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Archiv "Antidiabetika: Glitazone schützen die Gefäße des Diabetikers" (30.11.2001)

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Neuere Untersuchungen deu- ten an, dass Glitazone wie Pioglitazon (actos®) nicht nur günstige Effekte auf die Blut- zuckerspiegel und den HbA1c- Wert haben, sondern darüber hinaus Wirkungen anstoßen, die sich bei Diabetikern in ei- ner Gefäßprotektion nieder- schlagen. So korrigiert Piogli- tazon neben den Blutzucker- werten auch die bei Diabeti- kern typischen Veränderun- gen des Lipidstoffwechsels – und zwar vor allem die erhöh- ten Triglyceridwerte und das meist niedrige HDL-Chole- sterin.

Bei einem Symposium der Firma Takeda Pharma in Glas- gow stellte Prof. Erland Erd- mann (Universität Köln) Da- ten vor, wonach die Intima- Media-Dicke der Karotis – sie dient als Surrogatparameter für die Ausprägung arterio- sklerotischer Veränderungen des gesamten Gefäßsystems – unter Pioglitazon nicht weiter zunimmt beziehungsweise sich sogar leicht zurückbildet.

Deutliche Besserung der Betazellen-Funktion

Dieser Befund basiert auf ei- ner Untersuchung bei 52 Typ- 2-Diabetikern, die sechs Mo- nate lang placebokontrolliert mit Pioglitazon behandelt wurden. Während die IMT in der Placebogruppe in diesem Zeitraum um 0,22 mm zu- nahm, wurde nach Erdmann unter Pioglitazon ein Rück- gang um 0,084 mm registriert.

Besonderes Interesse ver- dienen nach Prof. Paolo Bru- netti (Perugia) zudem die Wir- kungen des Antidiabetikums auf den Lipidstoffwechsel. So nehmen unter der Behandlung sowohl die freien Fettsäuren als auch die Triglyceride ab, das HDL-Cholesterin steigt.

Gleichzeitig wird eine Stei- gerung der Insulinsensitivität

gesehen und eine deutliche Besserung der Betazellen- Funktion. Die beschriebenen Effekte sind gut dokumentiert worden, wobei rund 2 500 Pa- tienten im Rahmen einer Mo- notherapie und mehr als 1 500 im Rahmen einer Kombinati- onstherapie behandelt wur- den, etwa 500 von ihnen länger als ein Jahr.

Bei der Beurteilung des Wirkeffektes muss man aller- dings nach Brunetti etwas Ge- duld haben, die volle klinische Wirksamkeit ist erst nach et- wa 18 Wochen erreicht. Dann aber ist im Mittel mit einer Reduktion des HbA1c-Lang- zeitwertes um ein bis sogar 2,5 Prozentpunkte zu rechnen, wobei die Ergebnisse am aus- geprägtesten bei jenen Pati- enten sind, die bisher nicht mit oralen Antidiabetika vor- behandelt wurden. Parallel dazu ergibt sich eine Trigylce- ridreduktion um zehn bis 15 Prozent, während das HDL- Cholesterin um drei bis zwölf Prozent ansteigt.

Vermittelt werden die Ef- fekte durch den Transkripti- onsfaktor PRAR (peroxi- some proliferation activated receptor), wobei zwischen PRAR und PRAR unter- schieden werden muss. Pio- glitazon ist der bislang einzige Wirkstoff seiner Gruppe, der beide Transkriptionsfaktoren aktiviert, was die gegenüber anderen Glitazonen unter- schiedlichen Effekte auf die Lipide erklärt, wie Prof. Bart Staels (Lille) erläuterte.

So scheinen die positiven Auswirkungen auf die Gluko- se-Homöostase und die Stei- gerung der Insulinempfind- lichkeit primär durch die Ak- tivierung von PRAR be- dingt zu sein. Die zusätzliche Aktivierung von PRAP dürfte hingegen die lipidmo- dulierende Wirkung von Pio- glitazon erklären. EB V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 48½½½½30. November 2001 AA3223

Antidiabetika

Glitazone schützen die

Gefäße des Diabetikers

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