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Das KIT - Medien - Presseinformationen - Archiv Presseinformationen - Chancen der Nutzung von Geothermie in städtischen Ballungsräumen

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KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und

nationales Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

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Monika Landgraf Pressesprecherin

Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe

Tel.: +49 721 608-4 7414 Fax: +49 721 608-4 3658 E-Mail: presse@kit.edu

Weiterer Kontakt:

Franz Ossing

Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ

Telegrafenberg 14473 Potsdam Tel.: +49 331-2881040 Fax: +49 331-2881044

E-Mail:ossing@gfz-potsdam.de KIT-Zentrum Energie: Zukunft im Blick

Tiefe Geothermie: das Kraftwerk in Soultz-sous-Forêts im Elsass (Bild: G.E.I.E.)

Auf Initiative der EU-Kommission hat heute ein Workshop zur zukünftigen Rolle der Geothermie in Europas Wärmeversor- gung stattgefunden. An der Veranstaltung „Future Utilization of Geothermal Energy in Urban Areas”, bei der es um geothermi- sche Strom- und Wärmeproduktion in urbanen Räumen ging, nahm auch EU-Kommissar Günther H. Oettinger als Redner teil.

Ausrichter waren das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoFor- schungsZentrum GFZ, beides Mitglieder der Helmholtz- Gemeinschaft.

„Urbane Ballungsräume sind Brennpunkte des Energieverbrauchs.

In Deutschland allein gehen über 60 Prozent des Energieverbrauchs in die Wärmeversorgung. Der überwiegende Anteil davon stammt aus fossilen Brennstoffen. Das geothermische Potenzial in der Tiefe deckt ein Vielfaches dieses Bedarfes ab“, erklärte Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher For- schungszentren. „Die Wärmeversorgung der Bundeshauptstadt beispielsweise beruht zu über 98 Prozent auf fossilen Energieträ-

Chancen der Nutzung von Geothermie in städtischen Ballungsräumen

Workshop mit EU-Kommissar Oettinger in Brüssel zeigt hohes Potenzial

Presseinformation

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gern. Geothermie aus tiefen Quellen kann hier Abhilfe schaffen. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat ein umfangreiches Forschungspro- gramm zur Tiefen Geothermie aufgesetzt, an dem ausgewiesene Experten der Helmholtz-Zentren in Potsdam und Karlsruhe, unter- stützt durch das Helmholtz-Zentrum in Leipzig (UFZ), Lösungen für die Nutzbarkeit geothermischer Ressourcen entwickeln“, führte Mly- nek weiter aus.

Tatsächlich ist die Geothermie eine Option erneuerbarer Energie mit enormem Potenzial: Der IPCC-Report 2011 weist aus, dass allein die obersten fünf Kilometer von Europas Erdkruste genug Energie enthalten, um Europa pro Jahr mit rund 4000 TWh Strom und 2000 TWh Wärme zu versorgen, was ungefähr dem Gesamtjahresver- brauch Europas entspricht. Da die Geothermie grundlastfähig, also nicht von den Schwankungen des Wetters abhängig ist, würde die Nutzung von fünf Prozent dieses Potenzials genügen, die Stromnet- ze bei einer Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie zu stabili- sieren. In Europa sind bereits zahlreiche geothermische Kraftwerke installiert oder aktuell in Planung, die pro Jahr aus Geothermie 86,1 TWh an Wärme und 14 TWh an Strom liefern können. Damit werden bereits heute mehrere Milliarden Liter Heizöl eingespart.

Insbesondere in urbanen Räumen können fossil betriebene Heizun- gen durch Geothermie in eine versorgungssichere und CO2-arme Wärmeversorgung überführt werden. In Deutschland eignet sich vor allem der süddeutsche Raum (Rheingraben, Oberbayern) für die intensive Nutzung der Geothermie als grundlastfähige Energiequel- le, zumal die große Entfernung zu den Windparks in Norddeutsch- land und den Solarparks in Südeuropa umfangreiche Stromtrassen und Speichertechnologien erforderlich machen.

So konzentrierten sich die Forschungsaktivitäten des KIT in stark bevölkerten und hoch industrialisierten Gebieten des oberen Rhein- grabens mit Geothermieprojekten in Bruchsal, Landau, Insheim und im französischen Soultz-sous-Forêts, sagte KIT-Präsident Professor Eberhard Umbach in einer Videobotschaft. „KIT-Wissenschaftler arbeiten an Lösungen für eine umweltverträgliche und sichere Nut- zung der Geothermie, die auch die Bedürfnisse und Interessen der Bevölkerung miteinschließt.“ So habe beispielsweise das Landes- forschungzentrum Geothermie – eine Einrichtung des Landes Ba- den-Württemberg am KIT – vor allem auch die Sicherheit geother- mischer Anlagen im Blick, betonte Umbach. Neben der Forschung sei es ebenso wichtig, die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu fördern, dies auch in enger Zusammenarbeit mit

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Partnern aus der Industrie.

Die Helmholtz-Geothermieforschung steht im Einklang mit dem

„Programm zur Geothermischen Energie“ („Joint Programme Ge- othermal Energy“) der europäischen Energieforschungsallianz EE- RA. Dort haben sich unter Leitung des GFZ 25 europäische For- schungsinstitute aus elf Ländern zusammengeschlossen, um ge- meinsam an der Entwicklung kosteneffizienter Technologien für die nachhaltige Nutzung und den Ausbau der geothermischen Energie zu arbeiten. Kurzfristig zielt dieses Programm auf eine Zunahme der geothermisch erzeugten Elektrizität aus konventionellen Geother- miekraftwerken zwischen zwei und zehn Gigawatt. Obwohl sich hierfür besonders vulkanische Gebiete wie in Island eignen, lassen sich Geothermiesysteme ebenfalls in Gebieten mit geringerer ther- mischer Energie zum Beispiel als so genannte „Enhanced Geother- mal Systems“ (EGS) nutzen. Diese Systeme werden in internationa- len Kooperationen am KIT und GFZ erforscht, um standortunabhän- gig auch in urbanen Regionen wahlweise die Wärme- oder die Strom- und Wärmeversorgung im Grundlastbereich ergänzen zu können. Damit lässt sich der Verbrauch fossiler Energieträger in Ballungszentren nachhaltig reduzieren.

In der Energieforschung ist das Karlsruher Institut für Techno- logie (KIT) eine der europaweit führenden Einrichtungen. Das KIT unterstützt die Energiewende und den Umbau des Energie- systems in Deutschland durch seine Aktivitäten in Forschung, Lehre und Innovation. Hier verbindet das KIT exzellente tech- nik- und naturwissenschaftliche Kompetenzen mit wirtschafts-, geistes- und sozialwissenschaftlichem sowie rechtswissen- schaftlichem Fachwissen. Die Arbeit des KIT-Zentrums Energie gliedert sich in sieben Topics: Energieumwandlung, erneuerba- re Energien, Energiespeicherung und Energieverteilung, effizi- ente Energienutzung, Fusionstechnologie, Kernenergie und Sicherheit sowie Energiesystemanalyse. Klare Prioritäten lie- gen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Ener- gien, Energiespeicher und Netze, Elektromobilität sowie dem Ausbau der internationalen Forschungszusammenarbeit.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körper- schaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Uni- versität als auch die Mission eines nationalen Forschungszent-

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rums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Inno- vation.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

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