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Eine Zuführeinrichtung für Mähdrescherhäcksler

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Academic year: 2022

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ERNTETECHNIK

132

58 LANDTECHNIK 3/2003

Jasper Forche, Gero Wallmann und Hans-Heinrich Harms, Braunschweig

Eine Zuführeinrichtung für Mähdrescherhäcksler

Reduzierung des Leistungsbedarfs bei gleichbleibender Häckselqualität

D

ie Zerkleinerung des Strohs auf dem Feld ist heute für viele Landwirte von Interesse. Die Mulch- und Direktsaatverfah- ren mit ihrer reduzierten Bodenbearbeitung fordern ein kurzes, schnell verrottendes Häckselgut, das gleichmäßig verteilt den Boden bedeckt. Auf der Maschinenseite führen längere Einsatzzeiten und größere Arbeitsbreiten zu schwierigeren Einsatzbe- dingungen und damit zu höheren Anforde- rungen an die eingesetzten Häcksler. Die Ausführung als Schlegelhäcksler hat sich eindeutig durchgesetzt. Zur Anpassung an diese Durchsatzsteigerung wurden die Ro- tordrehzahlen in den letzten Jahrzehnten im- mer weiter gesteigert. Bei Drehzahlen bis 4 000 min-1 werden heute Umfangsge- schwindigkeiten der Messerklingen von über 100 m/s erreicht. Dies führt dazu, dass der Häcksler heute zu den Aggregaten mit der höchsten Leistungsaufnahme im Mäh- drescher zählt.

Ziele des Forschungsprojekts

Eine Reduzierung der benötigten Antriebs- leistung des Häckslers ist ein Hauptziel des Projekts. Daneben ist die Verbesserung der Häckselqualität ebenso anzustreben wie die Erhöhung der Austrittsgeschwindigkeit, um eine bessere Querverteilung zu erreichen.

Ein möglicher Weg, um diese Ziele zu er- reichen, ist die Abkehr vom „freien Schnitt“, hin zu einem Schnitt

mit Einspannung des Häckselguts. Der Schneid- und Förder- vorgang im Mähdre- scherhäcksler ist von Kämmerer in [1] aus- führlich beschrieben.

Beobachtet wurde, dass die Mehrzahl der

Schnittvorgänge im freien Schnitt bei der Gutannahme stattfindet. Hier ist eine hohe Relativgeschwindigkeit zwischen Messer und Schnittgut entscheidend.

In dem Forschungsprojekt soll das Häck- selgut verdichtet dem Häcksler zugeführt werden. Durch die Verdichtung soll erreicht werden, dass die Halme sich untereinander stärker abstützen können, um dem Häcksel- messer einen größeren Widerstand zu bieten.

Vorversuche

Es wurde der von Kämmerer benutzte Ver- suchsstand [2] dahingehend umgebaut, dass das zu häckselnde Gut seitlich dem Häcksel- rotor durch ein Förderband zugeführt wird (Bild 1). Oberhalb des Förderbands ist eine Walze angebracht. Die Walze kann an einem Arm geführt nach oben ausweichen. Die Walzengeometrie kann ebenso wie ihre Po- sition zum Häckselrotor variiert werden. Das Gut wird von der Walze über einen Tisch dem Häckselrotor zugeführt, wobei keine Gegenmesser oder eingebauten Bremsleis- ten zum Einsatz kommen.

Es wurden folgende Versuchsreihen mit Weizen- und Gerstenstroh durchgeführt:

• Variation des Durchsatzes

• Unterschiedliche Gutfeuchten

• Unterschiedliche Zuführwalzengeometrien

• Unterschiedliche Zuführwalzengrößen

Die Ansprüche an die Häckselqua- lität der Anbauhäcksler am Mäh- drescher steigen weiter an. Die Qualität lässt sich bis heute nur in Verbindung mit höherem Leis- tungsbedarf steigern. Der Mähdre- scherhäcksler zählt aber schon jetzt zu den Aggregaten mit dem höchsten Leistungsbedarf im Mäh- drescher. Dieses Forschungspro- jekt soll alternative Wege aufzei- gen, wie sich der Leistungsbedarf bei gleichzeitiger Verbesserung der Häckselqualität reduzieren lässt.

Dipl.-Ing. Jasper Forche und Dipl.-Wirtsch.-Ing.

Gero Wallmann sind wissenschaftliche Mitarbeiter, Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. H.-H. Harms ist Leiter des Institut für Landmaschinen und Fluidtechnik der TU Braunschweig, Langer Kamp 19a, 38106 Braun- schweig; e-mail: ilf@tu-bs.de.

Schlüsselwörter

Mähdrescherhäcksler, Leistungsbedarf, Schnitt- länge

Keywords

Combine straw chopper, power requirements, cutting length

Literatur

[1] Kämmerer, D.: Der Schneid- und Fördervorgang im Mähdrescher. Forschungsberichte des Instituts für Landmaschinen und Fluidtechnik, Shaker Verlag, Aachen, 2003

[2] Kämmerer, D.: Untersuchungen am Mähdrescher- häcksler. Landtechnik 53 (1998), H. 6, S. 390-391

Bild 1: Versuchsstand Mähdrescherhäcksler Fig. 1: Combine straw chopper test rig

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Ergebnis aus Vorversuchen

Der Leistungsbedarf des Häckslers mit Zu- führwalze lag bei allen Versuchen rund 10 % unter dem ohne Zuführwalze. Hierbei ist aber zu beachten, dass der Mehrbedarf durch das Zuführorgan nicht berücksichtigt ist. Die Verringerung des Leistungsbedarfs wurde jedoch bei gleichbleibender Häckselqualität erreicht.

Ein Zuführorgan kann das Annahmever- halten des Häckslers entscheidend verbes- sern. Dadurch werden Leistungsbedarfsspit- zen vermieden, die auftreten, wenn sich Stroh auf einem Luftpolster über dem Häcksler aufstaut und dann als Haufen in den Häcksler fällt.

Bild 2 zeigt die von Kämmerer beschrie- bene Zunahme der Antriebsleistung bei stei- gendem Durchsatz. Durch Einsatz einer Zu- führwalze konnte der Leistungsbedarf um rund 10 % gesenkt werden. Die Häckselqua- lität, bestimmt durch die Länge der Stroh- häcksel, blieb konstant. Andere Versuche ha- ben ergeben, dass eine niedrige Drehzahl der Zuführwalze zu einer Ergebnisverbesserung beiträgt. Hierbei kam es aufgrund der ver- wendeten Walzengeometrien aber häufig zu einem Aufstauen des Strohs vor der Walze.

Das als Transportband genutzte Förderband hatte keine Mitnehmer und rutschte unter dem Häckselgut durch.

Der für die Vorversuche genutzte Ver- suchsaufbau reicht so für weitere Untersu- chungen nicht aus. Es ist festzuhalten:

• Zuführorgane müssen das Stroh zwangs- führen, etwa durch Mitnehmer, um Durch- rutschen zu vermeiden.

• Es kam durch den Einsatz von nur einer Walze zu keiner befriedigenden Verdich- tung des Gutteppichs.

Für eine bessere Vergleichbarkeit der Ver- suchsergebnisse wäre eine unmittelbar auf- einander folgende Versuchsdurchführung mit und ohne Zuführorgan erstrebenswert.

Weiteres Vorgehen

Zukünftig werden daher am ILF Zuführein- richtungen entwickelt, die einen gleichmäßi- gen Zufluss eines vorverdichteten Gutstran- ges in den Häcksler bewirken sollen. Durch die modulare Integration dieser Erweiterun- gen in den Versuchsstand ist dessen schnel- ler Umbau gewährleistet, welches verglei- chende Untersuchungen ermöglicht.

Um die Auswirkung einer Zuführeinrich- tung auf den Gesamtleistungsbedarf beurtei- len zu können, ist neben der Messung des Häcksler-Antriebsmomentes auch die Erfas- sung des Antriebsmomentes der Zuführein- richtung erforderlich. Da die Zuführelemen- te durch Elektromotoren, die über Frequenz- umrichter angesteuert werden, angetrieben werden, ergibt sich eine einfache Möglich-

keit zur Bestimmung des Drehmomentes durch die Frequenzumrichter.

Um möglichst realistische Versuchsbedin- gungen zu erhalten, wird das Stroh der Zu- führeinrichtung zum Häcksler in einem auf- gelockerten Zustand zugeführt. Nach den Versuchen mit „frischem“ Stroh in der Ern- tesaison erfolgen weitere Untersuchungen mit eingelagertem Stroh. Die zu diesem Zweck verwendeten Rundballen werden mit einer geringen Pressdichte erzeugt, um die Guteigenschaften möglichst wenig zu verän- dern.

Bild 3 zeigt die Erweiterung des Versuchs- standes, bei der das Stroh mit Hilfe zweier Förderbänder verdichtet und dem Häcksler zugeführt wird. Bei den dargestellten Ein- zugselementen handelt es sich um profilier- te Kunststoffriemen, die auf einer Stabkette (nur teilweise dargestellt) befestigt sind.

Dieser Aufbau des Förderbandes bringt so- wohl gute Laufeigenschaften als auch eine hohe Steifigkeit mit sich, die für die Ver- dichtung des Strohs erforderlich ist.

Durch die variablen Befestigungsmög- lichkeiten der Lagerung der Umlenkwellen sind verschiedene Verdichtungsgrade des Strohs einstellbar, indem der Zulaufwinkel sowie der minimale Abstand der Bänder ver- ändert wird. In Kombination mit den stufen- los einstellbaren Bandgeschwindigkeiten, die über Elektromotoren mit Frequenzum- richtern für jedes Förderband getrennt vor- gegeben werden können, ergibt sich eine Vielzahl von Versuchsparametern zur Fin- dung eines günstigen Betriebspunktes.

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Bild 2: Leistungsbedarf des Mähdrescherhäckslers

Fig. 2: Power requirements on the straw chopper

Bild 3: Erweiterung des Versuchsstandes Fig. 3: Add-on module for the test rig

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