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Über Schlangenarten des Saarlandes.

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1. JAHR G AN G D EZE MB ER 1968 H EFT 2

H ER A U SGEG EB EN VO N DE R

A R BE tT SGE MEIN SC HAF T

F aunistisch-fioristische Notizen aus dem Saarland

FÜ R TI ER- UND PF LANZE N GEOGR A P HI SC H E H E I MAT F O R SC H U N G IM SA A RLA N D

über die Schlangenarten des Saarlandes

Von PAUL MÜLLER

Es g ibt w ohl kaum c in e Ticrg ruppc, über dic so vicl gcsprochcn wird und übcr die man im Grunde gcnommen so wcnig w eiß, wie übcr dic Schl angen. Dic immcr w icder zu hörcnde Bchauptun g , im Saarland gcbc es Krcuzottcrn, war An laß, bcrcits vor fünf Jahrcn mit inten- sivcn herpctologischcn Aufsammlun gcn im Saarland zu beg inncn. Di c Ergebni sse dicscr Sammlun gcn und dic bi shcr bekalmtcn saarl andnächstcn Fundortc von V;pera berl/ s und asp;s zcigcn eindcuti g, daß das Saarland mit Sich erhcit frei von Giftschlan gcn ist. Im Saarland sind na ch unsercn Bcobachtun gcn und dcn Belegstücken in der Wi ssenschaftlichcn Sammlung der Universität des Saarlandcs bisher nur zw ci Schlan genartcn nachgewicsen: dic Glattnattcr (Corol/ clla ol/sfr;oca ) LInd dic Ringelnattcr ( Nafr;x /Iotr; x /I e/pef;en ) .

COYOll ella ollsfr;aca al/str;aca LAU RENTI.

Corol/ cJ/a (/flsfr;aca LA URENT I 1768, Synops. Rcpt.: 84. T crra typica : Wien.

Bele gs tücke: Nr. 68, 73, 105, 133, 128-129, 136, 553-555, Hammclsberg bei Perl, 1964- 1966, Zoo l. Exkurs. ; 1401, Schm alscheid bei H o rnbach , W . Frick ; 4526, Fitte n (Merzig), 9. 6. 1967, G. Ze nncr; 4704, Bischmi shcim , August 1968, G . Treib ; 4742, Lautzk irchen, 3. 7. 1968, B . Fehdt; 4743, Zweibrücken (Kreuzberg), 8. 7. 1968,

Abb.1 : Vipern bems (link s) aus der U mgebung vo n Brest (B retag ne) lind Coro llella all s/rincn aus Bischmi shcim (Sa ar- land ). Deutlich erke nn t man die unterschiedl iche Kop fbcschildcrlln g der heide n Schlangc nartcn.

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Abb. 2: Corollcll(/ (/I/Slr;(/((/ (obe n) und Vipern herus (u men ; die gle ichen Tiere wie Abb. 1). Deutlich ist auch hi er die unterschiedlich e Kopfzeichnung und -beschilderun g zu erken nen .

W. Fr ick ; 71, Niederwürzbach, 1955, leg.?; 72, Merzig, 13. 9. 1966 (eingeschl eppt mit Früchtctransport aus Südfra nkreich), G. Zenner ; 64-65, 74, Güdingcn, 23. 10.1965, P . Mü ll er.

Bem erkungen: Alle Kreuzo tterbeoba chtungen im Saa rland beruhen zweifell os auf einer Verwechslun g mit der Glattnatter (Abb. 1 und 2), die j edoch für den Men schen vollkommen harml os ist. Im Freiland gefangene G lattnattern beißen m eist den Fänger so fort , im Gegensatz zur Ringelnatter. H auptsächliche Beutetiere di eser Art sind Eidechsen, die um schlun gen (daher kommt der zwe ite deutsche N ame Schlin g natter) und in fast allen Fäll en vom K o pf her gefressen werden (näheres bei MERTENS 1947).

Abb.3

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Ab b. 4: Natrix IIatrix he/pe/ien vo m Dirnberg be i Güdi ngc n

Vorko mmen : Die bi sher bekannt gewordenen saa rländischen Fundorte sind aus Abb. 3 zu entnehm en. N achwe ise für da s Saarland wa ren bereits von HECK (1960) und MÜLLER (1964) erbra cht worden.

Eine deutliche Häufun g der Fundorte ist im Muschclka lkgebiet des Saarlandes festzustellen.

Aber auch im übri ge n Sa arl and ist die G lattn atter sehr weit verbre itet. Augenscheinli ch zieht sie trockene, warm e Hänge vor (z . B. H ammelsberg bei Perl) und m eidet feu chte Ni ederungen.

Ausnahm en bestätigen jedoch auch hi er die Regel, wi e ein junges M ännchen zeigt, das wir 1965 auf ein er relativ feuchten Waldwi ese im Oberthaler Bruch fin gen.

Betrachten w ir da s große Gesamtareal di eser Art, so läßt sich sagen, daß w ir es sehr wa hr- scheinlich mit ein em adri atomediterranen Fa un en elem ent im Sinne DE LATTINS (1957 und 1968) zu tun haben. Über diese Z uordn un g kann auch ni cht di e Tatsache hinwegtäuschen, daß ihr Areal im O sten über den Kauka sus hinaus reicht. Es ist jedoch durchaus denkbar, daß Einzelpopu latio nen dieser gegen trockene Kälte ni cht sehr empfindli chen Art (vg!. M ERTENS 1947) auch außerhalb des italieni schen Raumes die G lazialze iten überdauerten und inter- bzw. postglazia l imm er wieder durch Area lexpansion en mit den übri gen Popu lationen in Genaustausch traten . Die bisher beschriebenen Subspezies bed ürfen drin gend ein er Revisio n (vgl. auch BRUNO 1966).

Na tri.': /wtri.': he/ll etica (LA CEPEDE).

CO /llber heilletiws LACEPEDE 1789, Hi st. nato Serp., Tab!. mcthod. : 100, 326 . Terra typ ica : Mont Jura, Schwei z.

Belegstücke: Nr. 134, Otzen hausen, O ktober 1966, P. Müller; 135, Völklin ge n, Ma i 1966, P. Mü ll er; 152, Saar- brücken (Wa ldhau s) , 11. 7. 1967, Loch; 551-552, Mimbach, A ug ust 1966, P. Müller ; 1321, Tabe n, 3. 6. ]967, Back, Müller; 4517--4518, Wogbachtal, Mai ] 968, P. Müller; 4679, D ud weiJer, 17. Juli ] 968 (m it Marmor aus Ca rara eingeschleppt), P. Mü ller ; 4703, Tabaksweiher (Saarbrücken), August] 968, U. Meisch; 4740, Schmelz, Ma i ] 968, Back; 4741, Warndtweiher, Mai 1968, A. Spohn ; 75, Mar iahütte, 13. 7. 1963, Heck; 78, D ud wciier, Mai 1966, Meisch; 130, Güd in gen, 17. 5. 1966, P. Müller; 131 - 132, Türkisll1ühlc, Sept. 1966, P. Müller; 4744, 76,77, Universit ät (Saarbrücken), 1962 und 1968, Back; im Sch aukasten, C loef (Mett lach), Juli 1968, P. Müller.

Bemerkungen: Die im Saarland vorkommenden Rin gel natter-Populationen gehö ren der Subspezies he/vetica an (Abb . 4). Über das Verhalten und die Nahrun gstiere dieser Art hat HEMMER (1966) ausführli ch berichtet. Im Gegensatz zur Glattn atter ko nnten wir bei der Ringeln atter bisher niemals fe ststellen, daß sie ihren An greifer beißt. M eist zischt sie nur, flacht sich dabei stark ab und führt aposema ti sche Drohstöße aus. Führen di ese Verhaltens- weisen ni cht zum Erfolg, kommt es häufig vor, daß sich die Schlange regelrecht totstellt (u. a. LÜDICKE 1962). Gefa ngen geno mm en entleert di e Ringelnatter meist ihre ana len

Stinkdrüsen.

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Vorkommcn: Die bi sher bekannt gewordencn saarländischen Fundortc sind Abb. 3 zu cnt- nehmcn. Im Gcgensatz zur Glattnatter bcvorzugt dic Rin gcln attcr fcuchtc Biotopc. Adulte Stückc cntfcrncn sich j edoch auch schr wcit von der nä chstcn Wa sscrstellc, was B clcgstiickc vom Trockcnhang dcr C locf (Saarschleifc) und vom Birnbcrg bci Güd ingcn (Nr. 130) bcwciscn .

Bctrachten wir di c Vcrbrcitung dcr ein zelnen Subspczics (MERTENS 1947, 1966 , HELL- MICH 1956, BRUNO 1968), so kann man leicht feststellen, wic dcutli ch dcrcn jewcili gc Arcalkcrnc mit den von DE LATTIN (1957) hauptsächlich bci Schmetterlin gen cra rbeitcten Ausbrcitungszcntrcn (zumindest j cnen dcr wcst lichcn Holarktis) übcrein stimmen. Na lrix lIalrix hl' l IJc tica ist offcnsichtlich cin adriatomcditcrrancs Faun cnclem cnt. Ob die mittelitalie- nischcn Population cn zur Subspczics hl'hN' lica gchörcn, bcdarf cincr gcnaucrcn Übcrprüfun g.

Literat ur

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A nschrift des Verfassers: D r. P AUL MÜLLER, 66 Saa rbrü cken, Wisse nschaftliche Sa mmlun gen der U ni vcrsit5.t des Saarlandes.

Frühbrut des Wiesenpiepers ( Al1thus prntensis)

Von H.-U. MEIS C H

Am 5. Mai 1968 durchquerte ich bci cincm Beobachtun gsga ng dic Saarwiescn in SaarbrLickcn- Sr. ArllLlal. Am Randc eincr ungcmä htcn Wicsc vernahm ich dcn Lockruf dcs Wicscnpiepcrs.

Wiesenpieper ( AIIII/I/5 pratel1sis) mit Futter; Saarwicsc l1, Saa rbrücke n- St. Arnual, 5.5. 1968

Referenzen

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