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Auswahl von Texten zur Landeskunde der Bundesrepublik Deutschland

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Auswahl von Texten

zur Landeskunde

der Bundesrepublik

Deutschland

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Stanisław Frydel

Auswahl von Texten zur Landeskunde der Bundesrepublik Deutschland

Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego

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PROJEKT OKŁADKI Eta Zaręba

REDAKCJA Ewa Cebo

© Copyright by Stanisław Frydel & Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego Wydanie I, Kraków 2004

All rights reserved

Książka, ani żaden jej fragment, nie może być przedrukowywana bez pisemnej zgody Wydawcy. W sprawie zezwoleń na przedruk należy zwracać się

do Wydawnictwa Uniwersytetu Jagiellońskiego.

ISBN 83-233-1933-2

www. wuj. pl

Wydawnictwo Uniwersytetu Jagiellońskiego Redakcja: ul. Karmelicka 27/4, 31-131 Kraków

tel. (012) 423-31-87, tel. /fax (012) 423-31-60 Dystrybucja: ul. Bydgoska 19 C, 30-056 Kraków

tel. (012) 638-77-83, (012) 636-80-00 w. 2022 fax (012) 423-31-60, (012) 636-80-00 w. 2023 tel. kom. 0506-006-674, e-mail: wydaw@if. uj. edu. pl

Konto: BPH PBK SA IV/O Kraków, nr 62 1060 0076 0000 3200 0047 8769

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Inhaltsverzeichnis

Hinweise fllr den Benutzer... 7

1. Land und Leute... 9

2. Die Deutschen Bundesländer... 14

3. Baden-Württemberg... 17

4. Freistaat Bayern... 21

5. Berlin... 24

6. Brandenburg... 27

7. Freie Hansestadt Bremen... 30

8. Freie und Hansestadt Hamburg... 33

9. Hessen... 36

10. Mecklenburg-Vorpommern... 39

11. Niedersachsen... 43

12. Nordrhein-Westfalen... 46

13. Rheinland-Pfalz... 49

14. Saarland... 53

15. Freistaat Sachsen... 56

16. Sachsen-Anhalt... 59

17. Schleswig-Holstein... 63

18. Freistaat Thüringen... 67

Wortschatz... 70

Quellennachweis... 77

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Hinweise für den Benutzer

Die vorliegende Auswahl von Texten zur Landeskunde der Bundesrepu­

blik Deutschland wurde konzipiert als Erweiterung des Unterrichtshilfsma­

terials für das Lehrfach „Landeskunde des deutschsprachigen Raumes”. Die Arbeit besteht aus 18 Einheiten, jede Einheit setzt sich aus folgenden Teilen zusammen: 1) Text, 2) Ergänzende Informationen, 3) Erläuterungen zum Text, 4) Fragen und Aufgaben.

Die „Texte” wurden der einschlägigen Fachliteratur entnommen und in extenso zitiert. Es wurden geringfügige Kürzungen vorgenommen, aus di­

daktischen Gründen (siehe Quellennachweis).

Die „Ergänzenden Informationen” sollen die Informationen der Texte vervollständigen und bereichern.

„Erläuterungen zum Text” betreffen grundsätzlich den substantivischen Wortschatz in der Kontextbedeutung.

„Fragen und Aufgaben” sollen der Wiederholung und Festigung des Lehrmaterials dienen.

Stanislaw Frydel

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1. LAND UND LEUTE

1. 1. Text

Die Bundesrepublik Deutschland liegt im Herzen Europas. Sie ist umge­

ben von neun Nachbarstaaten: Dänemark im Norden, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich im Westen, der Schweiz und Österreich im Süden und von der Tschechischen Republik und Polen im Osten. Das Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland ist rund 357 000 qkm groß.

Deutschland zählt 81, 8 Millionen Einwohner.

Die deutschen Landschaften sind außerordentlich vielfältig und reizvoll.

Niedrige und hohe Gebirgszüge wechseln mit Hochflächen, Stufenländem, Hügel-, Berg- und Seenlandschaften sowie weiten, offenen Ebenen. Von Norden nach Süden unterteilt sich Deutschland in fünf große Landschafts­

räume: das Norddeutsche Tiefland, die Mittelgebirgsschwelle, das Südwest­

deutsche Mittelgebirgsstufenland, das Süddeutsche Alpenvorland und die Bayerischen Alpen.

Im Norden prägen seenreiche, hügelige Geest- und Lehmplatten das Tiefland, durchsetzt von Heiden und Mooren sowie den fruchtbaren Böden südwärts vor der Mittelgebirgsschwelle: Zu diesen Tieflandsbuchten gehö­

ren die Niederrheinische, die Westfälische und die Sächsisch-Thüringische Bucht. Im Norden reichen die Marschen der Nordseeküste bis zum Gee­

strand. Charakteristisch für die Ostseeküste sind in Schleswig-Holstein die Förden, in Mecklenburg-Vorpommern dominiert die Strandsee- und Aus­

gleichsküste. Die wichtigsten Inseln in der Nordsee sind die Ostfriesischen Inseln, unter anderen Borkum oder Norderney, die Nordfriesischen Inseln Amrum, Föhr, Sylt (und die Halligen) sowie Helgoland in der Helgoländer Bucht. Rügen, Hiddensee und Fehmarn liegen in der Ostsee. Die Ostseekü­

ste ist teils sandige Flachküste, teils felsige Steilküste. Zwischen Nord- und Ostsee liegt das niedrige Hügelland der „Holsteinischen Schweiz”.

Die Mittclgebirgsschwelle trennt den Norden vom Süden Deutschlands;

das Tal des Mittelrheins und die hessischen Senken dienen als natürliche Leitlinien des Nord-Süd-Verkehrs. Zu den Mittelgebirgen gehören u. a. das Rheinische Schiefergebirge mit Hunsrück, Eifel, Taunus, Westerwald, Ber­

gischem Land und Sauerland, das Hessische Bergland, das Weser- und Lei-

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nebergland im Westen und der Mitte Deutschlands. Im Herzen Deutschlands findet sich die Gebirgsinsel des Harzes. Östlich gelegen sind die Rhön, der Bayerische Wald, der Oberpfälzer Wald, das Fichtelgebirge, der Franken­

wald, der Thüringer Wald und das Erzgebirge.

Zum Südwestdeutschen Mittelgebirgsstufenland gehören die Oberrheini­

sche Tiefebene mit ihren Randgebirgen Schwarzwald, Odenwald und Spessart, der Pfälzer Wald mit der Haardt und das Schwäbisch-Fränkische Stufenland mit der Alb. In einem engen Tal zwischen Bingen und Bonn zwängt sich der Rhein, die wichtigste Verkehrsachse in Norrd-Süd-Rich- tung, durch das Rheinische Schiefergebirge, dessen Hochflächen dünner besiedelt sind als die geschützten, durch Weinbau und starken Fremdenver­

kehr geprägten rechts- und linksrheinischen Tallandschaften.

Das Süddeutsche Alpenvorland umfaßt die Schwäbisch-Bayerische Hochebene mit ihren Hügeln und großen Seen im Süden, dazu weite Schot­

terebenen, das Unterbayerische Hügelland und die Donauniederung. Cha­

rakteristisch für diese Landschaft sind Moorgebiete, kuppenformige Hügel­

ketten mit Seen (Chiemsee, Starnberger See) und kleine Dörfer.

Der deutsche Teil der Alpen zwischen dem Bodensee und Berchtesgaden umfaßt nur einen schmalen Teil dieses Gebirges: Er beschränkt sich auf die Allgäuer Alpen, die Bayerischen Alpen und die Berchtesgadener Alpen.

Eingebettet in die Bergwelt der Alpen sind malerische Seen, wie zum Bei­

spiel der Königssee bei Berchtesgaden, und beliebte Fremdenverkehrsorte, wie etwa Garmisch-Partenkirchen oder Mittenwald.

Das deutsche Volk ist im wesentlichen aus verschiedenen deutschen Stämmen wie den Franken, Sachsen, Schwaben und Bayern zusammenge­

wachsen. Heute sind diese alten Stämme in ihrer ursprünglichen Gestalt längst nicht mehr vorhanden, doch leben ihre Traditionen und Dialekte in geschichtlich gewachsenen regionalen Gruppen fort. Mit der Bevölkerung der einzelnen Bundesländer sind die alten Stämme jedenfalls kaum noch identisch. Unterschiedliche charakteristische Eigenschaften werden den Volksgruppen von alters her zugeschrieben. So gelten die Mecklenburger als verschlossen, die Schwaben als sparsam, die Rheinländer als lebenslustig und die Sachsen als fleißig und pfiffig - traditionelle Erfahrungen, die heute noch immer im Sinn einer folkloristisch-heiteren Rivalität zwischen den Bevölkerungsteilen willkommen sind.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 67-72/

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1.2. Ergänzende Informationen

Deutsch gehört zur Großgruppe der indogermanischen Sprachen, inner­

halb dieser zu den germanischen Sprachen, und ist mit der dänischen, der norwegischen unnd der schwedischen Sprache, mit dem Niederländischen und Flämischen, aber auch mit dem Englischen verwandt. Die Ausbildung einer germanischen Hochsprache geht auf die Bibelübersetzung durch Mar­

tin Luther zurück.

Deutschland ist reich an Mundarten. An Dialekt und Aussprache kann man bei den meisten Deutschen erkennen, aus welcher Gegend sie stammen.

Wenn beispielweise ein Friese und ein Mecklenburger und ein Bayer sich in ihrer reinen Mundart unterhielten, hätten się große Schwierigkeiten, einen­

der zu verstehen.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 72-73/

1.3. Erläuterungen zum Text

(die) Alb

(das) Alpenvorland (die) Ausgleichsküste -n (die) Bayerischen Alpen (der) Bayerische Wald (die) Bayern

(die) Berglandschaft -en (die) Ebene -n

(das) Erzgebirge (das) Fichtelgebirge (die) Förde -n (die) Franken (der) Frankenwald (der) Gebirgszug - e (die) Geestplatte -n

- Jura

- Przedgórze Alpejskie - wybrzeże płaskie - Alpy Bawarskie - Las Bawarski - Bawarczycy - krajobraz górzysty - równina

- Rudawy - Smreczany - fiord - Frankowie - Las Frankoński - pasmo górskie

- wysoko położony nieurodzajny (die) Heide -n

(das) Hessische Bergland

teren

- pustać, wrzosowisko - Pogórze Heskie

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(die) Hochfläche -n (die) Hügelkette -n (das) Hügelland - er (die) Hügellandschaft -en (die) Lehmplatte -n (die) Marsch -en

(die) Mittelgebirgsschwelle (der) Mittelrhein

(das) Moor -e

(die) Niederrheinische Bucht (das) Norddeutsche Tiefland (der) Oberpfälzer Wald (die) Oberrheinische Tiefebene (die) Ostffiesischen Inseln (der) Pfälzer Wald

(das) Rheinische Schiefergebirge (das) Rheinland

(die) Sachsen

(die) Sächsisch-Thüringische Bucht (die) Schotterebene -n

(die) Schwaben (der) Schwarzwald (die) Seenlandschaft -en (die) Senke -n

(die) Steilküste -n (das) Stufenland - er

albo (die) Stufenlandschaft -en (der) Thüringer Wald

(das) Tiefland - er (die) Tieflandsbucht -en (das) Wesebergland (die) Westfälische Bucht

- płaskowyż - łańcuch pagórków - pagórkowaty kraj - pagórkowaty krajobraz - wysoczyzna gliniasta - namuł, ziemia nadbrzeżna - Średniogórze

- Ren środkowy (między Mainz a Bonn) - torfowisko, bagno - Nizina Dolnoreńska - Nizina Północnoniemiecka - Las Gómopalatynacki - Nizina Gómoreńska

- Wyspy Wschodniofryzyjskie - Las Palatynacki

- Reńskie Góry Łupkowe - Nadrenia

- Sasi

- Nizina Sasko-Turyńska - żwirowa równina - Szwabowie - Czarny Las - pojezierze - obniżenie (terenu) - wybrzeże klifowe

- krajobraz o rzeźbie krawędzio wej

- Las Turyński - nizina - nizina

- Pogórze Wezerskie -Nizina Westfalska

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13

1.4. Fragen und Aufgaben

1. Bestimmen Sie die Lage der Bundesrepublik Deutschland in Euro­

pa!

2. Wie groß ist die Fläche und die Bevölkerungszahl der BRD?

3. In welche Großlandschaften unterteilt sich das Gebiet der BRD?

4. Welche Oberflächenformen prägen den Norden der BRD?

5. In welche Gebirge zerfällt die Mittelgebirgsschwelle?

6. Aus welchen Kleinlandschaften setzt sich das Südwestdeutsche Mittelgebirgsschichtstufenland zusamman?

7. Welche Kleinlandschaften und Landschaftsformen bilden das Süd­

deutsche Alpenvorland?

8. Welche Kleinlandschaften bilden die Bergwelt der deutschen Al­

pen?

9. Welche Bedeutung hat die ehemalige Stammesstruktur heute?

10. Worauf ist das Fortleben der deutschen Dialekte zurückzufiihren?

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2.1. Text

Die Bundesrepublik Deutschland besteht aus 16 Ländern (in Klammem die Hauptstädte): Baden-Württemberg (Stuttgart), Bayern (München), Ber­

lin, Brandenburg (Potsdam), Bremen, Hamburg, Hessen (Wiesbaden), Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin), Niedersachsen (Hannover), Nord­

rhein-Westfalen (Düsseldorf), Rheinland-Pfalz (Mainz), Saarland (Saar­

brücken), Sachsen (Dresden), Sachsen-Anhalt (Magdeburg), Schleswig- -Holstein (Kiel) und Thüringen (Erfurt). Berlin, Bremen und Hamburg sind Stadtstaaten.

Deutschland war immer in Länder gegliedert, aber die Landkarte änderte im Laufe der Jahrhunderte häufig ihre Gestalt. Die größten Veränderungen brachten in neuerer Zeit die Napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahr­

hunderts, der Preußisch-Österreichische Krieg von 1866, der Erste und der Zweite Weltkrieg. Dieser hatte die Besetzung und Teilung Deutschlands und die Auflösung Preußens, des größten deutschen Landes, zur Folge. Die Bun­

desländer in ihrer heutigen Gestalt sind größtenteils nach 1945 gebildet worden; alte landsmannschaftliche Zusammengehörigkeit und geschichtli­

che Grenzziehungen wurden dabei zum Teil berücksichtigt.

Bis zur Vereinigung Deutschlands im Jahre 1990 bestand die Bundesre­

publik aus elf Ländern, die in den ehemals westlichen Besatzungszonen gegründet wurden. Auch in der sowjetischen Besatzungszone wurden auf dem Gebiet der späteren DDR fünf Länder gebildet, die aber bald einer zen­

tralistischen Gebietsverwaltung weichen mußten. Nach der ersten freien Wahl am 18. März 1990 wurde beschlossen, fünf neue Bundesländer zu bilden. Sie erhielten im wesentlichen die Gestalt aus der Zeit vor 1952. Am 3. Oktober 1990 wurde der Beitritt der DDR und damit der Länder Branden­

burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur Bundesrepublik vollzogen; Ost-Berlin wurde mit West-Berlin vereinigt.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 83/

(17)

15

2.2. Ergänzende Informationen

Schon im Staatsnamen „Bundesrepublik Deutschland” kommt ihre föde­

rative Struktur zum Ausdruck. Die Bundesrepublik besteht aus 16 Bundes­

ländern. Die Bundesländer sind keine Provinzen, sondern Staaten mit eige­

ner Staatsgewalt. Sie haben eine eigene Landesverfassung, die den Grund­

sätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaats im Sinne des Grundgesetzes entsprechen muß. Im übrigen haben die Länder weitgehend freie Hand bei der Gestaltung ihrer jeweiligen Verfassung. Das Bundesstaatsprinzip gehört zu den unantastbaren Verfassungsgrundsätzen.

Deutschland zählt zu den klassischen Ländern der föderalistischen Staat­

lichkeit. Der Föderalismus hat sich bewährt: Er ermöglicht es, regionalen Eigenheiten und Problemen weitaus besser gerecht zu werden, als dies eine zentrale Regierungsgewalt leisten könnte.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 180-181/

2.3. Erläuterungen zum Text

(das) Baden-Württemberg (das) Bayern

(das) Brandenburg (das) Bremen (das) Dresden (das) Grundgesetz (das) Hessen (das) Kiel (das) Mainz

(das) Mecklenburg-Vorpommern

- Badenia-Wirtembergia - Bawaria

- Brandenburgia - Brema

- Drezno

- ustawa zasadnicza, konstytucja - Hesja

- Kilonia - Moguncja

- Meklemburgia-Pomorze Przed- (das) München

(das) Niedersachsen (das) Nordrhein-Westfalen (das) Potsdam

(der) Rechtsstaat

nie

- Monachium - Dolna Saksonia

- Północna Nadrenia-Westfalia - Poczdam

- państwo prawa

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(das) Rheinland-Pfalz

(das) Saarland (das) Sachsen-Anhalt (das) Sachsen

(das) Schleswig-Holstein (das) Thüringen

(die) Verfassung -en

- Nadrenia-Palatynat (słowo Pfalz pochodzi od łacińskiego pala­

tum, stąd polskie Palatynat) - Kraj Saary

- Saksonia-Anhalt - Saksonia

- Szlezwik-Holsztyn - Turyngia

- konstytucja

2.4. Fragen und Aufgaben

1. Nennen Sie die 16 Länder der Bundesrepublik Deutschland und ihre Landeshauptstädte!

2. Wann hauptsächlich wurden die Länder in ihren heutigen Grenzen ge­

schaffen?

3. Wann erfolgte die Vereinigung Deutschlands?

4. Welche Rangordnung haben die Länder im Staatsgefiige der BRD?

5. Welche sind die Vorteile des Föderalismus?

(19)

3. BADEN-WÜRTTEMBERG

3.1. Text

Baden-Württemberg gehört zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten der Bundesrepublik. Der Schwarzwald ist als Erholungsgebiet weltweit be­

kannt. Der Bodensee, die abwechslungsreichen Flußtäler von Rhein, Donau und Neckar, die rauhe Schwäbische Alb, das sanfte Markgräfler Land und das markante Bergland des Kaiserstuhls in der Oberrheinischen Tiefebene (berühmt für seinen Wein) sind vielbesuchte Urlaubsziele. Jedes Jahr kom­

men mehr Touristen nach Baden-Württemberg, als das Land Einwohner hat.

Auf der anderen Seite tut sich Baden-Württemberg als das Land der Indu­

strie und des Handwerks hervor; hier sind Weltfirmen wie Daimler-Benz, Bosch, Porsche angesiedelt. Die wirtschaftliche Stärke des Landes zeigt sich zum Beispiel darin, daß Baden-Württemberg ein größeres Exportvolumen als die Schweiz hat. Die Baden-Württemberger sind geborene „Tüftler” - ihr Erfmdungsgeist ist sprichwörtlich. Neben dem traditionellen Landbau er­

möglicht das milde Klima den Anbau von Sonderkulturen wie Obst, Zier­

pflanzen, Gemüse, Hopfen und Tabak. Sibl. Jag

Die Lage der Landeshauptstadt Stuttgart in einem malerischen Talkessel bewunderte einst schon Alexander von Humboldt. Bauliche Besonderheit von Mannheim ist die „Quadratestadt”, die Kurfürst Friedrich von der Pfalz 1607 anlegen ließ und die statt Straßennamen nur Buchstaben und Zahlen zur Bezeichnung der Häuser aufweist. Karlsruhe, Sitz der höchsten deut­

schen Gerichte - des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesgerichtsho­

fes -, steht Mannheim in der Topographie nicht nach: 32 Straßen der ehe­

maligen barocken Fürstenstadt laufen fächerförmig auf das Schloß von 1715 zu. Freiburg im Breisgau mit seiner Universität von 1457, den alten Stadtto­

ren und dem gotischen Münster mit dem filigranen Turmhelm, liegt male­

risch zwischen dem Südhang des Schwarzwaldes und der Rheinebene. Hei­

delberg ist wegen seines historischen Stadtzentrums mit der spätgotischen Heiliggeistkirche, der alten Brücke mit dem Neckartor, seinem Schloß und

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den originellen alten Studentenkneipen ein Touristenmagnet. Die 1386 ge­

gründete Heidelberger Universität ist die äteste in Deutschland. Ulm an der Donau hat als Wahrzeichen das Münster mit dem höchsten Kirchturm Deutschlands (161 m).

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 84-87/

3.2. Ergänzende Informationen

Schwaben, Badener und die Landesgründung

Das heutige Baden-Württemberg ist das von der Fläche drittgrößte deutsche Bundesland. Kein Wunder, daß es „den” Baden-Württemberger nicht gibt, statt dessen unterteilt sich die Bevölkerung vorwiegend in die im Neckar­

raum lebenden Schwaben und die Badener, die insbesondere im Schwarz­

wald und Freiburger Raum zuhause sind.

Dies erschwerte auch die Landesbildung: Nach einer Volksabstimmung 1951 in den damaligen Ländern Württemberg-Hohenzollem, Württemberg- -Baden und Baden kam es trotz Widerspruchs großer Teile der Bevölkrung

1952 zum Zusammenschluß dieser drei Länder zum Bundesland Baden- - Württemberg.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S.134/

Städte mit Tradition und Ausstrahlung

Viele Regionen des späteren Baden-Württemberg waren unter anderem we­

gen des zum Teil milden Klimas schon recht früh besiedelt So wurde die Stadt Mannheim bereits 766, die an das heutige Bayern grenzende Stadt Ulm im Jahr 854 erstmals erwähnt. Auch wenn die zahlreichen Städte des Landes über die Jahre von Zerstörungen nicht verschont geblieben sind, finden sich in Baden-Württemberg nicht zuletzt wegen der vorbildlichen Restaurierung erhaltenswerter Bauten noch außergewöhnlich viele Städte, deren Stadtbild an frühere Zeiten erinnert.

Die alte Universitätsstadt Heidelberg gilt als Inbegriff der romantischen deutschen Stadt: Dichter, Maler und Philosophen ließen sich an den Ufern des Neckars vom Geist der Romantik inspirieren, Martin Luther verteidigte hier seine Thesen. Heute genießen etwa drei Millionen Besucher jährlich das nostalgische Flair der Altstadt mit ihren barocken Fassaden - sie wurde von den Bombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg verschont -

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19 und besuchen das Heidelberger Schloß, das zwischen dem 14. und dem 17.

Jahrhundert erbaut wurde und über dem Neckar thront.

Nicht nur das milde Klima macht das Leben in Freiburg im Breisgau so angenehm, auch die zahlreichen alten Gebäude - einige stammen noch aus dem 16. Jahrhundert - tragen viel dazu bei, daß Freiburg anheimelnd, aber auch romantisch wirkt. Den Mittelpunkt der Stadt bildet das Münster, mit dessen Bau um 1200 begonnen wurde und dessen Turm alle Gebäude der Stadt überragt.

Die Hauptstadt des Landes, Stuttgart, zählt wohl nicht zu Unrecht zu den schönsten Großstädten Deutschlands. Die Innenstadt liegt in einem Talkes­

sel, der ringsherum von Hügeln umschlossen ist, auf die sich die äußeren Stadtteile erstrecken. In Stuttgart, das während des Zweiten Weltkrieges wie fast alle deutschen Großstädte schwere Zerstörungen hinnehmen mußte, fugen sich alte und moderne Gebäude zu einem harmonischen Ganzen. Das Alte Stuttgarter Schloß, in dem sich heute das Württembergische Landesmu­

seum befindet, ist in großen Teilen ein Paradebeispiel für den Baustil der deutschen Renaissance. Ein Exempel für einen äußerst gelungenen moder­

nen Bau ist dagegen die Stuttgarter Staatsgalerie, die vom britischen Starar­

chitekten James Stirling entworfen und 1984 ihrer Bestimmung übergeben wurde.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 134/

3.3. Erläuterungen zum Text

(der) Bundesgerichtshof (das) Bundesverfassungsgericht (das) Freiburg im Breisgau (der) Kurfürst -en

(das) Münster - (der) Rhein

(die) Schwäbische Alb (der) Talkessel -

(die) Volksabstimmung -en

- Federalny Sąd Najwyższy

- Federalny Trybunał Konstytucyj­

ny

- Fryburg Bryzgowijski - książę elektor

- katedra

- Ren (nazwa rzeki jest pochodzenia celtyckiego i znaczy: woda, która płynie, rzeka)

- Jura Szwabska - kotlina

- plebiscyt

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3.4. Fragen und Aufgaben

1. Welche Gegenden machen die landschaftliche Schönheit von Baden- - Württemberg aus?

2. Wie werden die Einwohner des Landes charakterisiert?

3. Was hat Mannheim mit den amerikanischen Städten gemeinsam?

4. Was charakterisiert die Topographie von Karlsruhe?

5. Welche Universität ist die älteste in Deutschland, in welchem Jahr wurde sie gegründet?

6. Welche Besonderheit hat das Ulmer Münster aufzuweisen?

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4. FREISTAAT BAYERN

4.1. Text

Der Begriff Freistaat Bayern besagt, daß Bayern ein republikanischer, kein monarchischer Staat ist. Das flächengrößte Bundesland und seine fast zwölf Millionen Einwohner sind stolz auf ihre Geschichte, die bis ins 6.

Jahrhundert zurückreicht. Nirgendwo sonst in Deutschland werden über­

kommene Bräuche so selbstverständlich gepflegt wie hier; man trägt die Landestracht nicht nur während der großen Volksfeste wie zum Beispiel dem alljährlichen Münchner Oktoberfest. Bayern hat eine eigene Hymne und eine ausgeprägte Mundart. Der „Bayer” dient im Ausland vielfach als klischeehafte Verkörperung des Deutschen schlechthin. Dem reichen kultur­

historischen Erbe verdankt Bayern seine hohe touristische Attraktivität ebenso wie dem Reiz seiner schönen Landschaften. Die Alpen mit der Zugspitze, dem mit 2962 m höchsten Berg Deutschlands, das Alpenvorland mit seinen zauberhaften Seen, wie Chiemsee und Königssee, der Bayerische Wald mit seinem Nationalpark, die Fränkische Alb, das Fichtelgebirge, der Steigerwald, der Spessart und viele weitere Landschaften bieten dem Touri­

sten unvergleichliche Anreize zum Naturerlebnis und zur Erholung. Die Berge sind Wanderparadiese, die Seen im Voralpenland und die neuen frän­

kischen Stauseen, die bei der Anlage des Main-Donau-Kanals entstanden, laden zum Wassersport ein.

Das Land ist reich an prächtigen Schlössern, an erster Stelle die Schlös­

ser des „Märchenkönigs” Ludwig II., Schloß Linderhof, Schloß Neuschwan­

stein und Schloß Herrenchiemsee. Von beeindruckender Schönheit sind auch die Residenzen in Würzburg und Bamberg sowie die Veste Coburg.

Bis 1950 überwog in Bayern die Landwirtschaft als Haupterwerbszweig.

Aus dem agrarisch geprägten Land ist in den folgenden Jahrzehnten ein moderner Industrie- und Dienstleistungsstaat geworden.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 89-90/

(24)

4.2. Ergänzende Informationen

Von den Bajuwaren zum Verfassungsstaat

Bayern hat eine lange Geschichte: Bereits um 500 n.Chr. siedelten sich auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes die Bajuwaren an und gründeten kurze Zeit später ein Stammesherzogtum. Doch blieb das Land nicht lange im Besitz ein und desselben Stammes beziehungsweise Herrscherge­

schlechts: Unter anderem fiel Bayern an die Welfen und die Wittelsbacher und wurde mehrere Male geteilt, bis es 1505 wieder vereinigt wurde.

1806 wurde dem bayerischen Kurfüsten Maximilian I. die Königswürde verliehen, und bis 1918 war Bayern Königreich. Der bekannteste Herrscher war sicherlich der Märchenkönig Ludwig II., der Schloß Neuschwanstein bauen ließ und 1886 unter bis heute ungeklärten Umständen im Starnberger­

see ertrank. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Freistaat Bayern neu gebildet. 1949 schließlich trat Bayern als Bundesland der Bundesrepublik Deutschland bei.

/Deutschland eine Enteckungsreise, 2001, S. 144/

Schlösser, Klöster und Bräuche

Bayern ist reich an Burgen, Klöstern, Schlössern und anderen Residenzen.

In aller Welt berühmt ist vor allem das neuromanische Schloß Neuschwan­

stein im Allgäu, erbaut von 1868 bis 1886, das mit seinen vielen kleinen Türmen wie ein Märchenschloß wirkt. Schloß Linderhof in der Nähe von Neuschwanstein wurde ebenfalls unter der Herrschaft von König Ludwig II.

im Rokokostil errichtet.

Zu den bekanntesten Klöstern zählt ohne Frage das Kloster Ettal, das sowohl im barocken als auch im gotischen Stil erbaut wurde. Die Wieskir- che in der Nähe des Passionsspielortes Oberammergau gehört zu den schön­

sten Sakralbauten in Europa aus der Zeit des Rokoko. Harmonisch in die Bergwelt eingefugt, birgt sie in ihrem Innern Gold und Fresken im Überfluß.

Eine andere einzigartige Verbindung von Kultur und Natur bietet das Klo­

ster St. Bartolomä mit seiner einmaligen Lage am Königssee.

Das Wahrzeichen der Großstadt mit Herz, der bayerischen Landeshaupt­

stadt München, ist die spätgotische Frauenkirche, die von 1468 bis 1488 erbaut wurde. In München gibt es natürlich noch wesentlich mehr zu sehen:

die Kunstsammlungen Alte und Neue Pinakothek, das Deutsche Museum, Schloß Nymphenburg und den Olimpiapark. Ende Sptember eines jeden Jahres heißt es dann auf der Theresienwiese: „Ozapft is!” Hier findet das mit

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23 über sechs Millionen Gästen meistbesuchte Volksfest der Welt statt, das Oktoberfest.

Die zweitgrößte Stadt des Landes, Nürnberg, kann ebenfalls mit einem weltberühmten Fest aufwarten. Alljährlich in der Vorweihnachtszeit duftet es auf dem Christkindlmarkt nach gebrannten Mandeln und anderen Lecke­

reien. In der Stadt an der Pegnitz können auch das Dürerhaus und die Burg (12.-16. Jh.) besichtigt werden. Traurige Berühmtheit erlangte die Stadt durch die 1945/46 durchgefuhrten Nürnberger Prozesse gegen die deutschen Kriegsverbrecher.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 144/

4.3. Erläuterungen zum Text

(die) Fränkische Alb - Jura Frankońska

(der) Main - Men

(die) Mundart -en - narzecze, gwara, dialekt

4.4. Fragen und Aufgaben

1. Wie ist der Begriff „Freistaat” zu verstehen?

2. Welche Faktoren tragen dazu bei, daß Bayern eine Art „Sonderstel­

lung” unter den deutschen Ländern einnimmt?

3. Was macht Bayern für die Touristen sehr attraktiv?

4. Welche drei Kulturräume kann man auf dem Gebiet Bayerns unter­

scheiden?

5. Welches Gebiet ist das bayerische Kemland?

6. Mit welchem Herrscherhaus ist die Geschichte Bayerns eng verbun­

den?

7. Auf welches Gebiet bezieht sich der Name „Franken” heute?

(26)

5.1. Text

Im Jahr 1232 erhielt die Femhandelssiedlung Cölln das Stadtrecht. Berlin wurde zwischen 1230 und 1240 von brandenburgischen Markgrafen gegrün­

det. Der preußische König Friedrich I. verfugte 1709 die Vereinigung der selbständigen Städte Berlin und Cölln und dreier Vorstädte zur Residenz­

stadt Berlin. Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 wurde Berlin zur deutschen Hauptstadt. Im Jahr 1920 zählte die Stadt nach umfangreichen Eingemeindungen 3,8 Millionen Einwohner; sie war die größte Industrie­

stadt des Kontinents sowie geistiges und kulturelles Zentrum von Weltgel­

tung. Berlin war dann Mittelpunkt der nationalsozialistischen Diktatur, aber auch des Widerstands gegen das Hitler-Regime.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt, von den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion in vier Sektoren aufge­

teilt, jahrzehntelang das Symbol der deutschen Teilung und Zentrum des

„Kalten Krieges” zwischen West und Ost. 1948 überstanden die West- Berliner dank der „Luftbrücke” der westlichen Alliierten, vor allem der USA, eine elf Monate dauernde Blockade der Landverbindungswege durch die Sowjets. Die Teilung Belins schien endgültig, als die Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im August 1961 eine Mauer zwischen dem Ost- und Westteil der Stadt errichtete. Mit dem Ausruuf „Ich bin ein Berliner” solidarisierte sich der amerikanische Präsident John F.

Kennedy in seiner berühmten Rede vom 26. Juni 1963 vor dem Rathaus Schöneberg mit der Stadt. Nach der friedlichen Revolution in der DDR fiel die Mauer am 9. November 1989. Am 3. Oktober 1990 wurde mit einem Staatsakt die Vereinigung Deutschlands in Berlin vollzogen. Seit dem 3.

Oktober 1990 ist Berlin wieder die deutsche Hauptstadt.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 93, 96, 98/

(27)

25

5.2. Ergänzende Informationen

Untrennbar miteinander verbunden — Deutschlands und Berlins Geschichte

Berlin, das von der Fläche drittkleinste, von der Einwohnerzahl jedoch acht­

größte Bundesland Deutschlands hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die Ende des 12. Jahrhunderts gegründete Stadt entwickelte sich rasch zum Zentrum der Wirtschaft, von ihr gingen außerdem immer wieder neue politische wie auch intelektuelle Strömungen aus. So war Berlin 1848 bei­

spielsweise Ausgangspunkt der Märzrevolution, mit der eine liberale Ver­

fassung durchgesetzt werden sollte. 1871 wurde Berlin deutsche Reichs­

hauptstadt; sechs Jahre später hatte sie bereits eine Million Einwohner.

Nach der Niederlage des Deutschen Reichs im Ersten Weltkrieg 1918 wurde in Berlin die Deutsche Republik ausgerufen. In den „Roaring Twenties”, den wilden 20er Jahren, besaß Berlin eine der lebendigsten und vielseitigsten Kulturszenen weltweit.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Regierungssitz der Nationalsozialisten fast völlig zerstört - nach dem Krieg teilten die Siegermächte USA, UdSSR, Frankreich und Großbritannien die Stadt in vier Sektoren auf und stellten sie unter gemeinsame Verwaltung.

Der Konflikt zwischen den drei Westmächten und der Sowjetunion über den Status von Berlin führte im Jahr 1948 zur Blockade der Westsektoren durch die UdSSR. Nur durch eine Luftbrücke (bis 1949) konnte die Versor­

gung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sichergestellt werden. Schließlich kam es 1949 zur Teilung Deutschlands in die DDR und die Bundesrepublik und gleichzeitig zur Spaltung Berlins. 1961 ließ die DDR die Berliner Mau­

er errichten, um die Massenflucht von Menschen nach Westberlin zu stop­

pen. 1989 erzwang die Bevölkerung der DDR eine Öffnung der Grenzen zur Bundesrepublik; am 9. November 1989 fiel - symbolisch gesprochen - die Mauer. Seit 1990 ist das wiedervereinigte Berlin die Hauptstadt Deutsch­

lands.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 58/

(28)

5.3. Erläuterungen zumText

(die) Eingemeindung -en (der) Flugbetrieb -e (die) Luftbrücke -n

(der) Landverbindungsweg -e (der) Markgraf -en

(der) Staatsakt -e

- włączenie w obręb miasta, gminy - komunikacja lotnicza

- most powietrzny - połączenie lądowe - margrabia

- akt państwowy

5.4. Fragen und Aufgaben

1. Wie war das Werden Berlins vor 1871?

2. Welche Bedeutung hatte Berlin vor dem Zweiten Weltkrieg?

3. Wie war die Geschichte der Stadt nach 1945?

4. Worin besteht die geschichtliche Bedeutung der Blockade Berlins?

5. Wann wurde die berühmt-berüchtigte Berliner Mauer errichtet?

(29)

6. BRANDENBURG

6.1. Text

Das Bundesland Brandenburg umschließt die deutsche Hauptstadt Berlin;

die Landeshauptstadt Potsdam (138000 Einwohner) liegt im Südwesten der Metropole. Im Sommer 1945 faßten im Schloß Cecilienhof während der Potsdamer Konferenz die politischen Führer der USA, Großbritanniens, und der Sowjetunion weitreichende Beschlüsse über die Zukunft Deutschlands.

Potsdam war mit der preußisch-deutschen Geschichte seit jeher Verbunden.

Vom Jahr 1157 an nennt sich Albrecht der Bär Markgraf von Brandenburg.

1237 wird die Stadt Berlin gegründet. 1640 übernimmt der Hohenzoller Kurfürst Friedrich Wilhelm, später „Großer Kurfürst” genannt, die Regie­

rung im größten Kurfürstentum Deutschlands. Er siedelt Hugenotten aus Frankreich, Holländer und Schweizer an und fordert auf diese Weise die Entwicklung von Handel und Gewerbe. Kurfürst Friedrich III. begründete das preußische Königtum; die Mark Brandenburg wurde Teil von Preußen.

Unter Friedrich II., dem Großen (1740-1786), wuchs Preußen zu einer Großmacht von europäischer Bedeutung; er machte Potsdam zu seiner Resi­

denz und ließ das Gesamtkunstwerk des Parkes von Sanssouci mit seinen Schlössern und weiteren Prunkgebäuden anlegen. Am 17. August 1991 wur­

de der Sarg Friedrichs II., der im Zweiten Weltkrieg versteckt und 1952 auf den Stammsitz der Hohenzollern in Hechingen (Baden-Württemberg) über­

führt worden war, nach Sanssouci zurückgebracht

Im Juni 1995 haben das Berliner Abgeordetenhaus und der brandenbur­

gische Landtag dem Staatsvertrag über den Zusammenschluß der beiden Länder um die Jahrtausendwende zugestimmt. Der Volksentscheid vom 5.

Mai 1996 fiel in Brandenburg jedoch negativ aus, so daß es auf absehbare Zeit nicht zum Zusammenschluß der beiden Bundesländer kommen wird. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist Brandenburg dünn besiedelt. Havel und Spree durchziehen das hügelige Land. Naturschutz wird in den zahlrei­

chen Naturparks, Landschaftsschutzgebieten und Biosphärenreservaten

(30)

praktiziert, etwa in der Uckermark, der Elbtalaue, der Schorfheide und im Spreewald. „Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation” wurde das Land wegen seines kargen, sandigen Bodens vor Zeiten genannt. Heute verlagert sich die Wirtschaftsstruktur immer stärker von der Landwirtschaft zur Industrie. Theodor Fontane hat im vergangenen Jahr­

hundert in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg” die Schön­

heit und Ursprünglichkeit Brandenburgs beschrieben. Rund 350 Schlösser und Herrenhäuser gibt es hier.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 99-102/

6.2. Ergänzende Informationen

Von der Mark Brandenburg zum Bundesland

Die eigentliche Geschichte Brandenburgs begann im vierten Jahrhundert, als germanische Stämme die Region verließen. Ab dem fünften Jahrhundert siedelten sich slawische Volksstämme auf dem Gebiet des späteren Bran­

denburg an. Kaiser Karl der Große versuchte im neunten Jahrhundert - nur zum Teil mit Erfolg -, die nun als Mark Brandenburg bezeichnete Region seinem Reich anzugliedem. Erst im 12. Jahrhundert gelang es Albrecht I., dem Bär, Brandenburg unter seine Herrschaft zu stellen - 1157 nahm er den Titel eines Markgrafen von Brandenburg an. In den folgenden Jahrhunderten änderte die Mark Brandenburg durch Gebietsgewinne und -Verluste der Herrscher immer wieder ihre Größe, bis sie 1701 Teil des preußischen Kö­

nigreichs wurde.

1740 trat Friedrich II., der Große, die Herrschaft über Preußen an. Als Kunstliebhaber prägte er unter anderem mit dem Bau des Schlosses Sans­

souci in Potsdam das Bild des späteren Brandenburg entscheidend mit.

1815 wurde Brandenburg eine Provinz Preußens, bis es 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg der sowjetischen Besatzungszone angegliedert wurde;

die ehemals brandenburgischen Gebiete östlich von Oder und Neiße fielen an Polen. Zu Zeiten der DDR war Brandenburg in drei Verwaltungsbezirke aufgeteilt. Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung wurde Branden­

burg schließlich Bundesland. 1996 lehnten die Brandenburger Bürger in einer Volksabstimmung den Zusammenschluß ihres Landes mit Berlin ab.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 48/

(31)

29

6.3. Erläuterungen zum Text

(das) Abgeordnetenhaus (die) Havel

(der) Hugenotte -n (das) Königtum er (die) Mark Brandenburg (das) Preußen

(die) Spree

(die) Stammburg -en

- parlament kraju związkowego Berlin - Hawela

- hugenot

- godność królewska, królewstwo - Marchia Brandenburska

- Prusy - Szprewa

- zamek rodowy (zamek rodowy Hohenzol­

lernów znajduje się na górze Zoller 855 m, na półn. obrzeżach Jury Szwabskiej, koło miasta Hechingen)

(der) Stammsitz -e (der) Volksentscheid -e

- siedziba rodowa - referendum, plebiscyt

6.4. Fragen und Aufgaben

1. Seit wann nannte sich welcher Herrscher als erster Markgraf von Brandenburg?

2. Welches Herrscherhaus verbindet man mit der Geschichte Branden­

burgs seit dem 15. Jahrhundert?

3. Welche Rolle spielte Brandenburg in der Geschichte Preußens?

4. Weshalb hat Brandenburg die Bezeichnung „Streusandbüchse ...”

verdient?

5. Welches Gebiet war das Ursprungsland der Hohenzollern?

6. Wie ist die Herkunft des Namens „Preußen”?

(32)

7.1. Text

Die Freie Hansestadt Bremen gehört mit Bayern, Hamburg und Sachsen zu den schon vor 1945 gewachsenen Staatsgebilden und ist nach San Marino die zweitälteste noch bestehende Stadtrepublik der Welt. Die Freie Hanse­

stadt besteht aus der Stadtgemeinde Bremen und dem 65 Kilometer weser­

abwärts gelegenen Bremerhaven. Zwischen beiden Städten liegt niedersäch­

sisches Gebiet

Vor mehr als 1200 Jahren, im Jahr 782, erstmals erwähnt, seit 787 Bi­

schofssitz und von Kaiser Friedrich „Barbarossa” 1186 mit städtischen Frei­

heitsrechten ausgestattet, tritt Bremen 1358 der Hanse bei. Mit dem Bau des Rathauses 1405 und der Errichtung der Roland-Statue ein Jahr zuvor de­

monstriert die Stadt ihren Selbstbestimmungsanspruch. 1646 wird Bremen zur unmittelbaren freien Reichsstadt erhoben; seit 1806 nennt es sich Freie Hansestadt. Bremerhaven wird 1827 gegründet und 1851 zur Stadt erhoben.

Das Landesparlament trägt die traditionelle Bezeichnung „Bremische Bür­

gerschaft”; die Landesregierung heißt „Senat”, der Präsident des Senats ist der Ministerpräsident des Landes.

Häfen und Schiffahrt, internationale Handelsverbindungen und Spitzen­

produkte hochmoderner Industrien sind die Fundamente des bremischen Wirtschaftslebens. Die Sehenswürdigkeiten ziehen alljährlich Millionen von Besuchern an: Der Marktplatz mit dem Renaissance-Rathaus, der Roland- Statue und dem gotischen St.-Petri-Dom, die weltberühmte Böttcherstraße und das historische Schnoorviertel.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 103-105/

(33)

31

7.2. Ergänzende Informationen

Kleines Bundesland mit Stil

Das von der Fläche kleinste Bundesland besteht aus den zwei Städten Bre­

men und Bremerhaven Während die Stadt Bremen bereits 787 gegründet wurde, besteht Bremerhaven erst seit Beginn des Hafenbaus an der Weser­

mündung im Jahr 1827. Durch die zunehmende Versandung der Weser wur­

de der Fluß für größere Schiffe unpassierbar, und Anfang des 19. Jahrhun­

derts war es für Bremen notwendig geworden, einen zweiten Hafen an der Nordseemündung der Weser zu bauen.

Heute - nachdem das Flußbett mehrfach ausgebaggert und erweitert wurde - ist der ursprüngliche Bremer Hafen der zweitgrößte Seehafen Deutschlands (nach Hamburg).

In Bremen gibt es natürlich noch mehr zu sehen als den Hafen. Am Markt befindet sich das Rathaus. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts im goti­

schen Stil erbaut, stammt seine mit zahlreichen Figuren und Bildern ge­

schmückte Vorderfront jedoch aus der Zeit der Renaissance. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus steht eine riesige Figur mit einem Schild: der Bremer Roland, die die städtischen Rechte und Freiheiten repräsentiert.

Ganz in der Nähe steht die Skulptur der international berühmtesten „Bürger”

Bremens, der Bremer Stadtmusikanten. Uber die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist die Böttcherstraße deren Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts zum Teil in expressionistischer Weise erneuert wurden. Das schönste alte Viertel der Stadt ist der Schnoor mit Häusern, die im 16. Jahrhundert erbaut wurden. Heute sind hier vor allem kleine, ausgefallene Geschäfte, Cafes und Restaurants zu finden.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 32/

7.3. Erläuterungen zum Text

(der) Bischofssitz -e - siedziba biskupa

(die) Freie Reichsstadt - Wolne Miasto Rzeszy (miasta o tym statusie podlegały wyłącznie władzy centralnej, to jest władzy cesarskiej)

(die) Hanse - Hanza, związek hanzeatycki

(34)

7.4. Fragen und Aufgaben

1. Aus welchen Bestandteilen setzt sich das Bundesland Bremen zu­

sammen?

2. Wodurch ist Kaiser Friedrich Barbarossa in die Geschichte der Stadt Bremen eingegangen?

3. 1346 wurde Bremen Freie Reichsstadt, was bedeutete das?

4. Seit 1806 nennt sich Bremen Freie Hansestadt, welche Bedeutung hat das Datum 1806 in der deutschen Geschichte?

5. Welche symbolische Bedeutung hatte die Aufstellung der Roland- -Statue?

(35)

8. FREIE UND HANSESTADT HAMBURG

8.1. Text

Hamburg ist die zweitgrößte deutsche Stadt, der wichtigste Seehafen Deutschlands und sein größter Außenhandelsplatz. „Hamburgs Feld ist die Welt”. Durch konsequenten Strukturwandel hat sich die Hansestadt zu einer nordeuropäischen Dienstleistungsmetropole entwickelt. Nach der Gründung zur Zeit Karls des Großen um 811 (als Hammaburg) begann der Aufstieg Hamburgs zur Handelsstadt 1189 mit Zoll- und Wirtschaftsprivilegien. Als eines der ersten Mitglieder des Handelsbundes der „Hanse” war es deren wichtigster Umschlagplatz an der Nordsee. Wann Hamburg freie Reichs­

stadt wurde, ist umstritten.. Die Kaiser Sigismund und Maximilian bezeich­

neten sie 1410 bzw. 1510 als kaiserlich und frei, um Steuern zu erhalten.

Das Reichskammergericht erklärte Hamburg 1618 zur freien Reichsstadt, was Dänemark aber erst 1768 anerkannte.

Seine Eigenstaatlichkeit hat Hamburg bis heute bewahrt. Könige und Fürsten haben Hamburg nie regiert: Immer waren es die Bürger selbst, die das Regiment in der Stadtrepublik ausübten. Der verheerende Brand von 1842, die Bereitschaft zur ständigen Modernisierung und der Zweite Welt­

krieg haben wenig von der eng bebauten alten Handelsmetropole übriggelas­

sen. Als bedeutende Bauwerke gelten: Die spätbarocke Michaeliskirche, deren 132 Meter hoher Turm - von den Einheimischen liebevoll „Michel”

genannt - das Wahrzeichen der Stadt ist, das 100 Jahre alte Rathaus und das Chilehaus, ein expressionistischer Backsteinbau aus den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts. Ein Kulturdenkmal besonderer Art ist die alte Spei­

cherstadt im Hafen, Ende des vergangenen Jahrhunderts in Backsteinbau­

weise errichtet.

Hamburg ist Deutschlands zweitgrößter Industriestandort und Zentrum einer Metropolregion von 3,3 Millionen Menschen. Gleichwohl ist es eine der grünsten Städte Deutschlands. Fast die Hälfte der Gesamtfläche Ham­

burgs sind Acker- und Gartenland, Parks und öffentliche Grünanlagen,

(36)

Wald, Moor und Heide. Landhafits- und Naturschutzgebiete machen 28 Pro­

zent der Stadtfläche aus. Der Hafen, einer der größten der Welt, nimmt mit 75 Quadratkilometern Fläche ein Zehntel des Hamburger Stadtgebietes ein.

Auch im Guiness-Buch der Rekorde ist Hamburg vertreten als die Stadt mit den meisten Brücken in Europa - gibt es hier doch mehr Brücken als in Ve­

nedig, Amsterdam und London zusammen.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 106-111/

8.2. Ergänzende Informationen

Deutschlands «Tor zur Welt”

Auch wenn allenfalls die Museumsschiffe im Hamburger Hafen noch See­

fahrerromantik ausstrahlen, ist doch der größte Seehafen Deutschlands - der Grund, warum Hamburg das „Tor zur Welt” genannt wird - eine Besichti­

gung wert. Die um 825 als Hammaburg erstmals erwähnte Stadt hat aber noch wesentlich mehr zu bieten Kunst und Kultur beispielsweise werden in Hamburg groß geschrieben: Mit den drei Staatstheatem, den vielen kleinen Theatern und Musikclubs, den Musical-Spielstätten, den etwa 50 Museen und einer Reihe von Verlagen ist Hamburg ein Magnet für kulturell Interes­

sierte. Architekturbegeisterte werden in Hamburg ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Zwar wurden während des großen Brands 1842 und während des Zweiten Weltkrieges viele ältere Gebäude zerstört, einige Bauwerke wie die Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Lagerhäuser der Speicherstadt mit ihren Spitzbogen und Türmen sowie die Krameramtswohnungen aus dem 17. Jahrhundert blieben jedoch erhalten. Auch moderne Gebäude wie das an ein Schiff erinnernde Verlagshaus von Gruner & Jahr von 1990 haben durchaus ihren Reiz.

Natürlich gehört zu Hamburg auch das Vergnügungsviertel St. Pauli.

Dort, wo früher Handwerker und später Seeleute wohnten liegen heute Rot­

licht-Milieu und Szene Kneipen nah beieinander. In fast unmittelbarer Nachbarschaft der Amüsiermeile Reeperbahn, allerdings schon im Stadtteil Altona, findet jeden Sonntagmorgen der berühmte Fischmarkt statt - und das bereits seit Beginn des 18. Jahrhunderts.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 18/

(37)

35

8.3. Erläuterungen zum Text

(der) Backsteinbau -ten (das) Regiment -e (das) Wahrzeichen -

- budownictwo ceglane - rządy

- znak, symbol

8.4. Fragen und Aufgaben

1. „Hamburgs Feld ist die Welt”, wie ist dieser Spruch zu verstehen?

2. Welche Rolle spielte Hamburg in der „Hanse”?

3. Wann wurde Hamburg Freie Reichsstadt?

4. Was ist das Wahrzeichen der Stadt Hamburg?

5. Warum entwickelte sich die Backsteinbauweise hauptsächlich in Norddeutschland ?

6. Aus welchem Grund wird Hamburg im Guiness-Buch der Rekorde berücksichtigt?

(38)

9.1. Text

Mit sechs Millionen Einwohnern sowie rund 21 100 Quadratkilometern Fläche ist Hessen das fünftgrößte deutsche Bundesland. Es ist heute eines der großen Wirtschaftszentren Deutschlands und eine der dynamischsten Regionen Europas. Die Region weist eine wechselhafte Geschichte auf. Zur nationalen Gedenkstätte ist die Frankfurter Paulskirche geworden, in der 1848/49 die Nationalversammlung tagte, das erste demokratisch legitimierte Parlament, das jedoch an der Macht der in Deutschland regierenden Fürsten scheiterte. Vor Bismarcks Einigungskriegen bot Hessens territoriale Auf­

teilung mit vier Fürsten- und Herzogtümern, einer Grafschaft und der freien Stadt Frankfurt das für diese Zeit typische Bild eines Flickenteppischs. Nach dem preußisch-österreichischen Krieg von 1866 verleibte sich Preußen das Land mit Ausnahme des Großherzogtums Hessen-Darmstadt ein. Mit der

„Proklamation Nr. 2” vom 19. September 1945, legte die amerikanische Militärregierung Hessen-Darmstadt und den Großteil des bislang preußi­

schen Gebietes zum Land Hessen zusammen.

Beschreiben die Historiker Hessen als „Einheit aus der Vielfalt”, so wird das Land zwischen Diemel und Weser im Norden und dem Neckar im Süden geographisch als „verwirrendes buntes Nebeneinander von Gebirgs- und Senkenlandschaften” charakterisiert. Der Westen gehört zum Rheinischen Schiefergebirge; die Eisenerzlagerstätten an Lahn, Dill und Sieg wurden schon in vorchristlicher Zeit genutzt. Osthessen ist geologisch jünger; der hier überwiegende mineralarme Buntsandstein ist für die Nutzung ungeeig­

net: Osthessen ist karg und dünner besiedelt.

Typisch für die Region sind die Vulkanlandschaften: Alte Massive fin­

den sich im Westerwald, in der Rhön, auf dem Hohen Meißner, im Kaufun- ger Wald und im Knüll. Landschaftlich reizvoll liegen die Universitätsstädte Marburg und Gießen sowie die Stadt Wetzlar, bekannt durch optische Indu­

strie. Die Bergstraße und der Rheingau gehören zu den besten deutschen Obst- und Weinbaugebieten. In Osthessen blickt die Barockstadt Fulda auf eine bedeutende Geschichte zurück. Die Landeshauptstadt Wiesbaden ist nicht nur ein Verwaltungszentrum, sondern auch ein elegantes Heilbad mit gerne besuchter Spielbank.

(39)

37 Entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg trägt die zentrale Lage Hesens mit ihren Knotenpunkten für die Verkehrsträger Luft, Schiene und Wasser bei. Der Rhein-Main-Flughafen ist eine der wichtigsten Verkehrsdrehschei­

ben in Europa. Mit fast 60 000 Beschäftigten hat er sich - bei weiterem Zu­

wachs - zum größten Arbeitgeber in Hessen entwickelt. Die Hessen verfu­

gen über eine ausgeprägte Mundart.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 112-116/

9.2. Ergänzende Informationen

Land der Mittelgebirge

Hessen, das etwa in Deutschlands Mitte liegt, ist ein grünes, waldreiches Land. Seine Landschaft ist geprägt durch die zahlreichen Mittelgebirge und die zwischen den Erhebungen liegenden Ebenen. Bereits im Nordosten, nahe der Grenzen zu Niedersachsen und Thüringen, befinden sich die Höhen von Knüll und Meißner. Die Rhön teilen sich die Hessen mit Bayern und Thü­

ringen - in der Rhön liegt auch der höchste Berg Hessens: die Wasserkuppe (950 Meter). Im Süden sind der Odenwald und der Spessart zu finden, um dessen dunkle Wälder sich viele unheimliche Geschichten ranken.

Der Vogelsberg in Mittelhessen verdankt seine Entstehung der Tätigkeit von Vulkanen, was unschwer an dem Basaltgestein, aus dem das Mittelgebirge besteht, zu erkennen ist. 340 Kilometer Wanderwege erschließen dieses be­

liebte Ferienziel. Gespurte Loipen ermöglichen im Winter den Skilanglauf.

Im Westen Hessens finden sich schließlich noch der Westerwald und der Taunus. Der Hochtaunus mit dem 878 Meter hohen Großen Feldberg ist unter anderem Naherholungsgebiet für die Bewohner der Rhein-Main-Re­

gion. Auch wenn man es nicht vermutet: Wassersport wird in Hessen eben­

falls großgeschrieben. Die vielen Stauseen und Flüsse Hessens, zum Bei­

spiel der Edersee südöstlich von Kassel und die Lahn, ziehen alljährlich eine große Zahl von Ruderern, Kanuwanderem und natürlich Schwimmern an.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 104/

Oft geteilt, später wiedervereint

Schon im ersten Jahrhundert v. Chr. waren große Teile des heutigen Hessen von dem germanischen Stamm der Chatten besiedelt. Im zehnten Jahrhun­

dert n. Chr. fiel die Region an Franken. Sechs Jahrhunderte später wurde das

(40)

mittlerweile zerfallene Hessen durch Philipp I., den Großmütigen, geeint.

Doch nach seinem Tod 1567 wurde das Land erneut aufgeteilt - es entstan­

den die Gebiete Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg und Hessen-Rheinfels. Die Gebiete Hessen-Marburg und Hesse-Rheinfels blie­

ben jedoch nicht lange bestehen: Sie fielen an Hessen-Kassel beziehungs­

weise an Hessen-Darmstadt.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Hessen-Kassel zum Kurfürstentum ernannt und bezeichnete sich fortan als Kurhessen. Bis zu Beginn der natio­

nalsozialistischen Herrschaft in Deutschland (1933) gab es noch weitere Gebietsverschiebungen und Namensänderungen. Nach dem Zweiten Welt­

krieg bildeten die Amerikaner aus den unter ihrer Verwaltung stehenden Gebieten des ehemaligen Volksstaats Hessen und der früheren preußischen Provinzen Kurhessen und Hessen-Nassau das Land Hessen.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 104/

9.3. Erläuterungen zum Text

(der) Buntsandstein (die) Eisenerzlagerstätte -n (die) Grafschaft -en (der) Knotenpunkt -e

(die) Nationalversammlung -en

- piaskowiec pstry - złoże rudy żelaza - hrabstwo

- węzeł komunikacyjny - Zgromadzenie Narodowe

9.4. Fragen und Aufgaben

1. Die Paulskirche in Frankfurt am Main wurde zur Gedenkstätte der Demokratiebewegung, warum?

2. Welches Bild bot Hessen vor Bismarck?

3. Wann und aus welchen Gebieten enstand das Land Hessen?

4. Welcher Faktor trägt zum wirtschaftlichen Erfolg Hessens bei?

5. In welchem Gebirge liegt der höchste Berg Hessens, wie heißt dieser Berg?

(41)

10. MECKLENBURG-VORPOMMERN

10.1. Text

Mecklenburg-Vorpommern, im Nordosten Deutschlands gelegen, ist be­

kannt für seine landschaftliche Schönheit und seine unzerstörte Natur. Das Land ist von der Eiszeit geprägt und weist eine vielgestaltige Küstenland­

schaft, sanftgewellte Hügel, weitläufige Äcker, Weiden und Wälder auf.

„Land der tausend Seen” nennt man Mecklenburg-Vorpommern; der größte ist die Müritz mit 117 qkm Fläche. Das Klima ist ganzjährig mild, die Be­

völkerungsdichte gering (rund 80 Einwohner pro Quadratkilometer).

Die beiden Teile des Landes, Mecklenburg und Vorpommern, haben eine unterschiedliche Geschichte. Während Vorpommern lange Zeit vorwiegend unter schwedischer und später als Teil der Provinz Pommern unter preußi­

scher Herrschaft stand, war Mecklenburg ein eigenständiger Teil des Deut­

schen Reiches. Seit 1701 war es in zwei Länder aufgespalten: Mecklenburg- Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. Erst 1934 kamen die beiden mecklen­

burgischen Länder wieder zusammen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Teil der DDR, wurde wenig später wieder aufgelöst und in drei Bezirke unterteilt, bis es 1990 als Land der Bundesrepublik Deutschland neu entstand. In Mecklenburg-Vorpommern leben heute rund 1,83 Millionen Einwohner. Das Niederdeutsche (Plattdeut­

sche) ist als Alltagssprache weit verbreitet.

Markante gotische Backsteinarchitektur kennzeichnet die alten Hanse­

städte des Landes, wie Rostock, Wismar, Stralsund und Greifswald. Rostock und Greifswald sind traditionsreiche Universitätsstädte. Die Landeshaupt­

stadt von Mecklenburg-Vorpommern ist Schwerin. Sehenswert ist vor allem das Schloß, die ehemalige Residenz der Großherzöge von Mecklenburg- -Schwerin, heute Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. Der Umbau der Wirtschaft ist von der Plan- zur Marktwirtschaft gut vorange­

kommen. Nach wie vor von beträchtlicher wirtschaftlicher Bedeutung sind die Seehäfen. Größter Hafen ist Rostock. Ein größeres Gewicht als in ande­

(42)

ren Bundesländern hat die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist der Fremdenverkehr. Der bekannteste Touristenmagnet ist Rügen, Deutschlands größte Insel (930 qkm). Eine be­

sondere Faszination üben die weißen Kreidefelsen aus. Das Land achtet streng darauf, daß der immer stärker wachsende Tourismus möglichst gerin­

ge Umweltbelastung mit sich bringt. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern zählt der Maler Caspar David Friedrich (1774-1840) aus Greifswald, der in vielen Bildern die Landschaft seiner Heimat romantisch verklärte.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 117-120/

10.2. Ergänzende Informationen

Kurze Geschichte als eigenständiges Land

Als zusammenhängendes Land existierte Mecklenburg-Vorpommern erst­

mals 1945, doch kurz nach seiner Gründung wurde es 1952 von der DDR- -Regierung wieder in verschiedene Bezirke unterteilt. Erst mit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde die Einheit von Mecklenburg-Vor­

pommern erneut hergestellt.

Die Region Mecklenburg hingegen hat eine lange Geschichte. Bereits im siebten Jahrhundert siedelten sich die Slawen in diesem Gebiet an. Im zwölften Jahrhundert kam es zur Christianisierung der Bevölkerung durch den Sachsenherzog Heinrich den Löwen. Erstmals im 16. Jahrhundert wurde das Territorium in zwei Herzogtümer aufgeteilt: Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz blieben bis 1934 voneinander getrennt, bis sie unter den Nationalsozialisten zum Land Mecklenburg zusammengeschlossen wur­

den. Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich wurden die Regionen Meck­

lenburg und Vorpommern der sowjetischen Besatzungszone angegliedert.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 36/

Von Landwirtschaft und Kultur

Mecklenburg-Vorpommerns Reichtum ist das Land: Jahrhundertelang lebte die Bevölkerung vor allem von der Landwirtschaft. Industrieunternehmen siedelten sich fast ausschließlich an der Küste und in den Städten an. Mit der deutsch-deutschen Wiedervereinigung kam es unter anderem aufgrund von Flächenstillegungen in der Landwirtschaft und dem Zusammenbruch

(43)

41 von Industriebetrieben wie Werften zu großen wirtschaftlichen Problemen.

Nun setzt das Land verstärkt auf den Tourismus - mit Erfolg: Schließlich hat Mecklenburg-Vorpommern nicht nur landschaftlich, sondern auch kultu­

rell einiges zu bieten.

In der herrlich gelegenen Landeshauptstadt Schwerin lohnt die Besichti­

gung des Schlosses, das Sitz des Landtags auf der Schloßinsel im Schweri­

ner See ist. Das Staatliche Museum zeigt Werke von so bekannten Künstlern wie Max Lieberman und Lucas Cranach. In Rostock, der größten Stadt des Landes, ist dort, wo ältere Bürgerhäuser erhalten sind, noch das Flair der reichen Hansestadt zu spüren; ähnlich, nur beschaulicher auch in Wismar.

Stralsund ist berühmt für seine historischen Backsteinbauten im barocken und gotischen Stil - die Altstadt der am Wasser liegenden Siedlung steht unter Denkmalschutz. Die Hansestadt liegt direkt am Rügendamm, der Ver­

bindung der Insel mit dem Festland. Auch auf Rügen gibt es einige sehens­

werte Denkmäler. Das Jagdschloß Granitz, das Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, und das Schloß Putbus aus dem Jahr 1810 mit seinem herrli­

chen Park lohnen zum Beispiel den Besuch. Sehr beliebt bei Urlaubern ist die Insel Usedom, deren gut restaurierte Kurhotels und Brücken von einer alten bürgerlichen Badekultur zeugen.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 36/

10.3. Erläuterungen zum Text

(die) gotische Backsteinarchitektur albo (die) Backsteingotik

(die) Bevölkerungsdichte -n (die) Eiszeit

- północny gotyk ceglany - gęstość zaludnienia - epoka lodowa

10.4. Fragen und Aufgaben

1. Was charakterisiert die Landschaft von Mecklenburg-Vorpommern?

2. Wann entstand das Land Mecklenburg-Vorpommern?

3. Welchen Dialekt sprechen die Einwohner des Landes?

(44)

4. Worauf setzt Mecklenburg-Vorpommern beim Umbau seiner Wirt­

schaftsstruktur?

5. Wem verdankt das Land, daß die Kreidefelsen auf Rügen weltbe­

rühmt wurden?

(45)

11. NIEDERSACHSEN

11.1. Text

Niedersachsen ist das zweitgrößte Land der Bundesrepublik (47 338 Quadratkilometer) und damit größer als die Schweiz. Es reicht von der nord- seeinsel Borkum mit ihrem Hochseeklima bis zum Harzgebirge mit seinen schneesicheren Wintersportgebieten. Dazwischen liegen der Millionen-Bal- lungsraum Hannover, einsame Heidegebiete und die Hildesheimer Börde mit den fruchtbarsten Ackerböden der Bundesrepublik. Niedersachsen hat rund 7,8 Millionen Einwohner. Hinzu kommen jedes Jahr Millionen von Gästen, die Erholung auf den sieben ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangeroog, im Harz, im Weserbergland, im Teutoburger Wald oder in der Lüneburger Heide (dem ältesten deutschen Naturpark) suchen oder sich auf den beiden größten Mes­

sen der Welt in der Landeshauptstadt informieren wollen. Attraktiv für die Besucher ist auch das Alte Land, das größte Obstanbaugebiet Europas vor den Toren Hamburgs, besonders zur Zeit der Apfelblüte. Dort beginnt das

„nasse Dreieck”: flaches Land zwischen Elb- und Wesermündung mit dem Wattenmeer, dem größten Naturpark Deutschlands, der Fischereistadt Cux­

haven und der Künstlerkolonie Worpswede. Radwanderem bietet Nieder­

sachsen das längste Radwegenetz in Deutschland.

Zwei Drittel der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt; die Er­

nährungsindustrie ist breit gefächert und reicht von Oldenburger Schinken bis Lüneburger Honig. Gleichwohl läßt sich Niedersachsen nicht als Agrar­

land klassifizieren. Neben die traditionellen Sparten Schiffbau, Stahl- und Chemieindustrie treten heute vor allem die Elektronik und Computerindu­

strie. Hildesheim war um die Wende zum 10. Jahrhundert das Zentrum des ottonischen Reiches. Später wurde Braunschweig zu einer der vier bedeu­

tendsten Metropolen des späten Mittelalters. Emden hatte Ende des 16.

Jahrhunderts den schiffsreichsten Hafen Europas; im 18. Jahrhundert zählte Clausthal-Zellerfeld im Harz wegen der reichen Erzvorkommen zu den be­

deutendsten Industriezentren der Welt.

(46)

Allenthalben gibt es steinerne Zeugen der Vergangenheit: Die 900jährige Kirche in Idesen gilt als bedeutendster Sakralbau ihrer Zeit in Deutschland.

Die größte mittelalterliche Bibliothek der Welt steht in Wolfenbüttel. Goslar mit seinem großartigen alten Stadtbild weist mit der Kaiserpfalz den größten Profanbau des Mittelalters auf. Beeindruckend ist die romanische Kirche St.

Michael in Hildesheim. Das Braunschweiger Herzog-Anton-Ulrich-Museum ist das älteste Kunstmuseum des europäischen Kontinents. Das älteste be­

spielte Theater in Deutschland steht in Celle.

/Tatsachen über Deutschland, 1996, S. 121-126/

11.2. Ergänzende Informationen

Junge Landesgeschichte, alte Städte

Das Land Niedersachsen wurde - wie einige andere Bundesländer auch - erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebildet. Es entstand 1946 unter der briti­

schen Militärregierung aus den Ländern Braunschweig, Oldenburg, Schaumburg-Lippe und der preußischen Provinz Hannover. Drei Jahre spä­

ter 1949, wurde Niedersachsen schließlich zum Bundesland. Natürlich ha­

ben die einzelnen Landesteile Niedersachsens eine wesentlich längere Ge­

schichte, was sich unter anderem im Erscheinungsbild zahlreicher nieder­

sächsischer Städte widerspiegelt.

In der Landeshauptstadt Hannover ist wegen der großen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg leider nicht mehr sehr viel von alten Zeiten zu spüren, obwohl Hannover bereits um 1100 als Marktsiedlung gegründet wurde. Ei­

nige Gebäude wie die Kreuzkirche aus dem 14. Jahrhundert und das Leine­

schloß, in dem der niedersächsische Landtag sitzt, blieben erhalten oder wurden wiederaufgebaut.

In Braunschweig, der ehemaligen Residenzstadt Heinrichs des Löwen, ist etwas mehr vom Glanz früherer Jahre übriggeblieben. Die zweitgrößte Stadt Niedersachsens wurde bereits 1031 erstmals urkundlich erwähnt. Aus der Regierungszeit Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Schsen (1142-1180), stammt die Burg Dankwarderode, die im 19. Jahrhundert im neuromani­

schen Stil erneuert wurde. Dort ist auch der Braunschweiger Löwe, Das Wappentier Heinrichs, zu besichtigen, das er im Hof der Burg als Standbild aufstellen ließ. Auch die Altstadt Braunschweigs mit dem Markt und dem Altstadtrathaus aus dem 14. bis 15. Jahrhundert ist sehenswert.

(47)

45 Die Glanzzeit der alten Bischofsstadt Osnabrück begann wahrscheinlich bereits Ende des achten Jahrhunderts mit der Gründung des Bischofshofs.

Zu den bekanntesten Baudenkmälern der Stadt, die während des Zweiten Weltkrieges ebenfalls schwer beschädigt, aber rasch wiederaufgebaut wur­

den, zählt der aus Sandstein errichtete Dom. Die meisten seiner Gebäude­

teile wurden im 13. Jahrhundert im spätromanischen Stil erbaut oder verän­

dert, auch in späteren Jahrhunderten war er immer wieder Veränderungen unterworfen. In der Altstadt von Osnabrück sind noch heute eine große Zahl von Bürgerhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu sehen, Reste der Stadtbefestigung, wie der Barenturm, sind ebenfalls erhalten geblieben.

/Deutschland eine Entdeckungsreise, 2001, S. 22/

11.3. Erläuterungen zum Text

(das) Erzvorkommen - (die) Lüneburger Heide (der) Profanbau -ten (der) Teutoburger Wald

- złoże rudy

- Pustać Lüneburska - budowla świecka - Las Teutoburski

11.4. Fragen und Aufgaben

1. Wie weit erstreckt sich das Land Niedersachsen?

2. Welche Landstriche Niedersachsens sind bevorzugte Erholungsge­

biete?

3. Was versteht man unter dem Namen das „nasse Dreieck”?

4. In welcher Stadt befindet sich die größte mittelalterliche Bibliothek der Welt?

5. Was für ein Naturschauspiel spielt sich an der Nordseeküste regelmä- ßig ab?

(48)

12.1. Text

Industrielles Herz, modernes Technologiezentrum, Kultur- und Medien­

land: Nordrhein-Westfalen, das mit 18 Millionen Einwohnern bevölkerungs­

reichste Bundesland, früher fast nur von Fabrikschloten, Fördertürmen und Hochöfen geprägt, hat in den letzten jahrzehnten einen tiefgreifenden Strukturwandel vollzogen: Aus dem Land von Kohle und Stahl ist ein Land mit Kohle und Stahl und neuen zukunftsträchtigen Branchen geworden, das nicht zuletzt wegen seiner hervorragenden Infrastruktur ein attraktiver Standort für einheimische und ausländische Investoren ist.

Rund die Hälfte der Menschen sind in Großstädten mit mehr als 500 000 Einwohnern zu Hause; die Bevölkerungsdichte zählt mit 521 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den höchsten in Europa.Vom „kohlepott” spricht heute niemand mehr. Eine Forderung aus den sechziger Jahren: „Blauer Himmel über der Ruhr” ist seit langem erfüllt. Gleichwohl ist das Ruhrge­

biet Europas größtes Industriegebiet mit rund 7,5 Millionen Einwohnern.

Die Entstehung des Landes Nordrhein-Westfalen geht auf die Zeit der britischen Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg zurück, die 1946 den größten Teil der ehemaligen preußischen Rheinprovinz mit der Provinz Westafalen vereinigte - später ergänzt um Lippe-Detmold. Bonn am Rhein wurde 1949 zur vorläufigen Hauptstadt der Bundesrepublik gewählt. Nach der Vereinigung Deutschlands wurde Berlin zur endgültigen Hauptstadt. Die

„Bundesstadt” Bonn wird jedoch auch in Zukunft eine wichtige Rolle als Verwaltungs- und Wissenschaftszentrum in Deutschland behalten.

Das rege Wirtschaftsleben stützt sich auf ein engmaschiges Netz aus Autobahnen, Schienen und Wasserstraßen, das die zahlreichen Großstädte wie Köln, Essen, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Bochum, Wuppertal, Bielefeld, Gelsenkirchen, Solingen, Leverkusen und Aachen miteinander verbindet. Hinzu kommen die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn; Duis­

burg am Rhein besitzt den größten Binnenhafen der Welt. 45 der 100 groß-

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