Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 11⏐⏐16. März 2007 A717
M E D I E N
ONLINE-BERATUNG
Adoption
Die vier katholischen Adoptions- dienste im Erzbistum Köln haben unter www.beratung-caritasnet.de einen kostenfreien und vertrauli- chen Informations- und Beratungs- dienst zu Fragen der Adoption ge- startet. Die Online-Beratung ist un- ter anderem gedacht für Schwange- re, die sich in Notsituationen befinden und schnell Hilfe benötigen. Wenn sich schwan- gere Frauen trotz aller angebo- tenen Hilfen nicht in der Lage sehen, das Kind zu behalten, kann über eine Adoption ein neuer Weg eröffnet werden:
Frauen können gemeinsam mit einer Beraterin verantwortlich über die Zukunft ihres Kindes nachdenken und online die für sie bestmögliche Hilfe wäh- len. Die Beratungsplattform kann so als Brücke zu einem persönlichen Beratungsgespräch in einem der Adoptionsdienste dienen. Darüber hinaus können sich auch Paare, die ungewollt kinderlos sind, Eltern, die bereits adoptiert haben, und Adop- tierte über Fragen zur Adoption in- formieren, austauschen und beraten
lassen. Die Ratsuchenden können in einem geschützten Bereich Kontakt zu einer Beraterin aufnehmen. Al- lerdings ist das Angebot begrenzt auf das Gebiet des Erzbistums Köln.
Über einen Postleitzahlenfilter wird die Anfrage automatisch zum nächs- ten Adoptionsdienst im Erzbistum weitergeleitet. Eine Antwort gibt es innerhalb von 48 Stunden an Ar- beitstagen.
Großer Wert wird auf die Sicher- heit des Systems gelegt. Die Daten werden verschlüsselt auf den Server übertragen. Sowohl bei der Über- mittlung der Nachrichten als auch bei der Bearbeitung in den Bera- tungsstellen ist sichergestellt, dass Dritte keinen Zugriff auf die Anfra- gen und Antworten haben. EB Unter www.lumrix.de/icd2007.php
stehen die aktuell gültigen Diagno- sen- und Prozedurenklassifikatio- nen als medizinische Fachkataloge für Arztpraxen, Krankenhäuser und weitere Gesundheitsinstitutionen be- reit. Über die Online-Suchmaschine können die Kataloge über eine ein- fache Stichwort- oder Code-Ein- gabe zielsicher durchsucht werden.
Kleine technische Helfer sorgen selbst bei fehlerhaften Eingaben (Tippfehler) oder bei medizinischen Begriffen aus der Umgangssprache für eine korrekte Zuordnung.
Zu den Katalogseiten werden zusätzlich kostenfrei auch aktuelle Nachrichten eingeblendet. Das Sys- tem durchforstet hierzu mehr als 4 000 deutschsprachige Nachrichten- quellen. Die Nachrichten zu medi-
zinischen beziehungsweise zu ge- sundheitspolitischen Themen aus der Tagespresse, Newstickern und Blog-Beiträgen sind auf der Seite des jeweiligen Anbieters kostenfrei abrufbar und können bei Bedarf über das System kommentiert und an Kollegen verschickt werden. Damit steht den Nutzern ein interaktives Werkzeug zur Verfügung, erwei- terte Informationen zu Krankheits- bildern, Behandlungsverfahren und Forschungsergebnissen zu erhalten.
Interessierte Ärzte haben außerdem die Möglichkeit, Nachrichten zu be- stimmten Schwerpunktthemen auf den eigenen Internetseiten in einer sogenannten Newsbox einzublen- den, um so den eigenen Webauftritt für Patienten und Betroffene noch ansprechender zu gestalten. EB
INTERNET-NUTZUNG
Medizinischer Rat im Web ist gefragt
Jeder dritte Deutsche sucht bei ge- sundheitlichen Problemen inzwi- schen online medizinische Hilfe und Beratung. Nach Angaben des Bun- desverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Me- dien (Bitkom), Ber- lin, recherchierten 34,2 Prozent der Bundes- bürger über 16 Jahre 2006 in Gesundheits- portalen. Der Verband berief sich dabei auf eine Erhebung des eu- ropäischen Statistikamtes Eurostat.
Innerhalb der Europäischen Union war das Interesse an Gesundheits- fragen im Internet nur in den Nie- derlanden (45 Prozent) und in Finn- land (43,6 Prozent) größer.
Darüber hinaus nutzen die Deut- schen das Internet zunehmend, um Arzneimittel zu bestellen. Nach einer Umfrage des Instituts TNS Infratest plant ein Drittel der Internetnutzer, Medikamente zukünftig verstärkt online zu kaufen. Von den 21 500 öf- fentlichen Apotheken in Deutschland haben laut Bitkom inzwischen rund 1 500 eine Zulassung als Versand- apotheke. Der Marktanteil liegt zwar noch im einstelligen Bereich, doch die Tendenz ist steigend. Experten erwarten mittelfristig in Deutschland eine ähnliche Entwicklung wie in den USA. Dort ist der Anteil der Ver- sandapotheken auf bis zu 15 Prozent
gestiegen. EB/ddp
LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT
Wissenschaft online
Unter der Adresse www.wgl.de/ex tern/presse/index_5.html sind Ver- öffentlichungen der Leibniz-Gemein- schaft online abrufbar. So spiegelt das aktuelle Journal der Wissen- schaftsorganisation unter dem The- ma „Modell Leibniz: Forschen für die Menschen“ die Arbeit der Leib- niz-Gemeinschaft und ihrer Institute in vielen Facetten wider. Es enthält sowohl wissenschaftspolitische Bei- träge als auch spannende Geschich- ten aus dem Forschungsalltag. KBr KLASSIFIKATIONEN
ICD-10- und OPS-Suche mit Nachrichtenservice
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