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Grad der Behinderung - GdB - Schwerbehinderung - betanet

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Grad der Behinderung

1. Das Wichtigste in Kürze

Der Grad der Behinderung (GdB) beziffert bei Menschen mit Behinderungen die Schwere der Behinderung.

Er wird in der Regel durch das Versorgungsamt festgestellt. Für die Feststellung gibt es bundesweite Richtlinien, die sog. Versorgungsmedizinischen Grundsätze. Entscheidend ist immer eine Gesamtsicht der tatsächlichen Beeinträchtigung, es werden nicht einfach mehrere GdB-Werte zusammengezählt.

2. GdB und Grad der Schädigungsfolgen (GdS)

GdB und GdS haben die Auswirkungen von Funktionsbeeinträchtigungen auf alle Lebensbereiche, nicht nur die Einschränkungen im Erwerbsleben zum Inhalt. Sie sind ein Maß für die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Auswirkungen einer Funktionsbeeinträchtigung aufgrund eines Gesundheitsschadens.

Der GdS bezieht sich lediglich auf die Schädigungsfolgen einer Beeinträchtigung; der GdB bezieht sich unabhängig von der Ursache auf alle Gesundheitsstörungen. GdB und GdS werden nach den gleichen Maßstäben in 10er-Graden von 20 bis maximal 100 angegeben.

Die Bezeichnung GdB wird im Sozialgesetzbuch IX ( ​Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen) verwendet.

Die Bezeichnung GdS wird im ​Sozialen Entschädigungsrecht verwendet, dessen Rechtsgrundlage das Bundesversorgungsgesetz (BVG) ist. Dessen Kernstücke bilden insbesondere die Kriegsopferversorgung und die Opferentschädigung.

3. Versorgungsmedizinische Grundsätze

Das Versorgungsamt richtet sich bei der Feststellung der Behinderung nach den "Versorgungsmedizinischen Grundsätzen". Diese enthalten allgemeine Beurteilungsregeln und Einzelangaben über die Höhe des GdB bzw. GdS. Es handelt sich allerdings nur um einen Orientierungsrahmen, die Berechnung des GdB/GdS ist vom ​individuellen Einzelfall abhängig.

Die "Versorgungsmedizinischen Grundsätze" können in der „Versorgungsmedizin-Verordnung“ beim

Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter www.bmas.de > Suchbegriff: "K710" nachgelesen werden.

4. Bemessung

Für die Bemessung des GdB ist vor allem die ​tatsächliche Leistungseinschränkung durch die Erkrankung bzw. Behinderung maßgeblich. Bei der Beurteilung ist vom klinischen Bild ​und von den

Funktionseinschränkungen im Alltag auszugehen. Die GdB von mehreren Erkrankungen werden dabei ​nicht zusammengerechnet. Maßgebend sind die Auswirkungen der einzelnen Funktionsbeeinträchtigungen in ihrer

​Gesamtheit unter Berücksichtigung ihrer wechselseitigen Beziehungen zueinander.

5. Nachteilsausgleiche

Abhängig vom GdB sind die ​Nachteilsausgleiche für Menschen mit Behinderungen. Details in der Tabelle Nachteilsausgleiche GdB.

6. Praxistipps

Seit 1.1.2018 kann die Feststellung des GdB auf einen früheren Zeitpunkt festgelegt werden, zu dem die Behinderung bereits bestanden hat, wenn es dafür einen besonderen Grund gibt (§ 152 Abs. 1 Satz 2 SGB IX).

Dies ist vor allem dann der Fall, wenn es um die rückwirkende Gewährung von Nachteilsausgleichen

https://www.betanet.de/pdf/164 Seite 1 von 3

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geht, z.B. Kündigungsschutz ( ​Behinderung > Berufsleben), Steuerermäßigungen ( ​Behinderung >

Steuervorteile) oder Ermäßigung des Rundfunkbeitrags ( ​Rundfunkbeitrag Befreiung Ermäßigung).

Verschlechtert sich der Gesundheitszustand eines Menschen mit (Schwer-)Behinderung oder kommt eine weitere dauerhafte Einschränkung durch eine neue Erkrankung dazu, dann sollte beim

​Versorgungsamt ein ​Antrag auf Erhöhung des GdB gestellt werden. Der Vordruck für den Antrag wird auf Anfrage vom Versorgungsamt zugeschickt und es wird geprüft, ob ein (neuer)

​Schwerbehindertenausweis mit eventuell neuen ​Merkzeichen ausgestellt wird.

Wird ein GdB nicht oder zu gering bewilligt, lohnt sich in vielen Fällen ein ​Widerspruch.

Kostenloser Download: Ratgeber Behinderungen mit hilfreichen Informationen rund um das Thema Behinderungen.

7. GdB bei bestimmten Krankheiten

​ADHS > Behinderung

​ALS > Schwerbehinderung

​Allergien > Behinderung

​Asthma > Behinderung

​Brustkrebs > Schwerbehinderung

​CED > Schwerbehinderung

​Chronische Schmerzen > Schwerbehinderung

​COPD > Behinderung

​Demenz > Schwerbehinderung

​Depressionen > Behinderung

​Diabetes > Schwerbehinderung

​Down-Syndrom > Schwerbehinderung

​Epilepsie > Schwerbehinderung

​Grad der Behinderung bei Hirnschäden

​Grad der Behinderung bei Hirnschäden im Kindes- und Jugendalter

​Grad der Behinderung bei Krankheiten des Blutes, der blutbildenden Organe und des Immunsystems

​Hepatitis C > Schwerbehinderung

​HIV AIDS > Schwerbehinderung

​KHK > Schwerbehinderung

​Migräne > Schwerbehinderung

​Multiple Sklerose > Schwerbehinderung

​Neurodermitis > Behinderung

​Nierenerkrankungen > Schwerbehinderung

​Osteoporose > Behinderung

​Parkinson > Schwerbehinderung

​Prostatakrebs > Schwerbehinderung

​Psychosen > Schwerbehinderung

​Rheuma > Schwerbehinderung

​Schädel-Hirn-Trauma > Schwerbehinderung

​Schlaganfall > Schwerbehinderung

https://www.betanet.de/pdf/164 Seite 2 von 3

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​Tinnitus > Schwerbehinderung

​Grad der Behinderung > Tumorerkrankungen

8. Verwandte Links

​Leistungen für Menschen mit Behinderungen

​Nachteilsausgleiche bei Behinderung

​Merkzeichen

​Schwerbehindertenausweis

​Behinderung

​Versorgungsamt

​Verletztenrente Unfallrente

https://www.betanet.de/pdf/164 Seite 3 von 3

Referenzen

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