Arbeitslosen- 4,3
versicherung 6.100 6.300
Sozialabgaben '90
Die Höchstbeiträge zur Sozial-
versicherung werden sich ab Januar 1990 um 55,90 DM/Monat erhöhen.
Sie sind je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber aufzubringen.
Sozialversicherungsbeiträge insgesamt
1989 1 1990
1.993,20 2 2.049,10
Beitragsbemessungsgrenzen X Beitragssätze = Höchstbeiträge
DM/Monat Prozent DM/Monat
1989 1990 1989 1990
262,30
Kranken-
versicherung 4.575 4.725
• 1W-Schätzung, da sich derzeit noch nicht übersehen läßt, in welchem Umfang die Auswirkungen der Gesundheitsreform Beitragssenkungen ermöglichen;
Quelle: Bundesministerium Cr Arbeit und Sozialordnung Institut der deutschen Wirtschaft iwd Renten-
versicherung 6.100
Projekt „monica"
der WHO in Augsburg
In Augsburg begann die 2. Be- völkerungsquerschnittsstudie im
„monica"-Projekt der Weltgesund- heitsorganisation (WHO) über kar- diovaskuläre Risikofaktoren. Fünf Jahre nach der ersten Bevölkerungs- querschnittsstudie - und einer Wie- derholungsuntersuchung 1987/88 - soll bei einer neuen Zufallsstichpro- be an 6640 Personen eine verläßliche Datenbasis geschaffen werden über Verlauf der Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit bei Herz-Kreis- laufkrankheiten.
Der Grund für das Projekt, an dem über 40 „monica"-Zentren in al- ler Welt beteiligt sind: Solche Daten sind in fast allen Ländern unzurei- chend. Vor allem die vorhandenen Morbiditätsdaten sind international nicht vergleichbar. Dasselbe gilt für die Veränderungen der kardiovasku- lären Risikofaktoren Hypercholeste- rinämie, Hypertonie, Zigarettenrau- chen, psychosoziale Faktoren, Er- nährungsgewohnheiten und andere Umweltfaktoren. Mit dem bis 1994 laufenden Projekt „monica" soll eine Datenlage geschaffen werden, die ei- ne „Erklärung" der unterschied- lichen Trends der kardiovaskulären Sterblichkeit und Erkrankungshäu- figkeit ermöglicht.
Gleichzeitig soll untersucht wer- den, welchen Einfluß die medizini- sche Versorgung auf das Sterberisiko von Herzpatienten hat. Die besonde- re Chance des „monica"-Projektes (,,monica" steht für monitoring of trends and determinants in cardio- vasular diseases, also Beobachtung des Verlaufs und der Determinanten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen) besteht darin, daß die Hauptfrage- stellungen weltweit zur gleichen Zeit mit denselben Methoden untersucht und beantwortet werden. - Das „mo- nica"-Projekt Augsburg stellt dafür folgende Daten zur Verfügung:
• Demographische und Morta- litätsdaten der amtlichen Gesund- heitsstatistik von 1984 bis 1994.
$ Daten aus drei Bevölke- rungsquerschnittsstudien (1984/85, 89/90 und 94/95).
Der Höchstbeitrag zur Sozialversicherung (gesetzliche Renten-, Kranken- und Arbeits- losenversicherung) wird sich ab Januar 1990 um 55,90 DM/Monat (im Durchschnitt) erhö- hen. Die Mehrbelastung ist je zur Hälfte vom versicherten Arbeitnehmer und von dessen Arbeitgeber aufzubringen. Die Mehrbela- stung betrifft solche Arbeitnehmer, die 6300 DM brutto oder mehr monatlich verdienen.
In der Renten- und Arbeitslosenversiche- rung klettern die jährlich steigenden Bei- tragsbemessungsgrenzen um 200 DM auf 6300 DM, in der gesetzlichen Krankenversi- cherung um 150 DM auf 4725 DM. Die
(i)
Neuerkrankungsziffern und Letalitätsraten für Herzinfarkt aus jedem Jahr.• Daten über die medizinische Versorgung im Studiengebiet.
Im Studiengebiet - das sind die Stadt Augsburg sowie die Landkreise Augsburg und Aichach-Friedberg mit 532 987 Einwohnern (1984) - werden seit Oktober 1984 alle Herz- infarkt-Patienten im Alter zwischen 25 und 74 Jahren erfaßt (Herzin- farktregister). Alle Herzinfarkt-Pa- tienten mit Wohnsitz im Untersu- chungsgebiet, die sich freiwillig zur Teilnahme gemeldet haben (1984/85:
4022; 1989/90: 6640), werden befragt und in regelmäßigen Abständen nachuntersucht. Bei den Teilneh- mern der ersten Querschnittsstudie
Steigerungsrate beträgt mithin 3,3 Prozent.
Demgegenüber bleiben die Beitragssätze in der Renten- und Arbeitslosenversicherung unverändert. In der Krankenversicherung ist infolge der rückläufigen Ausgabenentwick- lung der Krankenkassen zu Jahresbeginn 1990 sogar mit einem leichten Rückgang des Durchschnittsbeitragssatzes zu rech- nen. Die Mehrbelastung aus dem Anstieg der Beitragsbemessungsgrenzen könnte dann — jedenfalls theoretisch — kompensiert werden, wenn der Beitragssatz der jeweili- gen Krankenkasse um etwa 0,4 Prozent- punkte zurückgehen würde. EB
finden darüber hinaus für eine Lang- zeitstudie weitere Nachuntersuchun- gen (Kohortenstudien) statt.
Das Projekt „monica" in der Re- gion Augsburg wird von der Gesell- schaft für Strahlen- und Umweltfor- schung (GSF), München, und vom Bundesministerium für Forschung und Technologie finanziert. Die Pro- jektleitung liegt bei der Arbeitsgrup- pe Epidemiologie des medis-Institu- tes der GSF; Projektleiter ist Prof.
Dr. med. Ulrich Keil, Neuherberg bei München. Das Projekt wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Krankenhauszweckverband Augsburg (KZVA), 26 Krankenhäu- sern der Region sowie den Gesund- heitsämtern Augsburg Stadt, Augs- burg Land, Aichach-Friedberg. rör Dt. Ärztebl. 86, Heft 49, 7. Dezember 1989 (27) A-3775