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Archiv "Lektin aus Mistelextrakt als potenter Immunmodulator" (22.11.1990)

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webszylindern bei Injektionen ist. Im einzelnen zeigen die an jeweils ei- nem Operationspräparat mit ver- schiedenen Kanülen erhobenen Be- funde, daß käufliche Standardkanü- len offenbar unterschiedliche Quali- tät aufweisen hinsichtlich ihrer Nei- gung, Epidermis nicht einfach zu perforieren, sondern zu verschlep- pen. Weiterhin ergibt sich, daß die als stanzarm eingeführte Huberka- nüle diesem Anspruch keineswegs genügt, schließlich, daß nach allen Versuchsreihen dem Kanülenschliff nach Haindl der Vorrang gebührt.

Literatur

1. Bernau, A.; Heeg, P.: „Haftpflichtprozeß Ge- lenkinfektion". Chirurg. Praxis 40 (1989) 3-8 2. Bernau, A.; Cornelius, C. P.; Dauber, W.;

Dietrich, G. M., und Heeg, P.: „Hautstanzzy- linder bei Gelenkpunktionen", Orthopä- dische Praxis 5 (1985) 359-365

ie primär empirisch belegte Wirkung pflanzlicher Präpa- rate muß durch experimen- telle Versuchsserien überprüft wer- den. Wirkstoffanalyse und Testung der Wirksamkeit in anerkannten Sy- stemen in vitro und in vivo sollen dem Arzt Anleitungen für die Dosie- rung an die Hand geben, die für ei- nen verantwortungsbewußten opti- malen Einsatz solcher Präparate er- forderlich sind. Am Beispiel von Mi- stelpräparaten, die eine verbreitete Popularität genießen, soll gezeigt werden, wie Forschung an definier- ten Komponenten eines Präparats der Erfahrungsheilkunde Vorausset- zungen für die Erfüllung auch schul- medizinisch anerkannter Kriterien zu seiner klinischen Anwendung schafft. Die Auslösung einer kontrol- lierten Erhöhung körpereigener Ab- wehrkräfte kann durchaus einen er- kennbaren Beitrag in der Tumorthe- rapie liefern, dann nämlich, wenn die anderen Therapieprinzipien aus- gereizt sind oder wenn es darum geht, diese Prinzipien in ihrer Wir- kung zu steigern.

3. Bernau, A.; Rompe, G. et al.: „Intraartikulä- re Injektionen und Punktionen". Dt. Ärztebl.

85, Heft 3 (1988)

4. Härle, A.: „Multicenterstudie Gelenkempy- em", 36. Jahrestagung der Vereinigung Süd- deutscher Orthopäden, Baden Baden 1988 5. Haindl, H.; Müller, H.: „Untersuchungen an

Spezialkanülen für die Punktion von implan- tierten Portkathetersystemen" Biomed.

Technik, 34 (1989) 79-80

6. Haindl, H.; Klinge, 0.: „Der Spritzenabszeß

— eine Folge ungeeigneter Kanülen?" Bio- med. Technik, 34 (1989) 268-271

7. Müller-Vahl, H.; Schliack, H.: „Schäden durch intramuskuläre Injektion" Dt. Ärztebl.

82, Heft 37 (1985) 2626-2633

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Oskar Klinge Leitender Arzt

Institut für Pathologie Städt. Kliniken Kassel Mönchebergstraße 42-43 W-3500 Kassel

Als Grundlage der Arbeiten diente die begründete Annahme, daß Protein-Zucker-Erkennung (Lektin-Glykokonjugat-Erkennung) eine wichtige Rolle in der Immunre- gulation spielt (1-3). Aus Mistelex- trakt, der für die klinische Anwen- dung zugelassen ist, wurde ein sol- ches Lektin isoliert (4). Es diente als Eichsubstanz in einem hochempfind- lichen Nachweisverfahren (5, 6).

Folglich ist in Lösungen, wie den kommerziell erhältlichen Präpara- ten, der Gehalt an aktivem Lektin verläßlich meßbar. Mit reinem Lek- tin wurde an Versuchstieren gezeigt, daß, dosisabhängig, verschiedene ausgewählte Immunparameter als Indiz für erhöhte Abwehrbereit- schaft signifikant ansteigen (5, 6).

Die optimale Dosierung für die er- reichbare Immunmodulation liegt bei 1 ng Lektin/kg Körpergewicht.

Sie liegt weit unter der Dosierung, bei der die toxische Wirkung des Lektins einsetzt (4).

Vergleichbare Effekte werden auch bei Patienten nach Injektion entsprechender Lektinmengen in

Extrakt ausgelöst (5, 6). Wird jedoch der Extrakt selektiv um das Lektin verarmt, so treten die toxischen Wir- kungen anderer Komponenten in den Vordergrund (5, 6). Auf zellulä- rer Ebene ist die spezifische Bindung des Lektins an mononukleäre Zellen nachgewiesen worden (6). Auf die zuckerabhängige Bindung an Mem- branglykokonjugate dieser Zellen in vitro folgt eine erhöhte Sekretion von Biomodulatoren wie Tumorne- krosefaktor-a und Interleukin-6 (7, 8). Diese Reaktion ist nicht auf die Kulturbedingungen beschränkt.

Bei Verabreichung der optima- len Dosierung von 1 ng Lektin/kg Körpergewicht werden in Patienten die Serumspiegel dieser Zytokine merklich erhöht (7, 8). Erste Fallbei- spiele belegen einen supportiven Einsatz von Mistelextrakt, dosiert auf den Lektingehalt in einem fest- gelegten Injektionsrhythmus, in Ver- bindung mit Chemo- und Strahlen- therapie (8). Damit ist die Grundla- ge für die weitere klinische Prüfung geschaffen, die sich auf die immun- modulatorische Wirkung konzentrie- ren sollte. Im Fall der toxischen Wir- kung ist für ein verwandtes Lektin durch eine Phase-I-Studie dokumen- tiert, daß für diesen Teilaspekt große Zurückhaltung angebracht ist (9).

Biomedizinische Grundlagen- forschung an Präparaten der Erfah- rungsheilkunde kann damit den Weg hin zur Isolierung von Wirkstoffen weisen. Nach eingehender Prüfung ihrer Wirkung eröffnet sich die Mög- lichkeit der Aufnahme dieser defi- nierten Extraktkomponenten in die Palette immunmodulierender Sub- stanzen, deren Nutzung schulmedizi- nische Richtlinien erfüllt.

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über den Verfasser.

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent Dr. rer. nat.

Hans-Joachim Gabius Max-Planck-Institut

für experimentelle Medizin Abteilung Chemie

Hermann-Rein-Straße 3 W-3400 Göttingen

Lektin aus Mistelextrakt

als potenter Immunmodulator

Hans-Joachim Gabius

A-3746 (70) Dt. Ärztebl. 87, Heft 47, 22. November 1990

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