• Keine Ergebnisse gefunden

● Dies forderte natürlich die Aufmerksamkeit meines Vaters heraus

Im Dokument Jugenderinnerungen Teil IV 1. Teil (Seite 25-31)

Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Schmerz

„Was hast du eigentlich die ganze Zeit für Hefte in deinen Händen gehalten die jetzt da auf dem Boden liegen?“

„Äh das ist doch der Aufsatz den ich für heute schreiben sollte...“

„Ja gut aber da ist doch noch ein zweites Heft auf dem Boden.“

„Nun... das ist... das ist noch die, ich meine meine Englischarbeit die wir äh Freitag zurückbekommen haben...mh“

„Okay aber warum sagst du das nicht gleich und wieso zeigst du mir sie erst jetzt????“

„Aber Vati du weißt doch wie das am Freitag war, deshalb habe ich sie doch heute mit...und die ganze Zeit durfte ich doch nicht...bitte Vati.“

„Also gut, dann gib mir das Heft mal her...“

Ich schwitzte Blut und Wasser als ich das Heft vom Boden nahm und ihm in die Hand gab... oh nein für eine 5 in Englisch war heute wirklich kein guter Zeitpunkt!!!!

Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

„Na da bin ich ja mal gespannt, wenn du die Arbeit nicht gleich gezeigt hast läßt das nichts gutes ahnen...“

„....Na bitte wie ich es mir gedacht habe eine 5!!!5!!! Ja eine 5 in Englisch!!! Wenn ich da jetzt so drüber schaue sehe 5 ich daß du sehr viele Grammatikfehler gemacht hast und ja natürlich am Übersetzen hat es auch gelegen, wenn man eben seine Vokabeln nicht lernt und seine

Hausaufgaben nur schlampig macht damit man nur schnell, schnell zu seinen Kumpels kann, dann ist das kein Wunder. Das ist es ja von was ich die ganze Zeit rede, reine Faulheit und Bequemlichkeit ist das bei dir!!!

Habt ihr die Klassenarbeit nicht Montag's geschrieben?

Bestimmt hat da mein Herr Sohn den ganzen Sonntag Nachmittag und den Abend vor der Glotze verbracht, 'Bonanza' statt mal ins Vokabelheft zu schauen!!!“

Meine Mutter ergänzte: „Ja und am Samstag Nachmittag als ich dir gesagt habe du sollst lernen bist du einfach abgehauen und zum Fußball!!!“

Nun Vater wieder: „Freundchen, das stell ich dir ab, ab sofort gehst du bei mir an der kurzen Leine, aber an einer ganz kurzen... ab sofort werden wir deine Faulheit und schlechte Noten die daraus resultieren mit Strafen sanktionieren. Ich denke ein entsprechender Leidens-druck durch Strafen spornt dich gewiß zu guten Leistung-en an, damit künftig StrafLeistung-en möglichst für dich aus

bleiben. Noch erwähnen will ich daß wir ab heute auch keinen Ungehorsam, keine Respektlosigkeit oder

Unhöflichkeit deinerseits mehr ungestraft durchgehen lassen werden. Hier wird die stete Strafdrohung unser-seits dir gewiß den richtigen Impuls geben und dir ge-wichtige Anreize bieten in der Zukunft immer brav an der Kandarre zu gehen... Los steh auf und komm einmal hier zu mir!“

Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Wie er mir befohlen hatte stand ich auf und ging zu ihm hinter den Schreib-tisch.

„Schau mir in die Augen und höre mir genau zu was ich dir jetzt sage! Nie, nie wieder will ich von dir eine 5 in Englisch sehen!!! Und schon gar keinen blauen Brief mehr.Ab heute wirst du dich für die Schule mehr anstrengen und

fleißiger arbeiten. Haben wir uns da verstanden?“

„Ja Vater, haben wir...“

„Gut, sehr gut... bisher haben wir es hier ja im Guten versucht, du hattest alle Freiheiten, aber hat es was gebracht, uns weitergeholfen? Sicherlich nein, im Gegenteil wir sind jetzt dadurch in einer Art Sackgasse geraten. Thomas Eltern haben es die ganze Zeit schon anders gehalten und die sind mit ihrem System offensichtlich sehr gut gefahren, Thomas ist gut in der Schule, höflich, diszipliniert etc.... und ja deshalb mein Sohn werden wir uns bei denen eine gehörige Scheibe abschneiden und das ab heute hier ähnlich halten. Deine Flausen und deine Faulheit treiben wir dir jetzt aus, ab sofort geht es auch bei uns wesentlich strenger und disziplinierter zu, weht hier ein anderer Wind. Als Erstes bekommst du für deine Faulheit in Englisch und als Ansporn künftig mehr zu lernen 1 Woche Stubenarrest, zusätzlich 14 Tage Fernsehverbot.“

Puh...das saß, ich hatte zum ersten mal jetzt Arrest und ich fand die 2 Tage schon als total ätzend und lang-weilig...und jetzt 1 Woche! Und noch TV-Verbot! Das war schon schlimm aber es sollte noch schlimmer kommen...

„Heißt Freundchen stell dich darauf ein, daß mit dem 'laissez-faire', das du hier die ganze Zeit tun und lassen konntest was du wolltest damit ist jetzt Schluß! Wir nehmen dich jetzt fest an die Kandarre!!! Du wirst lernen wie dein Freund Thomas auf's Wort zu gehorchen, wirst tun und lassen was wir dir sagen, dabei sehr höflich sein, brav für die Schule lernen und fleißig im Haushalt sein; verlaß dich drauf, denn wir werden Mittel haben, dich hierhin zu erziehen.“

Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Er nahm mich nun an meinen Arm, irgendwie fürsorglich...

„Sieh ein so kann es nicht weiter gehen! Nach dem blauen Brief und deinem Alkohol- und Tabakkonsum habe ich am Samstag sehr lange mit Thomas Mutter über alles geredet und wir -also ich und deine Mutter- haben

beschlossen, ich sag mal das 'Modell Hedi' das bei Thomas ja wirklich hervorragend fruchtet und funktioniert auch in unserer Familie für dich einzuführen und danach zu leben.“

Mir war jetzt ganz komisch zu mute, ich wollte jetzt was sagen so nach dem Motto, 'bitte lieber Vati, bitte tu sowas nicht'... ich wollte nichts riskieren, hab deshalb nicht einfach drauf los geredet sondern habe meine Redeabsicht durch Handzeichen wie vorhin gelernt angezeigt...

„Jetzt nicht, hör mir weiter zu! Wir werden also vieles von Hedi's Ideen übernehmen:

Wir werden nun auch für dich in den nächsten Wochen genau wie bei Thomas verbindliche Regeln, Ge- und Verbote aufstellen

Du wirst einen Verhaltenscodex bekommen an den du dich zu halten hast

Du bekommst Lern- und Notenziele für die Schule

Du wirst lernen und erfahren was absoluter Gehorsam bedeutet und dich danach richten

Und du wirst lernen und akzeptieren, daß dir als zu Erziehender noch lange nicht die selben Rechte und Freiheiten zu stehen wie Erwachsenen oder gar deinen Eltern. Es lebe hier künftig bewußt der Unterschied.

Anders gesagt:

Wir stellen also Leitplanken für dich auf, je:

nach deinem Verhalten, deinen Noten, deinem Gehorsam,

manchmal etwas enger oder auch weiter,

die du dann nicht mehr überschreiten darfst.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt auf den wir unnachsichtig achten werden!

Und: ab sofort wird hier über vieles nicht mehr diskutiert und lamentiert, ab heute geben Mama und ich die Marschrichtung vor und du hast zu folgen!“

Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

„Damit das was ich gerade erklärt habe auch funktioniert werden wir als deine Eltern da hinterher sein und auch nachhelfen, ganz freiwillig klappt das ja bestimmt nicht, da wärst du wohl der erste Junge bei dem das ganz ohne Druck geht... also werden wir dir wie von Hedi empfohlen dabei etwas auf die Sprünge helfen, und die richtigen Anreize für dich setzen Auf die Sprünge helfen, was das bedeutet kannst du dir ganz einfach merken: Auf jedejede

unerwünschte oder unerlaubte oder gar verbotene Aktion deinerseits erfolgt künftig immer immer eine entsprechend korrigierende oder gar strafende Reaktion unsererseits!!! Der Leidens-druck hieraus hat laut Thomas Mutter eine sehr positive Wirkung auf die zu Erziehenden. Oft genüge die Aussicht auf Konsequenzen und Strafen bereits, um den zu Erziehenden

prohylaktisch von Verstößen gegen Regeln und Gebote oder von sonstigem unerlaubtes Verhalten abzuhalten. Damit dies anlassbezogen, konsequent, u.U. auch sofort und in seiner Strenge dem jeweiligen Fehlverhalten auch entsprechend angepaßt und wohl dosiert

geschehen kann, bedarf es für uns Eltern eines entsprechend breit gefächerten Instrument-ariums an möglichen Konsequenzen, Sanktionen und ja auch Strafmöglichkeiten... wie

gesagt wir haben uns da mit Hedi ausgetauscht, sie hat da ja sehr viel Erfahrung und ja... wir können dir ja nicht für alles und jedes jedesmal Stubenarrest geben... und deshalb und um alle Möglichkeiten auszuschöpfen habe ich diese da am Samstag für dich besorgt...“

Dabei zeigte er mit seiner Hand in Richtung Kommode!!!!

Unsere erste Familienkonferenz...

Unsere erste Familienkonferenz...

Ein... nein... Zwei

Im Dokument Jugenderinnerungen Teil IV 1. Teil (Seite 25-31)