Welches Sparpotential liegt im Hauptausgabenposten Füt- terung?
Peter Stoll, Eidg. Forschungsanstalt für Nutztiere und Milchwirtschaft (ALP), 1725 Posieux peter.stoll@alp.admin.ch
In der wirtschaftlichen Beurteilung der Schweinemast betrugen früher die Futterkosten bei- nahe 60 % der Produktionskosten. Unter den heutigen Bedingungen ist er auf unter 50 % gesunken. Die Suche nach Einsparmöglichkeiten ist ein Dauerthema und muss bei verän- dernden Rahmenbedingungen regelmässig überdacht werden.
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Aufteilung der Produktionskosten 2008 in der Schweinemast
Ferkelankauf 46.3%
Futterkosten 49.8%
Veterinär 0.3%
andere 3.6%
Quelle: Datensammlung Schweine 2009
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Forschu ngsanstalt Agroscop e L ieb efeld-Po sieu x AL P
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Welches Sparpotenzial liegt im Hauptausgabenposten
Fütterung?
Peter Stoll
Verschiedene Bereiche beein- flussen den Futterverbrauch:
• Das Futter
• Das Tier
• Der Rationenplan
• Die Haltung
• Das Schlachtgewicht
Die Futterverwertung nimmt eine Schlüsselstellung ein. Je besser die Futterverwertung ist, desto weniger Futter wird benö- tigt.
Dabei stellt sich die Frage nach dem geeigneten Massstab.
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Diskussionspunkte
Futtereinsparen Rationenplan
Leistungsveranlagung Nährstoffbedarf
Mastendgewicht Schlachtpreis Futterpreis
Energiedichte
Futterverwertung
Aktivität
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Sparpotential der Verwertung, des Preises und des Energiegehaltes des Futters
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Die Futterverwertung ist ein Schlüsselparameter
48.5 49 49.5 50 50.5 51 51.5 52 52.5
2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9
Futterverwertung in kg/kg
Anteil Futterkosten in %
Gemäss Rationenplan erhalten die Tiere eine gewisse Futter- menge …
… und das Tier frisst auch eine gewisse Futtermenge. Deshalb hat sich der Massstab kg Futter pro kg Zuwachs eingebürgert.
Das Tier hat jedoch keinen Be- darf an Futtermenge sondern an Nährstoffen.
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Vom Futter zum Tier mit Hilfe eines Rationenplanes
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Mastschwein frisst Mischfutter
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Bedarfsdeckung als Fütterungsziel
Bedarf
Angebot
Der Bedarf ist nicht ein Bedarf an kg Futter Das Tier hat einen Bedarf an Nährstoffen
Deshalb ist die Futterverwer- tung in kg/kg nur unter Stan- dardbedingungen ein guter Vergleichsmassstab. Die Zei- ten, wo praktisch alle Schwei- nemastfutter 12.8 bis 13 MJ VES / kg enthielten sind jedoch schon lange vorbei.
Nimmt man den Paritätspreis zur Hilfe, so wird ersichtlich, dass zum Beispiel bei Getreide die Energie rund 90 % des Fut- terpreises bestimmt und selbst bei proteinreichen Futterkom- ponenten die Energie noch mehr als 60 % ausmacht.
Der wertbestimmende Faktor ist der Energiegehalt. Entschei- dend ist demnach nicht die Fut- terverwertung in kg/kg sondern die Energieverwertung in MJ/kg.
Will man die Preise von ver- schiedenen Futtern verglei- chen, so ist der Preis / MJ VES der geeignete Massstab.
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Futterverwertung in kg/kg als Vergleichsmassstab
Die Futterverwertung ist nur unter Standard- bedingungen ein valabler Vergleichsmassstab
Mischfutter sind nur vergleichbar, wenn sie ähnliche Nährstoffgehalte aufweisen
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Paritätspreis von Einzelfuttermittel
Einheitspreis Bestandteil
2.96744 0.035906
Rp/kg 1 MJ VES
Rp/kg 1 g Rohprotein
0 20 40 60 80 100 120
0 200 400 600 800 1000
Rohproteingehalt in g/kg
VES-Anteil am Preis in %
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Wertbestimmender Faktor im Futter
Der Energiegehalt ist der
Wertbestimmende Faktor im Futter
Je nach Energiegehalt ändert sich die Zusammensetzung eines Futters. Nimmt man eine konstante Energieverwertung an, so sinkt die Futterverwer- tung bei steigendem Energie- gehalt. Und je nach Rohkom- ponentenpreisen kann der Fut- terpreis ansteigen. Unter den momentanen Verhältnissen, wie ALP Rohkomponenten ein- kaufen konnte, liegt der optima- le Energiegehalt für ein Mast- futter im Bereich von 13 MJ VES/kg. Dies darf natürlich nicht verallgemeinert werden.
Ändern die Komponentenprei- se, so ändert das Optimum!
Eine optimale Energieverwer- tung ist unter anderem abhän- gig vom Haltungssystem. Wich- tig dabei sind Umgebungstem- peratur und die Aktivität der Tiere.
Der Futterpreis nimmt selbst- verständlich eine Schlüsselstel- lung ein.
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Einfluss des Energiegehaltes auf die Futterverwertung und die Futterkosten
2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 3
12.5 13 13.5 14 14.5
VES-Gehalt des Futters in MJ/kg
FvW in kg/kg
46 47 48 49 50 51 52
Futterkostenanteil in %
FvW 700 MT Z FvW 850 MT Z Fut.Kost. 700 MT Z Fut.Kost. 850 MT Z
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Die Energieverwertung als Massstab
Die Energieverwertung (EvW) ist ein Schlüsselparameter bei der Beurteilung von Mastleistungen
Übliche Stallhaltung Offenfrontstall
verbesserungswürdig
spitze gut
verbesserungswürdig
spitze gut
Energieverwertung in MJ VES/kg
32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45
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Einfluss des Futterpreises (CHF/dt) auf die Futterkosten pro Tier
60 70 80 90 100 110 120 130
30 32 34 36 38 40 42 EvW in MJ VES/kg
Veränderung in % Futterpreis 65 Futterpreis 70 Futterpreis 75 Futterpreis 80 Futterpreis 85
Die Mastleistung beeinflusst den VES-Bedarf des Tieres um einige Prozente.
Faktoren, die die Schlachtkör- perzusammensetzung verän- dern, beeinflussen die Mastlei- stungen, die Energieverwertung und dadurch auch den Futter- aufwand.
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Sparpotential der Verwertung, des Preises und des Energiegehaltes des Futters
• Der Futterpreis spielt eine wesentliche Rolle
• Die Energieverwertung ist ein Schlüsselparameter bei der Beurteilung von Mastleistungen
• Korrekterweise wird der Vergleich zweier Futter über den Preis pro Energieeinheit gemacht
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Sparpotential und Leistungsveranlagung und Nährstoffbedarf
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Einfluss der MTZ auf den VES-Bedarf
-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4
600 700 800 900
MTZ in g/Tag
Veränderung in %
Total VES
Mastschweine mit höheren Ta- geszunahmen weisen prozen- tual weniger Fleisch und mehr Fett auf als jene mit tieferen Mastleistungen.
Der Energieinhalt des
Schlachtkörpers steigt mit stei- gendem Fettanteil ebenfalls an.
Das bedeutet, dass dazu auch mehr Futterenergie notwendig ist.
Beim genetischen Potential verhält es sich umgekehrt. Hö- heres Potential geht einher mit mehr Fleisch und weniger Fett und somit auch mit einer bes- seren Energieverwertung.
Die Fütterungsintensität beein- flusst die Mastleistung sowie die Zusammensetzung des Schlachtkörpers wesentlich. Ein Anstieg der Fütterungsintensität um 10 % erhöht den Fettanteil im Schlachtkörper um 20 %. Zu tiefe MFA-Werte können unter anderem korrigiert werden mit einer Reduktion der Fütterungs- intensität
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Einfluss der Mastleistung auf die Körperzusammensetzung
-15 -10 -5 0 5 10 15
600 700 800 900
mittlere MTZ in g
Veränderung in %
Total Proteine Total Lipide
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Einfluss des genetischen Potentials auf die Körperzusammensetzung
-10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10
0 1 2 3
Genetisches Potential
Veränderung in %
Total Proteine Total Lipide
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Einfluss der Fütterungsintensität auf die Körperzusammensetzung
-20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25
80 90 100 110 120 Fütterungsintesität in %
Veränderung in %
Total Proteine Total Lipide
Je besser das Aminosäurenan- gebot auf den Bedarf des Tie- res abgestimmt ist, desto höher werden die MFA-Werte sein.
Eine Unterversorgung an Ami- nosäuren verhindert den maxi- malen Proteinansatz. Die Über- schüssige Energie kommt ins Depot. Sprich, die MFA-Werte sinken.
Legende:
Jager 80 – Der Aminosäuren- bedarf wird während der Ja- gerphase nur zu 80 % gedeckt.
Am stärksten wirkt sich eine Unterversorgung an Aminosäu- ren in der Jagerphase aus.
Legende: siehe oben
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Einfluss einer Phasenfütterung auf die Körperzusammensetzung
-1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 2
1 Phase 2 Phasen multi Phasen
Veränderung in %
Total Proteine Total Lipide
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Einfluss der Aminosäurenversorgung auf den Proteingehalt des Schlachtkörpers
Jager 100 Jage
r 90
Jager 80 Aus
mast 80 Ausmast 90
Ausmast 100 -8
-6 -4 -2 0 2 4 6
Veränderung in %
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Einfluss der Aminosäurenversorgung auf den Fettgehalt des Schlachtkörpers
Jager 80 Jager 90
Jager 100 Ausmas
t 100 Ausmast 90 Ausmast 80 -4
-2 0 2 4
Veränderung in %
Es stellt sich immer wieder die Frage nach dem optimalen Schlachtzeitpunkt. Was pas- siert eigentlich auf der wirt- schaftlichen Seite, wenn schlachtreife Masttiere zurück- gehalten werden?
Betrachten wir den Effekt auf Stufe Tier. Mit einem Lebend- gewicht von 95 kg befinden sich die Schlachtgewichte am unteren Rand des von den Ab- nehmern gewünschten Ge- wichtsbereiches. Die Futterko- sten sind tiefer als der Mehrer- lös durch schwerere Schlacht- körper. Zwischen tiefer- und top-Genetik liegen rund CHF 20.-
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Sparpotential und Leistungsveranlagung und Nährstoffbedarf
• Mit der Selektion verändert der Züchter die Leistungsveranlagung der Tiere
• Eine höhere Leistung kann die Wirtschaftlichkeit verbessern – Leistung in seiner Gesamtheit (!) nicht als Einzelleistung und nur, wenn diese Leistungen auch korrekt abgegolten werden.
• Das Tier kann seine Leistung nur erbringen, wenn sein Bedarf gedeckt wird
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Sparpotential und Schlachtgewicht beziehungsweise Schlachtpreis
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Einfluss des genetischen Potentials auf Schlachterlös minus Futterkosten
200 210 220 230 240 250 260 270
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Tage nach 95 kg LG
CHF/Tier
top mittel tief
Legende:
MSP – Mastschweineplatz
Was oft jedoch vergessen geht, ist der Umstand, dass bei ei- nem Zurückhalten der
Schlachtreifen Tiere die Anzahl Umtriebe pro Jahr verkleinert werden. Beurteilt man die Si- tuation auf Stufe Mastplatz, so kostet ein Hinauszögern der Schlachtung Geld.
Legende:
Delta CHF/MSP – Differenz zwischen Schlachterlös und Futterkosten pro Mastschwei- neplatz
Die Unterschiedlichen Kurven entsprechen unterschiedlichen Mastleistungen (650 bis 850 g MTZ)
Oft stellt sich die Frage, ob die Hoffnung auf eine Schlacht- preiserhöhung in der nächsten Woche ein Zuwarten mit der Schlachtung rechtfertigt. Erfüllt sich die Hoffnung nicht, so ha- ben wir gesehen, dass das finanzielle Resultat pro Mastplatz schlechter ausfällt. Wie sieht es nun bei einer Preiser- höhung aus? Betrachtet man den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Differenz zwi- schen Schlachterlös und Futterkosten in CHF/MSP, so kann folgendes festgehalten werden:
• (oben links) Je höher die Mastleistungen bis 95 kg LG, desto geringer fällt die Diffe- renz aus bei tiefen Leistungen lässt sich ein Hinauszögern der Schlachtung um 1 Woche noch eher rechtfertigen.
• (oben rechts) Je teurer das Futter und je höher die Mastleistungen, desto ungünstiger ist es zuzuwarten.
• (unten links) Je höher der alte Schlachtpreis ist, desto ungünstiger ist es zuzuwarten.
Dies ist unabhängig vom Leistungsniveau der Tiere.
• (unten rechts) Je höher die Schlachtpreiserhöhung ausfällt, desto vorteilhafter ist es zuzuwarten.
Um ein Gesamtbild zu erhalten, müssen die 4 Faktoren addiert werden. Nehmen wir an, dass wir:
• Tiere haben mit 700 g MTZ CHF + 14.01
• Einen Futterpreis haben von CHF 75.-/dt CHF - 8.61
• Einen aktuellen Schlachtpreis haben von CHF 4.50/kg SG CHF - 13.94
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Einfluss des genetischen Potentials auf Schlachterlös minus Futterkosten
600 650 700 750 800 850 900 950
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Tage nach 95 kg LG
CHF/MSP
top mittel tief
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Schlachterlös minus Futterkosten wenn Schlachtung 1 Woche später
-20 -15 -10 -5 0
2 3 4 5 6 7
Schlchtpr in CHF/kg
Delta CHF/MSP
650 700 750 800 850 0
5 10 15 20
0.6 0.7 0.8 0.9 MT Z 24 - 95 kg
Delta CHF/MSP
650
0 20 40 60
0 0.1 0.2
Delta Schlpr in CHF/kg
Delta CHF/MSP
650 700 750 800 850 -20
-15 -10 -5 0
0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 Futterpreis in CHF/kg
Delta CHF/MSP
650 700 750 800 850
Beträgt der Preisaufschlag 5 Rp/kg SG, so ergibt dies ein Endresultat von CHF +3.21/MSP.
Unter denselben Rahmenbedingungen und 750 g MTZ erreicht man ein Endresultat von CHF +0.84/MSP bzw. bei 800 g MTZ CHF -1.90/MSP. Erfüllt sich die Hoffnung jedoch nicht, so verschlechtert sich die Situation um CHF/MSP -8.54 (700 g MTZ), -11.65 (750 g MTZ) bzw. -15.13 (800 g MTZ). Je nach Konstellation sieht die Situation anders aus. Generell kann gesagt werden, dass eine Schlachtpreiserhöhung von 5 Rp/kg ein Zuwarten nicht rechtfer- tigt. Bei einem Zuschlag von 10 Rp/kg SG kann es von Interesse sein eine Woche später zu schlachten. Unter ungünstigen Verhältnissen (hohe Leistungen, hohe Futterpreise und hohe Schlachtpreise) müsste der Zuschlag jedoch mindestens 15 Rp/kg SG betragen.
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Sparpotential der Haltung und des Rationenplanes
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Sparpotential und Schlachtgewicht beziehungsweise Schlachtpreis
• Die Preismaske bestimmt massgebend den optimalen Schlachtbereich
• Ein Hinauszögern der Schlachtung verringert den Umtrieb pro Jahr
• Ein Hinauszögern der Schlachtung verbessert das wirtschaftliche Ergebnis nur, wenn der Schlachtpreis eine Woche später um mindestens 10 Rp über dem aktuellen Preis liegt und nicht vermehrt Tiere im Abzugsbereich zu liegen kommen
Legende:
top – top-Genetik
top aktiv – top-Genetik mit er- höhter Aktivität (im Vergleich zu konventioneller Stallhaltung) Die Kurven sind bis zu einem Lebendgewicht von 115 kg ein- gezeichnet
Der Futteraufwand erhöht sich durch eine Haltung mit erhöhter Aktivität um rund CHF 20.- bei top-Genetik um bis CHF 30.-
Legende:
top – top-Genetik
top plafoniert – top-Genetik mit einer Plafonierung der täglich verabreichten Energiemenge von 34 MJ VES
Die Kurven sind bis zu einem Lebendgewicht von 115 kg ein- gezeichnet
Die Plafonierung der täglich verabreichten Energiemenge bewirkt eine Reduktion der Füt- terungsintensität. Je schwerer die Tiere werden, desto tiefer sinkt die Fütterungsintensität Eine Plafonierung der Futtermenge in der Ausmast verursacht Zusatzkosten von rund CHF 35.- (Schlachtung mit 95 kg LG) bis CHF 68.- (Schlachtung bei 105 kg LG) pro Mastplatz.
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Einfluss der Haltung und des genetischen Potentials auf Schlachterlös minus
Futterkosten
600 650 700 750 800 850 900 950
0 5 10 15 20 25 30 35 40 Tage nach 95 kg LG
CHF/MSP
top top Aktiv mittel mittel aktiv tief tief aktiv
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Einfluss einer Plafonierung bei 34 MJ VES/Tag und des genetischen Potentials auf Schlachterlös minus Futterkosten
600 650 700 750 800 850 900 950
0 5 10 15 20 25 30 35 40 Tage nach 95 kg LG
CHF/MSP toptop plafoniert
mittel mittel plafoniert tief tief plafoniert
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Sparpotential der Haltung und des Rationenplanes
• Die tierfreundliche Haltung, die den Tieren Auslauf und zusätzliche Aktivität bringt, schmälert die Differenz Schlachterlös minus Futterkosten je nach genetischer Veranlagung um 20 – 28 CHF/MSP
• Die Plafonierung der VES bei 34 MJ/Tag führt zu einer kontinuierlichen Absenkung der Fütterungsintensität und kostet durchschnittlich 50 CHF/MSP (Schlachterlös minus Futterkosten)
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Schlussfolgerungen
• Dabei ist die Abstimmung der Leistungsveranlagung, der Gehaltswerte des Futters und der Fütterungsintensität wichtig
• Für die Beurteilung dieser Abstimmung sind die
Tageszunahmen und die Energieverwertung (in MJ VWES/kg Zuwachs) wertvolle Parameter
• Der Futterpreis spielt selbstverständlich eine wichtige Rolle für das wirtschaftliche Resultat (in CHF/MSP)
• Futter werden über den Preis pro MJ VES verglichen
• Das Hinauszögern der Schlachtung ist nur in eher seltenen Situationen von Vorteil und sollte vorgängig sorgfältig abgeklärt werden.
• Ein auf Betriebsstufe optimierter Rationenplan
(Fütterungsintensität) hilft ebenfalls Futterkosten einsparen Das wirtschaftliche Resultat pro Mastplatz und Jahr wird durch die verschiedensten Faktoren beeinflusst