Mehr grenzüberschreitende Bildungsangebote für Schüler und Lehrkräfte, Studierende, Auszubildende und junge Erwachsene soll Erasmus+ bringen. Das am 1. Januar gestartete neue EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport bündelt die bisherigen Bildungsprogramme der EU und will sie überschaubarer und leichter zugänglich machen. Mehr als vier Millionen Menschen in Europa sollen so bis 2020 Stipendien und Zuschüsse für einen Aufenthalt zu Lernzwecken im Ausland erhalten. Erasmus+ ist dafür mit einem Budget in Höhe von 14,7 Milliarden Euro über eine Laufzeit von sieben Jahren ausgestattet.
„Wir eröffnen der Jugend Europas neue Bildungschan- cen und helfen Arbeitslosigkeit vorzubeugen. Mehr junge Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, im Ausland zu studieren oder Teile ihrer Ausbildung in einem anderen europäischen Land zu absolvieren“, sagt Bundesbil- dungsministerin Johanna Wanka. Mehr Internationalisie- rung in der beruflichen und akademischen Bildung sei wichtig für die Fachkräftesicherung in Deutschland.
„Schüler, Studierende und Auszubildende gewinnen durch den Austausch interkulturelle Sensibilität und die Fähigkeit zu vernetztem Denken, Weltoffenheit und Tole- ranz sowie die Neugier auf Unbekanntes. Kompetenzen also, die weit über das fachliche Wissen hinausgehen, die aber in Berufen mit Zukunft nicht weniger entscheidend sind“, erklärt der Präsident der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh, zum Start des neuen Programms.
In Deutschland werden in diesem Jahr schätzungs- weise 35 000 Studierende, etwa 17 000 Auszubildende und 35 000 junge Menschen in Jugendbegegnungen und Freiwilligendiensten von Erasmus+ profitieren.
Über den gesamten Programmverlauf bis 2020 sollen so bis zu 275 000 Studierende, 150 000 Auszubildende und 130 000 junge Menschen gefördert werden. Außer- dem sind unter Erasmus+ Austauschprogramme im Rahmen von Schulpartnerschaften für Schüler und eu- ropäische Lehrerfortbildungen möglich.
Erasmus+ löst vier Austauschprogramme ab bezie- hungsweise bündelt die Maßnahmen: Erasmus für Stu- denten, Leonardo da Vinci für Auszubildende und jun- ge Arbeitnehmer, „Jugend in Aktion“ für europäische Jugendbegegnungen und COMENIUS für Schulpart- nerschaften. Daher sind auch für Erasmus+ in Deutsch- land weiterhin vier nationale Agenturen mit Sitz in Bonn zuständig: Die Agentur für EU-Hochschulzusam- menarbeit beim Deutschen Akademischen Austausch- dienst für die Hochschulbildung (eu.daad.de), die Agentur „Bildung für Europa“ beim Bundesinstitut für Berufsbildung für die berufliche Bildung und Erwach- senenbildung (www.na-bibb.de), die Agentur „Jugend für Europa“ (www.jugendfüreuropa.de) sowie die Agentur im Pädagogischen Austauschdienst der Kul- tusministerkonferenz für die Schulen (www.kmk-pad.
org). Auf den Homepages findet man alle Informatio- nen zu den jeweiligen Fördermöglichkeiten. pb
BILDUNG IN EUROPA
Mehr Mobilität mit Erasmus+
Deutsches Ärzteblatt