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Liebe für immer?

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Academic year: 2022

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Liebe für immer?

(Mk 8, 31-38 + 1 Kor 13)

Petrus: Du, Jesus?

Jesus: Ja, Petrus?

Petrus: Wir haben uns doch neulich darauf geeinigt, dass du mein Freund bist.

Jesus: Haben wir?

Petrus: Ja, du hast gesagt, dass ich der Fels in der Brandung bin.

Jesus: Na, dann wird es wohl stimmen.

Petrus: Kannst du mir versprechen, dass du für immer mein Freund bist?

Jesus: Für immer?

Petrus: Ja, für immer.

Jesus: Das wird etwas schwierig, Petrus.

Petrus: Warum?

Jesus: Das weißt du.

Petrus: Ach, Jesus, komm schon, kannst du das nicht mal lassen, dieses Gerede vom nahen Ende?

Jesus: Das ist kein Gerede, das ist mein Sinn für die Realität. Ich gehe da nach Jerusalem und werde mit meiner Sicht der Liebe so provozieren, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, als mich umzubringen.

Petrus: Tolle Liebe.

Jesus: Ach Petrus, du hast ja keine Ahnung.

Petrus: So, habe ich nicht? Wer hat dir denn immer treu zur Seite gestanden, hm?

Wer erträgt deine Marotten mit einer Geduld, die überirdisch ist, hm?

Jesus: Welche Marotten?

Petrus: Kein Proviant mitnehmen, Leute, das sieht nach mangelndem Gottvertrauen aus. Wir kommen erst morgen in das nächste Dorf? Das macht doch nichts.

Hallo?

Oder das hier: Immer schön zusammen bleiben, keiner fällt auf dem Weg zurück. Wer mir nachfolgt, geht auf meine Weise, also im Marschtempo.

Jesus: Schon gut. Es tut mir leid. Habe ich euch überfordert?

Petrus: Nicht doch, Jesus. Darum geht es nicht. Aber verstehst du nun, dass wir manchmal ein wenig Zuwendung brauchen, ein kleines Zeichen deiner Sympathie?

Jesus: Hm.

Petrus: Komm mir nicht mit „hm“. Erzähl mir was über die Liebe.

Jesus: Über die Liebe. Na gut. Sie denkt nie an sich selbst, sie geht immer über die eigenen Grenzen hinaus, sie erträgt das Leid anderer nicht, sondern setzt sich für sie ein, sie duldet lieber Schläge, als das sie zurückschlägt, sie besticht durch ihre Sanftmut, sie lockt andere aus dem Bau oder provoziert sie dadurch, dass sie niemals aufhört.

Petrus: Du meine Güte, Jesus! Wer soll denn das hinkriegen?

Jesus: Das kriegt keiner hin.

Petrus: Du auch nicht?

Jesus: Na, ich komme schon nahe ran, aber so liebt nur Gott.

Petrus: Das ist ja sehr entlastend.

Jesus: Wieso?

(2)

Petrus: Na, weil ich nicht so aufopfernd und geduldig liebe. Irgendwann ist Schluss.

Da komme ich an meine Grenzen und damit muss sich meine Umwelt abfinden.

Jesus: Klare Worte, Petrus.

Petrus: Danke.

Jesus: Aber nutzlos.

Petrus: Wie bitte?

Jesus: Ich habe auch mal so geredet. Vor allem, als Maria, meine Mutter, gezetert hat, als ich mich auf den Weg in die Wüste gemacht habe. Grenzen setzen usw. Aber wer sich der Liebe Gottes öffnet, der wird immer weiter aus sich herausgezogen.

Petrus: Äh, Jesus, das ist ja widerlich. Das hört sich ja nach Seelenaustreibung an.

Jesus: Quatsch! Ich meine nur, Gott liebt ansteckend, er bringt dich dazu, die Dinge anders zu sehen, dich auf Wegen zu bewegen, die du nie zuvor begangen hast, aus dir herauszugehen und neu auf dich zu.

Petrus: Klingt kompliziert. Ich weiß nicht recht.

Jesus: Der erste Schritt in die richtige Richtung.

Petrus: Wie bitte?

Jesus: Na um mit der Liebe Gottes zu leben ist es wichtig, zu sehen, das wir keine Ahnung haben, nicht ständig zu behaupten, das ist Liebe, das ist richtig, sondern offen zu sein und zu wissen, dass man wenig weiß, wie ein Kind eben.

Petrus: Hm.

Jesus: Verstanden?

Petrus: Weiß ich nicht so genau.

Jesus: Gut. Du bist auf dem richtigen Weg.

Petrus: Wenn du es sagst.

Jesus: Und Petrus?

Petrus. Ja?

Jesus: Um auf deine Frage zurückzukommen. Wie war die doch gleich?

Petrus: Kannst du mir versprechen, dass du für immer mein Freund bist?

Jesus: Kann ich.

Petrus: Oh, danke, Jesus.

Jesus: Weil ich glaube, dass Gottes Liebe ewig hält und mir immer die Kraft geben wird zu lieben und zwar nicht nur im Leben, sondern auch über den Tod hinaus.

Petrus: Beeindruckend. Aber sag mal, brauchst du etwa Gottes Liebe, um mich zu lieben?

Jesus: Kein Kommentar.

(Susanne Dannenmann)

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