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Frauen in ver-rückten Lebenswelten

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Bayerisches Ärzteblatt 11/2006 571

BLÄK informiert

„Bei psychisch Kranken sind es meist die weiblichen Angehörigen – Mütter, Ehe- frauen, Partnerinnen – die der stärksten Belastung ausgesetzt sind“, so Eva Straub, Vorsitzende des Bundesverbandes der An- gehörigen psychisch Kranker e. V. (BApK).

Die besondere Situation von Frauen in der Doppelrolle als mitfühlende Bezugsperson und zugleich „Co-Therapeutin“ war Thema der Pressekonferenz „Frauen in ver-rück- ten Lebenswelten – Die weibliche Seite der Psychiatrie“, die Ende September in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München stattfand. Präsentiert und ini- tiiert wurde die Veranstaltung vom BApK unter der Moderation von Beate Lisofsky, BApK-Sprecherin.

Ein „Umdenken in Richtung ‚geschlechterspe- zifische’ Psychiatrie“ wünscht sich Professorin Dr. Anke Rohde, Leiterin der Gynäkologischen Psychosomatik der Universitätsfrauenklinik in Bonn. „Frauen sind häufiger von psychischen Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen, betroffen, und dies besonders in Lebensphasen wie Schwangerschaft und Kli- makterium. Auch Symptomatik und Verlauf der Krankheit unterscheiden sich von denen be- troffener Männer“, so Rohde.

Neben der medizinischen Sichtweise schilderte eine Angehörige und auch selbst Erkrankte die alltäglichen Probleme als Patientin in der

Psychiatrie. Entstellende Wirkungen von Me- dikamenten und auf das Nötigste reduzierte Hygieneartikel erschwerten den Patientinnen oftmals, ein gesellschaftstaugliches Erschei- nungsbild aufrecht zu halten. „Die Demüti- gung, zusätzlich zur Krankheit auch noch un- gepflegt herumlaufen zu müssen, reicht tief“, so die Betroffene.

Katharina Ohana, Schauspielerin und Model, las aus ihrem Buch „Ich, Rabentochter“, in dem sie ihr Leben als Tochter einer depressiven Mutter beschreibt. Darin vergleicht sie die Er- krankung mit einem Drachen, der ihre Familie beherrschte und „von Zeit zu Zeit anfing, sein Unwesen zu treiben“.

Eine Enttabuisierung des Themas der psy- chischen Krankheit forderte Eva Straub. Der BApK, der sich als Interessensvertretung von psychisch Kranken sieht, warnte vor weiteren Sparmaßnahmen im Gesundheitsbereich, da die Angehörigen neben der starken emotio- nalen Belastung auch noch eine große finan- zielle Bürde tragen müssten. Straub sah beson- ders die Frauen als Motor der Selbsthilfegruppe und will sie ermutigen, dort frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen und Erfahrungen auszu- tauschen, denn „Aktiv werden schützt vor Ent- mutigung“ so das Motto der Selbsthilfegruppe.

Brigitte Huber, Dagmar Thöres (beide BLÄK)

Frauen in ver-rückten Lebenswelten

„Geballte Frauenpower“:

Professor Dr. Anke Rohde, Beate Lisofsky (Moderatorin), Eva Straub und Katharina Ohana (v. li.).

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