurzhaarschnitt wie sich das gehört statt der ZottelmähneZottelmähne die ich mir angewöhnt hätte und mit der ich rumlaufe

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Was zuviel war, war zuviel!!!

Was zuviel war, war zuviel!!!

Ich hörte die ganze Zeit fassungslos ja wie in Trance zu, ver- suchte überhaupt zu fassen und zu verstehen was hier ablief, was er von mir wollte... und jetzt...der wollte mir meine ganze Freizeit nehmen und immer nur das Gefasel von Fleiß, Lernen, Arbeit, ich war doch hier nicht im Straflager!!! Und jetzt auch noch diese Ansage von wegen meiner Klamotten, alle anderen hatten die doch auch in meiner Clique und genauso meine Frisur, das ist doch meine Sache.

Also jetzt sage ich ihm, Vater hin oder her, mal was ich von dem Also jetzt sage ich ihm, Vater hin oder her, mal was ich von dem allen hier halte und was das soll, so geht da nun auch nicht...

allen hier halte und was das soll, so geht da nun auch nicht...

Ich tats, wurde laut und bekam prompt und ohne Warnung eine entsprechende Antwort!!!

Ich tats, wurde laut und bekam prompt und ohne Warnung eine entsprechende Antwort!!!

Flatsch...

Flatsch...

Klatsch... Klatsch...

„Du Rotznase was fällt dir ein!!! Und wie sprichst du mit mir??? Sofort „ Du Rotznase was fällt dir ein!!! Und wie sprichst du mit mir??? Sofort RUHE ich will keinen Laut, RUHE ich will keinen Laut, keinen einzigen Mucks von dir hören!!! Was fällt dir ein??? Was habe ich dir die letzte Viertelstunde keinen einzigen Mucks von dir hören!!! Was fällt dir ein??? Was habe ich dir die letzte Viertelstunde hier laut und deutlich erklärt??? Rede ich chinesisch??? Was habe ich dir als Regel mit auf den Weg hier laut und deutlich erklärt??? Rede ich chinesisch??? Was habe ich dir als Regel mit auf den Weg gegeben??? War da nicht so etwas wie´Talk Back`verboten und keine Wiederworte und besondere gegeben??? War da nicht so etwas wie´Talk Back`verboten und keine Wiederworte und besondere Höflichkeit gegenüber den Eltern???? Davon merke ich gerade gar nichts!!! Kapier das endlich, du Höflichkeit gegenüber den Eltern???? Davon merke ich gerade gar nichts!!! Kapier das endlich, du hast hier und heute gar nichts, absolut gar nichts zu melden, sondern einfach zu gehorchen!!! Aber das hast hier und heute gar nichts, absolut gar nichts zu melden, sondern einfach zu gehorchen!!! Aber das Parieren werden wir noch lernen, na warte Freundchen dich nehme ich an die Kandarre!!! Damit du Parieren werden wir noch lernen, na warte Freundchen dich nehme ich an die Kandarre!!! Damit du lernst wie du dich künftig zu benehmen hast lege ich als Anreiz

lernst wie du dich künftig zu benehmen hast lege ich als Anreiz 4 Tage Fernsehverbot nach!!!“ 4 Tage Fernsehverbot nach!!!“

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Er hatte mir 2 schallende Backpfeifen jeweils auf die linke und rechte Backe geschlagen...

Zuerst jeweils der dumpfe Aufprall...

Ich war dadurch wie benommen und auch total überrascht...

Jetzt nach den 2 „Treffern“ wurden meine Wangen ganz heiß, brannten wie Feuer!!!

Unweigerlich mußte ich mit meinen Händen nach meinen Backen greifen, wie wenn ich den Schmerz der sich immer weiter ausbreitete dadurch wegwischen, mildern könnte...

Die Ankündigung „4 Tage zusätzlich kein Fernsehen“ hörte ich wohl, war aber gerade in Anbetracht des Schmerzes für mich irgendwie nebensächlich, Hauptsache der Schmerz lies nach

Und ja... ich war ruhig, ja kleinlaut, ich würde von mir aus jetzt wirklich lieber nichts mehr sagen, blos nichts riskieren...

Kleiner Nebeneffekt der zwei Backpfeifen:

Ich hatte ja immer noch meinen Aufsatz und die Englisch Klassenarbeit in meinen Händen gehalten...

Dadurch daß ich reflexartig meine Hände zum Kühlen meiner Wangen einsetzte lies ich beides vor dem Schreibtisch nun ungewollt zu Boden fallen...

Dies forderte natürlich die Aufmerksamkeit meines Vaters

heraus...

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Schmerz

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit für Hefte in deinen Händen gehalten die jetzt da auf dem Boden liegen?“

„Äh das ist doch der Aufsatz den ich für heute schreiben sollte...“

„Ja gut aber da ist doch noch ein zweites Heft auf dem Boden.“

„Nun... das ist... das ist noch die, ich meine meine Englischarbeit die wir äh Freitag zurückbekommen haben...mh“

„Okay aber warum sagst du das nicht gleich und wieso zeigst du mir sie erst jetzt????“

„Aber Vati du weißt doch wie das am Freitag war, deshalb habe ich sie doch heute mit...und die ganze Zeit durfte ich doch nicht...bitte Vati.“

„Also gut, dann gib mir das Heft mal her...“

Ich schwitzte Blut und Wasser als ich das Heft vom Boden nahm und ihm in die Hand gab... oh nein für eine 5 in Englisch war heute wirklich kein guter Zeitpunkt!!!!

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

„Na da bin ich ja mal gespannt, wenn du die Arbeit nicht gleich gezeigt hast läßt das nichts gutes ahnen...“

„....Na bitte wie ich es mir gedacht habe eine 5!!!5!!! Ja eine 5 in Englisch!!! Wenn ich da jetzt so drüber schaue sehe 5 ich daß du sehr viele Grammatikfehler gemacht hast und ja natürlich am Übersetzen hat es auch gelegen, wenn man eben seine Vokabeln nicht lernt und seine

Hausaufgaben nur schlampig macht damit man nur schnell, schnell zu seinen Kumpels kann, dann ist das kein Wunder. Das ist es ja von was ich die ganze Zeit rede, reine Faulheit und Bequemlichkeit ist das bei dir!!!

Habt ihr die Klassenarbeit nicht Montag's geschrieben?

Bestimmt hat da mein Herr Sohn den ganzen Sonntag Nachmittag und den Abend vor der Glotze verbracht, 'Bonanza' statt mal ins Vokabelheft zu schauen!!!“

Meine Mutter ergänzte: „Ja und am Samstag Nachmittag als ich dir gesagt habe du sollst lernen bist du einfach abgehauen und zum Fußball!!!“

Nun Vater wieder: „Freundchen, das stell ich dir ab, ab sofort gehst du bei mir an der kurzen Leine, aber an einer ganz kurzen... ab sofort werden wir deine Faulheit und schlechte Noten die daraus resultieren mit Strafen sanktionieren. Ich denke ein entsprechender Leidens- druck durch Strafen spornt dich gewiß zu guten Leistung- en an, damit künftig Strafen möglichst für dich aus

bleiben. Noch erwähnen will ich daß wir ab heute auch keinen Ungehorsam, keine Respektlosigkeit oder

Unhöflichkeit deinerseits mehr ungestraft durchgehen lassen werden. Hier wird die stete Strafdrohung unser- seits dir gewiß den richtigen Impuls geben und dir ge- wichtige Anreize bieten in der Zukunft immer brav an der Kandarre zu gehen... Los steh auf und komm einmal hier zu mir!“

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Wie er mir befohlen hatte stand ich auf und ging zu ihm hinter den Schreib- tisch.

„Schau mir in die Augen und höre mir genau zu was ich dir jetzt sage! Nie, nie wieder will ich von dir eine 5 in Englisch sehen!!! Und schon gar keinen blauen Brief mehr.Ab heute wirst du dich für die Schule mehr anstrengen und

fleißiger arbeiten. Haben wir uns da verstanden?“

„Ja Vater, haben wir...“

„Gut, sehr gut... bisher haben wir es hier ja im Guten versucht, du hattest alle Freiheiten, aber hat es was gebracht, uns weitergeholfen? Sicherlich nein, im Gegenteil wir sind jetzt dadurch in einer Art Sackgasse geraten. Thomas Eltern haben es die ganze Zeit schon anders gehalten und die sind mit ihrem System offensichtlich sehr gut gefahren, Thomas ist gut in der Schule, höflich, diszipliniert etc.... und ja deshalb mein Sohn werden wir uns bei denen eine gehörige Scheibe abschneiden und das ab heute hier ähnlich halten. Deine Flausen und deine Faulheit treiben wir dir jetzt aus, ab sofort geht es auch bei uns wesentlich strenger und disziplinierter zu, weht hier ein anderer Wind. Als Erstes bekommst du für deine Faulheit in Englisch und als Ansporn künftig mehr zu lernen 1 Woche Stubenarrest, zusätzlich 14 Tage Fernsehverbot.“

Puh...das saß, ich hatte zum ersten mal jetzt Arrest und ich fand die 2 Tage schon als total ätzend und lang- weilig...und jetzt 1 Woche! Und noch TV-Verbot! Das war schon schlimm aber es sollte noch schlimmer kommen...

„Heißt Freundchen stell dich darauf ein, daß mit dem 'laissez-faire', das du hier die ganze Zeit tun und lassen konntest was du wolltest damit ist jetzt Schluß! Wir nehmen dich jetzt fest an die Kandarre!!! Du wirst lernen wie dein Freund Thomas auf's Wort zu gehorchen, wirst tun und lassen was wir dir sagen, dabei sehr höflich sein, brav für die Schule lernen und fleißig im Haushalt sein; verlaß dich drauf, denn wir werden Mittel haben, dich hierhin zu erziehen.“

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Er nahm mich nun an meinen Arm, irgendwie fürsorglich...

„Sieh ein so kann es nicht weiter gehen! Nach dem blauen Brief und deinem Alkohol- und Tabakkonsum habe ich am Samstag sehr lange mit Thomas Mutter über alles geredet und wir -also ich und deine Mutter- haben

beschlossen, ich sag mal das 'Modell Hedi' das bei Thomas ja wirklich hervorragend fruchtet und funktioniert auch in unserer Familie für dich einzuführen und danach zu leben.“

Mir war jetzt ganz komisch zu mute, ich wollte jetzt was sagen so nach dem Motto, 'bitte lieber Vati, bitte tu sowas nicht'... ich wollte nichts riskieren, hab deshalb nicht einfach drauf los geredet sondern habe meine Redeabsicht durch Handzeichen wie vorhin gelernt angezeigt...

„Jetzt nicht, hör mir weiter zu! Wir werden also vieles von Hedi's Ideen übernehmen:

Wir werden nun auch für dich in den nächsten Wochen genau wie bei Thomas verbindliche Regeln, Ge- und Verbote aufstellen

Du wirst einen Verhaltenscodex bekommen an den du dich zu halten hast

Du bekommst Lern- und Notenziele für die Schule

Du wirst lernen und erfahren was absoluter Gehorsam bedeutet und dich danach richten

Und du wirst lernen und akzeptieren, daß dir als zu Erziehender noch lange nicht die selben Rechte und Freiheiten zu stehen wie Erwachsenen oder gar deinen Eltern. Es lebe hier künftig bewußt der Unterschied.

Anders gesagt:

Wir stellen also Leitplanken für dich auf, je:

nach deinem Verhalten, deinen Noten, deinem Gehorsam,

manchmal etwas enger oder auch weiter,

die du dann nicht mehr überschreiten darfst.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt auf den wir unnachsichtig achten werden!

Und: ab sofort wird hier über vieles nicht mehr diskutiert und lamentiert, ab heute geben Mama und ich die Marschrichtung vor und du hast zu folgen!“

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

„Damit das was ich gerade erklärt habe auch funktioniert werden wir als deine Eltern da hinterher sein und auch nachhelfen, ganz freiwillig klappt das ja bestimmt nicht, da wärst du wohl der erste Junge bei dem das ganz ohne Druck geht... also werden wir dir wie von Hedi empfohlen dabei etwas auf die Sprünge helfen, und die richtigen Anreize für dich setzen Auf die Sprünge helfen, was das bedeutet kannst du dir ganz einfach merken: Auf jedejede

unerwünschte oder unerlaubte oder gar verbotene Aktion deinerseits erfolgt künftig immer immer eine entsprechend korrigierende oder gar strafende Reaktion unsererseits!!! Der Leidens- druck hieraus hat laut Thomas Mutter eine sehr positive Wirkung auf die zu Erziehenden. Oft genüge die Aussicht auf Konsequenzen und Strafen bereits, um den zu Erziehenden

prohylaktisch von Verstößen gegen Regeln und Gebote oder von sonstigem unerlaubtes Verhalten abzuhalten. Damit dies anlassbezogen, konsequent, u.U. auch sofort und in seiner Strenge dem jeweiligen Fehlverhalten auch entsprechend angepaßt und wohl dosiert

geschehen kann, bedarf es für uns Eltern eines entsprechend breit gefächerten Instrument- ariums an möglichen Konsequenzen, Sanktionen und ja auch Strafmöglichkeiten... wie

gesagt wir haben uns da mit Hedi ausgetauscht, sie hat da ja sehr viel Erfahrung und ja... wir können dir ja nicht für alles und jedes jedesmal Stubenarrest geben... und deshalb und um alle Möglichkeiten auszuschöpfen habe ich diese da am Samstag für dich besorgt...“

Dabei zeigte er mit seiner Hand in Richtung Kommode!!!!

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Ein... nein... Zwei Rohrstöcke???

Rohrstöcke???

Ein kleiner und ein langer???

Ein kleiner und ein langer???

Ich ging also Richtung der Kommode und ja ich hatte richtig gesehen, 2 Rohrstöcke lagen da auf der Kommode, ein kurzer und ein längerer Rohrstock!!! Rohrstöcke!!! Was um Himmels willen hatte der mit mir vor???? Er würde mich doch nicht, nein das konnte ich mir nicht vorstellen, nein er würde mich doch damit nicht schlagen wollen?????? Mir war ganz unwohl in meiner Haut. Aber für was anderes sollten sie da sein???

Prügel, sowas hatte ich noch nie bezogen (*)

„Du wolltest vorhin etwas sagen, nun wenn du willst rede.“

„Also Papa, das mit der Schule, der blaue Brief und so ja das ist dumm gelaufen und ich will mich ja auch anstrengen und bessern, aber bitte, bitte... ich verstehe nicht, was soll das da????“

Ich schaute dabei in Richtung der Kommode und der Stöcke...

(*) Anmerkung:

Diese Geschichte spielt in einer Zeit als die Prügelstrafe in der Bundesrepublik Deutschland noch nicht verboten war und als es auch noch in der Schule erlaubt war, z.B. Tatzen auf die Hände zu schlagen. Es ist auch keinerlei Aufruf zur Gewalt.

? ? ? ?

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Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

? ? ? ? Zwei neue Rohrstöcke, sowas hatte es in unserer Familie bisher noch nicht gegeben!!!

Was hatte mein Vater vor?

Würde er mich am Ende wirklich damit strafen wollen?

Wie es in meiner 1. Familienkonferenz weitergeht das erfahrt ihr in

Teil IV zweiter Teil

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