• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Gesundheit Thema Eins?" (10.11.1977)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Gesundheit Thema Eins?" (10.11.1977)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

„Transparenzlisten"

Schwanken zum Beispiel die mittle- ren Einzel- oder Tagesdosen für eine gegebene Indikation von Indivi- duum zu Individuum für unter- schiedliche Monosubstanzen stark, so kann die schematische Anwen- dung des auf diesen Dosen beru- henden Modells dem Therapeuten falsche Auskünfte liefern.

Beispiele bieten die für die Hyperto- niebehandlung zur Verfügung ste- henden Monosubstanzen, für die Äquivalenzdosen von Patient zu Pa- tient nicht mit hinreichenden Gren- zen genannt werden können.

Es gibt Fälle, in denen die anzuwen- denden Dosen mit der Indikation va- riieren und dieses für mehrere zur Debatte stehende Monosubstanzen nicht in gleichem Maße zutrifft. Auch hier kann der Vergleich der Kosten für die mittlere Einzel- oder Tages- dosis zu falschen Resultaten führen.

Entsprechende Situationen ergeben sich zum Beispiel bei den Antibio- tika.

Die schematische Anwendung der Zähleinheiten für Externa wirft zahl- reiche Probleme auf, die in Kapitel 3.7 behandelt wurden.

Aus den oben dargestellten Überle- gungen folgt, daß sich für Präparate mit gleicher Indikation, sofern sie sich in Mono- und Kombinations- präparate gliedern lassen, nicht zwangsläufig das gleiche Modell zum Preisvergleich heranziehen läßt. Gibt es zum Beispiel neben ora- len Applikationsformen auch Zube- reitungen für den äußeren Ge- brauch, so wird wiederum die Be- nutzung nur eines Vergleichsmo- dells trotz identischer übergeordne- ter Indikation nicht immer möglich sein.

6. Fazit der Untersuchung

Aufgrund des in den vorausgegan- genen Kapiteln dargestellten Mate- rials lassen sich zunächst eine Reihe von Feststellungen treffen, die die Grundlage folgender Empfehlungen bilden:

Es gibt verschiedene Modelle, die zum Vergleich der Arzneimittelko- sten herangezogen werden können.

fp

Keines der denkbaren Berech- nungsmodelle erlaubt es, übersicht- liche und insbesondere sachgerech- te Preisvergleiche für alle Arzneimit- telgruppen oder -spezialitäten anzu- stellen.

fl)

Jedes der Berechnungsmodelle ist nur für mehr oder minder ausge- dehnte Teilbereiche gut anwendbar und liefert nur in Ausnahmefällen optimale Informationen. Letzteres trifft nur zu für von verschiedenen Herstellern stammende Präparate identischer Zusammensetzung und Qualität.

fr) Als Konsequenz dieser Situation ergibt sich, daß nur ein gebrochenes Modell gewählt werden darf, wenn wenigstens teilweise sachgerechte Lösungen angestrebt werden.

In Kapitel 5 ist ausführlich darge- stellt, welche Regeln sich zur Aus- wahl eines Berechnungsmodelles aufstellen lassen. Es ist denkbar, daß innerhalb einer Arzneimittel- klasse die Verhältnisse so liegen, daß ein Modell sich nicht durchweg auf alle in ihr vertretenen Spezialitä- ten auch nur annähernd sinnvoll an- wenden läßt. Es ist dringend davor zu warnen, das „Gleichbehand- lungsprinzip" so weitgehend zu strapazieren, daß es den einzigen Grund bildet, ein bestimmtes, viel- leicht in vielen Fällen völlig ungeeig- netes Modell in dieser Klasse anzu- wenden. Es ist anzustreben, sie so in Unterklassen aufzusplittern, daß für jede von diesen ein bestimmtes Mo- dell herangezogen werden kann. Als Beispiel seien die unter 3.6 behan- delten Anthelminthika angeführt:

Hier bietet sich bei den kurmäßig gebrauchten Spezialitäten als Ver- gleichsmodell die Berechnung der Therapiekosten bei 17 der 20 Spe- zialitäten an. Sie sollten deshalb von den verbleibenden drei Spezialitäten abgetrennt und in einer Unterklasse zusammengefaßt werden.

Alle verfügbaren Arzneimittel in ein einheitliches oder auch in ein gebro-

chenes Modell zu zwingen, ist eine politische Entscheidung, die in Kauf nimmt, daß in vielen Fällen die Mo- delle versagen müssen und zahlrei- che Unzulänglichkeiten die Folge bilden.

Die wirtschaftliche Verordnungswei- se stellt keinen neuen Auftrag an die Ärzteschaft dar. Sie ist eine Aufgabe, die ihr seit langem auferlegt ist. Neu für sie sind die Hilfsmittel, die ihr zur Erleichterung dieses Auftrages zur Verfügung gestellt werden, die aber gleichzeitig Probleme aufwerfen, die sie erkennen und überwinden muß, will sie den möglichen Nutzen aus den ihr zusätzlich an die Hand gege- benen Informationen ziehen.

Literatur bei der Verfasserin Anschrift der Verfasserin:

Professor Dr. med. Ellen Weber Medizinische Universitätsklinik Heidelberg, Abteilung für Klinische Pharmakologie

Bergheimer Straße 58 6900 Heidelberg 1

ZITAT

Gesundheit Thema Eins?

„Als die wichtigste Aufgabe betrachten die befragten Ab- geordneten die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, das Thema Jugendarbeitslosig- keit, die Ankurbelung der Wirtschaft, die Schaffung neuer und besserer Ausbil- dungsplätze und die Renten- problematik. Außerdem ma- chen sie sich Sorgen um die Steuerpolitik und wünschen, daß sie gerechter und für den Bürger durchschauba- rer wird und der Staat genü- gend Einnahmen zur Erfül- lung seiner Aufgaben be- kommt."

Aus einem Bericht der Wik- kert-Institute bei Bundes- tags- und Landtagsabgeord- neten in „Landtag intern Nordrhein-Westfalen"

2714 Heft 45 vom 10. November 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Immer wieder werden- in meinen Augen nicht unberechtigte - Kla- gen aus der Kollegenschaft laut, daß wir unser Image schlecht ver- kaufen, daß wir uns nicht dersel- ben

Unter dem Titel „Volksgesundheit hat Vorrang" stimmten die Antrag- steller in dem SPD-Organ „Berli- ner Stimme" ihrem fachzuständi- gen Genossen, dem Berliner Se- nator

thema 1 Gesundheit Vertriebsabteilung Postfach 40 04 40 5000 Köln 40 Meine Entscheidung: „thema 1 Gesund- heit", die aktuell informierende, objektiv aufklärende und

Mager/Winterfeld/Göbel/Seel- mann: Beschäftigungsförde- rungsgesetz 1985, Kurzkom- mentar für die betriebliche Praxis, Wirtschaftsverlag Ba- chem, Köln, DIN A5, 256 Sei-

Patienten nach überstandenem Myo- kardinfarkt oder Schlaganfall sollte Sil- denafil frühestens nach sechs Monaten verordnet werden.. Es ist besonders daran zu

Andererseits wird ins Feld geführt, daß alle Pflegekammern allenfalls für die Berufsangehörigen der Kranken- und Kinderkranken- pflege, eventuell auch für die Alten- pflege,

Wodarz bedauerte, dass einige Forscher bereits die Freigabe solcher Mittel für alle fordern würden.. Über das Themenfeld „Computerspiel- und On- linesucht“

Wir alle denken nach über die Frage: „Welches sind die Bedingungen und sozusagen die Voraussetzungen unserer Gesund- heit?" Kaum ein Mensch und kaum ein Arzt wird sich