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Darstellungen von Frauen auf antiken Gefäßen aus der Kasseler Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe

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Academic year: 2022

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Olessja Bojko

Darstellungen von Frauen auf antiken

Gefäßen aus der Kasseler Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe

Magisterarbeit

Medien

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Olessja Bojko

Darstellungen von Frauen auf antiken Gefäßen aus der Kasseler Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe

GRIN Verlag

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Olessja Bojko

Universität Kassel

Hauptfach: Kunstwissenschaft

Nebenfächer: Alte Geschichte, Romanische Philologie, 11. Semester

Magisterarbeit

Darstellungen von Frauen auf antiken Gefäßen

aus der Kasseler Antikensammlung im Schloss Wilhelmshöhe

Teil I

Textteil

(7)

„One of the paradoxical features of research into antiquity is that the most interesting and best known phenomena are the ones we know least about.“

– Jan Bazant –

(8)

Inhaltsverzeichnis

...

1. Einleitung 4

...

2. Frauen als Feinde der athenischen Gesellschaft 9

...

2.1. Gorgonen — Frauen in Dämonengestalt 9

...

2.2. Mänaden — Rasende und ekstatische Frauen 13

...

2.3. Amazonen — Frauen mit männlichen Eigenschaften 19

...

2.4. Fazit 25

...

3. Göttinnen und Personifikationen — Frauen als höhere Wesen 26 ...

3.1. Athene — Göttin des Krieges 26

...

3.2. Nike — Die Personifikation des Sieges 31

3.3. Göttin, Nymphe, Heroin? — Eine unbekannte Schönheit auf einem ...

Lekythos 34

...

3.4. Fazit 36

4. Briseis, Deianeira und andere — Die Beziehung zwischen Heroen ...

und „normalen“ Frauen 37

...

4.1. Briseis und Achilleus 37

...

4.2. Deianeira und Herakles 40

...

4.3. Apollon und ein unbekanntes Paar 42

...

4.4. Persephone wird von Pluto geraubt 46

...

4.5. Verfolgung einer Unbekannten 48

...

4.6. Fazit 49

2

(9)

5. Frauen in Athen – Ein Vergleich von literarischen Quellen und Va- ...

sendarstellungen 50

...

5.1. Quellenlage und Forschungsstand 50

...

5.2. Informationen über Frauen bei Xenophon 51

...

5.3. Darstellungen von Frauen auf Vasenbildern 53

...

5.3.1. Frauen und Eros 54

...

5.3.2. Isolation der Frauen 59

...

5.3.3. Frauen und Schönheit 63

...

5.4. Erklärung für die Gegensätzlichkeit der Quellen 64

...

5.4.1. Adressaten und Funktion der Quellen 65

...

5.4.2. Bedeutung der einzelnen Unterschiede 65

...

5.5. Fazit 69

...

6. Zusammenfassung 70

...

7. Literatur 73

3

(10)

1. Einleitung

Für die antike Gesellschaft erfüllten Bilder viele Funktionen — die Agora wurde mit politischen Bildern geschmückt, Heiligtümer mit Votivfiguren, Gymnasien mit göttlichen Beschützern der Athleten, Nekropolen mit Sta- tuen und Reliefs der Verstorbenen und die Wohnhäuser mit Leitbilder der Lebensführung. So erhielten die Bilder der jeweiligen Standorte ihre be- sondere Bedeutung und definierten gleichzeitig die spezifischen Aufga- ben dieser Orte.1 Griechenlands „Stadtstaaten“, genannt Poleis, waren mit Bildwerken übersät. Grabanlagen, welche an den Straßen vor der Stadt lagen, wurden mit Skulpturen und Reliefs ausgestattet. In Heiligtümern sammelten sich Kultbilder von Göttern und Heroen an. Für Tempel wurden Skulpturen, Gemälde auf Holz und Wänden sowie Votivfiguren aus Bronze und Terrakotta als Weihgeschenke gestiftet.

Private Häuser und öffentliche Gebäude verschönerte man mit Skulptu- ren, Wandmalerei und bemalten Gefäßen. Die Aufstellung der Bildwerke musste durch die Behörden bald reguliert werden, da ihre Masse den Verkehr durch die Innenstädte behinderte.2

Als Grundthemen aller Bildwerke eigneten sich für die Griechen insbe- sondere die eigene Lebenswelt, die Vorzeit der Mythen und die zeitlose Präsenz der Götter. Die einzelnen Bereiche konnten getrennt voneinander, aber auch vermischt gezeigt werden.3 Dass eine Selektion der Bildmotive aus den einzelnen Themenbereichen stattfand, wird dadurch deutlich, dass manche Themen sehr oft und andere kaum oder gar nicht abgebil- det wurden. Nach TONIO HÖLSCHER wurden beispielsweise nur solche mythischen Szenen für die Bilderwelt ausgewählt, die für die griechische Gesellschaft von hoher und expliziter Bedeutung waren und z. B. als Leit- bilder, Ideale oder Wunschbilder fungieren konnten.4

Bildwerke wurden nicht für den Moment und nicht für den individuellen Betrachter geschaffen, sondern für die Dauer und für die kollektive

4

1 Hölscher, Tonio: Die Griechische Kunst, München 2007, S. 9.

2 Hölscher (2007: 7).

3 Hölscher (2007: 14).

4 Ebenda.

(11)

Wahrnehmung.5 Integriert in die einzelnen Lebensbereiche der Griechen, wurden die Bildwerke nicht als Kunstgegenstände betrachtet, sondern als Gebrauchsgegenstände genutzt (wie z. B. die bemalte Keramik) oder wie lebendige Wesen behandelt (wie z. B. die Kultbilder der Götter, die gewa- schen, gesalbt und angekleidet wurden).6

Der größte Teil der antiken Bildwerke ist heute nicht mehr erhalten. Skulp- turen wurden zerschlagen, Bronzen und Figuren anderer Edelmetalle ein- geschmolzen und Holzskulpturen verbrannt. Über die griechische Malerei gibt es kaum noch Zeugnisse. Allein die römische Tradition verweist auf die Malerei aus Griechenland.7 Auch das Wissen über die Farbigkeit der Statuen aus Marmor und Bronze war lange Zeit verloren. In der Renais- sance orientierten sich die Künstler zwar an der Bilderwelt der Antike, aus Unkenntnis der Farbigkeit in der Vergangenheit war jedoch das Weiß des Marmors vorherrschend.8

Die vorliegende Arbeit konzentriert sich im Besonderen auf Vasen mit Frauendarstellungen — also einem speziellen Aspekt der komplexen Bil- derwelt des antiken Griechenlands. Eingegrenzt wird dieser Themenkom- plex weiter durch die Fokussierung auf die attischen Vasen der archai- schen und klassischen Zeit. Die Frau auf Vasendarstellungen definiert sich nicht allein durch den geschlechtlichen Unterschied zum Mann, sondern sie wird in dieser Arbeit z. B. als Gorgone, Mänade, Amazone, Göttin und Personifikation näher untersucht. Der Ausdruck Frau kann also in diesem Zusammenhang ohne Zweifel als Oberbegriff für alle oben Genannten verwendet werden. In der Vasenmalerei, aber auch in der Literatur- und Kulturgeschichte, erfüllte jedoch jede dieser Frauengruppen eine be- stimmte Funktion. Auch ihre Wirkung auf den antiken Betrachter war immer für sie spezifisch. Diese Eigenheiten der einzelnen Frauengruppen werden in den vorliegenden Ausführungen genauer untersucht.

5

5 Hölscher (2007: 8).

6 Hölscher (2007: 10).

7 Hölscher (2007: 16–17).

8 Hölscher (2007: 16). Ausführlicher zu diesem Thema in: Brinkmann, Vinzenz: Einfüh- rung in die Ausstellung, Die Erforschung der Farbigkeit der antiken Skulptur. In: AK: Bun- te Götter, Die Farbigkeit antiker Skulptur hrsg. von V. Brinkmann, Kat. Ausst., München (Glyptothek München) 2004, München 2004, S. 25–32.

(12)

Die Beschreibung der einzelnen Objekte nimmt einen großen Raum in dieser Arbeit ein, wird jedoch durch Informationen ergänzt, die der Fragestellung der einzelnen Kapitel entsprechen. So werden die Vasen- darstellungen in jedem Kapitel unter bestimmten Aspekten betrachtet.

Gorgonen wirkten beispielsweise anders auf die Betrachter der Vasenbil- der als die Göttin Athene. Und diese wirkte im Gegenzug anders als eine kultausübende bürgerliche Frau. Diese Unterschiede zwischen den ver- schiedenen Frauengruppen sind nicht spezifisch für die Vasenmalerei, sondern sind auch in den literarischen Quellen zu beobachten, welche ergänzend in die Arbeit integriert wurden. Auch die Beziehung zwischen den dargestellten männlichen und weiblichen Figuren wird genauer be- trachtet, da sich diese verändert, je nach der Situation in der sich die Fi- guren befinden.

Abschließend wird ein Vergleich von XENOPHONS Oikonomikos, als exemplarischer Stellvertreter für die literarischen Quellen, mit Vasendar- stellungen der im Oikonomikos beschriebenen Thematik unternommen.

Dieser Vergleich erweckt den Anschein, dass zwei vollkommen verschie- dene Realitäten von Frauen in Athen beschrieben werden. Doch wie kommt es zu solchen Unstimmigkeiten und welche Auswirkungen hat es auf unsere Information über die Frauen Athens?

Abgesehen von der räumlichen und zeitlichen Eingrenzung und einer ge- naueren Betrachtung des Begriffes Frau in diesem Zusammenhang, gibt es noch eine weitere Eingrenzung in der Anzahl der Vasen, welche alle aus der Kasseler Antikensammlung stammen. Diese ist mit ihren 25 Vasen relativ klein, um das ganze Spektrum von Frauendarstellungen auf Vasen abzudecken, jedoch ist es im Rahmen dieser Arbeit auch von Vorteil, mit wenigen ausgewählten Objekten zu arbeiten, um den Überblick beibehal- ten zu können. Ein zusätzlicher Anreiz für diese Eingrenzung ist auch die unmittelbare Nähe der Kasseler Antikensammlung, die es ermöglicht im direkten Kontakt mit den Originalen zu arbeiten und sich somit nicht immer auf die Abbildungen verlassen zu müssen. Ergänzend zu den Kasseler Objekten werden aber auch Vasen aus anderen Sammlungen zum Vergleich hinzugezogen bzw. als Anschauungsbeispiele für die

6

(13)

Aspekte mit einbezogen, welche in der Kasseler Sammlung fehlen.

Der Versuch das Leben der athenischen Frau zu rekonstruieren zeigt, dass ihre Rechte stark eingeschränkt waren. Athenerinnen waren grund- sätzlich unmündig und rechtsunfähig. Das Verfügen, Kaufen und Verkau- fen von Besitz war rechtlich gesehen ausschließlich den Männern vorbehalten.9 Um jedoch den Familienbesitz in der eigenen Hausgemein- schaft, dem „Oikos“ zu behalten, musste dieser vererbt werden. Hatte der Familienvater nur eine Tochter und keinen Sohn als Nachkommen, so war die Tochter, als Epikleros, an das Erbgut gebunden. Sie diente als Platz- halterin für den nächsten männlichen Nachkommen. Der nächste unver- heiratete, männliche Verwandte väterlicherseits hatte die Pflicht die Epik- leros zu heiraten, um den Familienbesitz zu erhalten. Eine bereits verhei- ratete Frau hatte sich von ihrem Ehemann zu trennen, um diese Heirat zu ermöglichen und somit den Besitz nicht zu spalten. Eine andere Möglich- keit bestand darin, dass sich der Ehemann der Epikleros von seinem Schwiegervater adoptieren ließ, um als sein rechtmäßiger Nachkomme auftreten zu können.10

Nicht nur aus rechtlichen Sicht war die Frau dem Mann unterstellt, auch geistig konnte eine Ehefrau ihrem Mann nur selten ebenbürtig sein. Die- ses lag an dem großen Altersunterschied der beiden Eheleute.11 Während die Athenerinnen bereis im Alter vom 14. bis zum 15. Lebensjahr verheira- tet wurden, gingen die Männer erst mit etwa 30 Jahren den Lebensbund mit einer Frau ein. Die Männer brachten mehr Lebenserfahrung in die Ehe ein als ihre Frauen. Hinzu kommt noch, dass Mädchen keine Schulen be- suchten und nur von ihren Müttern in der Haushaltsführung unterrichtet wurden.12

Bewirkt durch die Abschirmung der jungen Frauen von der Öffentlichkeit, blieben diese bis zur Hochzeit naiv und unerfahren. Erst die Ehemänner entschieden wie weit die Bildung ihrer Frauen reichen sollte. Denn zu viel

7

9 Reinsberg, Carola: Ehe, Hetärentum und Knabenliebe im antiken Griechenland, Mün- chen 1989, S. 28.

10 Reinsberg (1989: 29).

11 Reinsberg (1989: 42).

12 Reinsberg (1989: 41).

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Wissen und Bildung wirkte sich, nach Meinung vieler Griechen, negativ auf den Charakter der Frau aus. So äußerte sich EURIPIDES zu diesem Thema folgendermaßen: „Denn für eine Frau ist Schweigen und Bescheidenheit das Beste, so wie draußen (sic!) unerwähnt zu bleiben.”13 Der weitgehende Ausschluss der Frauen aus dem öffentlichen Leben wurde durch die solonische Gesetzgebung unterstützt, welche die Jung- fräulichkeit der Mädchen bis zur Hochzeit forderte. Der Verstoß gegen diese Gesetze zog harte Strafen für die Frauen nach sich.14

Die Hochzeit setzte keinen Schlusspunkt an die Ausgrenzung der Frauen von dem öffentlichen Leben. Aus Angst vor Untreue und unehelichen Kin- dern, blieben die Frauen weiterhin in den Bereichen ihres Oikos tätig.15 Wohlhabende Frauen übernahmen dabei die Rolle der Verwalterin und überwachten die Arbeiten ihrer Sklaven. Ärmere Bürgerinnen lebten hin- gegen etwas weniger abgeschirmt, da sie ihre Erwerbstätigkeiten, zum Beispiel als Händlerinnen oder Wollarbeiterinnen, außerhalb ihres Oikos ausführen mussten.16 Die einzige Möglichkeit der Frauen aktiv am öffent- lichen Leben teilzunehmen, waren die zahlreichen religiösen Feste, bei denen die Frauen wichtige Aufgaben übernahmen.17

8

13 Reinsberg (1989: 42).

14 Reinsberg (1989: 41).

15 Reinsberg (1989: 42).

16 Pomeroy, Sarah B.: Frauenleben im klassischen Altertum, Stuttgart 1985, S. 111–112.

17 Pomeroy (1984: 112–113).

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