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A1550 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 2228. Mai 2004
mer eher bereit, weitere Anfahrtswege in Kauf zu nehmen.
❃ Mindestmengen vermindern die Erfahrungen, die diese Leistung nicht mehr erbringen können. Damit können bei Notfällen die Überlebenschancen von Patienten reduziert werden.
❃Die mit der Einführung von Min- destmengen notwendigen Veränderun- gen der Versorgungskapazitäten (der Aufbau von Kapazitäten in Zentren so- wie der Abbau von Kapazitäten bei Lei- stungserbringern mit geringer Fallzahl) erfordern Zeit. Kurzfristig ist in Zen- tren deshalb mit Wartelisten zu rechnen.
❃ Mindestmengen beeinflussen die ärztliche Weiterbildung, deren Kapa- zitäten abnehmen.
❃Mindestmengen können Fehlanrei- ze für eine breitere oder andere Indika- tionsstellung ausüben, wenn dadurch Mindestgrenzen erreicht und über- schritten werden können. „Gehen Sie bloß nicht am Ende des Jahres ins Kran- kenhaus. Denn wenn dem Arzt oder der Klinik noch ein paar Operationen feh- len, könnte er schneller zum Skalpell greifen, als Ihnen lieb ist“, warnte des- halb Dr. med. Albrecht Kühn, Baden- Württemberg.
❃Zu beachten ist auch, dass sich die durch Mindestmengen-Regelungen er- gebende Zentrierung medizinischer Leistungen nicht mehr aus den Versor- gungsstufen der Landeskrankenhaus- pläne und der Weiterentwicklung der ärztlichen Weiterbildung ergibt, son- dern von außen durch die Politik ein Eingriff in die bisherige Entwicklung der Spezialisierungen erfolgt und damit die Krankenhausplanung der Länder ausgehöhlt wird.
„Mindestmengen sind keine Zauber- worte, die nur Gutes bewirken, sondern sie können dies nur im Einklang mit Er- kenntnissen aus Tumorregistern, Qua- litätssicherungsverfahren, mehr Versor- gungsforschung und Konsequenzen aus deren Ergebnissen“, resümierte Henke.
Er betonte aber auch, dass die Ärzte ei- ne Spezialisierung durchaus wollten. Im Zusammenspiel der Faktoren, die bei der Analyse patientenzentrierter Ver- sorgungsqualität zu beachten seien, stel- le die strukturqualitätssichernde Spe- zialisierung von Ärzten einen maßgebli- chen, jedoch nicht den einzigen Mosaik- stein dar. Jens Flintrop, Samir Rabbata
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